Checkliste für deine Unternehmensgründung. So bringst du dein Unternehmen auf die Erfolgsspur

Carolin Puls 24.5.2023

Du bist Gründer*in? Dann hilft dir unsere detaillierte Checkliste dabei, bei deiner Unternehmensgründung an alle wichtigen Schritte zu denken!

Ein Unternehmen zu gründen, ist eine aufregende Entscheidung. Nicht nur, weil du damit auf eigenen Beinen stehst und dein*e eigene*r Chef*in bist, sondern auch, weil es viele Dinge zu beachten gibt. Von der ersten Idee, über Genehmigungen bis hin zur Vermarktung deines Unternehmens – bei diesen ganzen To-dos und Formalitäten kannst du schnell mal den Überblick verlieren. Aber keine Sorge. Damit du nichts vergisst und einen kühlen Kopf bewahren kannst, haben wir dir eine Checkliste für deine Firmengründung zusammengestellt. Diese kannst du Schritt für Schritt durchgehen und dich umso schneller dem Kern deines Business zuwenden. Also lass uns direkt starten.

Darum ist eine Checkliste für die Unternehmensgründung sinnvoll

Vor der Gründung eines Unternehmens stehst du als Gründer*in vor vielen Fragen und unzähligen Aufgaben. Von der Wahl der Rechtsform bis hin zur offiziellen Anmeldung bei Behörden musst du viele Dinge bedenken. Um dabei nichts zu vergessen, kann dir eine Checkliste zur Unternehmensgründung helfen. Denn oft kannst du gar nicht alles wissen oder musst es dir mühevoll zusammensuchen. Das kann den Prozess der Firmengründung unnötig erschweren. Wenn du von einem bürokratischen To-do ins Nächste stolperst, ohne zu wissen, was noch kommt, kann es sein, dass du schon vor dem Start deiner Firma die Lust verlierst. Durch eine klar strukturierte Checkliste behältst du alles im Blick und kannst die nächsten Schritte verlässlich planen. Somit ersparst du dir schlaflose Nächte und unnötigen Stress.

Deine Checkliste zur Unternehmensgründung 

Jetzt geht es los und du startest in deine Unternehmensgründung. Wenn du dir bei einigen Schritten technische Unterstützung holen möchtest, kannst du eines der Tools für Unternehmensgründungen nutzen, die wir ebenfalls in die Checkliste integriert haben. Detaillierte Erfahrungsberichte und Bewertungen zu jeder Software findest du auf OMR Reviews.

1. Entwickele deine Geschäftsidee

Hast du schon eine exakte Idee, was du deinen Kund*innen anbieten möchtest oder steckt diese noch in den Kinderschuhen? Setze dich hierbei intensiv mit dem Wettbewerbsumfeld und den Wünschen deiner potenziellen Kund*innen auseinander. Du solltest ebenfalls wissen, wie viel Kapital du zur Gründung deiner Firma benötigst und ob du Gesellschafter*innen an Bord holen willst. Lege deinen Geschäftsstandort fest und kundschafte die Gegend aus. Entwickle deine Idee immer weiter, bis du ein widerstandsfähiges Geschäftsmodell skizziert hast, für das du Leidenschaft empfindest und unbedingt in die Umsetzung bringen willst. Wenn du deine Ideen oder das Brainstorming mit deinen Partner*innen online abbilden möchtest, kannst du zum Beispiel Miro

MURALMicrosoft Whiteboardoder Collaboard als dein Whiteboard-Tool nutzen. Dadurch haben alle beteiligten Personen jederzeit und von überall Zugriff auf die gesammelten Ideen, können diese ergänzen und weiterentwickeln.

2. Erstelle einen Businessplan

Erstelle einen Businessplan, um deine Bank und potenzielle Investor*innen davon zu überzeugen, dass dein Unternehmen ein Investment wert ist. Geh dabei realistisch vor und überschätze dich nicht, schließlich musst du das erhaltene Geld zurückzahlen und dein Unternehmen muss die von dir prognostizierte Entwicklung durchlaufen können. Zu deiner Finanzplanung sollten eine Ertrags- und Rentabilitätsvorschau, ein Kapitalbedarfsplan, eine Liquiditätsplanung sowie ein Finanzierungsplan gehören. Um dein Cash-Flow-Management bequem in deinem Unternehmen zu implementieren, kannst du ein Cash-Flow-Management-Tool nutzen. Gute Bewertungen auf OMR Reviews haben beispielsweise COMMITLYAgicapBoard und Tidely erhalten. Mit ihnen kannst du die richtigen Prognosen für die Zukunft und die Entwicklung deiner Firma erstellen und die dazu passenden fundierten Entscheidungen treffen.

