So kannst du Kund*innen um Bewertungen bitten

Simon Bühl 16.3.2023

In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du erfolgreich Kunden um Bewertungen bitten und was du dabei beachten solltest

„Hast du mal in die Bewertungen reingeschaut?“ Schon längst gehört im Privaten für uns der Blick in Kundenbewertungen zu fast jedem Kaufprozess dazu. Diesen Punkt als Unternehmen also zu vernachlässigen, ist definitiv keine gute Strategie. Doch keine Sorge!

Unser Gastautor Simon Bühl erklärt dir nicht nur wichtige Grundlagen, sondern liefert dir auch gleich Lösungen, wie du mit dem Thema Kundenbewertungen ab sofort richtig umgehen kannst.

Warum sind Kundenbewertungen für Unternehmen wichtig?

Kundenbewertungen sind für ein Unternehmen von enormer Wichtigkeit, da die Entwicklungen im Bereich von Virtual und Augmented Reality faszinierend und rasant sind, dennoch besteht unser Alltag online aus Bildschirmansichten, die Produkte weder erlebbar noch qualitativ spürbar machen. Woher soll ein potenzieller Kunde also wissen, ob die Qualität stimmt?

Noch schlechter wird die Einschätzbarkeit beim Thema Dienstleistungen, bei denen wir sicherlich alle schon einmal auf Marketingsprech hereingefallen sind, nur um hinterher festzustellen, dass die gebotene Leistung doch nicht so top war wie versprochen.

Wie finden wir trotzdem Halt in diesem Überangebot im World Wide Web? 

Wir vertrauen auf die Erfahrung anderer! Dies kann durch Prüfsiegel (Stiftung Warentest etc.) stattfinden, noch interessanter ist aber das Feedback anderer echter Kunden, die bestenfalls gerade genau denselben Bedarf haben wie ich und mit der gebotenen Lösung top zufrieden sind. Andersherum sind Kundenbewertung für Unternehmen also essenzielle Trust-Elemente, um die eigenen Produkte und Dienstleistungen spannender für Interessenten zu machen bzw. letztlich die Conversion zu generieren.

Zudem bedeutet jede Kundenbewertung auch Content, der nicht nur für die relevanten Suchmaschinen interessant ist, sondern auch in die eigene Kundenkommunikation integriert werden kann

Welche Bewertungsplattformen sind für Unternehmen wichtig?

Der Frage nach der richtigen Plattform geht oftmals die Überlegung der eigenen Ziele voraus: Möchte ich das Vertrauen in meine Produkte pushen, dann sollte ich Produktplattformen wie Amazon ins Visier nehmen und hier Kundenbewertungen einsammeln.

Oder aber Systeme wie REVIEWS.io in meinen Shop integrieren, sofern es mein genutztes Shopsystem zulässt. Systeme wie REVIEWS.io sind Bewertungs- und Feedback-Management-Systeme, die es dir vereinfacht ermöglichen, Feedback einzusammeln und die Interaktion mit Kund*innen zu verbessern.

Möchte ich nicht nur das Vertrauen in einzelne Produkte, sondern meinen eigenen Webshop etwa effizienter pushen (insbesondere wenn dieser ganz neu ist), dann sind Plattformen wie Trusted Shops oder eKomi ein guter Start.

Geht es jedoch um das Thema Dienstleistung oder bspw. eine generelle Brand Awareness, dann sind Bewertungen bei Google oder Plattformen wie ProvenExpert wichtig. ProvenExpert aggregiert dabei zusätzlich die Bewertungen aus anderen Systemen und bündelt diese für eine noch größere Aussagekraft über deine Leistungen und/oder Produkte.

Wir stellen also fest: Es gibt ein recht umfangreiches Angebot an Bewertungsplattformen. Interessant sind daher unter Umständen auch Aggregationsplattformen, die verschiedene Bewertungskanäle bündeln. Dies ergibt aber meist nur dann Sinn, wenn bereits eine relevante Anzahl an Bewertungen auf verschiedenen Plattformen existieren.

