Mehrsprachige Website erstellen: So erreichst du internationale Zielgruppen

Mit einer mehrsprachigen Website erschließt du neue Zielgruppen, steigerst deine globale Reichweite und schaffst Wachstum für dein Unternehmen

Inhalt
  1. Was ist eine mehrsprachige Website?
  2. Wann lohnt sich eine mehrsprachige Website?
  3. Schritt 1: Strategische Vorüberlegungen und Maßnahmen
  4. Schritt 2: Domain-Strategien für mehrsprachige Websites
  5. Schritt 3: SEO-Aspekte bei mehrsprachigen Websites
  6. Schritt 4: Content-Strategie für internationale Zielgruppen
  7. Schritt 5: Erfolgsmessung von internationalen Websites
  8. Organisatorische Herausforderungen beim Erstellen mehrsprachiger Websites
  9. Netzhirsch: Die Expert*innen für dein Internationalisierungs-Projekt
  10. Fazit: So gelingt die mehrsprachige Website

Wer internationale Zielgruppen erschließen möchte, benötigt früher oder später eine mehrsprachige Website. Die Umsetzung erfordert jedoch mehr als bloß oberflächliche Übersetzungen. Technisches Know-how, kulturelle Sensibilität und eine durchdachte Content-Strategie bestimmen den Erfolg deines globalen Webauftritts. Dieser Leitfaden vermittelt dir essenzielle Kenntnisse – von der initialen Planung bis zur langfristigen Betreuung deines internationalen Webauftritts.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer mehrsprachigen Website kannst du neue Zielgruppen erreichen und das internationale Wachstum deines Unternehmens fördern.
  • Eine gut umgesetzte mehrsprachige Website erfordert strategische Entscheidungen, technische Umsetzung und kulturelle Anpassung, um erfolgreich zu sein.
  • Die Wahl der richtigen Domain-Strategie, sorgfältige SEO-Optimierung und die Anpassung der Inhalte an lokale Märkte sind essenziell für den Erfolg.
  • Umfassende Planung und kontinuierliche Pflege der Website sind notwendig, um alle Märkte effektiv anzusprechen und langfristige Erfolge zu erzielen.

Was ist eine mehrsprachige Website?

Eine mehrsprachige Website präsentiert identische oder angepasste Inhalte in verschiedenen Sprachen, um international diverse Zielgruppen anzusprechen. Sie umfasst mehr als bloße Übersetzungen – vielmehr ein durchdachtes System aus technischer Infrastruktur, kulturell angepassten Inhalten und sprachspezifischer SEO-Optimierung. Während einfache mehrsprachige Websites lediglich übersetzte Kernseiten bieten, integrieren umfassende Lösungen marktspezifische Content-Strukturen, angepasste Bildsprache und lokalisierte Nutzererlebnisse. 

 
 

Wann lohnt sich eine mehrsprachige Website?

Die Entscheidung für eine multilinguale Website sollte nie aus reinem Aktionismus fallen. Sie muss strategisch begründet sein. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen?

Denke über eine mehrsprachige Website nach, wenn …

  • deine Analytics-Daten signifikanten Traffic aus nicht-deutschsprachigen Ländern zeigen

  • du bereits internationale Kund*innen betreust oder konkrete Export-Ambitionen verfolgst

  • deine Wettbewerber*innen in Zielmärkten mehrsprachig auftreten und damit Erfolg haben

  • deine Produkte oder Dienstleistungen problemlos international skalierbar sind

  • du regelmäßig internationale Anfragen erhältst, die aufgrund von Sprachbarrieren nicht konvertieren

Besonders B2B-Unternehmen profitieren von mehrsprachigen Web-Auftritten, da internationale Geschäftsbeziehungen häufig längere Entscheidungsprozesse mit intensiver Online-Recherche umfassen. Wer Inhalte in der jeweiligen Landessprache anbietet, wirkt professionell und kundenorientiert.

