Mit diesen Tools macht Blinkist seine Millionen App-User glücklich
Die App für Kurztexte setzt auf ein Abo-Modell – das funktioniert nicht ohne die passende Software
- Skalieren und Verstehen
- Abos verwalten – und darüber informieren
- Gute Zusammenarbeit ist das Entscheidende
- Diese Tools nutzt Blinkist
Seit fast zehn Jahren liefert Blinkist seinen Nutzenden die Kernaussagen von Sachbüchern in einer App. Die Grundlage des Geschäftsmodells: funktionierende Technik – vor allem zur Verwaltung der Subscriptions. Uns zeigt Sebastian Schleicher, Co-CTO von Blinkist, bei einem Blick hinter die Kulissen, auf welche Tools das deutsche Erfolgs-Startup setzt.
Wer in kurzen Zeitfenstern etwas lernen will, der sollte sich auf jeden Fall mal Blinkist anschauen. Das 2012 gegründete Unternehmen fasst Sachbücher in seiner App in sogenannten Blinks zusammen – Kernaussagen, die in etwa 15 Minuten zu lesen sind. In sogenannten Shortcasts gibt es die auch in 15-Minuten-Hörversionen. Das Konzept kommt an. Nach eigenen Aussagen verzeichnet Blinkist über 19 Millionen Nutzende aus der ganzen Welt. Umsatz macht das Unternehmen mit einem Abo-Modell. Uneingeschränkter Zugang zu über 4.500 Blinks kostet im Monat 12,99 €. Wer direkt ein Jahresabo abschließt, zahlt 79,99 € – also 6,67 € im Monat. Aber welche Tools nutzt Blinkist, um all die Inhalte und Nutzenden zu managen?
In unserer Serie „Tech Stack“ verraten Unternehmen aus der Digitalbranche, welche Tools sie nutzen und warum sie sich gerade für diese Software-Lösungen entschieden haben. Du willst mehr Infos zu passenden Tools? Dann schau auf unserer Software-Bewertungs-Plattform OMR Reviews vorbei.
Skalieren und Verstehen
Auch wenn Blinkist im App-Business früh dran war, sei ein Marketing-Kanal extrem entscheidend für den Erfolg gewesen. „Ohne Facebook Ads hätten wir nicht so erfolgreich skalieren können“, so Blinkist-Co-CTO Sebastian Schleicher gegenüber OMR. „Wir haben Lookalike Audiences von Facebook ausgereizt und intern ständig optimiert und automatisiert, welche Audiences wir hochladen sollten.“
Entscheidend sei bei der Skalierung eines App-Modells dann in einem zweiten Schritt, zu verstehen, von welchem Kanal, welcher Kampagne neue Nutzende wirklich kommen. Dafür sei bei Blinkist das in Berlin entwickelte Tool Adjust im Einsatz, das vor Kurzem einen der größten Exits im Adtech-Business gefeiert hat. Auch Blinkist sitzt in Berlin – man kennt sich. „Wir haben schon von Anfang an Adjust für das Mobile Ad Conversion Tracking benutzt. Der Riesenvorteil: Es lassen sich über den Medienbruch hinweg Kampagnen messen. Normalerweise sind die Informationen zu neuen Usern ab dem App Store weg“, erklärt Schleicher. Auch nach Apples Privacy-Initiative liefere das Tool verlässliche Attribution – und verhindere einen Blindflug des Marketing-Teams.
