Content Marketing mit Google Trends – der praxisnahe Guide

Irina Oczko2.9.2025

In diesem Artikel erfährst du, wie du mithilfe von Google Trends erkennst, wann ein Thema ein echter Trend und nicht nur ein kurzlebiger Hype ist, und wie du dieses Wissen gezielt für dein Content Marketing nutzt

Inhalt
  1. Was ist Google Trends?
  2. Warum Google Trends fürs Content Marketing wichtig ist?
  3. So funktioniert Google Trends – Schritt für Schritt
  4. Google Trends richtig interpretieren
  5. 5 Ideen, wie du Google Trends im Content Marketing einsetzt
  6. Google Trends: Grenzen, Tücken und die Folgen falscher Deutung
  7. Tools, die gut mit Google Trends zusammenspielen

Das Wichtigste in Kürze
  • Google Trends ist ein kostenloses Tool, das dir hilft, das relative Suchinteresse für Themen zu analysieren und zu verstehen, ob ein Thema ein kurzfristiger Hype oder ein langfristiger Trend ist.
  • Das Tool zeigt keine absoluten Suchvolumina, sondern die Entwicklung der Nachfrage auf einer Skala von 0 bis 100, um saisonale Muster und das Wachstum oder den Rückgang der Relevanz von Themen zu erkennen.
  • Google Trends hilft bei der strategischen Content-Planung, indem es dir ermöglicht, Trendthemen frühzeitig zu entdecken, Inhalte datenbasiert zu timen und Evergreen-Themen von saisonalen oder kurzlebigen Trends zu unterscheiden.
  • Für eine korrekte Nutzung solltest du die Daten immer im Kontext betrachten und mit weiteren Tools wie dem Google Keyword Planner kombinieren, da Google Trends auf Stichproben basiert und nur einen Teil des gesamten Suchverhaltens abbildet.
 
 

Wann ist ein Trend wirklich ein Trend? Und wie erkennst du, ob ein Thema nur ein kurzer Hype ist oder tatsächlich langfristig für deine Zielgruppe relevant ist? Mit Google Trends kannst du genau das herausfinden und datenbasiert entscheiden, welche Inhalte sich lohnen.

Dieser Guide zeigt dir, wie du Google Trends richtig einsetzt: von der Analyse über die Interpretation bis hin zur praktischen Umsetzung im Content Marketing. Mit Beispielen, Checklisten und Tipps, die du direkt bei deiner Redaktionsplanung übernehmen kannst.

Google Trends ist ein kostenloses Tool von Google, das dir das relative Suchinteresse zu Begriffen oder Themen zeigt. Die Darstellung erfolgt auf einer Skala von 0 bis 100. Ein Wert von 100 bedeutet, dass ein Begriff zu diesem Zeitpunkt am beliebtesten war, 0 heißt lediglich, dass nicht ausreichend Daten vorliegen. Es bedeutet nicht automatisch, dass niemand danach sucht.

Der entscheidende Unterschied zu klassischen Keyword-Tools: Google Trends zeigt kein absolutes Suchvolumen auf. Stattdessen macht es sichtbar, wie sich die Nachfrage entwickelt, wann saisonale Peaks auftreten und welche Themen im Vergleich zueinander an Relevanz gewinnen oder verlieren.

Wichtige Google Trends Grundlagen auf einen Blick:

Google Trends Grundlagen
  • Relative Skala: Liegt ein Suchbegriff bei 100, dann bedeutet es, dass der Begriff zu dem aufgezeigten Zeitpunkt die höchste Beliebtheit genießt. Liegt ein Suchbegriff wiederum bei 0, dann bedeutet es, dass keine Datenbasis vorliegt. Es bedeutet aber nicht zwingend, dass kein Interesse an dem Suchbegriff besteht. Am Beispiel Weihnachten bedeutet es, dass der Begriff zu November / Dezember am beliebten ist. 

  • Thema vs. Suchbegriff: Suchbegriffe bilden nur die exakte Eingabe ab, während Themen auch Synonyme, Rechtschreibvarianten und verschiedene Sprachen berücksichtigen.

