User Empowerment durch KI: Innovationen und Chancen für komplexe Produkte

Markus Wolf16.12.2025

Wie KI aus reiner Information echte Entscheidungsfähigkeit macht

Inhalt
  1. Warum Befähigung statt nur Information?
  2. Welche Probleme haben Firmen bei komplexen Angeboten?
  3. KI als Empowerment-Katalysator: Die Revolution
  4. KI-gestützte Produktberatung als Dialog
  5. Welche Branchen profitieren besonders von User Empowerment?
  6. Risiken beim Einsatz von KI in der Produktberatung
  7. Konkrete Tools und KI-Ansätze für die Praxis
  8. Fazit und Ausblick in die Zukunft der Übersetzer
Das Wichtigste in Kürze
  • KI ermöglicht User Empowerment durch die adaptive und kontextuelle Erklärung komplexer Produkte (z. B. Versicherungen, Finanzprodukte), um Überforderung und Abbruchraten zu reduzieren.
  • Anstatt nur Informationen bereitzustellen (Informieren), befähigt KI Kunden, fundierte Entscheidungen zu treffen (Empowerment), was Vertrauen und Engagement steigert.
  • Explainable AI und dialogische Systeme sind essenziell, um die Nachvollziehbarkeit von Empfehlungen zu gewährleisten und Transparenz zu schaffen.
  • Branchen wie Finanzdienstleistungen, Versicherungen und B2B-Software profitieren besonders von diesem Ansatz, da er die Skalierbarkeit beratungsintensiver Angebote verbessert.
  • Die erfolgreiche KI-Integration erfordert schrittweises Vorgehen, die Definition messbarer Kennzahlen und die Beachtung von Risiken wie Halluzinationen und Datenschutz.
 
 

Ein*e Kund*in sitzt vor einer Versicherungsofferte, gespickt mit 47 Tarifoptionen, unzähligen Klauseln und intransparenten Bedingungen. Nach einer Viertelstunde gibt er/sie genervt und frustriert auf. Solche Szenen spielen sich täglich unzählige Male in Haushalten ab, wobei das Thema Versicherungen nur eines von vielen ist. Spätestens, wenn ein Produkt komplex wird, geraten Verbraucher*innen an ihre Grenzen. 

Das eigentliche Problem liegt in der Überforderung der Interessent*innen. Statt sie echte Entscheidungen treffen zu lassen, werden sie mit Informationen förmlich überschüttet. Genau hier setzt User Empowerment durch KI an, quasi ein Paradigmenwechsel von passiver Informationsflut zu aktiver Befähigung. Aus eigener Erfahrung mit vielschichtigen Finanzprodukten kann ich sagen: Wer Komplexität nicht anwendbar übersetzen kann, verliert Kund*innen, unabhängig davon, wie gut das Produkt ist.

Warum Befähigung statt nur Information?

Die Unterscheidung wirkt ebenso subtil wie fundamental: Informieren bedeutet, lediglich Datenmengen bereitzustellen. Empowerment hingegen gibt Verbraucher*innen die Fähigkeit an die Hand, auf Basis eben dieser Datenmengen eine fundierte Entscheidung zu treffen. Ich stand im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit, konkret der Vermittlung von Matched-Betting-Konzepten, selbst vor dieser Herausforderung: Wie erkläre ich ein mathematisch-statistisches System dergestalt, dass Anfänger*innen es verstehen und anwenden können?

Oftmals nutzen Unternehmen Broschüren, ellenlange Produktbeschreibungen sowie FAQ-Auflistungen, um Details ihres Angebots zu kommunizieren. Nicht selten undurchsichtiges Material, das zu hohen Abbruchraten, frustrierten Nutzer*innen und kostenintensiven Supportanfragen führt. Echtes User Empowerment dagegen bedeutet:

  • Kontextuelle Wissensvermittlung statt generischer Textwüste
  • Interaktive Lernprozesse statt statischer PDFs
  • Adaptive Komplexität statt "One size fits all"
  • Transparente Entscheidungsgrundlagen statt versteckter Bedingungen

Ein Ansatz, der sich auszahlt. Dadurch steigt die Nutzungsintention, kombiniert mit wachsendem Engagement, was wiederum das Vertrauen stärkt. Sobald Menschen die Systematik hinter einem komplexen Service oder Produkt wirklich verstanden haben, werden sie zu den besten Multiplikatoren, denn sie haben den Durchblick gewonnen und sich nicht nur von Schlagwörtern und Werbung leiten lassen. Damit sind selbst beratungsintensive Produkte endlich skalierbar.

