SEO Software
Search Engine Optimization (SEO)-Software dient dazu, die sogenannte natürliche oder organische Sichtbarkeit einer Website auf der Ergebnisseite einer Suchmaschine (also meistens Google) zu verbessern bzw. Anhaltspunkte und Verbesserungsvorschläge dafür zu liefern. Anders formuliert: Um eine Website bei den Suchresultaten, einen Ort bei Maps oder ein Foto bei der Bildersuche besser auffindbar zu machen, ohne dafür zu bezahlen, braucht es Optimierungsarbeit, Insights, Kennzahlen und Orientierung. Die aufgelisteten Tools ermöglichen diese SEO-Einblicke und -Analysen indem sie z.B. die Sichtbarkeitsentwicklung einer Website über die Zeit, Wettbewerbsdaten, wichtige Suchbegriffe, Trend-Daten oder Hinweise auf technische Ansatzpunkte für eine Verbesserung aufzeigen.
Unter den SEO-Tools gibt es sowohl Spezial-Tools für einzelne Funktionen als auch All-in-One Lösungen, die (fast) alle SEO-Funktionen abbilden und zum Teil sogar Lösungen für andere Bereiche bieten.
Alle Produkte, die in der SEO-Kategorie gelistet sind, müssen mindestens einen der folgenden Bereiche abdecken: SEO Monitoring & Tracking, Keyword-Recherche, Content-Optimierung, Crawling und/oder Offpage-SEO. Mit SEO Monitoring & Tracking-Tools können Keywords getrackt und somit die SEO-Performance überwacht werden. Mithilfe von Keyword-Recherche-Tools können Content-Lücken identifiziert werden. Content-Tools helfen bei der Content-Erstellung und -Optimierung. Crawler- und Log-File-Tools testen die eigene Website hinsichtlich technischem SEO und erstellen Log-File-Analysen. Für die Überprüfung, das Monitoring und die Identifizierung von (potentiellen) Backlinks gibt es Offpage-SEO-Tools.
Sistrix
Screaming Frog SEO Spider
Semrush
Ahrefs
Google Search Console
Mangools
Searchmetrics
XOVI
Ryte
seobility
Termlabs.io
PageRangers
AnswerThePublic
Audisto Crawling
Conductor Searchlight
UberSuggest
Yoast
Prerender.io
SEO Software
Was ist ein SEO-Tool?
SEO-Tools sind Software oder SaaS-Lösungen, die bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) einer Webseite helfen. Unterschieden werden kann dabei zwischen “All-In-One”-Lösungen und “Spezial-Tools”. Ebenfalls unterscheiden lässt sich zudem in kostenlose SEO-Tools – vor allem für sehr kleinere Webseiten geeignet – und bezahlte Tools, die sich vor allem für Webseiten ab einer Größe von 100 URLs und mehr eignen.
Welche SEO-Tools sollte ich nutzen?
Unabhängig von der Art der Tools, gibt es leider kein Patentrezept für „das beste SEO-Tool“. Das Beantworten folgender Fragen kann dir jedoch dabei helfen, die für dich passenden SEO-Tools zu finden. Stehst du dabei noch ganz am Anfang deiner Suche, solltest du dir diese Fragen stellen:
Welche Daten & KPIs möchtest du regelmäßig erfassen?
Welche Daten brauchst du davon wirklich und welche wären einfach nur „nice to have“?
Wie viel Budget hast du für Tools zur Verfügung?
Wer soll sich in deinem Unternehmen mit den Tools beschäftigen und sie auswerten?
Wie viele Zugänge benötigst du für die jeweiligen Tools?
Kennt sich schon jemand mit bestimmten Tools aus?
Für welche Länder bzw. Sprachen musst du Daten erfassen?
Solltest du diese Fragen bereits beantwortet haben und möchtest nun deine engere Auswahl an Tools vergleichen, solltest du dir folgende Fragen stellen:
Wer soll das Tool bedienen und stimmt die Usability hier?
Gibt es gute Tutorials oder Workshops, die du nutzen kannst, um das Tool kennen zu lernen?
Gibt es Unterschiede in der Qualität der Daten?
Welches Tool lässt sich am besten in deinen Workflow integrieren?
Sind SEO-Tools ihr Geld wert?
Ob sich die Anschaffung kostenpflichtiger SEO-Software und -Tools lohnt, hängt ganz davon ab, wie diese im Anschluss genutzt werden. Vor allem All-In-One-Tools sind oftmals mit hohen monatlichen oder jährlichen Kosten verbunden. Aber auch Spezialtools können – je nachdem welche Teilbereiche des SEOs im Fokus der eigenen Optimierung liegen – nicht gerade günstig sein. Deshalb sollten dir die Tools im Alltag auch wirklich einen echten Mehrwert bieten.