  • Suchtypen: Neben der klassischen Websuche kannst du auch Trends in YouTube, Google News, Bilder oder Shopping analysieren. Besonders relevant ist „Google Trends for YouTube“, wenn du Videoinhalte planst.

  • Zeiträume: Kurze Zeitfenster (Stunden bis 30 Tage) sind oft volatil, längere Zeiträume (12 bis 60 Monate) zeigen klare Muster bei der Entwicklung von Themen.

  • Filter: Du kannst nach Ländern, Regionen und Kategorien filtern, um die Ergebnisse passgenauer zu machen. Beispielsweise kannst du Daten auf „Google Trends Deutschland“ beschränken oder internationale Vergleiche wie „Google Trends USA“ und „Google Trends worldwide“ ziehen.

  • Verwandte Anfragen: Google Trends zeigt dir außerdem ähnliche Suchanfragen, die als zusätzliche Content-Ideen dienen können.

Google Trends Verwandte Themen

Content Marketing funktioniert nur dann gut, wenn Inhalte wirklich relevant für die Zielgruppe sind und zugleich eine tatsächliche Nachfrage abdecken. Dabei spielt nicht nur das „Was“ eine Rolle, sondern auch das „Wann“. Mit Google Trends kannst du aktuelle Suchtrends beobachten, den passenden Trendbegriff finden und sogar erste Trendprognosen für die künftige Suchaktivität ableiten.

Ein Beispiel: Niemand würde im Dezember anfangen, Content rund um die Steuererklärung zu poste, genauso wenig wie Osterrezepte zu Weihnachten Sinn ergeben. Manche Saisonalitäten sind klar eingeprägt und gelernt. Doch viele Themen sind nicht so offensichtlich. Genau hier liefert Google Trends wertvolle Insights.

Das Tool zeigt dir, wann bestimmte Themen besonders gefragt sind (Saisonalität) und welche Inhalte dauerhaft funktionieren, weil sie fortlaufend gesucht werden (Evergreen Content). Darüber hinaus hilft es dir einzuschätzen, ob ein Trend nur ein kurzer Hype ist, der in wenigen Wochen wieder verschwindet, oder ob er das Potenzial hat, langfristig Teil deiner Content-Strategie zu werden.

Damit gibt dir Google Trends eine solide Grundlage, um datenbasierte Entscheidungen zu treffen und deine Inhalte nicht dem Zufall zu überlassen. Statt „aus dem Bauch heraus“ zu veröffentlichen, kannst du valide Daten nutzen, um Content smarter zu timen und strategisch aufzubauen.

Trendthemen frühzeitig erkennen

Gerade bei Trends zählt Geschwindigkeit. Wer erst einsteigt, wenn bereits alle darüber berichten, verschenkt wertvolles Potenzial und ist somit schlichtweg zu spät dran. Mit Google Trends kannst du Entwicklungen frühzeitig beobachten und erkennen, welche Themen gerade erst Fahrt aufnehmen.

Ein Beispiel: Stell dir vor, du bist der 1000. Account, der etwas zum „Kisscam-Drama“ beim Coldplay-Konzert postet. Dann bist du zwar „dabei“, aber in Wahrheit viel zu spät dran, denn niemand möchte den 1000sten Post dazu lesen. Google Trends zeigt dir, wann in der breiten Öffentlichkeit für Interesse sorgt. Genau in diesem Moment solltest du reagieren und passenden Content produzieren.

Das zahlt sich besonders auf Social Media aus, wo Reichweite stark vom Timing abhängt. Wer früh da ist, profitiert nicht nur von Sichtbarkeit, sondern wird oft auch als Thought Leader wahrgenommen.

Themen-Findung und -Priorisierung

Die Suche nach relevanten Themen gehört zu den größten Herausforderungen im Content Marketing. Google Trends nimmt dir hier viel Arbeit ab. Wenn du einen Begriff eingibst, bekommst du nicht nur die Nachfrageentwicklung angezeigt, sondern auch verwandte Suchanfragen, die entweder „Top“ oder „Aufsteigend“ sind.