Welche Probleme haben Firmen bei komplexen Angeboten?

Die Hürden variieren je nach Branche, sind sich jedoch grundsätzlich ähnlich:

  • Versicherungen: Ein durchschnittlicher Versicherungsvertrag umfasst 30-50 Seiten Bedingungswerk. Selbst versierte Verbraucher*innen erfassen kaum, welche Inhalte tatsächlich von Relevanz sind. Abschlüsse erfolgen daher emotional oder aufgrund von Empfehlungen, anstelle von echtem Verständnis. 
  • Finanzprodukte: Investmentfonds, ETF-Sparpläne, Derivate etc. offenbaren die Herausforderungen spätestens bei einem genaueren Blick in die jeweiligen Angebote. Wie soll jemand ohne Vorwissen verstehen, was "Volatilität von 18 Prozent" in der Praxis bedeutet? Eine eindeutige Kollision zwischen regulatorischer Aufklärungspflicht und der menschlichen Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten.
  • Technologielösungen (B2B-Software): Bei Enterprise-Software-Lösungen ist die Usability oft das größte Hindernis. Die meisten Anbieter*innen zeigen Feature-Listen, aber niemand erklärt, wie die Integration wirklich aussieht. Ich habe diese Erfahrung ebenfalls gemacht. Wir entschieden uns letztlich für Xano, weil wir hier die Funktionen am intuitivsten und verständlichsten fanden.

Challenges bei komplexen Produkten

Konkret heißt das für Unternehmen:

  • Abbruchraten von 60 bis 80 Prozent bei Online-Abschlussprozessen
  • Hohe Kundenakquise-Kosten aufgrund notwendiger persönlicher Nachberatung
  • Lange Saleszyklen angesichts mehrerer Erklärungsschleifen
  • Schlechte Skalierbarkeit wegen intensiver Einzelbetreuung

KI als Empowerment-Katalysator: Die Revolution

KI verändert die Spielregeln in allen Bereichen fundamental, da sie Anwender*innen die Fähigkeit geben kann, selbst zu verstehen. 

Generative KI für personalisierte Erklärungen

Mit dem Durchbruch von Tools wie OpenAI ChatGPT, Google Gemini oder Claude lässt sich Komplexität dynamisch anpassen. Die besten Ergebnisse erziele ich durch das Training meiner "KI", indem ich ihr Kontext gebe, Beispiele zeige und eigene GPTs baue.

KI-gestützte Produktberatung nutzt genau dieses Prinzip: Eine generative KI vermag ein und dieselbe Versicherungspolice einer 25-jährigen Studentin anders erklären als einem 50-jährigen Familienvater. Dies gelingt durch die Berücksichtigung persönlicher Grundlagen, die das Verständnis im Laufe des Lebens beeinflussen.

Ein Praxisbeispiel aus meiner Arbeit: Wir setzen KI-Agents ein, die individuell auf Verständnisfragen unserer Kund*innen eingehen. Die von uns genutzte Methode lebt von mathematischer Komplexität. Wo wir früher nur mit einer Erklärung dienen konnten, passt KI heute die Tiefe an: Jemand mit Statistik-Kenntnissen erhält eine andere Darstellung als Menschen, die zum ersten Mal von Wahrscheinlichkeiten hören. Den Erfolg sehen wir täglich, denn die Interaktionsrate mit den Erklär-Tools ist drastisch gestiegen.

Explainable AI für Transparenz

Für echtes User Empowerment muss die KI erklären können, wie sie zu ihren Empfehlungen kommt. Nutzer*innen können nur dann selbstbewusst Entscheidungen treffen, wenn sie die Grundlagen verstehen.

Zur Empfehlung eines bestimmten Versicherungstarifs ist mehr erforderlich als die Feststellung: "Das ist die beste Prämie." User Empowerment differenziert spezifisch: "Dies ist der beste Tarif, weil Ihre Risikoklasse X ist und Sie Wert auf Y legen."

Dank der Transparenz aller Faktoren, die Gewicht haben und die es zu berücksichtigen gilt, wird die Grundlage für eine klare Entscheidung geschaffen. 