3. Nimm Beratungsangebote wahr

Es gibt zahlreiche Stellen, an denen du dich kostenlos zu deiner Unternehmensgründung und verschiedenen Fördermitteln beraten lassen kannst. Nimm diese in Anspruch, um später eigenständig die richtigen Entscheidungen für deine Firma treffen zu können. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) bietet etwa Gründerseminare und Fördermittelberatung an, bei Handwerksbetrieben übernimmt die Handwerkskammer diese Beratungsfunktion. Aber auch die Bundesagentur für Arbeit kann dich zu Förderungen beraten, wenn du aus der Erwerbslosigkeit heraus gründen möchtest. Ebenfalls kannst du die interessanten Angebote von Innovations-, Technologie- und Gründerzentren, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz oder der Existenzgründungsberatung nutzen.

4. Wähle eine Rechtsform

Als Nächstes musst du dich für eine Rechtsform entscheiden. In Deutschland gibt es verschiedene Formen, wie du dein Unternehmen aufstellen kannst. Gängige Rechtsformen sind etwa die AG, KG, GmbH, OHG, UG (haftungsbeschränkt). Diese Wahl solltest du gut überlegt treffen, da je nach Unternehmensform verschiedene gesetzliche Regelungen und Pflichten auf dein Unternehmen angewandt werden.

Wenn du etwa eine GmbH oder eine UG (haftungsbeschränkt) gründen möchtest, musst du einen Gesellschaftsvertrag erstellen, der die rechtliche Grundlage deines Unternehmens bildet. Er regelt ebenfalls die Rechte und Pflichten zwischen den Gesellschafter*innen. Für zusätzliche Regelungen mit deinen Mitgründer*innen kannst du eine Gesellschaftervereinbarung abschließen. Zudem müsst ihr eine*n Geschäftsführer*in bestellen. Diese Schriftstücke müssen abschließend von Notar*innen beurkundet werden. Bei der Gründung einer GmbH musst du außerdem mindestens 25.000 € Stammkapital in deine Firma einbringen. Dieses muss bei deiner Bank eingezahlt und einem/einer Notar*in vorgelegt werden. Generell kann gesagt werden, dass die Gründungsformalitäten bei Kapitalgesellschaften, das heißt für UG, GmbH und AG, sehr viel umfangreicher sind als bei den anderen Rechtsformen.

5. Lass Schutzrechte prüfen

Um dein Unternehmen und den Verkauf deiner Produkte und Dienstleistungen abzusichern, kann es sinnvoll sein, bestehende Schutzrechte von einer Anwaltskanzlei überprüfen zu lassen oder ein solches für dein Unternehmen eintragen zu lassen. Du solltest deine Marke eintragen lassen und gegebenenfalls ein Patent, ein Gebrauchsmuster oder ein Geschmacksmuster beantragen. Wenn dies geschehen ist, solltest du dir direkt die entsprechenden Domains sichern, damit deine Kund*innen dich auch unter der von dir gewünschten Webadresse finden.

6. Eintrag in das Handelsregister

Einzelunternehmen, GbRs und Freiberufler*innen müssen sich nicht in das Handelsregister eintragen lassen. Wenn du eine andere Rechtsform gewählt hast, ist die Eintragung aber verpflichtend. In diesem öffentlichen Verzeichnis sind alle Gesellschaften und juristischen Personen eingetragen. Mit dem Eintrag ins Handelsregister ist deine Unternehmensgründung offiziell.

7. Beantrage Finanzierungen und Fördermittel

Es ist wahrscheinlich, dass du eine Finanzierung bei deiner Bank anfragen musst, um die notwendigen Mittel für deinen Aufbau deiner Firma aufzubringen. Für die Zusage eines Kredites sind meistens Sicherheiten notwendig. Dein*e Berater*in kann dich ebenfalls zu Fördermitteln beraten und diese gemeinsam mit dir beantragen. 