Diese Informationen sind Gold wert, denn sie zeigen dir:

  • welche Suchintentionen deine Zielgruppe wirklich hat,

  • welche Fragen aktuell im Zusammenhang mit deinem Thema gestellt werden,

  • welche Begriffe gerade eine steigende Relevanz aufweisen.

So kannst du entscheiden, welche Inhalte sofort umgesetzt werden sollten und welche sich vielleicht eher als Evergreen eignen. Gleichzeitig helfen dir die Daten dabei, deine Content-Ressourcen sinnvoll zu priorisieren: Lieber wenige Themen richtig gut und im passenden Moment umsetzen, als viele Themen nur oberflächlich zu bespielen.

Saisonalität & Planung

Wenn du deine Redaktions- oder Kampagnenplanung langfristig aufsetzen willst, ist Google Trends unverzichtbar. Mit historischen Daten bis 2004 kannst du saisonale Muster präzise herauslesen. Das ist besonders wichtig, wenn du Themen planst, die jedes Jahr zu bestimmten Zeiten wiederkehren – zum Beispiel „Black Friday“, „Steuererklärung“ oder „Gartentrends“.

So erkennst du rechtzeitig, wann ein Thema seinen Peak erreicht, und kannst deine Inhalte exakt darauf ausrichten. Kampagnen für saisonale Themen funktionieren deutlich besser, wenn sie vor dem Peak starten und am Höhepunkt ausgespielt werden.

Ein zusätzlicher Vorteil: Die „Year in Search“-Reports von Google. Diese Rückblicke am Jahresende oder Jahresanfang geben dir nicht nur Inspiration für die kommende Planung, sondern zeigen dir auch, welche gesellschaftlichen Ereignisse, Ängste oder Wünsche die Menschen wirklich bewegt haben. Damit kannst du deine Inhalte emotionaler aufladen und noch stärker mit den Bedürfnissen deiner Zielgruppe verknüpfen.

Mit Google Trends kannst du zwei Features nutzen: das Beobachten aktueller Themen (Newsjacking, Realtime-Content) und die gezielte Recherche für deine Strategie (Themen- und Formatplanung, SEO-Briefings). Beide Funktionen greifen ineinander. So setzt du sie professionell auf.

Aktuelle Trends auf Google beobachten

Suche bei Google nach Google Trends, Google Search Trends oder Trends Google, um das Tool aufzurufen. Wenn du Google Trends öffnest und auf „Aktuelle Trends“ klickst, gelangst du zu einer Übersicht der Themen, die in der von dir gewählten Region aktuell am häufigsten gesucht werden. Diese Daten werden nahezu minutengenau aktualisiert und zeigen dir, wie stark ein Thema im Zeitverlauf nachgefragt wurde, seit wann es Relevanz hat und wie hoch das geschätzte Suchvolumen ist.

Aktuelle Google Trends


Dabei hast du verschiedene Filtermöglichkeiten:

  • Ort: Länderebene oder Unterregionen

  • Zeitraum: letzte vier Stunden bis letzte sieben Tage

  • Kategorie: Themenbereiche wie Sport, Wirtschaft oder Unterhaltung
    Darstellung: aktive Trends oder alle Trends, sortiert nach Volumen, Aktualität oder Relevanz

Gerade für Realtime-Content ist das wertvoll. Du erkennst sofort, welche Themen aktuell für Buzz sorgen, und kannst prüfen, ob ein Bezug zu deiner Marke oder deinem Content besteht.

Tipp: Achte auf den Verlauf in der grafischen Darstellung. Wenn der Peak noch steigt und die Relevanz gleichzeitig hoch ist, ist das ein gutes Indiz dafür, dass das Thema gerade auf dem Höhepunkt ist und sich für schnelles Newsjacking eignet.

