Warum Onboarding-Videos 2025 unverzichtbar sind
Von der Vision zur Umsetzung: Ein Leitfaden für erfolgreiche Onboarding-Videos
- Was ist ein Onboarding-Video – und warum ist es so effektiv?
- Die 5 wichtigsten Arten von Onboarding-Videos
- Zielgruppen von Onboarding-Videos und deren praktische Herausforderungen
- Welche Vorteile bieten Onboarding-Videos für Unternehmen und Mitarbeiter*innen?
- Was sind die Ziele eines erfolgreichen Onboardings-Videos?
- Wie kannst du den Onboarding-Prozess mit Videos stetig optimieren?
- Schritt-für-Schritt: So erstellst du ein perfektes Onboarding-Video
- Welche Tools brauchst du für dein Onboarding-Video?
- Fazit: Onboarding-Videos als strategischer Hebel
- Exzellentes Onboarding, unterstützt durch Videos, ist die Grundlage, um Top-Talente zu binden und die Organisation signifikant leistungsfähiger zu machen.
- Videos beschleunigen den Produktivitäts-Ramp-Up, reduzieren die Einarbeitungszeit um bis zu 34 % und verringern die Fehlerquote durch konsistente Wissensvermittlung.
- Es gibt fünf zentrale Arten von Onboarding-Videos (Begrüßung, Kultur, Standort, Software, Schulung), die je nach Zielsetzung unterschiedlichen Aufwand und Aktualisierungsbedarf erfordern.
- Ein erfolgreiches Video-Onboarding erfordert eine Prozessanalyse, die Auswahl der richtigen Formate und Tools (z. B. Loom, Camtasia) sowie eine stetige Optimierung durch Feedback.
Ein solides Onboarding bildet die Grundlage für eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit sowie eine schnellstmögliche und größtmögliche Leistungsfähigkeit. Ein exzellentes Onboarding wiederum ist Grundlage dafür als Organisation signifikant leistungsfähiger zu sein und Top-Talente halten zu können. Hier hat sich in den letzten Jahren nicht nur auf der Softwareseite sondern auch auf der Medienseite eine Menge getan. Neben speziellen Onboarding Softwares sind Onboarding-Videos 2025 ein ganz wesentlicher Teil einer zeitgemäßen Employee Experience.
Darum wollen wir uns in diesem Beitrag gemeinsam ansehen, was ein Onboarding Video eigentlich ist, wie du herausfindest, welche Art von Video, das für dich in deinem Onboarding erfolgversprechendste ist und mit welchem Tech- oder Dienstleister*innen-Stack du in die Umsetzung gehen solltest.
tldr: Onboarding-Videos ersetzen nicht das persönliche Gespräch, sondern erweitern es: Sie schaffen Orientierung, vermitteln Unternehmenskultur und sorgen dafür, dass remote aber auch vor Ort Teams von Beginn an sicher agieren können.
Was ist ein Onboarding-Video – und warum ist es so effektiv?
Ein Onboarding Video- ist eine Maßnahme zum schnellen Produktivitäts-Ramp-Up und zur reduktion der Employee Retention. Egal welcher Coleur, ein Onboarding-Video richtet sich primär immer an Menschen, die bereits (wenn auch nicht lange) Teil deines Unternehmens sind oder unmittelbar davorstehen. Im Gegensatz zum Recruiting-Video steht nicht die Überzeugungskraft im Vordergrund, sondern die Unterstützung während der ersten Wochen. Typischerweise erklären Onboarding Videos konkrete Abläufe, stellen wichtige Ansprechpartner*innen vor, zeigen die Räumlichkeiten oder geben tieferen Einblick in die Unternehmenskultur. Viele Firmen hosten diese Videos intern, etwa im Intranet oder in einem Learning Management System und kombinieren sie mit anderen Lernmodulen.