8. Melde dein Gewerbe an

Als Nächstes musst du dein Gewerbe beim Gewerbeamt eintragen lassen. Du musst außerdem dem Finanzamt mitteilen, dass du ein Unternehmen gegründet hast. Wenn du Mitarbeiter*innen einstellen möchtest, musst du zudem eine Betriebsnummer bei der Arbeitsagentur beantragen. Deine Mitarbeitenden musst du bei der Krankenkasse und der Berufsgenossenschaft melden.

9. Schließe Versicherungen ab

Sowohl für dich als Privatperson als auch als Arbeitgeber*in solltest du entsprechende Versicherungen abschließen, die dein Unternehmen und deine Vermögenswerte schützen. Hierunter fallen etwa die Betriebshaftpflichtversicherung, die Geschäftsinhaltsversicherung oder die Rechtsschutzversicherung. Ebenfalls kann der Abschluss einer privaten Krankenversicherung und einer Altersvorsorge für dich als Selbstständige*r sinnvoll sein.

Und was passiert nach der Gründung? Natürlich geht das Abenteuer vom eigenen Unternehmen dann erst so richtig los.

10. Eröffne ein Geschäftskonto

Du musst deine privaten und geschäftlichen Ein- und Ausnahmen voneinander trennen. Daher solltest du dir im Rahmen der Finanzierung direkt ein Geschäftskonto einrichten lassen, über das du alle geschäftlichen Transaktionen transparent abwickelst.

11. Stelle Mitarbeitende ein

Begib dich frühzeitig auf die Suche nach Mitarbeitenden, die dich bei der Umsetzung deiner Unternehmensidee unterstützen. Hierzu kannst du eine Anfrage bei der Bundesagentur für Arbeit stellen oder Anzeigen auf Jobportalen schalten.

12. Statte deine Mitarbeitenden aus

Deine Mitarbeitenden benötigen für ihre Arbeit verschiedene Programme zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder zur Erstellung von Präsentationen. Daher solltest du dir ein Office Suite Tool zulegen, das eine Vielzahl solcher Anwendungen bündelt. Oft sind hierin auch E-Mail-Programme oder einfache Grafikprogramme enthalten. Gut eignen sich beispielsweise Google WorkspaceMicrosoft 365ONLYOFFICE oder Smartsheet. Für die Kommunikation innerhalb deines Unternehmens kannst du einen Instant-Messaging-Dienst nutzen. Mit SlackMicrosoft Teams oder Google Workspace kannst du Chatnachrichten versenden, Dateien austauschen und einen besseren Austausch unter deinen Mitarbeitenden gewährleisten. 

Wenn du dich dazu entschließt, Tätigkeiten an Freelancer auszulagern, damit deine Mitarbeitenden ihre Zeit für andere Themenbereiche nutzen können, kannst du auf verschiedene Freelance-Plattformen zurückgreifen. Auf , Upwork, oder Malt findest du Spezialist*innen für viele verschiedene Bereiche, die dir dabei helfen können, deine Aufgaben exzellent zu bearbeiten.

13. Kümmere dich um deinen Außenauftritt

Wenn du mit deinem Unternehmen erfolgreich sein willst, müssen deine potenziellen Kund*innen auf dich aufmerksam werden. Lege daher ein Corporate Design fest, an das du dich verbindlich hältst, damit deine Kund*innen dich und deine Produkte direkt wiedererkennen. Dieses hat auf alle Teile deines Unternehmens Einfluss: die Gestaltung deiner Website, Visitenkarten, Angebote etc.

Um deine Leistungen und Produkte für deine Kund*innen sichtbar zu machen, benötigst du eine Website. Diese kannst du im Handumdrehen mit einem Website-Builder erstellen. Tools wie WixWordPressSquarespaceSTRATO Homepage-Baukasten oder Webflow bieten dir viele Vorlagen, aber auch beinahe unbegrenzte Möglichkeiten zur Individualisierung an, damit du dein Aushängeschild im Internet genauso gestalten kannst, wie du es dir vorstellst. Es kann sinnvoll sein, dass du schon während des Entstehungsprozesses einer Seite oder einer Applikation Feedback von deinen Mitgründer*innen oder Mitarbeitenden sammeln und berücksichtigen möchtest. Wenn dies der Fall ist, solltest du ein Wireframing-Tool nutzen. MarvelAdobe XDLucidchart und Balsamiq designen für dich den Look-and-feel deiner Prototypen. Nach der Entscheidung kann dein Development-Team die Ergebnisse verarbeiten.