Themen aktiv entdecken

Der zweite Weg ist die gezielte Recherche bei Google Trends. Hier gibst du einen Begriff ein und passt die Analyse an:

1. Region, Zeitraum und Kategorie wählen: Mit kurzen Zeitfenstern (z.B. 30 Tage) erkennst du aktuelle Bewegungen, mit längeren Zeiträumen lassen sich Saisonalitäten und langfristige Entwicklungen sichtbar machen.

2. Suchtyp festlegen: Je nach Ziel kannst du zwischen Websuche, YouTube, News, Bilder oder Shopping unterscheiden. Ein Trend, der in der YouTube-Suche stark wächst, hat oft ganz andere Dynamik als in der klassischen Websuche.

3. Thema vs. Suchbegriff prüfen: Wähle bewusst, ob du nur eine exakte Wortfolge betrachten willst (Suchbegriff) oder ein übergeordnetes Themen-Cluster (Thema). Gerade bei Mehrdeutigkeiten wie „Apple“ (Frucht vs. Unternehmen) macht das einen großen Unterschied.

4. Begriffe vergleichen: Du kannst bis zu fünf Items parallel analysieren. Damit erkennst du, welcher Begriff sich langfristig durchsetzt oder saisonal stärker ist. 

Begriffe vergleichen Google Trends

5. Saisonalität lesen:
Wiederkehrende Peaks zeigen dir, wann sich Content besonders lohnt. Diese Erkenntnisse helfen dir bei der Jahresplanung und Kampagnensteuerung.

6. Verwandte Suchanfragen nutzen:
Google Trends liefert zu jedem Begriff „Top“-Anfragen und „Aufsteigend“-Anfragen. Die aufsteigenden Anfragen sind besonders spannend, da sie neue Themenfelder zeigen, die du in deine Content-Strategie aufnehmen kannst.

Jetzt hast du viele Grafiken gesehen, aber wie liest du sie korrekt? Lasst uns dafür nochmal auf die Grundlagen schauen. 

Wichtige Grundlagen für die Interpreation

  • Kontext vor Zahl: Die 100 ist immer relativ zum eigenen Peak. Vergleiche Trends im Zeitverlauf, nicht nur den Maximalwert.

  • Zeitraum-Bias: Kurze Hypes (7–30 Tage) sind oft irrelevant für die langfristige Planung. Nutze 12–60 Monate für die langfristige Content-Planung.

  • Synonyme testen: Mehr Schreibweisen oder Entitäten ergeben ein realistischeres Bild.

  • News-Effekte berücksichtigen: Manche Peaks entstehen durch Medienereignisse und verschwinden genauso schnell wieder.

Ich zeige dir 4 konkrete Fälle und gebe Tipps, wie du die dies am besten innerhalb deiner Content Strategie einordnen kannst.

Saisonalität + steigende Relevanz

Google Trend steigende Relevanz mit Saisonalität

Beispiel „Proteine“: Jedes Jahr im Januar hohe Nachfrage (Neujahrsvorsätze) und seit 2023 generell wachsendes Interesse.

Ableitung: Lohnt sich für saisonale und wiederkehrende Content-Formate.

Evergreen mit sinkender Relevanz

Google Trends sinkende Relevanz


Beispiel „DVD-Player“: Dauerhaft abnehmendes Interesse. 

Ableitung: Kein Thema für künftigen Content.

Ein Trend, der bleibt

Google Trends erkennen

Beispiel „Künstliche Intelligenz“: Massiver Anstieg, klarer Hinweis auf langfristiges Potenzial. 

Ableitung: Inhalte jetzt ausbauen.

Kurzfristiger Hype

Google Trend kurzfristiger Hype

Beispiel „Dubai-Schokolade“: Kurzzeitig allgegenwärtig, dann wieder verschwunden. 

Ableitung: Schnell Reichweite mitnehmen, aber keine Ressourcen langfristig investieren.

Checkliste: Interpretation von Google Trends

  • Zeitraum lang genug (≥12 Monate) gewählt?