Bezahlte Tools sind kostenlosen SEO-Tools oft stark voraus: sowohl was den Umfang der gebotenen Informationen, die Zuverlässigkeit oder die Qualität der gebotenen Auswertungen und Daten angeht. Vor allem in Branchen, in denen ein hoher Wettbewerb im SEO besteht, können bezahlte Tools daher oft besser relevante Insights liefern als kostenlose Tools. Dadurch lässt sich viel Zeit sparen, die du für die tatsächliche Optimierung deiner Webseite nutzen kannst. Um herauszufinden, ob sich ein bezahltes Angebot also für dich lohnt, solltest du die Tools einfach einmal ausprobieren. Viele Anbieter*innen bieten dir dafür einen kostenlosen Test der Software oder auch individuelle Beratung an.
All-In-One-Toolbox vs. SEO-Spezialtool – ein Vergleich
Toolboxen (auch SEO-Suiten genannt) decken oftmals viele verschiedene Bereiche der Suchmaschinenoptimierung ab. Sie eignen sich vor allem dafür, einen umfassenden Überblick über die SEO-Performance der eigenen Webseite und die der Wettbewerber*innen zu bekommen. Oftmals werden zudem weitere „Module“ angeboten, die zusätzlich Einblicke in die PPC- / Ads-Performance geben und den Erfolg der eigenen Social-Media-Kanäle monitoren. Spezial-Tools hingegen eignen sich vor allem für das gezielte Optimieren von Unterdiziplinen des SEO, wie die Content-Optimierung & Keyword-Recherche, das Optimieren technischer Themen oder auch das Überwachen wichtiger Offpage-KPIs.
Vor und Nachteile von All-In-One-SEO-Tools
SEO-Toolboxen können dir dabei helfen, einen generellen Überblick über deine Such-Performance zu bekommen. Ebenfalls berechnen viele Tools sogenannte Sichtbarkeitindizes (SI), die es dir ermöglichen, dich mit Wettbewerber*innen zu vergleichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass du viele Kennzahlen und Daten an einem Ort hast: Die Toolbox bietet dir einen zentralen Anlaufpunkt, wenn du deinen SEO-Erfolg bewerten möchtest. Auch wenn es dir wichtig ist, andere Online-Marketing-Kanäle im Blick zu behalten, bieten dir viele Tool-Anbieter*innen die Möglichkeit, relevante Daten zu sammeln und auszuwerten.
Beispiele für Tool-Suiten sind:
SISTRIX
Searchmetrics
Ahrefs
Ryte
SEMrush
Zu den Nachteilen von SEO-Suiten zählt, dass hier auch Funktionen verfügbar sind, die du nicht unbedingt brauchst oder die sehr komplex sind. Hier solltest du deshalb auch immer Zeit einplanen, um dich mit Hilfe von Workshops oder Tutorials in die Funktionen der Toolboxen gründlich einzuarbeiten. Solltest du also im Alltag oder grundsätzlich nur einen kleinen Teil der Funktionen wirklich nutzen, lohnt sich ein Blick auf Spezial-Tools.
Wenn du dich für eine Tool-Suite entscheidest, musst du dir zudem genau überlegen, wer sie alles nutzen würde. Davon hängt die Anzahl deiner Zugänge ab, was sich mitunter stark auf die Kosten auswirken kann. Auf der anderen Seite kannst du dir diese Tools vielleicht mit anderen Abteilungen teilen und somit auch die Kosten sparen.
Vor und Nachteile von SEO-Spezial-Tools
Neben den Allrounder*innen gibt es auch „Spezialist*innen“, also Tools, die sich nur auf einen Teilbereich von SEO spezialisiert haben. Diese Tools glänzen vor allem dann, wenn du dich intensiv mit der Optimierung deiner Webseite befasst. Ebenfalls liefern dir die Spezial-Tools meist umfangreiche Insights, aus denen sich schnell konkrete Handlungsempfehlungen und To-Dos ableiten lassen. Für die verschiedenen Bereiche des SEO lohnt es sich daher oft, neben den All-In-One-Lösungen auf unterschiedliche Tools zurückzugreifen oder sie zumindest als Ergänzung hinzu zu ziehen. Die Bereiche der SEO-Optimierung sind:
Technische Optimierung (Audit- & Crawling-Tools)
Content-Optimierung (Keyword- & Content-Recherche, Ranking-Tracking)
Offpage-Optimierung (Backlinks & Digital-PR)
Der Größte Vorteil von SEO-Spezial-Tools kann jedoch gleichzeitig auch der größte Nachteil sein: Da die erhobenen und ausgewerteten Daten in solchen Tools sehr spezifisch und umfangreich sind, lohnt sich die Anschaffung der Spezial-Tools nur dann, wenn man sich intensiv mit der entsprechenden Teildisziplin der Suchmaschinenoptimierung beschäftigt. Ein zweiter Punkt, welcher bedacht werden sollte, ist, dass viele der Spezial-Tools nur die eigene Webseite im Fokus haben. Wem es also um den Vergleich mit den Wettbewerber*innen geht, sollte stattdessen zu Toolboxen greifen.