Übrigens sind auch im Recruiting schon längst Bewertungsplattformen im Alltag angekommen. Interessierte Bewerber können auf Plattformen wie Kununu feststellen, ob ehemalige und aktive Mitarbeiter*innen bei dem angestrebten Unternehmen zufrieden sind. Auch hier geht es also letztlich um Vertrauen.

Was sollte beachtet werden, wenn Kund*innen um Bewertungen gebeten werden?

Die Frage nach der richtigen Person zwecks Ansprache auf die Bewertung des gekauften Produkts ist je nach Branche und Fall gar nicht so trivial zu klären. Hier können Daten den entscheidenden Vorteil bringen, sofern das eigene System diese denn auch speichert und sinnvoll zuordnet.

Ein Beispiel: Wurde ein Produkt bei dir „als Geschenk“ gekauft? Dann kann man davon ausgehen, dass gar nicht die/der Käufer*in die Person ist, die eine entsprechende Bewertung ausformulieren kann. Dem kann man jedoch dann wiederum entgegenwirken, indem man das Wording bei der Ansprache ändert und nicht fragt, wie die eigene Erfahrung mit dem Produkt ist, sondern ob das Geschenk gut ankam. Das Zauberwort heißt also Personalisierung basierend auf aggregierten Daten. 

Manche Branchen sind dabei übrigens besonders „anfällig“ für Geschenke, die Entertainment- bzw. Ticket-Branche zum Beispiel: Bei hohen Verkaufszahlen in geschenkreichen Zeiten wie kurz vor Weihnachten kann man leider kaum davon ausgehen, dass die Kaufinformationen mit den tatsächlichen Besuchern des Events übereinstimmen. Man muss hier also eher den Kontext der Befragung betrachten: Wenn es dein Ziel ist, das Vertrauen in deinen Ticketshop oder deine Veranstaltungssoftware zu stärken, dann macht eine Kundenbefragung entlang der beim Kauf hinterlegten Daten Sinn. Geht es um die Veranstaltung selbst, dann sollte die Befragung eher bei den Besuchern stattfinden oder „manuell“ vor Ort und durch nachträgliche Trigger erfolgen.

Die Wahl des richtigen Mediums gehört ebenfalls in deinen Denkprozess hinein: Greifen wir das Beispiel der Eventbesucher*innen auf, dann kann eine direkte Befragung vor Ort durch entsprechende Mitarbeiter*innen sinnvoll sein. Oder man legt Umfragebögen vor Ort aus, die man mit einem Trigger (einem Gewinnspiel unter allen Teilnehmer*innen) interessanter macht. Hier ist letztlich Kreativität gefragt bzw. erneut steht die Frage im Raum, was genau du erreichen möchtest. Denn wenn du gerne extrem viele Daten sammeln möchtest und diese direkt aggregiert und geclustert zur Verfügung stehen sollen, dann ist der digitale Weg der deutlich interessantere: Mailings oder Nachrichten via Messenger bieten sich hier u. a. an, entweder als einmalige Befragung oder automatisierte Aussendungen infolge von Triggerpunkten wie einem Einkauf oder dem Besuch einer bestimmten Seite.

Ein weiterer Vorteil eines digitalen Prozesses ist die Möglichkeit der Personalisierung: Du kannst die Kundenbefragung individuell auf jeden einzelnen Kunden abstimmen, je nachdem, welche Daten dir zur Verfügung stehen. Die Möglichkeiten dabei sind grenzenlos: Du kannst Bestandskunden anders ansprechen und andere Fragen stellen als Neukunden. Gegebenenfalls holst du dir generell eine Kundenbewertung lieber nur bei Kunden ab, die mindestens 3-mal etwas bei dir gekauft haben? Mit der entsprechenden Datenbasis gar kein Problem! 

Auch die Ansprache kannst du darüber steuern: Bleibst du generisch oder sprichst du die Kunden direkt beim Namen an? Die Antworten auf die gestellten Fragen musst du dabei nicht einmal selbst geben, da sich für derlei Dinge entsprechende A/B-Tests perfekt eignen. Glaubt mir: Es ist in der Regel immer besser, die Kund*innen entscheiden zu lassen, als an seiner eigenen Idee zu klammern.