Kosten-Nutzen-Analyse: Investition vs. Potenzial

Ebenso wichtig für die Entscheidung für oder wider eine mehrsprachige Website ist die fundierte Kosten-Nutzen-Analyse. Die Praxiserfahrung zeigt: Je komplexer und erklärungsbedürftiger dein Angebot, desto höher der Return-on-Investment durch muttersprachliche Kommunikation. Berücksichtige bei deiner Entscheidung allerdings auch die folgenden Punkte:

  • Initialkosten für Übersetzung, technische Implementierung und Anpassungen von Assets

  • Fortlaufende Aufwände für Aktualisierungen, Content-Erweiterungen und Qualitätssicherung

  • Potenzielle Umsatzsteigerungen durch verbesserte Conversion Rates in neuen Märkten

  • Wettbewerbsvorteile durch Alleinstellungsmerkmale in sprachlich unterversorgten Nischen

  • Indirekte Vorteile wie gesteigertes Markenvertrauen und internationale Reputation

Zielmarktanalyse: Nicht jeder Markt lohnt sich gleichermaßen

Führe eine gründliche Marktanalyse durch, bevor du dich entscheidest, eine mehrsprachige Website zu erstellen:

  • Ermittle das konkrete Marktpotenzial in den Zielländern für deine spezifischen Produkte

  • Analysiere kulturelle Kaufgewohnheiten und digitales Nutzungsverhalten

  • Evaluiere die Wettbewerbssituation und identifiziere Nischen mit geringerem Konkurrenzdruck

  • Prüfe regulatorische Anforderungen und mögliche Eintrittsbarrieren

  • Untersuche logistische und rechtliche Rahmenbedingungen für dein Geschäftsmodell

Bist du zu der Überzeugung gelangt, dass eine multilinguale Website das Richtige für dich ist, kannst du die folgenden Schritte unternehmen: 

 
 

Schritt 1: Strategische Vorüberlegungen und Maßnahmen

Bevor du in die technische Umsetzung einsteigst, musst du grundlegende strategische Entscheidungen treffen. Diese bestimmen den Erfolg deines internationalen Webauftritts:

Sprachauswahl auf Basis fundierter Daten

Triff deine Sprachentscheidung datengestützt. Analysiere Website-Statistiken nach Herkunftsländern, identifiziere Regionen mit bestehendem Interesse und evaluiere die tatsächliche Sprachkompetenz deiner Zielgruppe. Entscheidend ist nicht die Anzahl potenzieller Muttersprachler*innen, sondern das konkrete Marktpotenzial in der jeweiligen Sprache.

Priorisierung nach wirtschaftlichem Potenzial

Implementiere Sprachen in strategisch sinnvoller Reihenfolge. Fokussiere dich zunächst auf Märkte mit nachweislichem Interesse und geringen Eintrittsbarrieren. Berücksichtige bestehende Geschäftsbeziehungen und evaluiere die Wettbewerbssituation in den Zielmärkten. Ein schrittweiser Ausbau ermöglicht Lerneffekte vor der weiteren Expansion.

Reihenfolge zu übersetzender Seiten planen

Definiere den Übersetzungsumfang strategisch. Identifiziere Kernseiten mit höchster Relevanz für internationale Besucher*innen und analysiere die typische Customer Journey in verschiedenen Märkten. Priorisiere umsatzrelevante Seiten wie Produktbeschreibungen und Kontaktformulare. Die Entscheidung sollte auf Basis verfügbarer Ressourcen für die kontinuierliche Pflege getroffen werden.

Kulturelle Besonderheiten im Fokus

Eine mehrsprachige Website zu erstellen, erfordert kulturelle Sensibilität. Berücksichtige lokale Präferenzen in Design, Bildsprache und Farbgebung. Passe Referenzen und Fallstudien an regionale Gegebenheiten an und respektiere unterschiedliche Geschäftspraktiken. Eine tiefgreifende kulturelle Anpassung signalisiert Wertschätzung und steigert das Vertrauen deiner internationalen Zielgruppen erheblich. Beachte auch eventuell unterschiedliche Regulationen zum Thema Digitale Barrierefreiheit.