Spezial-Tools im Detail
Die technische Optimierung: SEO-Audit- und Crawling-Tools
Der erste Schritt für die technische Analyse einer Webseite aus SEO-Sicht ist das Erfassen aller URLs, die eine Webseite enthält. Da du das in den meisten Fällen nicht händisch machen kannst, bist du auf Tools angewiesen, die diesen Job für dich übernehmen. So genannte „Crawling-Tools“ simulieren den Google Bot und erfassen alle URLs, die Google auch sehen kann.
Neben der reinen Datenerhebung liefern die meisten „Crawler“ auch eine direkte Auswertung der Daten mit – inklusive konkreter Handlungsempfehlungen. Auch SEO-Performance-Daten wie Impressions und Klicks lassen sich oft direkt mit den Crawl-Daten verbinden. Mithilfe von SEO-Crawlern lässt sich dadurch oft der technische Grundstein für die eigene SEO-Strategie und den Erfolg der eigenen Webseite legen.
Beispiele für Audit- und Crawler-Tools sind:
Screaming Frog
Sitebulb
RYTE „Website Success“
Deepcrawl
Die Content-Optimierung
Zwar geben dir Tool-Suiten bereits nützliche Hinweise zu Keyword- und Content-Potenzialen für deine Webseite: Für ganzheitliche Keyword- und Content-Strategien lohnt sich aber der Einsatz von darauf spezialisierten Tools.
Tools für Keyword- & Content-Strategien
Wenn du recherchieren möchtest, auf welche Keywords du deine Webseite optimieren kannst und welchen Content du dafür schreiben solltest, helfen dir auch hier Tools dabei, die für deine Webseite passenden Keywords zu finden. Mit ihnen kannst du z. B. das monatliche Suchvolumen einzelner oder mehrerer Keywords recherchieren und dir zusätzliche Keyword-Ideen anzeigen lassen. Je nach Umfang der Recherche und der Vielfalt der Themen können dabei kostenlose oder kostenpflichtige Keyword-Tools zum Einsatz kommen.
Der Keyword Planer, der von Google als Tool für Ads-Kampagnen betrieben wird, ist zwar kostenlos, aber für die Recherche nach Keywords und das Erheben des monatlichen Suchvolumens pro Keywords leider nur noch eingeschränkt nutzbar. Exakte Daten zum Suchvolumen für Keywords bekommen beispielsweise nur noch Nutzer*innen von Accounts, die aktive Ads-Kampagnen über das Tool geschaltet haben. SEO-Professionals nutzen daher mittlerweile oftmals Tools von Drittanbieter*innen. Die meisten Tools bieten dabei eine begrenzte kostenlose Recherche oder zumindest kostenlose Testzeiträume.
Beispiele für Keyword-Tools & Content-Strategie-Tools sind:
Keyword Tool
KWFinder
Keyword Planer
Answer the Public
Tools für die Content-Erstellung & -Optimierung
Wenn du herausgefunden hast, welchen Content du für deine Webseite schreiben musst, stehst du anschließend – vor allem bei großen Textmengen – möglicherweise vor der Herausforderung der Planung und Organisation deines Contents. Um dich nicht in Excel-Tabellen zu verstricken, gibt es Content-Tools die dir bei der Erstellung und dem Verwalten deines Contents helfen. Neben der Organisation der Content-Erstellung bieten solche Tools aber auch nützliche Funktionen für Redakteur*innen, um die Texte aus SEO-Sicht optimal zu gestalten. Die meisten Tools verfügen über Funktionen wie:
einer Snippet-Vorschau, in der du siehst, wie dein Snippet – bestehend aus Title und Metadescription – voraussichtlich in den organischen Suchergebnissen angezeigt wird
einer WDF*IDF-Recherche, der dir Hinweise dazu gibt, welche weiteren Keywords du in den Texten einbinden solltest
W-Fragen-Tool, das dir Hinweise dazu gibt, wie du deine Texte strukturieren kannst und welche Fragen du für deine Leser*innen beantworten solltest
Beispiele von Tools für die Content-Optimierung sind:
SEOlyze
Contentbird
Ranking-Tracking
Für das kontinuierliche Monitoring von Keyword-Rankings deiner Webseite bieten sich Tools wie der KeywordMonitor oder AccuRanker an. Vor allem wenn du eine größere Anzahl an Keywords und in verschiedenen Sprachen monitoren willst, sind diese Spezial-Tools eine günstige Alternative zu den Tool-Suiten.