Der sicher wichtigste Vorteil von Videos im Onboarding-Prozess liegt in der guten Verarbeitbarkeit von visuellen Informationen in bewegten Bildern: Denn wir wissen langsam alle, das menschliche Gehirn verarbeitet visuelle Informationen schneller und behält sie besser als reinen Text. Bilder sind zwar auch gut, laut einer Analyse wirken Videos aber einfach besser. Videos reduzieren außerdem die kognitive Belastung, da sie gleichzeitiges hören und sehen ermöglichen, was den Transfer komplexer Inhalte wie räumliche Zusammenhänge, Prozessabläufe oder Software-Anwendungen unterstützt. Gerade in hybriden und internationalen Teams ermöglichen Onboarding-Videos eine einheitliche Wissensbasis, die unabhängig von Zeitzonen oder Präsenz-Terminen konsumiert werden kann.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Damit Onboarding Videos ihr Potenzial voll entfalten, sollten sie Inhalte enthalten, die vom Medium Video tatsächlich profitieren. Ein langatmig vorgetragener Monolog vor statischer Kulisse wirkt monoton und verschenkt die Chance, durch Bildsprache, unterschiedliche Szenen und Schnitttechnik eine ansprechende und einprägsame Lernerfahrung zu schaffen.
Stattdessen gilt: Was visuell erfahrbar und darstellbar ist, um die Mehrdeutigkeit einer Aussage hin zur Eindeutigkeit zu vereinfachen, sollte in einem Video gezeigt werden.
Ein positives Beispiel wäre z.B. ein Rundgang durch die Unternehmenszentrale, vom Parkplatz über die Eingangssituation bis hin zu Aufenthaltsräumen, Teeküchen und sogar den sanitären Anlagen. Gerade vor dem ersten Arbeitstag schaffen solche Einblicke Sicherheit und Orientierung.
Die 5 wichtigsten Arten von Onboarding-Videos
Nicht jedes Unternehmen benötigt alle Arten von Onboarding-Videos, doch die Auswahl des passenden Formats ist entscheidend. Die folgenden fünf Typen sind in der Praxis am verbreitetsten und unterscheiden sich in ihrer Zielsetzung sowie im Aufwand.
Onboarding-Video Art | Aktualitätsfaktor | Umsetzung |
|---|---|---|
Begrüßungs-Video Diese geben einen persönlichen Willkommensgruß durch die Geschäftsführung oder Standortleitung. Hier können aktuelle strategische Schwerpunkte, Change-Themen oder aktuelle Themen in der Organisation kurz und kompakt eingearbeitet werden, dass der/die neue Mitarbeiter*in weiß was gerade wichtig ist. | Sollten aktuell gehalten werden um darin auch wirklich relevanten Insights und Ziele inkludieren zu können. | Meist kurzgehalten und wirken besonders authentisch, wenn sie in guter Bild- und Tonqualität produziert werden. Gerade wenn es viel um Zahlen, Daten und Fakten geht bieten sich animierte Einblendungen dieser Fakten im Video im Corporate Design an. |
Kultur-Onboarding-Videos Rücken die Werte und das Arbeitsklima in den Mittelpunkt. Sie sind vergleichbar mit einem Imagefilm, der Employer Branding in den Fokus stellt. Neben Mission und Vision geht es vor allem darum zu vermitteln, wie Zusammenarbeit gelebt wird und was den „Fit“ in deinem Team ausmacht. | Einmal produziert können diese Onboarding-Videos sehr langfristig verwendet werden, sofern sich die Kultur und Werte der Organisation nicht massiv verändert. | Erfordern meist einen höheren Produktionsaufwand, sind aber sehr wirkungsvoll, um das Gefühl zu stärken, die richtige Entscheidung für den Arbeitgeber getroffen zu haben. |
Standort-Onboarding-Videos Gerade bei großen Industriestandorten oder Headquarter kann es vorkommen, dass sich neue Mitarbeitende nicht direkt zurechtfinden oder die „Raumkultur“ nicht begreifen. Mit einem Standort-Onbarding-Video kann man diese Sorge vorwegnehmen und gleichzeitig Vorfreude auf einen modernen Arbeitsplatz schaffen. | Sofern Umbauarbeiten das Bild und die Funktionalität der Räumlichkeiten bzw. des Standorts nicht massiv verändern langfristig nutzbar. | Sollte professionell und hochwertig umgesetzt werden, da die Qualität und Professionalität der Umsetzung indirekt auf die Wahrnehmung der Qualität des zukünftigen Arbeitsplatzes abstrahlt. |