 
 

Schritt 2: Domain-Strategien für mehrsprachige Websites

Hast du deinen Markt beziehungsweise deine Märkte ausgesucht, stehst du vor der Auswahl der passenden URL-Struktur. Hierbei solltest du folgende Faktoren berücksichtigen:

  • Langfristige SEO-Ziele: Für maximale lokale Relevanz eignen sich separate Domains, für eine schnellere Autoritätsbildung Unterverzeichnisse.

  • Verwaltungskapazitäten: Bedenke den fortlaufenden Administrationsaufwand bei deiner Entscheidung.

  • Grad der Lokalisierung: Je stärker deine Inhalte regional angepasst werden, desto sinnvoller ist eine klare Trennung durch Domains oder Subdomains.

Bei der Wahl der optimalen Struktur existieren vier Möglichkeiten, um eine mehrsprachige Website zu erstellen. Alle davon – Separate Domains, Subdomains, Unterverzeichnisse und URL-Parameter – bietet eigene Vor- und Nachteile:

Separate Domains

Bei einer solchen Lokalisierung (länderspezifische Top-Level-Domains) verwendest du eigenständige Domains für jede Sprache, beispielsweise example.de für den deutschen und example.fr für den französischen Markt.

Vorteile: Maximale lokale Relevanz für Suchmaschinen, präzise geografische Zuordnung und höchste Glaubwürdigkeit bei lokalen Nutzer*innen. Besonders effektiv für Märkte mit starker kultureller Eigenständigkeit.

Nachteile: Erhöhter Verwaltungsaufwand durch separate Hosting-Umgebungen, zusätzliche Domainkosten und fragmentierte Analytics-Daten. Die Website-Autorität muss für jede Domain neu aufgebaut werden.

Subdomains

In diesem Fall erhält jede Sprachversion eine eigene Subdomain, etwa de.example.com oder fr.example.com

Vorteile: Die technische Trennung ermöglicht marktspezifische Anpassungen bei Server-Konfigurationen. Einfachere Implementierung regionaler Tracking-Konzepte und klare visuelle Trennung für Nutzer*innen.

Nachteile: Suchmaschinen behandeln Subdomains tendenziell als eigenständige Websites, wodurch die Gesamtautorität gesplittet wird. Gegebenenfalls höherer technischer Administrationsaufwand als bei Unterverzeichnissen beispielsweise durch separate DNS-Verwaltung und SSL-Zertifikate.

Unterverzeichnisse

Hierbei werden die Sprachversionen als Pfade der Hauptdomain organisiert: example.com/de/ oder example.com/fr/

Vorteile: Alle Sprachversionen profitieren von der akkumulierten Autorität der Hauptdomain example.com. Zentrale Verwaltung vereinfacht Updates und technische Anpassungen. Geringere Einstiegshürden bei der initialen Internationalisierung.

Nachteile: Eingeschränkte Möglichkeiten für marktspezifische Server-Konfigurationen. Bei umfangreichen Lokalisierungen kann die Struktur unübersichtlich werden.

URL-Parameter

In diesem Fall erfolgt die Sprachauswahl über Parameter: example.com/page?lang=de.

Vorteile: Minimaler Implementierungsaufwand bei bestehenden Websites. Keine strukturellen Änderungen an der Architektur notwendig.

Nachteile: SEO-Nachteile durch Indexierungsprobleme. Höheres Risiko für Duplicate Content und schlechtere Nutzererfahrung. 

 
 

Schritt 3: SEO-Aspekte bei mehrsprachigen Websites

Schauen wir uns an dieser Stelle das Thema SEO noch einmal genauer an. Fakt ist: Ohne gezielte internationale Suchmaschinenoptimierung bleibt dein globaler Webauftritt unsichtbar – unabhängig von der Qualität der Inhalte. Deshalb solltest du bei der Optimierung folgende Aspekte berücksichtigen: 

Technische Aspekte

  • Hreflang-Tags: Implementiere diese Tags im Header-Bereich deiner Seiten, um Suchmaschinen die Zuordnung zwischen Sprache, Region und URL-Version zu erleichtern. Diese Kennzeichnung verhindert Duplicate-Content-Probleme und leitet Nutzer*innen automatisch zur passenden Sprachversion.