KI-gestützte Produktberatung als Dialog

Klassische FAQs sind heutzutage kaum mehr marktgerecht. Die Zukunft gehört vielmehr dialogischen Systemen, die auf Nutzerfragen eingehen, Rückfragen stellen und das Verständnis überprüfen. Tools wie  Superchat oder  melibo kombinieren hochwertige Gesprächsführung mit strukturiertem Produktwissen.

Wichtig zu beachten: KI ist niemals ein Selbstläufer. Insbesondere bei schöpferischer oder beratender Tätigkeit ist auch weiterhin menschliche Qualitätskontrolle vonnöten. Vollautomatisierte Kreativprozesse, etwa Social-Media-Content-Generierung, liefern in der Praxis oftmals unbefriedigende Ergebnisse. Der Mensch muss final drüberschauen.

Meiner Erfahrung nach muss man auch sehr darauf achten, welches Tool für welche Automatisierung geeignet ist. n8n zum Beispiel ist eine Option zur Optimierung von Backend-Prozessen, es eignet sich meiner Meinung nach aber nicht für die Automatisierung kreativer Abläufe.

Lesetipp

Lesetipp: Du willst wissen, wie KI deine Content Creation unterstützen kann? Wir zeigen dir wie.

Welche Branchen profitieren besonders von User Empowerment?

Branchen, die von UE profitieren

Finanzdienstleistungen und FinTech

Der Sektor lebt von Vertrauen, stirbt aber gleichzeitig an Intransparenz. KI kann als "Übersetzer*in" auftreten: Sie erklärt Anlagestrategien, simuliert Rendite-Szenarien und macht damit Risikoklassen greifbar. Vor allem bei komplexen Produkten wie strukturierten Finanzinstrumenten oder Matched-Betting-Systemen, wird eine nachvollziehbare Erklärung als Schlüssel zum Erfolg benötigt.

Versicherungswirtschaft

Tarifkonfiguratoren mit KI können Prämien vorschlagen und direkt erläutern. Zum Beispiel: "Warum empfehle ich eine höhere Selbstbeteiligung? Weil Sie jung sind, selten einen Arzt aufsuchen und statistisch gesehen 230 Euro pro Jahr sparen." Diese Transparenz vermeidet spätere Kündigungen.

B2B-Software und SaaS

Die Softwarelandschaft wächst sukzessive in die Unübersichtlichkeit hinein. Auf OMR Reviews finden sich über 7.000 Tools. KI-gestützte Produktberatung kann hier als Navigationshilfe fungieren: Sie versteht die Notwendigkeit, grenzt Optionen ein und stellt Unterschiede unmissverständlich dar. Wer beispielsweise nach  neuroflash für Content-Erstellung sucht, profitiert von kontextueller Beratung: Welche Art von Inhalt lässt sich damit produzieren? Inwieweit behalte ich als Mensch die Kontrolle?

Healthcare und MedTech

Entscheidungen in medizinischen Zusammenhängen sind existenziell und gleichzeitig komplex. KI ist in der Lage, Behandlungsoptionen so nachvollziehbar aufzubereiten, dass Patient*innen eigenständig einen Entschluss fassen können – gänzlich ohne Verunsicherung. 

Risiken beim Einsatz von KI in der Produktberatung

Bei aller Begeisterung ist KI kein Allheilmittel. Sie bringt Risiken mit sich, die niemand außer Acht lassen sollte.

Halluzinationen und Fehlinformationen

KI-Tools "erfinden" manchmal "Fakten". Bei KI im Kundenservice hat das fatale Auswirkungen. Daher darf KI nie die einzige Datenquelle sein. Jede Antwort aus der künstlichen Intelligenz muss mit einer Wissensdatenbank abgeglichen werden. Umso kritischer die Aussagen, desto wichtiger wird hier die menschliche Interaktion

Black-Box-Problem

KI-Empfehlungen müssen nachvollziehbar sein. Nutzer*innen dürfen nicht im Dunkeln gelassen werden, aus welchem Grund die KI etwas vorschlägt. Dies würde dem Gedanken des User Empowerment widersprechen.

Die Lösung liegt in der richtigen Kombination: KI versteht die Fragen in normaler Sprache, wenngleich die Empfehlungen auf klaren Regeln basieren und kommuniziert werden, die jeder nachvollziehen kann. Hintergrund ist, das System verständlich zu halten.