Abos verwalten – und darüber informieren
Mindestens genauso wichtig wie das Verständnis des Verhaltens der Nutzenden ist für Blinkist die funktionierende Verwaltung der Subscriptions – die sind schließlich zentral für das Geschäftsmodell. „Für unser Abo-Management verwenden wir Recurly. Damit kaufst du etwas ein, was du sonst teuer selber bauen musst“, sagt Sebastian Schleicher. Das Tool bietet die komplette technische Infrastruktur, die es für ein Abomodell braucht: Verwaltung von Zahlungen, Rechnungsstellung, Abwicklung von kostenlosen Testphasen. Die Nutzung eines solchen Tools erlaube es Blinkist, das Abo-Business weltweit zu skalieren – ohne mit eigenen Entwicklern großen Aufwand betreiben zu müssen. „Mein Technologie-Ansatz: Fokussiere dich auf das Kern-Asset deiner Firma und baue nur das selbst. Kaufe alles andere ein, sonst wird es am Ende immer teurer“, so Schleicher. „Wir würden unser Content-Management-System niemals outsourcen.“
In direkter Verbindung zur Abo-Verwaltung steht das Customer-Relationship-Management (CRM). Kund*innen, die gekündigt haben, müssen reaktiviert werden und diejenigen, die während der kostenlosen Testphase kündigt, angesprochen werden. Und weil es parallel eine kostenfreie Version mit einem Blink pro Tag inklusive gibt, kennt Blinkist auch viele potenzielle Kund*innen für die Paid-Variante. „Unser B2C-CRM läuft vor allem über Braze. Damit realisieren wir zum Beispiel E-Mail-Kampagnen oder schicken Nutzer*innen nach einer Anmeldung das passende Angebot direkt in die Apps“, erklärt der Co-CTO von Blinkist. In der Verbindung mit einem anderen Tool helfe Braze auch dabei, individuelle Mail-Angebote zu verschicken: „Wir nutzen Amplitude, um das Verhalten von Usern in der App zu analysieren und dafür Dashboards zu bauen. Mittlerweile lassen sich auch Daten von hier direkt zu Braze exportieren und wir können so ohne technischen Mehraufwand neue Nutzersegmenten ansprechen.“
Gute Zusammenarbeit ist das Entscheidende
Die vielleicht wichtigsten Tools für das Unternehmen haben aber weniger mit technologischen Prozessen, als vielmehr mit einer menschlichen Ebene zu tun. „Mail, Calendar, Docs, Drive. Google Workspace ist die All-In-One-Lösung für die größten Teile unseres Business. Von Business Reports, über Meeting-Alignment, Mails, Zentrales Login. Unsere gesamte Firma baut auf Google. Es ist einfach, unkompliziert, extrem verlässlich, und super integriert“, sagt Sebastian Schleicher. „Wir wollten eine Lösung, die vollständig im Browser funktioniert und gleichzeitig weltweit im Einsatz war. Als wir Blinkist gründeten, war Google ein Vorreiter in dem Bereich, und bis heute lieben wir die Toolsuite.“
Für die interne Kommunikation komme aber noch eine weitere Software zum Einsatz: „Wie sicherlich viele, setzen wir auch bei Blinkist auf Slack für unsere interne Kommunikation. Wir sind schon seit Jahren Slack-Kunden und freuen uns über das stetige Wachstum der Plattform“, so Schleicher. „Wir kommen aus einer Chat-Generation und wussten von vornherein, dass E-Mails nicht das passende Medium sind. Daher entschlossen wir uns sehr früh für den damaligen Newcomer in dem Business Chat Umfeld.“ Um die internen Projekte im Blick zu behalten, baut Blinkist auf Asana – und macht damit den Interne-Kommunikation-Dreiklang, den auch OMR nutzt, komplett. „Projektmanagement läuft hauptsächlich über Asana. Lediglich unsere Produktentwicklung verwendet Jira. Asana dient uns auch für die Meeting-Steuerung mit Agendas, Notes, etc.“, sagt Sebastian Schleicher und kommt damit zum großen Problemkind im Tech Stack von Blinkist.
„Die gesamte Produktentwicklung hängt am Tropf von Jira, obwohl das Tool reichlich schlecht und altbacken ist. Die Software wird seit Jahren von Atlassian gemolken und erst seit Kurzem langsam und schlecht weiterentwickelt. Es wundert mich, dass Jira noch niemand diesen Platz streitig machen konnte“, erklärt er. Sebastian Schleicher sollte also auf jeden Fall die Kategorie „Projektmanagement Software & Tools“ bei OMR Reviews im Blick behalten. Vielleicht findet er mit Hilfe deiner Bewertungen bald eine bessere Alternative.
Diese Tools nutzt Blinkist
Hier eine Liste aller Tools, die bei Blinkist zum Einsatz kommen:
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