  • URL-Struktur: Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt, hat die Wahl deiner Domain-Strategie großen Einfluss auf den Administrationsaufwand und deine Suchmaschinenoptimierung. 

  • Serverstandort und Hosting: Der physische Standort deiner Server beeinflusst Ladezeiten und damit das Ranking in regionalen Suchergebnissen. Nutze entweder regionale Hosting-Lösungen oder setze auf Content Delivery Networks (CDNs), die deine Inhalte automatisch über Server in der Nähe deiner Nutzer*innen ausliefern.

  • Lokalisierte Versionen angeben: Achte darauf Google über lokalisierte Versionen deiner Website zu informieren. 

Inhaltliche Optimierung

  • Keyword-Recherche: Vermeide direkte Übersetzungen bestehender Keywords. Jeder Markt hat eigene Suchgewohnheiten und Begrifflichkeiten. Führe eine dedizierte Recherche für jeden Zielmarkt durch und berücksichtige lokale Suchvolumina, Wettbewerbsdichte und kulturelle Nuancen bei der Begriffsverwendung. Ein Beispiel für solche begrifflichen Unterschiede ist das Wort „Trousers“ für Hosen, das vor allem im britischen Englisch gebräuchlich ist. Im US-amerikanischen Umfeld ist hingegen der Begriff „Pants“ üblich.

  • Meta-Tags: Erstelle für jede Sprachversion einzigartige, kulturell angepasste Meta-Beschreibungen und Title-Tags. Integriere region-spezifische Keywords und wecke das Interesse lokaler Nutzer*innen durch kulturell resonante Formulierungen.

  • Lokalisierung statt reiner Übersetzung: Gehe über das bloße Übersetzen hinaus. Passe Beispiele, Referenzen und Bildsprache an kulturelle Kontexte an. Berücksichtige lokale Geschäftspraktiken und regionale Besonderheiten, um Vertrauen aufzubauen und die Nutzererfahrung zu verbessern.

Design und Benutzerfreundlichkeit

  • Sprachumschalter: Platziere die Sprachauswahl prominent im oberen Bereich deiner Website, idealerweise mit Länderflaggen oder ISO-Sprachcodes. Stelle sicher, dass Nutzer*innen beim Wechsel auf der länderspezifischen Seite landen und nicht zur Startseite umgeleitet werden.

  • Responsives Design: Optimiere deine Website für alle Endgeräte, besonders in Märkten mit hoher mobiler Nutzung. Berücksichtige dabei unterschiedliche Textlängen in verschiedenen Sprachen – deutschsprachige Inhalte benötigen beispielsweise oft mehr Platz als englische.

Häufige Fehler

  • Duplicate Content: Verhindere Ranking-Probleme durch korrekte hreflang-Auszeichnungen und eine klare URL-Struktur. Besonders im DACH-Bereich ist das wichtig, denn hier führen sprachliche Überschneidungen ansonsten schnell zu Problemen mit Duplicate Content. Für Inhalte, die über verschiedene Sprachversionen hinweg identisch bleiben müssen, solltest du entsprechende Canonicals setzen, die Haupt-URL verweisen.

  • Automatische Übersetzungen: Setze maschinelle Übersetzungssysteme nur als ersten Schritt ein. Lass alle automatisch übersetzten Inhalte von muttersprachlichen Expert*innen prüfen und anpassen. Qualitativ minderwertige Übersetzungen schaden deinem Ranking und dem Nutzervertrauen gleichermaßen.

Lesetipp

Lesetipp: Noch mehr SEO-Wissen findest du in unserem Ratgeber mit den 7 SEO Basics, die nach wie vor – und global – relevant sind!

Schritt 4: Content-Strategie für internationale Zielgruppen

Eine Content-Strategie entscheidet über Erfolg oder Misserfolg deiner mehrsprachigen Website. Der richtige Ansatz verbindet technische Präzision mit kultureller Sensibilität und schafft authentische Nutzererlebnisse in jedem Zielmarkt:

Übersetzung: Händisch, automatisiert oder durch Dritte?