Software-Onboarding-Videos Konzentriert sich auf digitale Werkzeuge und Prozesse. Dazu zählen etwa die Einführung in CRM oder -ERP Systeme, -Projektmanagement Tools wie Asana- oder ClickUp sowie interne Kommunikationskanäle. | Da sich Software und Arbeitsweisen regelmäßig ändern, sollten feste Owner:innen die Software-Schulungsvideos pflegen. Die Nutzungsdauer ist daher meist mittelfristig. | Die Aufnahme erfolgt oft via Screen-Capturing in Programmen wie Loom oder Camtasia. Da die Lernenden den Prozess Schritt für Schritt nachvollziehen, reduzieren sich Fragen und Fehler deutlich. |
Schulungsvideos im Onboarding Ob Sicherheitsunterweisung oder Maschinenfreigabe – Onboarding-Videos vermitteln bereits vor dem ersten Arbeitstag wichtiges Grundlagenwissen. Sie ersetzen kein praktisches Anlernen, verkürzen es aber deutlich, da neue Mitarbeitende auf ein vorhandenes Verständnis aufbauen können. | Abhängig von den Prozessen und Vorschriften können die Schulungsvideos eine mittel bis langfristige Nutzbarkeit haben. | Wichtig ist, dass alle Anforderungen erfüllt und Inhalte gut erkennbar sind. Hohe Auflösung und gute Ausleuchtung für die Wahrnehmung von Details sind entscheidend. Die Handlung muss nicht brillant sein, aber klar verständlich. Für dauerhaft gleichbleibende Themen eignen sich auch Erklärvideos. |
Remote-Onboarding-Videos Diese Videos begleiten Mitarbeitende, die überwiegend aus dem Homeoffice arbeiten. Es ergänzt virtuelle Live-Sessions mit Selbstlernmodulen und hilft, trotz räumlicher Distanz ein Zugehörigkeitsgefühl aufzubauen. | Kurz- bis mittelfristig nutzbar: Fachliche Inhalte ändern sich regelmäßig, z. B. durch neue Tools oder Prozesse. Soziale Inhalte wie Begrüßung und Werte bleiben länger stabil, sollten aber bei größeren Teamveränderungen geprüft werden. | Modular kombinierbar: Screencaptures, Interviews, ggf. interaktive Elemente. Teile können intern produziert werden. Für die erste Begrüßung empfiehlt sich eine professionelle Umsetzung mit gutem Storytelling (vgl. Begrüßungs-Video). |
Zielgruppen von Onboarding-Videos und deren praktische Herausforderungen
In der Wirkung von Onboarding-Videos müssen wir zwei Aspekte unterscheiden. Denn gute Videos im Onboarding haben immer zwei Gewinner*innen-Seiten. Das Unternehmen das sie anbietet und die potenziellen Mitarbeitenden, die sie „konsumieren“. Nur wenn beides Gegeben ist, haben wir eine Win-Win-Situation. Und multiplizieren auch den Return on Invest des gesamten Projekts. Also schauen wir uns zuerst einmal an, wie die konkreten Herausforderungen von Organisationen und Bewerber*innen zu Anfang eines Arbeitsverhältnisses aussehen.
Herausforderungen im Onboarding aus Sicht von Unternehmens:
- Hoher Zeitaufwand für Anlernprozesse: Neue Mitarbeitende müssen oft eins zu eins angelernt werden. Das bindet erfahrene Fachkräfte und reduziert deren Produktivität. Oftmals können mehr oder weniger große Teile davon durch z.B. Tutorial-Onboarding-Videos ersetzt werden.
- Wissensverlust durch inkonsistente Einarbeitung: Unterschiedliche Personen erklären Dinge unterschiedlich – mit teils widersprüchlichen Informationen. Das führt zu Fehlern und verlangsamt die Einarbeitung. Im schlimmsten Fall führt es sogar zu einer inkonsistenten Leistungserbringung.
- Begrenzte Skalierbarkeit: Wenn mehrere Personen gleichzeitig starten oder an verschiedenen Standorten arbeiten, stößt persönliche Einarbeitung schnell an Grenzen. Gerade wenn Unternehmen schnell wachsen wollen ist das ein essenzieller Faktor.
- Hoher Kommunikationsaufwand bei Remote-Start: Besonders im Homeoffice müssen Grundlagen oft mühsam über Live-Calls vermittelt werden – häufig mehrfach, ineffizient und mit begrenzter Wirkung oder im schlimmsten Fall in Massen-Calls, bei denen eh keiner zuhört.
