Composable Commerce: Definition und Umsetzung

Max Helke12.6.2025

Wir erklären dir, was Composable Commerce genau ist und wie du es erfolgreich einsetzt

Inhalt
  1. Was ist Composable Commerce?
  2. Vorteile von Composable Commerce
  3. Herausforderungen von Composable Commerce
  4. Der Weg zur composable Architektur – Schritt für Schritt
  5. Von monolithischer Software zu Composable Commerce
  6. MACH-Architektur und Composable Commerce
  7. Content-Management-Systeme (CMS) und Composable Commerce
  8. Shop-Systeme und Composable Commerce
  9. Erfolgreiche Umsetzung von Composable Commerce
  10. Trends im Composable Commerce 2025
  11. Composable Commerce Plattformen
  12. Fazit

In der dynamischen Welt des E-Commerce ist Anpassungsfähigkeit entscheidend. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre digitalen Plattformen ständig zu optimieren, um den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Composable Commerce bietet eine innovative Lösung, indem es Flexibilität und Modularität in den Vordergrund stellt. Doch was genau ist Composable Commerce, und wie kann es effektiv umgesetzt werden?

Was ist Composable Commerce?

Composable Commerce ist ein Ansatz, der es Unternehmen ermöglicht, ihre E-Commerce-Lösungen aus unabhängigen, wiederverwendbaren und austauschbaren Komponenten zusammenzustellen. Diese Architektur fördert die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, indem sie es ermöglicht, einzelne Teile der Plattform einfach hinzuzufügen, zu entfernen oder zu ersetzen, ohne das gesamte System zu beeinträchtigen. Diese Herangehensweise steht im Gegensatz zu traditionellen monolithischen Systemen, die oft starr und schwerfällig sind.

Vorteile von Composable Commerce 

1. Modularität

Anwendungen werden in kleinere, unabhängige Module unterteilt, die jeweils eine spezifische Funktion erfüllen. Dies erleichtert die Wartung und Weiterentwicklung. Unternehmen können gezielt auf einzelne Module zugreifen, um spezifische Funktionen zu verbessern oder zu erweitern.

2. Wiederverwendbarkeit

Komponenten können in verschiedenen Projekten oder Kontexten wiederverwendet werden, was die Entwicklungszeit verkürzt und die Konsistenz erhöht. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen und einer schnelleren Markteinführung neuer Funktionen.

3. Flexibilität

Da die Komponenten unabhängig voneinander sind, können sie leicht ausgetauscht oder aktualisiert werden, um sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Dies ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und ihre Plattformen kontinuierlich zu optimieren.

4. Skalierbarkeit

Systeme können einfacher skaliert werden, indem zusätzliche Komponenten hinzugefügt werden, um die Leistung oder Kapazität zu erhöhen. Dies ist besonders wichtig für Unternehmen, die in schnell wachsenden Märkten tätig sind und ihre Infrastruktur entsprechend anpassen müssen.

5. Interoperabilität (Zusammenspiel der Systeme)

Durch die Verwendung standardisierter Schnittstellen können Komponenten leicht miteinander kommunizieren, auch wenn sie von verschiedenen Anbietern stammen. Dies fördert die Integration von Drittanbieter-Tools und -Diensten, was die Funktionalität der Plattformen erweitert.

Herausforderungen von Composable Commerce

Traditionelle monolithische E-Commerce-Plattformen sind oft starr, komplex und schwer zu skalieren. Sie vereinen alle Funktionen – vom Frontend über das CMS bis zur Checkout-Logik – in einem einzigen, eng gekoppelten System. Anpassungen in einem Bereich können dadurch unbeabsichtigt andere Teile beeinträchtigen, was Innovation und Time-to-Market erheblich bremst. 

Composable Commerce bietet hier einen radikal anderen Ansatz: Einzelne Funktionen wie Content-Management, Product Information Management (PIM), Checkout, Suche oder Personalisierung werden als lose gekoppelte, eigenständig skalierbare Bausteine (Microservices) organisiert. Über offene APIs lassen sich diese Best-of-Breed-Komponenten zu einer individuellen Architektur zusammenfügen – ganz nach den spezifischen Anforderungen eines Unternehmens.

Der Weg zur composable Architektur – Schritt für Schritt

  1. Analyse & Zielbild definieren
    Zunächst wird geprüft, welche Teile des bestehenden Monolithen austauschbar sind und welche Abhängigkeiten bestehen. Gleichzeitig wird ein technologisches Zielbild definiert – inklusive Prioritäten (z. B. Headless Frontend, flexibles PIM, moderne Checkout-Lösung)

  2. Schrittweise Entkopplung (Strangulation Pattern)
    Statt eines „Big Bang“-Replatformings wird der Monolith schrittweise durch moderne Services ersetzt. Beispielsweise kann zuerst das Frontend via Headless CMS und API-First-Architektur abgekoppelt werden, später folgen Commerce-, PIM- oder Payment-Komponenten.

  3. Integration & Orchestrierung
    Über eine Middleware oder ein API-Gateway werden die neuen Services verbunden. Hierbei entsteht eine lose gekoppelte, gut wartbare Systemlandschaft, in der jeder Baustein unabhängig entwickelt, skaliert oder ausgetauscht werden kann.

  4. Testen, optimieren, skalieren
    Durch kontinuierliches Monitoring und A/B-Testing kann die neue Architektur laufend verbessert werden – ohne die gesamte Plattform zu gefährden. 