Zuletzt bleibt noch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Eine Pauschalisierung hierzu wäre unseriös, es hilft aber meistens, sich sein eigenes Verhalten als Kunden vorzustellen: Könntest du 3 Tage nach dem Kauf schon ein Produkt bewerten? Wohl eher nicht, aber nach 2 Wochen aber sicherlich schon. Auch kommt es erneut sehr stark auf deine Branche an.

Ein anderes Beispiel: Wann kannst du bewerten, ob du happy mit einer Versicherung bist? Beim Abschließen des Vertrags? Sicher nicht, denn da kann man maximal bewerten, wie gut einem das Beratungsgespräch gefallen hat. Eine Versicherung kann man im Grunde erst im Leistungsfall bewerten, also wenn ein Schaden eingetreten ist oder wenn ein Rentenvertrag zur Auszahlung kommt. Genau dann ist also auch der Zeitpunkt, wann man als Unternehmen nach einer Bewertung fragen sollte bzw. beim Kund*in glänzen kann! Dabei sollte man aber niemals aufdringlich sein. 

Im Beispiel des Versicherungsunternehmens sollte man also nicht um eine Bewertung bitten, während das Abrissunternehmen gerade noch das von Feuer zerstörte Eigenheim beseitigt, sondern dann, wenn alles perfekt reguliert wurde und die Kund*innen ihr Traumhaus „neu“ bezogen haben. Auch hier hilft es, sich selbst als Kund*innen vorzustellen: Wann würdest du eine Bewertung vornehmen?

Wie können Unternehmen ihre Kund*innen um Bewertungen bitten?

Wie im vorherigen Abschnitt skizziert, hat eine digitale Bewertung viele Vorteile, ebenso wie die Nutzung einer bekannten Bewertungsplattform. Hierdurch hat ein Interessent die Möglichkeit der Vergleichbarkeit mit Wettbewerbern, wodurch das Vertrauen gestärkt wird.

Um deine Kund*innen, um Bewertungen zu bitten, brauchst du grundsätzlich zunächst die Info, wer deine Kund*innen sind und wann ein Auslöser für eine Befragung eingetreten ist (z. B. ein Kauf). 

1. Schaffe eine Datengrundlage

Du benötigst also eine entsprechende Datenlage, bestenfalls in einem entsprechenden CRM- oder CDP-Tool hinterlegt. Beide Abkürzungen, CRM für Customer Relationship Management und CDP für Customer Data Platform, werden häufig als Synonyme verwendet, viele nutzen hingegen den Begriff CRM im B2B- und CDP im B2C-Kontext, letztlich runtergebrochen sind beides Systeme zur Erfassung, Organisation und Ausrichtung von Daten, um die eigenen strategischen Ziele realisieren zu können. CDP geht hierbei aber zumeist noch einen Schritt weiter und sammelt u. a. auch verhaltensbasierte Informationen von Kund*innen. Eine prominente Software hierfür, ist vom amerikanischen Hersteller Salesforce

. Wenn du dich zu einzelnen Abkürzungen oder Fachbegriffen noch weiter informieren möchtest, kannst du übrigens auch gern im OMR Glossar vorbeischauen.

2. Wahl der Kanäle

Sobald dir die genannten Informationen strukturiert zur Verfügung stehen, geht es um die Wahl der richtigen Kanäle. Auch hier ist die Auswahl erneut sehr groß, es ist jedoch empfehlenswert, zunächst dorthin zu schauen, wo du ohnehin bereits „unterwegs“ bist. Ein naheliegender Kanal für die Bitte um Kundenbewertungen ist die E-Mail. Sofern du hier also ein Tool für Newsletter und/oder Mailautomatisierungen im Einsatz hast, solltest du hier auch einen entsprechenden Prozess für Kundenbewertungen implementieren. Dasselbe gilt natürlich für Messenger wie WhatsApp, wenn du ohnehin mit deinen Kund*innen über diese Kanäle kommunizierst.

Wenn deine Brand ausschließlich in den sozialen Medien funktioniert, dann solltest du auch hierüber die entsprechenden Kundenbewertungen einholen. Auch hier hast du erneut die Wahl: Erstellst du einen allgemeinen Beitrag, in dem du um Bewertungen bittest? Oder spielst du gezielt via Retargeting bei allen Personen Anzeigen mit der Bitte um Feedback und Verlinkung zum Formular aus, die zum Beispiel vor 10 Tagen etwas bei dir gekauft haben?