- Employer Barnding Versprechen werden nicht eingehalten: Wenn Organisationen durch blumiges Employer Branding die Messlatte hoch setzen, sie dann aber nicht im Onboarding halten können, sorgt das schnell für Resignation bei Talenten (aka: „Das ist ja genau so ein Saftladen, wie der wo ich vorher war“).
- Employer Barnding Versprechen werden nicht eingehalten: Wenn Organisationen durch blumiges Employer Branding die Messlatte hoch setzen, sie dann aber nicht im Onboarding halten können, sorgt das schnell für Resignation bei Talenten (aka: „Das ist ja genau so ein Saftladen, wie der wo ich vorher war“).
Onboarding Videos bei Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG:
„Ein professionell gestalteter Onboarding-Prozess ist für unser Unternehmen ein strategisches Instrument zur langfristigen Sicherung von Produktivität, Mitarbeiterbindung und Unternehmenskultur. Durch die Standardisierung zentraler Abläufe, die Bereitstellung klarer Informationen sowie den gezielten Einsatz digitaler Lösungen schaffen wir eine effiziente und konsistente Integration neuer Mitarbeitender. Damit legen wir nicht nur den Grundstein für eine schnelle operative Einsatzfähigkeit, sondern stärken auch die Identifikation mit dem Unternehmen bereits vor dem ersten Arbeitstag. Onboarding wird so zu einem wesentlichen Bestandteil unserer Employer-Branding-Strategie und unseres nachhaltigen Personalmanagements.“- Viktoria Linsner, Teamleitung Employee Life Cycle, HR Employee Experience
Herausforderungen im Onboarding aus Sicht von Mitarbeitenden:
- Unsicherheit, was auf sie zukommt: Wer neu startet, weiß oft nicht, wie Abläufe, Zuständigkeiten oder Kultur funktionieren. Das erzeugt unnötige Anspannung. Und er angespannt ist, holt nicht das Beste aus sich heraus, denn die Person hat…
- …Angst, Fehler zu machen: Ohne klare Anleitung oder Wiederholungsmöglichkeit fällt es schwer, Vorgänge korrekt umzusetzen - was zu Frust und Verunsicherung führt und geistige Ressourcen bindet. Gerade wenn man nicht weiß, was „Richtig“ ist, und versucht „Falsch“ in jedem Fall nicht zu machen.
- Informationsüberflutung in den ersten Tagen: Zu viele neue Tools, Namen und Prozesse auf einmal überfordern. Inhalte bleiben nicht hängen, und Nachfragen wird zur Hürde, wo wir wieder beim vorangegangenem Punktwären.
- Fehlendes Zugehörigkeitsgefühl im Remote-Setting: Wer keinen persönlichen Bezug zum Unternehmen aufbauen kann, fühlt sich schnell außen vor – die emotionale Bindung fehlt. Damit sinkt die Frustrationstoleranz bei Rückschlägen.
- Unklarheit über Sinn und Richtung der eigenen Arbeit: Ohne strategischen Kontext (Was ist unser Ziel? Was ist wichtig?) fällt es schwer, motiviert und wirkungsvoll zu starten. Gerade wenn man eine Stelle wegen mehr Selbstwirksamkeit angetreten ist (wenn man ein*e A-Player*in ist), kann das die Leistungsfähigkeit massiv reduzieren.
Welche Vorteile bieten Onboarding-Videos für Unternehmen und Mitarbeiter*innen?
Genau diese Herausforderungen die beide Gruppen – Mitarbeitende wie Unternehmen – im Rahmen des Onboarding-Prozesses haben, können wir mit Onboarding-Videos (mal ganzheitlicher mal teilweise) adressieren und lösen. Denn vor allem aber gilt: Onboarding-Videos verkürzen die Einarbeitungszeit deutlich. Untersuchungen zeigen, dass strukturierte Programme die Zeit bis zur vollen Produktivität um 34 % verringern. Gerade die eher Prozessbezogenen Videos ermöglichen echtes Microlearning: Komplexe Themen lassen sich in kurze Kapitel von 5 bis 7 Minuten gliedern. Neue Kolleg*innen können so in ihrem eigenen Tempo lernen, Informationen wiederholen und bei Bedarf nachschlagen, ohne dass Mentor*innen oder Teammitglieder stets verfügbar sein müssen.