Von monolithischer Software zu Composable Commerce 

Traditionelle, monolithische E-Commerce-Plattformen sind oft starr und schwerfällig. Im Gegensatz dazu bietet Composable Commerce eine flexible und dynamische Alternative. Während monolithische Systeme alle Funktionen in einem einzigen, unteilbaren Block vereinen, ermöglicht Composable Commerce die Trennung und unabhängige Verwaltung einzelner Komponenten. Dies erleichtert nicht nur die Anpassung und Erweiterung der Plattformen, sondern reduziert auch die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter oder einer einzigen Technologie.

MACH-Architektur und Composable Commerce

Die MACH-Architektur (Microservices, API-first, Cloud-native, Headless) ist ein wesentlicher Bestandteil von Composable Commerce. Sie unterstützt die Entwicklung modularer und skalierbarer Systeme, die sich schnell an neue Anforderungen anpassen können. Microservices ermöglichen es, spezifische Funktionen als unabhängige Dienste zu entwickeln und bereitzustellen. API-first-Ansätze stellen sicher, dass alle Komponenten über standardisierte Schnittstellen kommunizieren können. Cloud-native Technologien bieten die notwendige Flexibilität und Skalierbarkeit, während Headless-Architekturen die Trennung von Frontend und Backend fördern, was die Anpassung und Personalisierung der Benutzererfahrung erleichtert.

Content-Management-Systeme (CMS) und Composable Commerce 

Content-Management-Systeme spielen eine entscheidende Rolle im Composable Commerce, indem sie die Verwaltung und Bereitstellung von Inhalten erleichtern. Systeme wie Storyblok, Contentful und Sanity bieten flexible und skalierbare Lösungen, die sich nahtlos in eine Composable Commerce-Architektur integrieren lassen. Diese CMS ermöglichen es Unternehmen, Inhalte unabhängig vom Frontend zu verwalten, was die Anpassung und Personalisierung der Benutzererfahrung erheblich erleichtert.

Shop-Systeme und Composable Commerce

Auch im Bereich der Shop-Systeme bietet Composable Commerce erhebliche Vorteile. Plattformen wie Scayle, Shopware und Shopify unterstützen die modulare Architektur und ermöglichen es Unternehmen, ihre E-Commerce-Lösungen flexibel zu gestalten. Diese Systeme bieten eine Vielzahl von Integrationen und Erweiterungen, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Plattformen an spezifische Geschäftsanforderungen anzupassen und gleichzeitig die Skalierbarkeit und Leistung zu optimieren.

Erfolgreiche Umsetzung von Composable Commerce

Um Composable Commerce erfolgreich umzusetzen, sollten Unternehmen eine klare Strategie entwickeln, die sowohl die Auswahl der richtigen Technologien als auch die Schulung der Mitarbeitenden umfasst. Ein schrittweiser Ansatz, der die Implementierung und Integration neuer Komponenten in Phasen unterteilt, kann ebenfalls hilfreich sein. Unternehmen sollten auch in die richtige Infrastruktur investieren, um die nahtlose Integration und den Betrieb der verschiedenen Komponenten zu gewährleisten.

 

Für das Jahr 2025 zeichnen sich mehrere Trends im Bereich Composable Commerce ab. Dazu gehören die verstärkte Nutzung von KI und maschinellem Lernen zur Personalisierung von Kundenerlebnissen sowie die Integration von Augmented Reality in E-Commerce-Plattformen. Diese Technologien ermöglichen es Unternehmen, ihren Kunden ein immersives und personalisiertes Einkaufserlebnis zu bieten, das über traditionelle E-Commerce-Funktionen hinausgeht.

 

Composable Commerce Plattformen 

Es gibt eine Vielzahl von Plattformen, die Composable Commerce unterstützen. Dazu gehören Lösungen wie Contentful, Storyblok, SCAYLE, Shopware und Akeneo, die alle auf OMR Reviews zu finden sind. Diese Plattformen bieten eine breite Palette von Funktionen und Integrationen, die es Unternehmen ermöglichen, ihre E-Commerce-Lösungen flexibel und anpassungsfähig zu gestalten.

Empfehlenswerte Product Information Management (PIM) Software

Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte Product Information Management (PIM) Tools. Wir stellen über 80 Lösungen vor, die speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen und Marken zugeschnitten sind, die effizientes Produktinformationsmanagement benötigen. Diese PIM-Software bietet umfassende Unterstützung in allen Aspekten des Produktinformationsmanagements. Nutze diese Gelegenheit, die verschiedenen Softwarelösungen zu vergleichen und dabei auf authentische und verifizierte Nutzerbewertungen zurückzugreifen:

 

Fazit 

Composable Commerce bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre E-Commerce-Plattformen flexibel und zukunftssicher zu gestalten. Durch die Nutzung modularer Komponenten können Unternehmen schnell auf Marktveränderungen reagieren und ihren Kund*innen ein optimales Einkaufserlebnis bieten. Die Implementierung erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und ein starkes Management der IT-Infrastruktur, um die Vorteile voll ausschöpfen zu können. Unternehmen, die diesen Ansatz erfolgreich umsetzen, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen und ihre Position im digitalen Markt stärken.

Max Helke
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Max Helke

Max Helke ist Managing Director und Mitgründer der Digitalagentur BRANDUNG mit Standorten in Köln und Berlin. Als Sales Director und Technologieberater verantwortet er den Ausbau von Neugeschäft, Partnernetzwerken und die Positionierung der Agentur im Bereich Composable Commerce, moderne CMS-Plattformen und digitale Transformation. Mit über 15 Jahren Erfahrung in der Umsetzung komplexer Digitalprojekte berät er Unternehmen aus den Branchen Handel, FMCG, Medien, Fashion, Sport und NGO — darunter renommierte Marken wie Snipes, ATG Entertainment, Renault Deutschland, MEDION und Tchibo Mobil.

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