  • Jahr-zu-Jahr-Vergleich durchgeführt (gleiche Saison)?

  • Passenden Suchtyp genutzt?

  • Thema vs. Suchbegriff bewusst gewählt?

  • Synonyme und Varianten getestet?

  • Region korrekt eingestellt?

  • Verwandte Anfragen gesichert?

  • Ausreißer durch News oder Memes erkannt?

Lesetipp

Lesetipp: Wie dir künstliche Intelligenz bei der Content-Produktion helfen kann, liest du in unserem Artikel über KI im Content Marketing.

1. Themen-Priorisierung & Redaktionsplan

Google Trends hilft dir, die wirklich relevanten Themen von den Randthemen zu unterscheiden. Besonders nützlich ist die Kombination von aufsteigenden Suchanfragen („Rising Queries“) mit der Saisonalität.

Beispiel: Du erkennst, dass ein Begriff wie „Protein Rezepte“ jedes Jahr im Januar stark ansteigt, weil Menschen sich nach den Feiertagen wieder mehr mit Fitness und Ernährung beschäftigen. Gleichzeitig siehst du, dass die Anfrage „Protein Pancakes“ in den letzten Monaten besonders häufig im Aufwärtstrend war.

Wie du das nutzt:

  • Vor dem Peak: SEO-Artikel fertigstellen, damit er rechtzeitig indexiert ist.

  • Zum Peak: Social-Snippets mit den stärksten Insights posten.

  • Nach dem Peak: Evergreen-Artikel updaten und mit den neuen aufsteigenden Anfragen anreichern.

So wird dein Redaktionsplan nicht nur sauber strukturiert, sondern auch exakt auf Nachfrage-Signale abgestimmt.

2. SEO-Briefings verfeinern

Google Trends liefert nicht nur Peaks, sondern auch konkrete Hinweise auf die Suchintentionen deiner Zielgruppe. Zu jedem Begriff werden dir verwandte Anfragen angezeigt.

Das lässt sich perfekt für SEO nutzen:

  • „Top“-Anfragen eignen sich, um bestehende Inhalte zu erweitern.

  • „Aufsteigende“ Anfragen zeigen dir neue W-Fragen, die du in Überschriften (H2/H3) oder FAQ-Sektionen einbauen kannst.

Beispiel: Wenn du einen Artikel zum Thema „Küchenmodernisierung“ planst, könnten aufsteigende Suchanfragen wie „Küchenmodernisierung Kosten 2025“ oder „Küche renovieren statt neu kaufen“ Hinweise liefern, wie du deinen Artikel strukturieren solltest.

So stellst du sicher, dass deine Beiträge nicht nur Keywords abdecken, sondern die tatsächlichen Fragen der Nutzer*innen beantworten. Ein klarer Vorteil für gute SEO-Rankings und User Experience.

3. Content-Formate gezielt auswählen

Google Trends zeigt dir, wie Menschen nach Informationen suchen und damit auch, welche Formate am besten geeignet sind.

Beispiel:

  • In der YouTube-Suche steigt ein Thema besonders stark? 
    → Dann lohnt sich ein Videoformat.

  • In der Websuche ist die Nachfrage konstant hoch? 
    → Ein ausführlicher Blogartikel bringt hier Reichweite.

  • In der Bildersuche legt ein Begriff zu? 
    → Zeit für Infografiken / visuelle Anleitungen.

So kannst du die Content-Produktion passgenau ausrichten, statt wahllos Formate zu streuen.

Dein Vorteil: bessere Performance bei weniger Streuverlust.

4. Trendthemen frühzeitig erkennen

Eine der größten Stärken von Google Trends ist, dass du aufsteigende Themen rechtzeitig entdeckst. Statt wie alle anderen im Nachhinein Content zu einem Hype zu posten, kannst du schon dann starten, wenn die Kurve nach oben zeigt.

Beispiel: Als die „Dubai-Schokolade“ Anfang 2025 plötzlich im Trend lag, konnten Unternehmen, die sofort reagiert haben, enorme Reichweiten auf Social Media erzielen, sei es mit Posts, Reels oder News-Updates. Wer erst zwei Wochen später eingestiegen ist, hat die Welle nicht mehr erwischt.

