Lagerverwaltung in WooCommerce: Wie Ihr mit dem Shopsystem Euren Bestand verfolgt

Tim Fischer 21.12.2022

Wie die Lagerverwaltung in WooCommerce funktioniert und welche Plugins für die Optimierung Eures Bestands infrage kommen

Der Betrieb eines Onlineshops wartet mit einigen Herausforderungen auf. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Lagerverwaltung zwischen Produktion und Marketing zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Dabei fungiert genau diese als Basis für einen funktionierenden Onlinehandel. Doch glücklicherweise muss die Inventarverwaltung nicht kompliziert sein, wie das E-Commerce-Plugin WooCommerce beweist.

In diesem Beitrag beantworten wir alle wichtigen Fragen zur Lagerverwaltung mit dem WordPress-Plugin WooCommerce und geben Euch eine ausführliche Anleitung an die Hand, mit deren Hilfe Ihr Euren Bestand effektiv verwalten könnt.

Was versteht man überhaupt unter Lagerverwaltung?

Mithilfe der Lagerverwaltung ermitteln Unternehmen, welche und wie viele Bestände zu welchem Zeitpunkt bestellt werden müssen. Hierzu wird der Bestand vom Einkauf bis zum Verkauf der Waren verfolgt. Indem Trends ausfindig gemacht werden, können die Unternehmen zudem sicherstellen, dass immer genügend Produkte vorrätig sind und dass rechtzeitig vor einem Engpass gewarnt wird.

Somit ist die Lagerverwaltung für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Schließlich trägt sie dazu bei, dass nicht zu viel oder zu wenig Bestand vorhanden ist und das Risiko von Fehlbeständen und ungenauen Aufzeichnungen begrenzt wird.

Die Prozesse der Lagerverwaltung hängen von der Art und Größe eines Unternehmens sowie der Anzahl der benötigten Produkte ab. So unterscheiden sich die Anforderungen an ein Öllager, welches einen großen Bestand über einen langen Zeitraum lagern kann, deutlich von denen eines Lebensmittelhändlers mit schnell verderblichen Waren.

Wie funktioniert Lagerverwaltung mit WooCommerce?

Mit WooCommerce habt Ihr Euer Inventar immer im Blick. Das WordPress-Tool ist zwar nicht unbedingt für Nischen geeignet, für durchschnittliche Shops ist es aber ein hilfreicher Baustein. Außerdem habt Ihr die Möglichkeit, WooCommerce sowohl mit kostenfreien als auch mit kostenpflichtigen Plugins zu erweitern und so individuell an Eure Bedürfnisse anzupassen.

Wie funktioniert die WooCommerce Lagerverwaltung?.jpg

Die Verwaltung Eurer Lagerbestände in WooCommerce funktioniert folgendermaßen:

Ihr aktiviert die Optionen zur WooCommerce-Bestandsverfolgung in Eurem WordPress-Dashboard. Auf diese Weise wird WooCommerce automatisch verkaufte Artikel abziehen oder den Status ändern, wenn Eure Bestände zur Neige gehen.

Bei Bedarf könnt Ihr die Bestände auch auf Produktebene verfolgen. So könnt Ihr beispielsweise manuell Lagerbestellungen bearbeiten oder festlegen, dass ein bestimmtes Produkt nur einfach gekauft werden darf.

Um Eure Bestände besser im Auge zu behalten, erhaltet Ihr außerdem Analyseberichte mit Angaben zu Produkt/Variante, SKU, Status und Menge.

Hinweis: WooCommerce zieht verkaufte Artikel automatisch von den Beständen ab, fügt aber keine neuen Waren hinzu. Erhaltet Ihr neue Produkte, müsst Ihr die Mengenangaben in der Plattform manuell aktualisieren. Ihr könnt dieses Problem leicht umgehen, indem Ihr Euch ein zusätzliches Plugin für die Lagerverwaltung in WooCommerce zulegt.

Dies sind die Hauptfunktionen des WooCommerce-Lagerverwaltungssystems auf einen Blick:

  • Verfolgung von Produkten, Bestellungen und Versand
  • Vermeidung von Überbestellungen
  • Ermittlung der Bestseller und wann der Lagerbestand aufgefüllt werden muss
  • Automatische Aktualisierung des Bestands
  • Ausblenden von nicht vorrätigen Artikeln
  • Umfangreiche Bestandsberichte und Statistiken

Was sind die Vor- und Nachteile der Inventarverwaltung mit WooCommerce?