Die Übersetzungsmethode beeinflusst maßgeblich die Kosten und den Zeitaufwand bei der Erstellung einer mehrsprachigen Website. Maschinelle Übersetzungen wie durch DeepL liefern schnelle Ergebnisse zu minimalen Kosten, zeigen jedoch Schwächen bei Fachbegriffen und kulturellen Nuancen. Wie bereits erwähnt solltest du beachten, dass automatische Übersetzungen, wie durch Google Translate, potenziell von Google als minderwertiger Inhalt gelten könnten und zu schlechten Rankings führen.

Menschliche Übersetzer*innen hingegen versprechen sprachliche Präzision und kulturelles Feingefühl, erfordern jedoch höhere Investitionen. Der hybride Ansatz – maschinelle Vorübersetzung mit anschließender menschlicher Prüfung – etabliert sich zunehmend als kosteneffiziente Standardlösung.

Anpassung der Inhalte an den kulturellen Kontext

Erfolgreiche Internationalisierung geht über bloße Übersetzung hinaus. Berücksichtige regionale Besonderheiten wie Lesegewohnheiten (von links nach rechts vs. von rechts nach links), kulturelle Tabus und lokale Geschäftspraktiken. Passe Metaphern, Analogien und Beispiele an den kulturellen Referenzrahmen deiner Zielgruppe an. Denke daran: Was in einem Markt überzeugend wirkt, kann in einem anderen irritieren oder sogar abschreckend wirken.

Lokalisierung von Beispielen, Referenzen und Fallstudien

Deine Referenzen und Erfolgsgeschichten müssen lokale Relevanz besitzen. Ersetze deutsche Fallstudien durch Erfolgsbeispiele aus dem jeweiligen Zielmarkt oder zumindest aus kulturell ähnlichen Regionen. Lokale Kund*innen fühlen sich stärker angesprochen, wenn sie Unternehmen mit vergleichbaren Herausforderungen sehen. Fehlen marktspezifische Referenzen, fokussiere auf branchenspezifische Erfolgsgeschichten mit universeller Relevanz.

Bildsprache und visuelle Kommunikation

Bilder kommunizieren über Sprachgrenzen hinweg – und bergen genau wie Texte und bestimmte Wordings interkulturelles Konfliktpotenzial. Überprüfe deine visuelle Sprache auf kulturelle Angemessenheit. Achte auf eine passende Personendarstellung und vermeide Gesten oder Symbole mit ambivalenter Bedeutung in verschiedenen Kulturkreisen. Berücksichtige kulturelle Farbsymbolik: Während die Farbe Weiß in westlichen Kulturen für Reinheit steht, symbolisiert es in Teilen Asiens Trauer. In diesem Kontext ebenso wichtig, aber häufig übersehen: die Lokalisierung von Alt-Texten und Bildbeschreibungen.

Entscheidung: zentrale vs. dezentrale Content-Erstellung

Zentralisierte Content-Produktion gewährleistet konsistente Markenkommunikation und effiziente Prozesse, erschwert jedoch kulturelle Anpassungen. Dezentrale Ansätze mit lokalen Teams sichern kulturelle Authentizität, erhöhen aber Koordinationsaufwand und Fehlerrisiken. Der pragmatische Mittelweg: Zentrale Erstellung strategischer Kerninhalte kombiniert mit dezentraler Lokalisierung und marktspezifischen Ergänzungen durch lokale Expert*innen.

Umgang mit regionalspezifischen Inhalten und Angeboten

Nicht jeder Inhalt eignet sich für alle Märkte. Entwickle klare Kriterien, welche Inhalte global, regional oder nur lokal ausgespielt werden. Berücksichtige dabei rechtliche Rahmenbedingungen (etwa bei Gewinnspielen oder Produkteigenschaften), kulturelle Relevanz und strategische Ziele in den jeweiligen Märkten. 