Außerdem stärken Onboarding-Videos, wenn sie richtig gemacht sind die Bindung zum Arbeitgeber. Diverse Studien legen nahe, dass Beschäftigten bis zu drei Jahre oder länger im Unternehmen bleiben, wenn sie eine gute Einarbeitung erleben. Besonders die Pre-Boarding-Phase, in der potenzielle Kandidat*innen nach Vertragsunterzeichnung auf ihren ersten Tag vorbereitet werden, profitiert: Ein freundlicher Gruß gepaart mit einem strategischen Kontext des CEO oder ein Einblick in die Büroräume senkt die Absprungrate. Gleichzeitig helfen Onboarding-Videos, die Unternehmenskultur zu vermitteln. Indem sie Werte, Rituale und Kommunikationsformen sichtbar machen, bauen sie Vertrauen auf und setzen ein klares Erwartungsmanagement.
Auch aus organisatorischer Sicht sind Onboarding-Videos wertvoll. Sie skalieren Wissen: Einmal produziert, können sie beliebig oft eingesetzt werden, über Standorte und Zeitzonen hinweg. Sie sorgen dafür, dass jeder neue Mitarbeiter*innen die gleichen Informationen erhält, unabhängig davon, wer das Onboarding durchführt. Dadurch entlasten sie HR-Teams und Führungskräfte. Automatisierte Video-Onboarding-Programme senken zudem Fehlerquoten. Durch strukturierte Anleitungen lässt sich die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften in Produktionsanlagen gewährleisten, was Risiken minimiert.
Nicht zuletzt bieten Videos einen großen Vorteil im Remote-Setup. In Zeiten flexibler Arbeitsmodelle ist es oft schwierig, alle Teammitglieder zeitgleich zu erreichen. Remote-Beschäftigte sind signifikant schneller produktiver, wenn sie im Rahmen des Onboardings mit Prozess oder Schulungs-Onboarding-Videos abgeholt werden. Darüber hinaus ist die Möglichkeit die Videos asynchrone anzusehen vorteilhaft um das Onboarding, ob kulturell, fachlich oder handwerklich dann stattfinden zu lassen wenn dazu gerade Zeit ist. Gerade in internationalen Teams mit verschiedenen Sprachen können Untertitel oder KI-gestützte Übersetzungen Barrieren abbauen.
Was sind die Ziele eines erfolgreichen Onboardings-Videos?
Wenn du ein Onboarding-Video produzierst, solltest du vorher genau wissen, wofür du es brauchst. Denn damit ein solches Video wirklich Wirkung zeigt, muss es verschiedene Ziele gleichzeitig erfüllen. An erster Stelle steht dabei die Integration in deinen Onboarding-Prozess. Klingt erstmal offensichtlich, aber du würdest dich wundern, wie oft Content schon fertig produziert ist und dann die Frage kommt: „Wo zeigen wir das eigentlich?“ Genau hier entscheidet sich, ob das Video zur bloßen Maßnahme wird oder echten Mehrwert schafft.
Ein gutes Onboarding-Video hilft neuen Mitarbeitenden, von Anfang an besser zu verstehen, wie euer Unternehmen funktioniert. Es zeigt ihnen nicht nur ihre Aufgaben und Abläufe, sondern gibt ihnen auch ein Gefühl für eure Unternehmenskultur und – im Idealfall – sogar für eure strategische Ausrichtung. So entsteht Orientierung und Sicherheit, noch bevor die erste Aufgabe wartet. Gerade im stressigen Recruiting-Alltag wird oft vergessen: Eine neue Arbeitsumgebung besteht nicht nur aus einem Schreibtisch und einem Login für Microsoft 365, Canva oder das Zeiterfassungssystem. Sie besteht aus Menschen, aus Routinen, aus unausgesprochenen Regeln. Wie wird bei euch kommuniziert? Wie läuft der erste Tag ab? Was gehört dazu – und was nicht? Diese kulturellen Aspekte entscheiden darüber, ob sich jemand willkommen fühlt und langfristig bleibt. Wenn du das in einem Video authentisch vermittelst, erreichst du neue Mitarbeitende dort, wo es zählt – direkt am Anfang. Gleichzeitig leisten Onboarding-Videos auch einen ganz praktischen Beitrag: Sie helfen, Fehler zu vermeiden und Hürden abzubauen.