Beispiele für Ranking-Tracking-Tools sind:
AccuRanker
KeywordMonitor
Offpage- & Backlink-SEO-Tools
Ein weiteres Thema, das SEO-Expert*innen schon lange begleitet, ist die Offpage-Optimierung. Backlinks, also die Verlinkung von anderen Webseiten zu URLs deiner eigenen Webseite, tragen mit dazu bei, auf welcher Position eine Webseite in den Suchergebnissen ausgespielt wird. Backlinks können nach Qualität unterteilt werden.
Als hochwertig gelten Links die a) thematisch passend sind und b) von Webseiten stammen, die selbst wiederum gut im Internet verlinkt sind, also ein „gutes“ Backlinkprofil besitzen. „Schlechte“ Backlinks, also vor allem thematisch unpassende oder von Spam-Seiten stammende Links, lassen sich dabei schnell mit Hilfe von Offpage-Tools identifizieren. Für eine datenbasierte Analyse der eigenen Backlinks kommt man daher um Backlink-Tools nicht herum. Zu den Fragen, die Offpage-Tools beantworten können, zählen folgende:
Wie viele und welche Webseiten verlinken auf meine Webseite?
Wie lauten die Ankertexte der Verlinkungen?
Welche Verlinkungen habe ich neu dazu gewonnen? Und welche habe ich verloren?
Wieviel “Trust” haben die verlinkenden Webseiten? Können die Verlinkungen für meine Webseite ggf. schädlich sein?
Gibt es wichtige Backlinks, die auf nicht mehr vorhandene URLs verweisen?
Im Vergleich zu den Tool-Suiten haben Spezial-Tools für die Offpage-Optimierung häufig die besseren Datenbanken von Backlinks, sodass sie in der Regel mehr Backlinks finden.
Beispiele für Offpage-Tools sind:
LinkResearchTools
Majestics
ahrefs.com
SEO-Tools von Google
Neben den bisher genannten Tools von Drittanbieter*innen, bietet auch Google selbst SEO-Tools an, die bei der SEO-Optimierung helfen können. Die kostenlosen SEO-Tools von Google, vor allem die Google Search Console, zeigen zudem viele SEO-Daten, die dir kein anderer Tool-Anbieter*innen zeigen kann. Dazu zählen Daten zur Index-Abdeckung, also welche deiner URLs in der Google-Suche zu finden sind und wo es Probleme gibt, sowie Klicks, Impressionen und auch durchschnittliche Rankings deiner Keywords. Viele der genannten SEO-Tools bieten dir jedoch oft auch die Möglichkeit, die Search Console direkt zu verknüpfen. Unabhängig davon, ob du dich also für ein All-In-One-SEO-Tool oder auch Spezial-Tools entscheidest: Die Google Search Console lohnt sich auf jeden Fall.
Google Analytics hingegen kann dir wichtige Insights zum Verhalten deiner Nutzer*innen bieten. Auch dies kann dabei helfen, den Erfolg der eigenen Webseite weiter auszubauen.
Fazit
Wer SEO-Tools richtig zu nutzen weiß, dem können die daraus gewonnenen Insights mitunter den entscheidenden Wettbewerbsvorteil in den Suchergebnissen bringen. Kostenlose SEO-Tools bieten Anfänger*innen dazu einen wunderbaren Einstieg in die datengetriebene Analyse und Optimierung der eigenen Webseite. SEO-Expert*innen hingegen setzen meist auf einen Mix aus vielen verschiedenen Tools und SEO-Suiten.
Bei dem sich schnell wandelnden und immer größer werdenden Angebot an SEO-Software kann es eine Herausforderung sein, das individuell passende Tool zu finden. Um die richtige Entscheidung treffen zu können, ist ein Vergleich der verschiedenen SEO-Tools daher unabdingbar. Auch die Tool-Reviews anderer SEO-Expert*innen können helfen, einen Überblick über das Tool-Angebot zu gewinnen.
SEO Software von Lennart Leienbach, Claneo