 
 

Schritt 5: Erfolgsmessung von internationalen Websites

Wie bei allen Marketing-Maßnahmen gilt: Die Erstellung einer mehrsprachigen Website sollte laufend überprüft und optimiert werden. Mit einem detaillierten Tracking-Setup erkennst du Stärken und Schwächen in jedem Zielmarkt und kannst deine Ressourcen gezielt einsetzen:

Aufbau eines sprachspezifischen Trackings

Ein differenziertes Tracking-System offenbart marktspezifische Performance-Muster und Optimierungspotenziale. Du benötigst hierfür eine konsequente Segmentierung deiner Analytics-Daten nach Sprachversionen und Ländern. Implementiere Cross-Domain-Tracking, falls du mit separaten Domains für verschiedene Märkte arbeitest. Tag-Manager-Lösungen bieten dir die nötige Flexibilität für Anpassungen an lokale Datenschutzbestimmungen – ein zunehmend kritischer Erfolgsfaktor im internationalen Kontext.

Um Interaktionen auf mehrsprachigen Websites besser zu analysieren, kannst du sprachspezifische Tracking-Parameter verwenden. Diese ermöglichen es dir, die Aktivitäten der Nutzer*innen auf verschiedenen Sprachversionen zu vergleichen. Durch die Verbindung von Web-Analytics mit CRM-Daten kannst du den Geschäftserfolg pro Markt genauer bewerten und sehen, ob deine Website nicht nur viele Besucher*innen hat, sondern auch Umsatz generiert. Professionelle Mehrsprachen-Setups erlauben detaillierte Analysen bis auf Seitenebene, sodass du genau erkennst, wo Optimierungen den größten Effekt haben könnten – zum Beispiel, wenn die englische Produktseite mehr Conversions erzielt als die französische Version.

KPIs für verschiedene Märkte

Erfolg definiert sich in unterschiedlichen Märkten verschieden – passe deine Kennzahlen entsprechend an. Kulturell bedingte Unterschiede im Nutzungsverhalten prägen die Interpretation von Metriken wie Verweildauer oder Klicktiefe. Ein norwegischer Nutzer navigiert anders als ein italienischer – ignorierst du diese Unterschiede, ziehst du falsche Schlüsse. Entwickle marktspezifische Benchmark-Werte, statt globale Standards anzusetzen. Differenziere deine Conversion-Ziele je nach Marktreife und lokalem Geschäftsmodell. 

A/B-Testing internationaler Inhalte

Systematisches Testing deckt überraschende kulturelle Präferenzunterschiede auf. Teste identische Layouts mit unterschiedlichen kulturellen Anpassungen, um die Wirksamkeit deiner Lokalisierungsstrategie zu validieren. Experimentiere mit marktspezifischen Call-to-Actions – was deutsche Nutzer*innen zur Konversion bewegt, kann französische Besucher*innen kaltlassen.

Validiere Bildsprache und visuelle Elemente in verschiedenen kulturellen Kontexten. Prüfe verschiedene Content-Strukturen auf ihre lokale Effektivität – manche Märkte bevorzugen direkten Informationszugang, andere schätzen narrative Strukturen. Untersuche Preisdarstellungen und Angebotsstrukturen auf kulturelle Resonanz – die Wahrnehmung variiert erheblich zwischen verschiedenen Wirtschaftsräumen.

Beachte methodische Sauberkeit: Stelle ausreichende Stichprobengrößen pro Markt sicher und teste nur einen Faktor gleichzeitig. Internationale A/B-Tests erfordern mehr Geduld, bieten aber tiefere Erkenntnisse als rein lokale Optimierungen.

 
 

Organisatorische Herausforderungen beim Erstellen mehrsprachiger Websites

Wie du siehst, ist das Erstellen einer mehrsprachigen Website keine Kleinigkeit. Dennoch unterschätzen Unternehmen den Aufwand nach wie vor und stehen dann häufig vor folgenden Herausforderungen:

Qualitätssicherung bei Übersetzungen

Ebenso wichtig wie ein strukturierter Workflow ist eine fundierte Qualitätssicherung. Diese sollte folgende Elemente umfassen:

  • Sprachspezifische Style-Guides mit verbindlichen Vorgaben zu Terminologie und Tonalität

  • Klar definierte Freigabeprozesse mit fachlicher und sprachlicher Prüfung

  • Feedback-Schleifen mit lokalen Teams oder Kund*innen zur kulturellen Validierung

  • Kontinuierliches Lernen durch systematische Erfassung häufiger Übersetzungsprobleme