Wenn neue Kolleg:innen bestimmte Inhalte im eigenen Tempo, visuell aufbereitet und jederzeit abrufbar erklärt bekommen, können sie sich viel sicherer bewegen. Niemand muss mehr dreimal nachfragen, wie ein bestimmter Prozess funktioniert. Stattdessen können sie jederzeit nachschauen zum Beispiel, wie ein Ticket im IT-System erstellt wird und dann gezielt nachfragen, wenn wirklich etwas unklar ist. So entsteht Sicherheit, ohne dass ständig jemand zur Seite stehen muss. Und noch etwas darfst du nicht unterschätzen: Ein persönlicher Gruß im Video, ein echtes Willkommen vom Team oder der Führungskraft, kann viel bewirken. Es zeigt, dass du dir Zeit nimmst. Dass der Einstieg nicht dem Zufall überlassen wird. Und dass jemand gesehen wird von Anfang an.
Lesetipp: Alles, was du über einen erfolgreichen Onboarding-Prozess wissen musst, liest du hier: in unserem ausführlichen Guide zum Onboarding-Prozess
Wie kannst du den Onboarding-Prozess mit Videos stetig optimieren?
Bevor du mit der Produktion startest, lohnt es sich, deinen bestehenden Onboarding-Prozess gründlich zu analysieren. Dokumentiere Schritt für Schritt, welche Stationen neue Kolleg*innen durchlaufen, wer ihre Ansprechpartner*innen sind und an welchen Stellen immer wieder Fragen oder Unsicherheiten auftreten. Binde dabei nicht nur HR-Verantwortliche ein, sondern auch Kolleg*innen, die selbst erst vor Kurzem angefangen haben. Ihre Perspektive ist besonders wertvoll, weil sie noch genau wissen, was gefehlt hat und was hilfreich gewesen wäre. Daraus ergibt sich ein klareres Bild, welche Themen sich für Videos eignen.
Im nächsten Schritt solltest du festlegen, welche Kennzahlen du heranziehst, um den Erfolg deines Onboardings zu messen. Das können zum Beispiel die Zeit bis zur vollen Produktivität, die Fehlerquote, Bedienfehler, Prozessabweichungen oder auch die Kündigungsrate in der Probezeit sein. Wichtig ist: Diese KPIs solltest du konsequent erfassen und regelmäßig auswerten. Wenn du es wirklich nachhaltig angehen willst, beobachtest du die Kennzahlen idealerweise über einen Zeitraum von sechs Monaten, bevor du in größere Videoproduktionen investierst. Denn es bringt wenig, viel Geld in einen Prozess zu stecken, der an anderer Stelle ganz andere Engpässe hat.
Wenn du dann an den entscheidenden Stellen deines Prozesses passende Videos eingeführt hast, ist das nicht das Ende, sondern der Anfang eines lernenden Systems. Bitte neue Kolleg*innen und ihre Mentor*innen um Feedback und zwar nicht nur allgemein zum Onboarding, sondern konkret zu den Videos. Was hat geholfen? Was war unverständlich? Welche Fragen blieben offen? Dieses Feedback ist besonders bei Schulungsvideos essenziell und sollte regelmäßig in die Weiterentwicklung einfließen. Bei kulturellen oder strategischen Inhalten wie einem CEO-Video ist der Anpassungsbedarf oft geringer, aber bei prozess- oder softwarebezogenen Inhalten umso wichtiger.
Grundsätzlich gilt: Die besten Ergebnisse erzielst du durch eine ausgewogene Mischung aus gut vorbereiteten Videos, kurzen Live-Sessions und echten Begegnungen im Team. Aber auch diese Dramaturgie ist nicht in Stein gemeißelt. Denk sie lieber wie eine Telefonnummer: Wenn nur eine Ziffer falsch ist, kommst du nicht dort raus, wo du hinwillst. Deshalb ist auch die Optimierung des Onboardings nie abgeschlossen. Sie ist kein einmaliges Projekt, sondern ein Prozess, der mit jeder neuen Einstellung besser werden kann.
Schritt-für-Schritt: So erstellst du ein perfektes Onboarding-Video
Die Produktion eines Onboarding-Videos folgt einem klar strukturierten Prozess. Zuerst definierst du Ziel (Dimension deines Onboarding-Prozess, auf den das Video einzahlen soll) und Zielgruppe (z.B. Mitarbeiter*innen in der Produktion, der Verwaltung, im Sales). Überlege, welches Problem das Video lösen soll: Geht es darum, einen persönlichen Bezug herzustellen, die Kultur zu vermitteln oder bestimmte Arbeitsabläufe zu erklären? Beziehe Stakeholder aus HR, Führungsebene und beteiligten Abteilungen ein, um ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln.