Das Prinzip gilt für alle Branchen: Wenn du früh dabei bist, wirst du als First Mover wahrgenommen und kannst Reichweite und Sichtbarkeit generieren, bevor der Wettbewerb aktiv wird.

5. Content Refresh: Inhalte aktuell halten

Ein weiterer Vorteil von Google Trends ist, dass du siehst, wann alte Themen wieder relevant werden. Dadurch kannst du bestehende Inhalte gezielt aktualisieren, anstatt ständig neue zu produzieren.

Beispiel: Angenommen, du hast einen Artikel zu „Black Friday Marketing Ideen“ geschrieben. Über Google Trends erkennst du, dass der Begriff jedes Jahr im Oktober/November massiv ansteigt. Spätestens im September kannst du den Artikel mit neuen Beispielen und Daten updaten, Social-Media-Snippets vorbereiten und die Inhalte rechtzeitig erneut pushen.

So nutzt du bestehende Ressourcen effizienter und stellst sicher, dass dein Content immer aktuell ist. Ein großer Vorteil für SEO und für deine Glaubwürdigkeit.

Google Trends: Grenzen, Tücken und die Folgen falscher Deutung

So hilfreich Google Trends auch ist: Wer das Tool falsch interpretiert, zieht schnell die falschen Schlüsse. Damit dir das nicht passiert, solltest du die folgenden Punkte unbedingt im Hinterkopf behalten.

1. Relative Daten statt absolutes Volumen

Die wohl häufigste Fehlannahme: Viele setzen die Skala 0–100 mit dem Suchvolumen gleich. Das ist falsch. Google Trends zeigt relative Daten, also wie beliebt ein Begriff im Vergleich zu seinem eigenen Peak ist.

Das kann dazu führen, dass:

  • ein Begriff mit sehr hohem Suchvolumen in Trends eher unscheinbar wirkt,

  • während ein kleiner Nischenbegriff durch ein kurzes Hoch plötzlich aussieht, als sei er „explodiert“.

Um diese Falle zu umgehen, solltest du Trends-Daten immer mit klassischen Keyword-Tools abgleichen (z. B. Google Keyword Planner oder Sistrix). Nur so erkennst du, ob sich die Relevanz auch in absoluten Zahlen widerspiegelt.

2. Daten basieren nur auf Stichproben

Google Trends greift nicht auf alle Suchanfragen zurück, sondern nur auf repräsentative Stichproben. Das hat zwei Konsequenzen:

  1. Ergebnisse können variieren, wenn du denselben Begriff zu einem anderen Zeitpunkt abfragst.

  2. Kleinere Suchvolumina fallen manchmal ganz aus der Darstellung heraus.

Studien zeigen: Wer mehrfach Trends-Abfragen durchführt, bekommt leicht unterschiedliche Ergebnisse. Deshalb ist es wichtig, die Daten nicht als exakte Wissenschaft zu verstehen, sondern als Signalgeber für bestimmte Muster und Entwicklungen.

3. Google ist nicht die einzige Suchmaschine

Auch wenn Google dominiert, spiegelt Trends nicht das gesamte Suchverhalten wider. Gerade bei jüngeren Zielgruppen gilt: Trends starten oft zuerst auf Social Media und werden erst später bei Google sichtbar.

  • TikTok ist heute die „Suchmaschine“ Nummer eins für viele unter 25.

  • Pinterest wird stark für Inspiration, Rezepte oder DIY genutzt.
    ChatGPT oder Perplexity prägen zunehmend die Recherchegewohnheiten.
    Bing, DuckDuckGo und andere dürfen ebenfalls nicht unterschätzt werden.

Die Konsequenz: Google Trends ist ein wertvolles Werkzeug, aber kein vollständiges Abbild der Realität. Prüfe, ob ein Thema auch auf anderen Plattformen relevant ist, bevor du deine gesamte Content-Strategie darauf ausrichtest.