Workflow für Aktualisierungen in mehreren Sprachen

Teamwork makes the dream work – auch bei mehrsprachigen Websites. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Dabei ist ein strukturierter Aktualisierungsprozess besonders wichtig, wenn …

  • die Website regelmäßige Content-Updates erfordert (News, Produkte, Blogartikel)

  • mehrere Teams oder Personen an verschiedenen Sprachversionen arbeiten

  • zeitkritische Inhalte schnell in allen Sprachen verfügbar sein müssen

  • konsistente Kommunikation über alle Märkte hinweg strategisch wichtig ist

Die Umsetzung mehrsprachiger Websites erfordert spezialisiertes Know-how und durchdachte technische Lösungen. Mit dem richtigen Partner an deiner Seite meisterst du die komplexen Anforderungen internationaler Webprojekte effizient und zielgerichtet. Ein Anbieter, der dir dabei hilft, ist die Agentur Netzhirsch aus Bad Schwartau:   

 
 

Netzhirsch: Die Expert*innen für dein Internationalisierungs-Projekt

Egal, ob Webdesign, SEO, SEA oder Shopware – Netzhirsch vereint alle relevanten Disziplinen unter einem Dach und bietet damit ein ganzheitliches Konzept für den digitalen Erfolg seiner Kund*innen. Hinter der Agentur stehen die beiden Gründer Jan-Philipp Kalus und Christoph Wittstock, die mit einem interdisziplinären Team das selbst erdachte Konzept des „leistungsstarken Webdesigns” verfolgen. 

Dieser Ansatz verbindet technische Präzision mit strategischer Ausrichtung auf konkrete Marketingziele. Statt digitaler Visitenkarten entstehen mehrsprachige Websites, die als effektive Werkzeuge zur Kundenakquise und Conversion-Optimierung beitragen.

Um mehrsprachige Websites zu erstellen, setzt die Agentur vor allem auf das CMS Contao: Der integrierte Sprachenwechsler ermöglicht die reibungslose Implementation unbegrenzter Sprachversionen ohne zusätzliche Plugins oder Erweiterungen. Diese native Funktion für mehrere Sprachen bildet das Fundament für internationale Webauftritte jeder Größenordnung. 

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Bei Contao kann in den Seiteneinstellungen der übersetzten Seite zur Seite in der Hauptsprache referenziert werden, um das direkte Umschalten der Sprache zu ermöglichen

Die intuitive Verwaltung komplexer Inhaltsstrukturen minimiert den Pflegeaufwand selbst bei umfangreichen mehrsprachigen Projekten. Besonders wertvoll: Contao unterstützt essenzielle internationale SEO-Funktionen wie hreflang-Tags direkt im Core-System, was die korrekte Auszeichnung sprachspezifischer Inhalte für Suchmaschinen erheblich vereinfacht.

 
 

Fazit: So gelingt die mehrsprachige Website

Eine mehrsprachige Website ist für alle Unternehmen mit internationaler Geschäftsaktivität ein absolutes Muss. Wer internationale Zielgruppen in ihrer Muttersprache anspricht, baut Vertrauen auf und überwindet entscheidende Kaufbarrieren. Der Weg dorthin erfordert strategisches Denken, technisches Know-how und kulturelles Fingerspitzengefühl – doch die Investition zahlt sich messbar aus.

Mit den richtigen Expert*innen an deiner Seite ist die mehrsprachige Website kein komplexes Projekt, sondern ein strategischer Wettbewerbsvorteil. Wenn du Unterstützung dabei suchst, schau doch mal auf der Seite der Agentur Netzhirsch vorbei! 

Nils Knäpper
Autor*In
Nils Knäpper

Nils ist SEO-Texter bei OMR Reviews und darüber hinaus ein echter Content-Suchti. Egal, ob Grafik, Foto, Video oder Audio – wenn es um digitale Medien geht, ist Nils immer ganz vorne mit dabei. Vor seinem Wechsel zu OMR war er fast 5 Jahre lang als Content-Manager und -Creator in einem Immobilienunternehmen tätig und hat zudem eine klassische Ausbildung als Werbetexter.

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