Datenschutz und DSGVO

Während Vertrauen die Grundlage bildet, sind für personalisiertes Empowerment dennoch Daten unverzichtbar. Umso wichtiger ist es, dass Firmen den Umfang der erhobenen Daten eindeutig benennen und Informationen darüber zur Verfügung stellen, wer Zugriff auf die Inhalte hat und wer sie bearbeitet. 

Over-Reliance und rechtliche Haftung

Viele Anwender*innen folgen der KI blind, da es so einfach erscheint, der Technik zu vertrauen. Durch den Einbau von "Friction-Points" lässt sich der unumsichtige Gehorsam vermeiden. Faktisch handelt es sich um Momente, in denen Nutzer*innen aktiv bestätigen müssen, dass sie alles verstanden haben. 

Aus rechtlicher Sicht betrachtet, bildet Transparenz zudem die beste Absicherung. Mit plausibler Kommunikation im Zuge der Anwendung stellen Unternehmen ihre Informations- und Hinweispflicht sicher. Dazu dienen unter anderem Sätze wie: "Dies ist eine automatisierte Empfehlung. Die finale Verantwortung liegt bei Ihnen."

Konkrete Tools und KI-Ansätze für die Praxis

Conversational AI und Chatbots

  • Superchat: Schafft eine solide Lösung für Kundenservice-Automatisierung mit KI-Integrationen. Besonders stark erweist sie sich bei der Einbindung in bestehende Systeme (WhatsApp, Messenger, Website).
  • melibo: Arbeitet spezialisiert auf komplexen Beratungsszenarien und zeigt sich besonders im Versicherungsbereich als erfolgreich.

Content-Generierung

  • neuroflash: Das deutsche Tool steht für personalisierte Produkttexte. Es lässt sich auf eigene Markensprache trainieren. Mehr dazu bei KI Content Creation.
  • fonio.ai: Hier finden Anwender*innen audiobasierte Erklärformate, was vor allem unterschiedlichen Lerntypen entgegenkommt.  

Für kreative Arbeit nutze ich im beruflichen Alltag hauptsächlich Midjourney (visuelle Konzepte), OpenAI ChatGPT und Google Gemini (Texte), darüber hinaus für spezifische Anwendungen Higgsfield. Mein Credo bei der Nutzung dieser Tools lautet immer: Die KI wird durch mich trainiert. 

Backend-Lösungen

n8n: Es ist durchaus für Backend-Prozess-Automatisierung nützlich, etwa zur Datensynchronisation. Allerdings sollten kreative Inhalte hiermit nicht generiert werden, da die komplette Automatisierung unzufriedenstellende Ergebnisse erzielt.

Strategische Beratung

Für strategische KI-Beratung finden sich diverse Anbieter am Markt: Agile Heroes GmbH begleitet Firmen bei agiler KI-Implementierung durch den Transformationsprozess, Everlast Consulting GmbH integriert KI-Lösungen strategisch in bestehende Unternehmensstrukturen und Statworx entwickelt maßgeschneiderte Custom-Lösungen für spezifische Anforderungen. Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Tooloptionen in diesem Bereich.

Drei Grundsätze für zielführende KI-Integration

  1. Ein erfolgreicher Multi-Channel-Ansatz kombiniert Text, Audio, Video und persönlichen Kontakt, um unterschiedliche Nutzertypen zu erreichen.
  2. Hybride Modelle verbinden KI mit menschlicher Expertise und definieren klare Eskalationspunkte, an denen reale Individuen übernehmen. Für das kontinuierliche Lernen und zur fortlaufenden Optimierung verwendet die KI Nutzerinteraktionen.
  3. Transparenz bedeutet, offen zu kommunizieren, dass KI im Einsatz ist. Nutzer*innen haben ein Recht darauf, zu wissen, mit wem oder was sie interagieren.

Diese drei Prinzipien bilden das Fundament für die Verwendung von KI im E-Commerce, aber auch in anderen Bereichen, die als beratungsintensiv und aufwendig gelten.