4. Social Media als Vorbote

Immer häufiger ist zu beobachten, dass Trends erst auf Social Media entstehen auf Plattformen wie Plattformen wie TikTok, Instagram oder X und erst dann ihren Weg in die Google-Suche finden.
Beispiel: Ein virales TikTok-Rezept sorgt zunächst in den sozialen Netzwerken für Buzz und taucht Tage später in Google Trends auf, weil Menschen es dort nachschlagen.

Für dich heißt das: Nutze Trends nicht isoliert, sondern ergänze deine Beobachtung durch Social Listening. Nur so kannst du rechtzeitig reagieren und dich als First Mover positionieren.

5. Folgen falscher Deutung

Wenn du Google Trends unkritisch nutzt, riskierst du:

  • Fehlallokation von Ressourcen: Du investierst Content-Budget in ein Thema, das nur kurzfristig relevant ist.

  • Verpasste Chancen: Du ignorierst Evergreen- oder Saison-Themen, weil du die Kurven falsch liest.
    Strategische Schieflagen: Du orientierst deine gesamte Planung an einem Hype, der in Wahrheit keine nachhaltige Nachfrage bringt.

Darum gilt: Trends sind ein Werkzeug zur Orientierung. Sie liefern wertvolle Signale, aber müssen immer in den Kontext gestellt und mit weiteren Daten ergänzt werden.

Google Trends ist stark, wenn es darum geht, Entwicklungen und Muster sichtbar zu machen. Für eine vollständige Content- oder SEO-Strategie reicht es aber nicht allein. Richtig gut wird es in Kombination mit weiteren Tools:

  • Google Ads Keyword Planner:
    Ideal, um die relativen Daten aus Trends mit dem absoluten Suchvolumen abzugleichen. Während Trends zeigt, wie sich ein Thema entwickelt, verrät dir der Planner, wie groß die Nachfrage tatsächlich ist.

  • SEO-Suiten (SistrixSEMrushSearchmetrics):
    Perfekt, um Rankings, Wettbewerbsumfelder und Keyword-Sets in der Tiefe zu analysieren. Trends-Daten kannst du hier einordnen und mit organischer Sichtbarkeit abgleichen.

  • AnswerThePublic:
    Dieses Tool liefert W-Fragen und thematische Cluster, die du mit Trends-Insights kombinieren kannst, um Content-Briefings noch gezielter aufzubauen.

  • neuroflash (KI-gestützte Ideation):
    Unterstützt bei der Erstellung von Content-Ideen, Headlines und SEO-Briefings auf Basis der Trends-Ergebnisse.

Fazit zu Google Trends

Google Trends ist kein Alleskönner, aber ein verdammt gutes Tool, wenn es darum geht, die richtigen Themen zur richtigen Zeit zu spielen. Es zeigt dir, ob ein Thema gerade erst loslegt, jedes Jahr wiederkommt oder schon längst nicht mehr aktuell ist. Genau das macht den Unterschied zwischen Content, der einfach „da ist“, und Content, der wirklich relevant für die Zielgruppe ist.

Wichtig ist, Trends nicht isoliert zu betrachten. Nutze sie als Signalgeber und kombiniere sie mit Tools wie dem Google Ads Keyword Planner oder einer SEO-Suite, um ein vollständiges Bild zu bekommen. So stellst du sicher, dass deine Inhalte sowohl zeitlich relevant als auch langfristig tragfähig sind.

 
 
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Irina Oczko

Irina Oczko ist eine selbstständige Beraterin für Social Media, Content-Marketing und SEO und bringt mehr als acht Jahre wertvolle Branchenerfahrung mit. Sie ist bekannt für ihre tiefgehende Leidenschaft für Online-Marketing und ihre Liebe für neueste Branchentrends. Irina kombiniert professionelle Expertise mit dem herzlichen Engagement einer Mutter von zwei Jungs, was ihr eine einzigartige Perspektive verleiht.

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