Die weitere Vorproduktion deiner Onboarding Videos sollte sich je nach Art des Videos so ausgestalten:
Onboarding Video Art | Vorbereitung | Umsetzung & Tools | Nachbereitung |
|---|---|---|---|
Begrüßungsvideo | Geeignete Person für das Video finden, Teleprompter-Text verfassen, Setting suchen. | Profi-Kamera, Licht, Teleprompter, Teleprompter-App | Postproduktion des Videos ( Adobe Premiere Pro, DaVinci Resolve) und Veröffentlichen im Intranet/App |
Kultur Video | Handlungs Expose des Videos schreiben, Interviewpartner*innen identifizieren und Rolle zuordnen, Fragenkataloge/Off-Texte erstellen, Drehlocations festlegen, Storyboard erstellen (z.B. mit Canva) | Profi-Kamera, Licht, Interviewfragenkatalog | |
Standort Onboarding | Profi-Kamera, Licht, Interviewfragenkatalog | ||
Software-Onboarding | Geeignete Person für das Video finden oder KI-Avatar erstellen, Dummy-Software-Setting einrichten, Sprechtext oder Bullet-Points vorbereiten. | Screencapturen, Animationsvideo oder KI-Lösung wie z.B. Synthesia. | Postproduktion des Videos Consumer Schnittsoftware. |
Schulungsvideo | Drehbuch/Shotliste erstellen, Sprechtext erstellen (z.B. mit Cavna oder Word). | Wenn in Echt Film umgesetzt wird, oft mit internem Team, sonst auch mit Screen Capture, Animationselementen oder Web-Sessions | |
Remote-Onboarding | Geeignete Person für das Video finden oder KI-Avatar erstellen, Dummy-Software-Setting einrichten, Sprechtext oder Bullet-Points vorbereiten. | Oftmals eine Mischung aus echten Aufnahmen wie z.B. Onboarding Video oder | Je nach Umsetzung Profi-Tools ( Final Cut Pro DaVinci Resolve oder Adobe Premiere Pro) |
Als nächstes erstellst du ein sogenanntes Handlungsexpose. Beschreibe in einfachen, gendergerechten Formulierungen die Inhalte, die du vermitteln willst. Strukturiere das Video in kurze, thematische Abschnitte. Visualisiere mit einem Storyboard, welche Szene welchen Text enthält und wie Übergänge aussehen sollen. Das hilft nicht nur beim Dreh, sondern auch dabei, das richtige Maß an Informationen zu finden.
Die Wahl der Technik und der Tools hängt vom Format ab. Für professionell produzierte Kultur- oder Begrüßungsvideos brauchst du eine Kamera, gutes Licht und möglicherweise ein Filmteam. Für Software Schulungen genügen -Screen-RecordingTools wie Loom- oder Camtasia, mit denen sich Bildschirminhalte aufzeichnen und live kommentieren lassen. Wenn du Videos in mehreren Sprachen benötigst oder deine eigene Präsenz nicht zeigen möchtest, kannst du KI-basierte- Plattformen wie Synthesia nutzen, die Avatare generieren und deine Texte in gesprochene Sprache umwandeln.
In der Produktion achtest du auf eine ruhige Umgebung, klare Bildausschnitte und eine sympathische Ansprache. Dreh das Video nicht an einem Tag herunter – ein kurzer Probedurchlauf hilft, den Sprachfluss zu optimieren. Danach folgt die Postproduktion: Schneide überflüssige Passagen, füge Übergänge, Texteinblendungen und Untertitel hinzu. Hier kommen Schnittprogramme wie Adobe Premiere Pro, DaVinci Resolve oder Tools aus der Video Editing Kategorie von OMR Reviews ins Spiel. Untertitel sind wichtig, damit Menschen mit Hörbeeinträchtigung oder unterschiedlichem Sprachniveau dem Inhalt folgen können.