Du musst am Anfang auch nicht alles auf einmal machen: Entscheide dich für einen Kanal, auf dem du dich ohnehin wohlfühlst und starte hier auf gewohntem Terrain. Ob du von dort aus dann weitere Kanäle nutzt oder aber den bisherigen mithilfe von A/B-Tests optimierst, bleibt dir erneut selbst überlassen.

3. Wahl von Triggern

Um die Motivation deiner Kund*innen zu steigern, sich die Zeit zu nehmen und eine Bewertung zu schreiben, kannst du auch Trigger wie Rabattcodes oder Ähnliches setzen. Pass aber hierbei auf, dass deine Bitte nach einer Bewertung dadurch nicht komisch wirkt bzw. du den Eindruck bei Kund*innen hinterlässt, dass du verzweifelt Bewertungen „erkaufen“ willst.

Genauso wie Kundenbewertung im besten Fall authentisch und ehrlich wirken, solltest du auch um ebendiese bitten: authentisch und ehrlich eben.

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3 Vorlagen und Beispiele, um Kund*innen nach Bewertungen zu bitten

 
 

Theoretisches Beispiel im Allgemeinen:

Hallo/Moin/Guten Tag,

wir bedanken uns herzlichst bei dir für deinen Einkauf bei uns und hoffen, du bist zufrieden.

Wenn du dir einen kurzen Augenblick Zeit nehmen könntest, würden wir uns sehr über eine Bewertung auf [Plattform mit Link] freuen. Dein Feedback hilft dabei nicht nur uns, sondern auch anderen Interessent*innen, die richtige Wahl zu treffen.

Vielen Dank und liebe Grüße

Dein [Unternehmensname] Team

 
 

Praktisches Beispiel für Produkte aus dem Bereich Lifestyle:

Hallo [Vorname],

vielen Dank für deinen Einkauf!

Wir sind schon ganz neugierig, wie dir dein neues [Unternehmensname] Produkt gefällt. Hattest du schon Zeit, es auszuprobieren? Was hat dich besonders begeistert?

Wenn du mit uns zufrieden bist, würden wir uns sehr über eine Bewertung auf [Plattform mit Link] oder eine Nachricht von dir freuen.

Viel Spaß weiterhin mit deinem neuen Produkt und beste Grüße

Dein [Unternehmensname] Team

 
 

Praktisches Beispiel für Produkte aus dem Bereich Textil:

Naaa… neues Lieblingsstück schon anprobiert?

Für ein angenehmes und langlebiges Trageerlebnis zeigen wir dir HIER [Link zur Pflegeseite] schon jetzt ein paar Tipps & Tricks zur richtigen Pflege.

Zudem interessiert uns natürlich wahnsinnig deine Meinung zu unserem Produkt. Wir würden uns daher riesig über eine Bewertung in unserem Shop [Link zum Shop] und/oder auf [Plattform mit Link] von dir freuen!

Vielen Dank erneut für deinen Einkauf und die allerbesten Grüße

Dein [Unternehmensname] Team

 
 

Du bemerkst allein an diesen drei Beispielen, dass es sehr darauf ankommt, wie du mit deinen Kund*innen auch auf anderen Kanälen kommunizierst. Statt also ein Beispiel aus dem Internet zu kopieren, solltest du schauen, welche Kommunikation zu dir, deiner Marke und insbesondere zu deiner Zielgruppe passt.

Die mitgebrachten Beispiele aus der Praxis sind übrigens aktiv im Einsatz und spülen täglich Kundenfeedback auf die hinterlegten Plattformen.

Der Inhalt der Bitte kann dabei auch andere Themen anreißen, sofern sie passend sind. Du kannst dies am zweiten praktischen Beispiel erkennen (Pflegetipps). Diese Exkurse dürfen aber nur kurz sein: Bleib in deiner Nachricht fokussiert und versuche nicht noch 20 andere Punkte unterzubringen.