Riesige Open-Source-Community aus hilfsbereiten Expert*innen Muss in der Regel um Plugins erweitert werden
Leicht zugänglich für kleine Unternehmen, gleichzeitig leistungsstark genug für größere Firmen Die Kosten für zusätzliche Plugins und Erweiterungen können sich schnell summieren
Zahlreiche hilfreiche Ressourcen und Dokumentationen verfügbar Eure Website muss bereits mit WordPress entwickelt worden sein, damit Ihr WooCommerce nutzen könnt
Nahtlose Integration in WordPress, das rund 50 % aller Websites mit Content-Management-Systemen (CMS) ausmacht Die Installation und Konfiguration von WooCommerce kann für Laien etwas knifflig sein
Große Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Themes und Hunderte von Plugins, mit denen sich die Funktionalität erweitern lässt Der Bestand kann nur als Ganzes verfolgt werden und somit nicht standort- oder lieferantenbezogen
Bestand lässt sich global oder auf Produktbasis verwalten Einige erweiterte Funktionen, die bei umfangreicheren E-Commerce-Plattformen zum Standard gehören, sind nicht automatisch (ohne Plugins) verfügbar
Das Plugin selbst ist völlig kostenlos

So richtet Ihr die WooCommerce-Inventarverwaltung ein

Zuallererst müsst Ihr dafür sorgen, dass die Optionen zur Bestandsverfolgung im WordPress-Dashboard aktiviert sind:

  1. Habt Ihr WooCommerce installiert, seht Ihr ein neues Menü in Eurer Seitenleiste. Fahrt mit dem Mauszeiger darüber und klickt auf „Einstellungen“.
  2. Unter den Einstellungen findet Ihr oben mehrere Registerkarten. Dort klickt Ihr auf „Produkte“ und anschließend auf den Link „Inventar“ unterhalb der Registerkarte.
  3. Nun müsst Ihr sicherstellen, dass das Kontrollfeld für die Bestandsverwaltung aktiviert ist („Lagerverwaltung aktivieren“). Das ermöglicht WooCommerce, Bestände und den Bestandsstatus automatisch anzupassen. Wollt Ihr dies hingegen manuell handhaben, lasst Ihr das Häkchen einfach weg.
So richtet Ihr die WooCommerce-Inventarverwaltung ein.jpg

Nachdem Ihr diese Grundvoraussetzung erfüllt habt, sehen wir uns die wichtigsten Einstellungen näher an:

  • Ware reservieren (Minuten): Hier könnt Ihr einstellen, für wie viele Minuten der Bestand für unbezahlte Bestellungen zurückgehalten werden soll. Wurde die bestimmte Frist erreicht, wird die ausstehende Bestellung storniert.
  • Benachrichtigungen: Neigt sich der Bestand eines Artikels dem Ende zu oder ist dieser gar ausverkauft, könnt Ihr hierüber festlegen, dass die Empfänger*innen per Mail darüber benachrichtigt werden. Zudem lassen sich die Schwellenwerte niedriger oder leerer Bestände anpassen.
  • Sichtbarkeit für „nicht vorrätig“: Nachdem Ihr diese Option aktiviert habt, werden Produkte in Eurem WooCommerce-Lagerbestand ausgeblendet, sobald sie nicht mehr auf Lager sind.
  • Lagerbestand-Anzeigeformat: Hierüber könnt Ihr eine Bestandsanzeige aktivieren und anpassen. So könnt Ihr den Kund*innen entweder genau angeben, wie es um Euren Bestand bestellt ist oder Ihr aktiviert diese Anzeige nur, wenn ein bestimmter Mindestwert unterschritten wurde.

Wollt Ihr jeden Bestand einzeln bearbeiten, solltet Ihr Euch mit den Einstellungen für einzelne Produktbestände beschäftigen. Hierzu navigiert Ihr zu „Produkte“ und dann zu „Alle Produkte“ und wählt einen Artikel Eurer Wahl aus. Jetzt scrollt Ihr nach unten zum Produktdatenfeld und klickt auf „Lagerbestand“.

Um die einzelnen Bestandseinstellungen anpassen zu können, müsst Ihr zunächst die Option „Bestandsverwaltung auf Produktebene“ aktivieren. Dabei stehen Euch folgende Einstellungen zur Auswahl:

  • Artikelnummer: Vergebt eine SKU-Nummer für Euren Artikel
  • Lagerbestandsmenge: Hier können Bestandszahlen manuell eingestellt werden
  • Lieferrückstand erlauben?: Dürfen Kund*innen Produkte bestellen, auch wenn diese nicht mehr vorrätig sind?
  • Schwellwert für „geringer Lagerbestand“: In diesem Reiter könnt Ihr die niedrige Bestandsschwelle anpassen, welche Ihr für das Produkt in den globalen Einstellungen bestimmt habt
  • Nur einzeln verkaufen: Hier könnt Ihr Kund*innen gestatten, jeweils nur einen Artikel zu kaufen

Tipps für die Optimierung Eures WooCommerce-Inventars

Die Verwaltung des Warenbestands ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg Eures Unternehmens. Doch bei so vielen Produkten und Daten, die Ihr im Auge behalten müsst, verliert man schnell den Überblick. Wir haben daher einige Tipps für die WooCommerce-Lagerverwaltung zusammengestellt, mit denen Ihr Eure Bestandsverwaltung rationalisieren und einen reibungslosen Geschäftsbetrieb gewährleisten könnt:

1. Macht Euch Prognosen zunutze

Die Planung des Bestandsbedarfs kann ein schwieriges Unterfangen sein. Habt Ihr zu viel Bestand, verschwendet Ihr Geld für Lagerkosten. Ist der Bestand hingegen zu gering, riskiert Ihr Umsatzeinbußen. Glücklicherweise kann die Lagerverwaltung von WooCommerce dabei helfen, das Rätselraten bei der Vorhersage des Bestandsbedarfs zu umgehen: Da Ihr Eure Verkaufsdaten verfolgen könnt, hilft Euch WooCommerce dabei, Muster und Trends zu erkennen. Diese geben Auskunft darüber, wann es an der Zeit ist, Eure Regale wieder aufzufüllen.

2. Synchronisiert Euer Inventar über alle Vertriebskanäle hinweg

Mit der WooCommerce-Bestandsverwaltung könnt Ihr Eure Bestände über all Eure Vertriebskanäle hinweg synchronisieren. So lassen sich die Lagerbestände automatisch aktualisieren, wenn Artikel online oder im Geschäft verkauft werden und Ihr vermeidet Überverkäufe.

3. Verwendet die automatische Nachbestellung

Mit der Lagerverwaltung von WooCommerce könnt Ihr Ware automatisch nachbestellen, wenn sie zur Neige geht. Das spart Eurem Unternehmen Zeit, da Ihr nicht mehr manuell die Lagerbestände überprüfen und Bestellungen für die Auffüllung der Bestände aufgeben müsst. Darüber hinaus könnt Ihr die WooCommerce-Bestandsverwaltung so konfigurieren, dass sie Euch Warnungen sendet, wenn der Bestand niedrig ist und wieder aufgefüllt werden muss.

4. Spart mit der Massenaktualisierung von Produkten Zeit

Wächst ein Unternehmen und dessen Produktangebot, wird es schwieriger, den Durchblick zu behalten. Eine der nützlichsten Funktionen von WooCommerce ist daher die Aktualisierung des Lagerbestands und der Produktdaten in großen Mengen. Dazu gebt Ihr einfach SKUs oder Produktnamen der zu aktualisierenden Produkte ein und WooCommerce kümmert sich um den Rest.

Tipps zur Optimierung_Massenaktualisierung von Produkten.jpg

5. Behaltet nur relevante Plugins

Wenn Ihr Euren Onlineshop mit WooCommerce verwaltet, sind Plugins von größter Bedeutung. Da es auf WordPress nur so vor Plugins wimmelt, aktivieren Shop-Betreiber*innen oftmals Erweiterungen, die sie eigentlich gar nicht benötigen. Installiert also ausschließlich Plugins, die Eurem WooCommerce-Shop nützliche Funktionen hinzufügen. Plugins, die wenig zum Erfolg Eures Shops beitragen, solltet Ihr hingegen wieder entfernen.

6. Seht Euch die Bestandsberichte in WooCommerce an

Wie bereits erwähnt, stellt Euch WooCommerce hilfreiche Berichte bereit. Indem Ihr diese im Auge behaltet, wisst Ihr immer genau, wann bestimmte Artikel ausverkauft sein werden. So könnt Ihr Engpässe und Überbestände vermeiden, die zu Verzögerungen beim Versand führen können. Zudem könnt Ihr anhand der Bestandsberichte sehen, welche Produkte sich am meisten verkaufen. Um die Bestandsberichte aufzurufen, klickt Ihr im Dashboard auf die Schaltfläche „Reports“. Von dort aus könnt Ihr zu den Stock-Registerkarten navigieren und sehen, welche Produkte vorrätig sind.

Welche Tools gibt es für die WooCommerce Lagerverwaltung bzw. für deren Optimierung?

Wie bereits erwähnt, sind die Funktionen von WooCommerce allein für Eure Lagerverwaltung etwas eingeschränkt. Das Tool ist vielmehr eine erste Grundlage. Um Euren Lagerbestand effizient zu verwalten, benötigt Ihr deshalb Plugins, die Ihr in Euren WooCommerce-Shop integrieren könnt. Hier sind einige Beispiele dafür:

Welche Plugins gibt es für die WooCommerce Lagerverwaltung bzw. für deren Optimierung?

Multi Locations Inventory Management

Product Stock Manager

Split Oders & Merge Orders

Order Tags

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Tim Fischer
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Tim Fischer

Tim ist ein freiberuflicher Journalist / Content Writer, der OMR Reviews in den Bereichen Marketing und Softwares unterstützt. Seit seinem Onlinejournalismus-Studium schreibt er unter anderem für Computer Bild, XING und Finanzcheck.de. Wenn er nicht gerade am Texten ist, spielt er auf seiner Stratocaster die Klänge von Hendrix, Frusciante und Gilmour nach.

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