Sobald das Video fertig ist, wählst du eine geeignete Plattform für die Veröffentlichung und das Hosting. Interne Portale oder LMS-Systeme stellen sicher, dass die Inhalte nur Mitarbeitenden zugänglich sind. Die Bewerbermanagement-Kategorie auf OMR Reviews bietet Lösungen, die Videos direkt in den Onboarding-Prozess integrieren. Achte darauf, die Videos in einem Format zu speichern, das auf allen Geräten läuft, und gib klare Hinweise, wo sie zu finden sind.
Abschließend sollte das Video in einer Testgruppe gezeigt und anhand des Feedbacks angepasst werden. Eine iterative Herangehensweise garantiert, dass das Ergebnis didaktisch sinnvoll bleibt und den Lernenden Mehrwert bietet. Scheue dich nicht vor einer Überarbeitung – gerade wenn du das erste Mal ein Onboarding-Video produzierst, lohnt es sich, mehrere Versionen zu testen, bevor du es für alle veröffentlichst.
Welche Tools brauchst du für dein Onboarding-Video?
Die richtige Auswahl an Tools entscheidet über Qualität und Effizienz. Loom ist ideal für schnelle Screen-Recordings und persönliche Video-Botschaften. Du kannst damit sowohl Bildschirmaufnahmen als auch deine Webcam mit Ton aufnehmen. Für umfangreichere Schulungen empfiehlt sich Camtasia, eine Desktop-Software, die Aufnahme und Schnitt vereint. Du kannst Effekte, Texteinblendungen und Quizzes einbauen, um den Lernstoff zu vertiefen.
Wenn du mehrere Sprachen abdecken willst oder keine Zeit für eigenes Sprechen hast, bietet SynthesiaKI-gestützte Avatare, die deine Texte als Voice-Over vortragen. Dadurch lassen sich auch kurzfristig neue Videos erstellen oder bestehende aktualisieren. Für die Integration in ein Learning-Management-System eignet sich iSpring Suite. Die Plattform erlaubt es, Videos in Kurse einzubetten und zu verfolgen, ob die Lernenden sie vollständig ansehen und die Inhalte verstehen.
Viele Produzent*innen nutzen zudem Canva zur Gestaltung von Storyboards, Thumbnails oder begleitenden Präsentationen. In der Video Editing Kategorie -von OMR-Reviews findest du weitere Software, die dir hilft, deine Inhalte professionell zu bearbeiten und aufzubereiten. Wichtig ist, dass du dich für Tools entscheidest, die zu deinem Team passen und die Lernenden nicht überfordern.
Professionelle Unterstützung durch HR-Beratungen und Agenturen
Falls dir intern die Expertise oder die Kapazität fehlt, können externe Dienstleister helfen. HR-Beratungen unterstützen dich dabei, einen strategischen Onboarding-Prozess aufzusetzen, der zu deiner Kultur und deinen Zielen passt. Lewan Associates ist auf Executive Search und Personalgewinnung spezialisiert und hilft auch beim Aufbau von Einarbeitungsprogrammen. LeadersLead Advisory begleitet Führungskräfteentwicklung und modernes Recruiting, inklusive Onboarding-Begleitung. Loprex fokussiert sich auf Prozessoptimierung, Employer-Branding und digitale HR-Lösungen.
Zudem bieten Video-Agenturen umfassende Produktionen vom Drehbuch bis zum fertigen Film. Das ist besonders für Kultur- oder Image-Videos sinnvoll, die den ersten Eindruck prägen. Durch die Zusammenarbeit mit Profis stellst du sicher, dass Qualität, Ton und Storytelling stimmen und deine Marke authentisch repräsentiert wird.
Fazit: Onboarding-Videos als strategischer Hebel
Onboarding-Videos sind längst kein Geheimtipp mehr, sondern ein wesentlicher Bestandteil eines modernen Onboarding-Prozesses. Sie verkürzen die Einarbeitungszeit, steigern die Mitarbeiterbindung und helfen, Wissen konsistent zu vermitteln – insbesondere in Zeiten remote oder hybrid arbeitender Teams. Damit sie ihr Potenzial entfalten, solltest du zuerst analysieren, wo der größte Hebel in deinem Onboarding liegt, und dir bewusst machen, welches Format den größten Mehrwert bietet. Setze auf Qualität und Didaktik, aktualisiere deine Videos regelmäßig und integriere sie in ein Blended-Onboarding, um den persönlichen Austausch zu ergänzen. So sorgst du dafür, dass neue Kolleg*innen sich von Anfang an sicher fühlen und dein Unternehmen langfristig stärken.
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