Wie Unternehmen User Empowerment strategisch verankern: 3 wichtige Fakten

User Empowerment muss eine Firmenphilosophie sein, keine reine Toolauswahl, um die Kund*innen abholen zu können. Die größte Hürde liegt dabei intern im Betrieb. Klassisches Marketing denkt in "Conversion Rates". User Empowerment erfordert nun ein Umdenken, denn der Erfolg misst sich jetzt an gutem Verständnis und nicht an schnellen Verkäufen. Dieser Ansatz passt zur Customer First-Philosophie.

Strategisches UE

1. Messbare Kennzahlen definieren 

Was du nicht misst, kannst du nicht verbessern. Zu den relevanten Kennzahlen zählen die Interaktionsrate mit Erklär-Tools, Nutzungsintention (Wie viele schließen nach der Verwendung des Tools ab?), Self-Service-Quote (Wie viele Fragen beantwortet KI ohne Mensch?) und die Retention (Bleiben gut informierte Kunden*innen länger?).

2. Schrittweise Implementierung 

Klein starten, schnell lernen, dann skalieren: Zuerst analysieren, wo Nutzer*innen aufgrund von Komplexität verloren gehen (4-6 Wochen). Dann das vielschichtigste oder umsatzstärkste Produkt priorisieren (2 Wochen). Ein abgegrenztes Feature mit echten Menschen als Pilot testen (3 Monate). Erfolgreiche Patterns auf andere Bereiche übertragen (6-12 Monate) und kontinuierlich durch A/B-Testing optimieren.

3. Langfristige Integration 

Empowerment endet nie. Die Integration in Customer Relationship Management ermöglicht kontinuierliche "Wissens-Nuggets" wie Updates, Tipps sowie fortgeschrittene Konzepte, die nachhaltige Loyalität schaffen.

Fazit und Ausblick in die Zukunft der Übersetzer

User Empowerment ist der entscheidende Wettbewerbsvorteil, sobald es zu Komplexität kommt. Unternehmen, die ihre Produkte erklären, ziehen an denen vorbei, die an der reinen Präsentation festhalten. Die Rolle der KI ist die eines Möglichmachens. Sie übersetzt Komplexität, bleibt individuell, skalierbar und transparent. Nur die Pflicht, selbst zu denken, kann sie niemandem abnehmen. 

Wohin geht die Reise?

Die Zukunft gehört multimodalen Erklärungen. Kombinationen aus Text, Audio, Video und interaktiven Simulationen werden zum Standard. Gleichzeitig entwickelt sich KI hin zu proaktivem Empowerment: Sie wird Verständnislücken antizipieren können und aktiv nachfragen: "Ich merke, Sie zögern bei diesem Punkt – soll ich nochmal anders erklären?" 

Parallel dazu wird die Regulierung Transparenz erzwingen. Datenschutzbehörden fragen bereits heute: Wie erklärt ihr eure KI-Empfehlungen? 

Unternehmen, die jetzt auf Explainable AI setzen, sind für diese Entwicklung gut vorbereitet.

Mein Rat

Der beste Einstieg liegt in einer einzelnen Produktkategorie. Die wiederkehrenden Nutzerfragen und Abbruchpunkte zeigen, wo echter Handlungsbedarf besteht. Daraus ergibt sich, welche KI-Lösung sinnvoll ist als Unterstützung zu menschlicher Beratung und für eine intelligente Skalierung.

Technologie-Entscheidungen sollten weiterhin auf konkretem Bedarf basieren, anstatt auf Hypes. ChatGPT zeigt sich leistungsstark, doch Gemini passt möglicherweise besser zur spezifischen Anforderung. Entscheidend bleibt die präzise Analyse der eigenen Situation.

User Empowerment bedeutet: Menschen befähigen, selbständig bessere Entscheidungen zu treffen. Eine Chance, die wir durch KI heute nutzen können.

 
 
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Markus Wolf
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Markus Wolf

Markus Wolf ist der Gründer von Robethood, einer Plattform für Matched-Betting-Tippgemeinschaften. In seinem Unternehmen machte er dabei eine zentrale Erfahrung: Hochkomplexe Produkte scheitern nicht am Konzept, sondern an der Vermittlung. Matched Betting vereint Mathematik, Regelwerke und Strategiedenken – eine Kombination, die klassische Erklärungsansätze überfordert. Seine Lösung: KI-Systeme, die individuell auf Wissensstand und Fragestellungen eingehen. Was er dabei lernte, gilt für jedes beratungsintensive Angebot: Technologie sollte nicht ersetzen, sondern befähigen.

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