Bei den hier dargestellten Beispielen aus der Praxis sind übrigens dank CRM-Systemen im Hintergrund Personalisierungen im Einsatz. Das bedeutet konkret, dass Kund*innen mit richtigem Vornamen angesprochen und auch die korrekten Produkte bzw. Produktnamen angezeigt werden, wodurch u. a. auch der Link zur Bewertung im Shop direkt zur richtigen Produktseite führt. Sofern dir derlei Technologien (noch) nicht zur Verfügung stehen, kannst du natürlich auch allgemeiner bleiben.

Wie können Unternehmen negativen Bewertungen begegnen und diese in positivem Licht darstellen?

So seltsam es auch klingen mag: Eine negative Bewertung ist nicht grundsätzlich schlecht! Wenn du ausschließlich negatives Feedback erhältst, wäre das was anderes und gegebenenfalls der richtige Zeitpunkt, das eigene Geschäftsmodell zu überdenken. Sofern deine Kundenbewertungen aber vorwiegend positiver Natur sind, dann kann eine negative Bewertung dazwischen sogar noch mehr Vertrauen in dich und deine Marke schaffen. 

Warum? Wenn du dir Bewertungen anschaust und zu einem Produkt oder einer Firma ausschließlich überschwängliche Lobeshymnen und 5/5-Sterne-Bewertungen siehst, wirst du dann nicht misstrauisch? Schon längst ist überall bekannt, dass auch auf etablierten Bewertungsplattformen durch dubiose Anbieter getrickst wird.

Sofern du also eine negative Bewertung erhältst, hiermit aber souverän umgehst und bestenfalls sogar direkt Verbesserungen oder Handlungsempfehlungen für die Kund*innen ableitest, dann wirkt dein Gesamtportfolio an Bewertungen viel authentischer und zugleich signalisierst du an alle Interessenten: Ich nehme die Anliegen meiner Kund*innen ernst, selbst wenn es kritisch wird.

Ein souveräner Umgang bedeutet, dass du dich mit der Bewertung auseinandersetzt, aber auf professionelle Art und Weise. Ja, selbst dann, wenn das innere Kind schreit „Nein, du bist doof!“ ;) Rutsche dabei aber nicht in das andere Extrem und unterwerfe dich jeder Meinung. Augenhöhe lautet wie fast immer im Leben das Stichwort und bleibe sachlich. Eine emotionale Auseinandersetzung ist im Internet meines Wissens nach noch nie gut ausgegangen.

Sofern es sich anbietet, kannst du direkt eine Lösung für den Kritikpunkt anbieten. Schaue mit deiner Reaktion also eher in die Zukunft als in die Vergangenheit. Sofern die Kritik komplexer ist, kannst du auch eine Kontaktperson nennen, an die sich der Kunde direkt wenden kann, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Ob der Autor dieses Angebot annimmt, ist letztlich egal, solange du in der Außenwirkung souverän und zuvorkommend deine Unterstützung angeboten hast.

Vermeide es aber auf jeden Fall öffentlich Rabatte oder Ersatzleistungen anzubieten, denn dadurch holst du schlimmstenfalls Leute auf den Plan, die ebenfalls negative Bewertungen hinterlassen, nur um auch eine Entschädigung zu erhalten. Oder im nächsten Verkaufsgespräch wirst du mit der Forderung nach einem Rabatt konfrontiert, da „jemand in euren Kundenbewertungen“ diesen ja schließlich auch einfach so bekommen hat. Nach wie vor: Bleibe souverän.

Und letztlich noch meine persönliche Meinung: Lass dir nicht alles gefallen! Dein Fokus sollte ein respektvolles, souveränes Miteinander auf Augenhöhe sein. Du kannst aber nicht in Gänze beeinflussen, ob dein Gegenüber diesen Fokus ebenso setzt. Das Internet ist leider auch ein Nährboden für unsachliche Diskussionen und schlimmstenfalls sogar für unbegründeten Hass. Achte also darauf, deinen eigenen Werten treu zu bleiben und halte es notfalls auch einfach aus, wenn du einem „Troll“ begegnest. Ich bin mir sehr sicher, dass andere Internetnutzer unsachliche Bewertungen genauso wenig ernst nehmen können, wie du es solltest.