Bevor du dich aber an die Gestaltung deiner Website begeben kannst, musst du zunächst eine passende Webhosting-Software auswählen. Hierfür können wir dir STRATO WebhostingIONOS Hosting & Cloud

dogadoAll-inkl und Checkdomain Webhosting empfehlen.

Wenn du deine Produkte online verkaufen willst, benötigst du ein E-Commerce-System. Tools wie ShopifyShopwarecommercetools oder WooCommerce bieten dir viele verschiedene Funktionen, um deine Onlineverkäufe flexibel und sicher abzuwickeln.

Um eine dauerhafte Bindung deiner Kund*innen zu deinem Unternehmen herzustellen, ist eine dauerhafte Präsenz bei deiner Zielgruppe notwendig. Sei dort präsent, wo deine Kund*innen sich aufhalten, zum Beispiel in den sozialen Medien oder (Fach-)Magazinen. Bei der Erstellung von ansprechenden Bildern, Grafiken und Anzeigen unterstützen dich Graphic-Design-Tools wie FigmaCanva ProMoqups und Adobe Photoshop

14. Suche dir eine*n Steuerberater*in

Es kann sinnvoll sein, mit Steuerberater*innen zusammenzuarbeiten, denn bei den Jahresabschlussarbeiten von Unternehmen gibt es einiges zu beachten. Suche dir daher zeitnah eine*n Steuerberater*in, die sich um diese Dinge kümmert. Damit diese*r die Arbeiten für dich erledigen kann, musst du allerdings im Arbeitsalltag – im Rahmen deiner Buchführung – einige Dinge vorbereiten. Tools, die wir dir für deine Buchhaltung empfehlen können, sind zum Beispiel LexofficeGetMyInvoices.comsevDesk oder orgaMAX Buchhaltung. Mit ihnen kannst du viele Prozesse verschlanken und automatisieren.

15. Kontrolliere deinen Webauftritt

Damit du mit deiner Website optimale SEO-Ergebnisse erzielst, solltest du eine SEO-Software nutzen. Mit dieser kannst du die natürliche und organische Sichtbarkeit deiner Internetpräsenz auf den Suchergebnisseiten verbessern. Wir empfehlen dir hierfür die Tools Seobility, Keyword.com, Sistrix, SE Ranking oder die Google Search Console.

16. Überprüfe dein Firmeneigentum regelmäßig 

Zu deinem Arbeitsalltag wird nach der Gründung ebenfalls gehören, dass du dich um die Verwaltung deines Firmeneigentums kümmerst. Mit einem Workplace-Management-Tool wie Docsenddeskbirddesk.ly oder kiwiHR kannst du alle Aufgaben, die hierbei anfallen, planen und Investitionen terminieren.

Mit Struktur zum Unternehmenserfolg

Eine Unternehmensgründung ist eine komplexe Angelegenheit, aber definitiv kein Hexenwerk. Die Zauberwörter für deinen Erfolg lauten Organisation und Struktur. Widme dich zunächst den notwendigen Formalitäten und Planungen, damit du dich später voll und ganz auf die Bedürfnisse deiner Kund*innen konzentrieren kannst. Dann kannst du deine Expertise zeigen und deinen Produkten und Dienstleistungen die Aufmerksamkeit verschaffen, die sie verdienen. Du wirst sehen, der anfängliche Aufwand wird sich lohnen.

Carolin Puls
Autor*In
Carolin Puls

Carolin ist freie Redakteurin bei OMR und mit ganzem Herzen Autorin. Als Brand Managerin war sie bereits bei verschiedenen Unternehmen aus der FMCG-Branche für das Marketing zuständig. Währenddessen hat Carolin berufsbegleitend Ihr Studium zur Marketing-Betriebswirtin abgeschlossen.

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