Die meisten Bewertungsportale bieten bei derlei unsachlichem Feedback übrigens die Möglichkeit eine Löschung zu beantragen. Greife hierauf mit Blick auf deine Authentizität nur selten darauf zurück, da nicht jede negative Bewertung gleich schlimm ist, sondern dich auch besser dastehen lassen können, als zuvor. 

Wie können Unternehmen den Prozess des Sammelns von Bewertungen automatisieren und vereinfachen?

Es gibt genügend fertige Lösungen, aus denen du dich bedienen kannst, um deinen Bewertungsprozess zu automatisieren. Eine manuelle Herangehensweise ergibt nur dann Sinn, wenn du zum Beispiel gezielt Testimonial-Aussagen für deine Website suchst. Ansonsten wäre der administrative Aufwand viel zu hoch!

Zudem muss man beachten, dass manche Bewertungsprozesse auch ohne dein Zutun, schlimmstenfalls sogar gänzlich ohne dein Wissen, starten. Ein Klassiker im E-Commerce ist hier zum Beispiel Amazon: Sofern nicht alles über dein eigenes Lager läuft, sondern auch andere Händler deine Waren verkaufen, kommt für so gut wie alle Brands irgendwann der Punkt, an dem sie bei Amazon auftauchen. Oft wissen die Markeninhaber nichts davon, da die Artikelanlage durch jeden Händler mit Zugang zu Seller Central durchgeführt werden kann. 

Diese Artikelanlagen entsprechen im schlimmsten Fall dann nicht mal einem gewissen Mindeststandard und schädigen im Grunde das Markenimage, aber das ist wiederum eine ganz andere Thematik. Wichtig für das Thema Kundenbewertungen ist die Tatsache, dass ab dem Zeitpunkt des Listings deine Produkte auch bewertet werden können. Und zwar entweder unmoderiert oder noch schlimmer eben nicht souverän und professionell. Wenngleich du derlei Plattformen nicht aktiv nutzt, solltest du als Markeninhaber regelmäßig nach dir selbst dort schauen und prüfen, ob Handlungsbedarf besteht. Klingt seltsam, aber glaube mir, wir haben dies bereits öfter erlebt, als uns lieb ist.

Nutzt du ein Shopsystem, dann gibt es hier teils bereits integrierte Lösungen für Kundenbewertungen. Die einfachste Variante wäre dann, dass du bei vom System ausgelösten Transaktionsmails (Bestellbestätigungen) auch einen Hinweis in Richtung Bewertung mitgibst. Hierbei hast du aber meist nicht die Möglichkeit intelligente Timings zu wählen oder nachzuverfolgen, wie gut diese Herangehensweise performt, außer die Bewertungen zu zählen natürlich.

Besser sind deshalb meist Add-ons von Drittanbietern. Je nach Shopsystem bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an, so funktionieren Lösungen wie Reviews.io hervorragend mit Shopify, allerdings nicht mit Shopware. Wie bei jeder Integration sollte man das Zusammenspiel also vorher prüfen oder erfragen. Den meisten datengetriebenen und zugleich kreativen Spielraum hat man hingegen mit einem CRM-System (und/oder CDP), welches nicht nur Informationen sammelt, sondern diese auch zum richtigen Zeitpunkt automatisiert nutzt und so einen einfachen und effizienten Weg für Kundenbewertungen darstellt.

Ein CRM-System unterstützt dich direkt dabei, offene Fragen mit Bezug auf Zeitpunkt, Ansprache, richtige Person und Medium zu beantworten, da die hierfür benötigten Informationen zumeist direkt vorliegen und verwendet werden können. Selbst das Thema Ansprache bzw. wie du inhaltlich gegenüber deinen Kontakten auftrittst, ist hierüber steuerbar, da so gut wie alle Tools Lösungen für A/B-Tests im Gepäck haben, auf die du zurückgreifen kannst, um den besten Weg zu finden. Du bist hierbei auch völlig frei in deiner Wahl der Plattform, die deine Kund*innen für die Bewertungen nutzen sollen. Ob du also um Google Bewertungen oder anderes Feedback bittest, bleibt ganz dir überlassen.

Wie können Unternehmen sicherstellen, dass die Bewertungen authentisch und nicht gefälscht sind?

Selbst beim härtesten Verdacht macht es mit Blick auf Kosten/Nutzen keinen Sinn, in cineastischer CSI-Manier die Sonnenbrille abzunehmen und einen Profiler loszuschicken. Es gibt allerdings Hinweise, die auf gefälschte Bewertungen deuten können. Mit Blick auf deinen Wettbewerb gibt es relativ einfache Hinweise, ob jemand bei den eigenen Bewertungen nachgeholfen hat. So sind massenhaft exzellente Bewertungen in einem kurzen Zeitraum oftmals ein Indiz, dass hier getrickst wurde und sich ein Wettbewerber etwas schön zeichnet.

Geht es hingegen um deine eigenen Bewertungen, dann wird es schon etwas schwieriger, sofern kein unbegründeter Shitstorm darauf hindeutet, dass da jemand irgendwelche düsteren Gestalten auf dich gehetzt hat. Und ja, auch dafür gibt es leider Dienstleister.

Um authentische Bewertungen zu gewährleisten, kannst du mithilfe eines entsprechenden Systems zum Beispiel nur Bewertungen von Personen zulassen, die auch wirklich Kund*innen von dir sind/waren. Oftmals wird dies mit entsprechenden Badges, mit so etwas wie „Verifizierter Kauf“ oder Ähnlichem visualisiert.

Tools, die Unternehmen dabei unterstützen, Kundenbewertungen zu sammeln

Als Plattformen für Kundenbewertungen kannst du deine Recherche bei Tools wie REVIEWS.io, oder ProvenExpert beginnen. Nutze hierzu auch die Suche in den OMR Reviews, um das Feedback anderer Nutzer einzusehen und so die passende Lösung für dich zu finden!

Für die erwähnten CRM- bzw. CDP-Systeme gilt natürlich dasselbe. Einen Überblick erhältst du in der CRM-Kategorie von OMR Reviews. Dort kann es ein guter Start sein, wenn du dir u.a. die Lösungen von Salesforce CRM

, HubSpot CRM , Emarsys oder Klaviyo anschaust.

Empfehlenswerte CRM Tools & Softwares

Insgesamt haben wir auf OMR Reviews über 250 CRM-System-Anbieter gelistet, die dich im Customer-Relationship-Management (CRM) unterstützen können. Schau also auf OMR Reviews vorbei und vergleiche die CRM-Tools mithilfe der authentischen und verifizierten Nutzerbewertungen. Hier sind einige Empfehlenswerte:

Fazit

Du siehst: Kund*innen um Bewertungen zu bitten ist ein breit gefächertes Feld, bei dem es vieles zu beachten gilt und man sich eher auf eine Reise begibt, die man fortwährend anpassen sollte.

Wenn du dir bei aller Komplexität für den Moment nur eine Aussage merken willst, dann am besten diese hier: Überlege dir bei jedem Schritt doch einfach, wie DU dich in der Situation als Kund*in fühlen bzw. wie du dich verhalten würdest.

Ob du eher hemdsärmelig loslegst oder erst eine fortschrittliche CRM-Lösung baust, das bleibt dabei ganz dir überlassen, daher nur eine ganz persönliche Empfehlung: Schau dir zunächst an, was deine Ziele sind und wie du diese am effektivsten erreichen kannst. Setze dir Meilensteine mit messbaren Ergebnissen und einem zeitlichen Horizont, damit du fokussiert auf diese hinarbeiten kannst. Und dann leg einfach los, ohne alles komplett zu zerdenken. Bei Kundenbewertungen geht es um Authentizität, auch dir dürfen also auf dem Weg zur perfekten Strategie Fehler passieren.

Simon Bühl
Autor*In
Simon Bühl

Simon Bühl hat sich mit der BrandUp Factory GmbH auf Bestandskunden Marketing für E-Commerce spezialisiert. Mit smarten Lösungen u. a. im CRM- und Mailmarketing unterstützen sein Team und er zahlreiche Marken (B2B, B2C und D2C) dabei, Datenschätze zu heben und Kunden zu echten Fans mit hohem CLV zu transformieren. 

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