KI im E-Commerce: So helfen technische Möglichkeiten und Künstliche Intelligenz deinem B2B-Business

Marvin Erdner 28.6.2024

AI-Technologien bieten dir Personalisierung, Product Discovery, Virtual Assistance und weitere Features für den B2B-E-Commerce

Inhalt
  1. Welche Vorteile hat der Einsatz von KI im E-Commerce?
  2. In welchen Bereichen kann dich eine KI im E-Commerce unterstützen? 
  3. Gibt es Best Practices für KI im E-Commerce?
  4. Fazit: So funktioniert der Einsatz von KI im B2B-E-Commerce

Du solltest den B2B-Markt im Vergleich zum B2C-Bereich nicht unterschätzen. Schließlich hatte der B2B-E-Commerce 2022 ein Umsatzvolumen von über 1,3 Billionen Euro, 421 Milliarden davon entstanden aus dem Internethandel. Zum Vergleich: der B2C-Onlinehandel konnte nur einen Umsatz von 84,5 Milliarden Euro verzeichnen (Alle Zahlen aus dem Marktmonitor 2023). 

Außerdem stellte der Report fest, dass es 2023 nach coronabedingten Einbrüchen die stärkste Wachstumsrate von über 22 % gab und dass Onlineshops (verglichen mit Marktplätzen) rund drei Viertel der Gesamtumsätze generieren. Um in diesem hart umkämpften Markt eine künftige Chance zu haben, setzen immer mehr Betreiber*innen von Webshops auf Technologien von künstlicher Intelligenz

In diesem Artikel erfährst du, wie du KI im E-Commerce einsetzen kannst, und warum das wichtig ist, um angesichts der Entwicklungen den Anschluss nicht zu verlieren. Zusätzlich verraten wir dir, welche vier Ressourcen du aufbringen musst, um deine B2B-Kundschaft und deine E-Commerce-Manager*innen gleichermaßen mit künstlicher Intelligenz zu unterstützen.

Welche Vorteile hat der Einsatz von KI im E-Commerce?

Der B2B-Markt befindet sich im Wandel. Da gilt es unbedingt, wettbewerbsfähig zu bleiben und stets die aktuellen Entwicklungen im Auge zu behalten. Immerhin möchtest du nicht angesichts dieser Trends den Anschluss verpassen: 

  • Globalisierung: Indem du eine leistungsstarke E-Commerce-Plattform für deinen Webshop nutzt, kannst du international expandieren und dabei neue Regionen – und vielversprechende – Märkte erschließen. 
  • Kaufverhalten: Auch die B2B-Kundschaft bevorzugt Marken, die ein hohes Maß an Personalisierung bieten, sei es durch eine individuelle Online-Suche, Self-Service-Funktionen oder andere maßgeschneiderte Interaktionen.
  • Customer Experience: Heutzutage verlangt der B2B-Markt ein ähnliches Kundenerlebnis wie der B2C-Bereich. Der Kaufvorgang soll möglichst intuitiv, nahtlos und ansprechend ablaufen.
  • Digitalisierung: Durch den Einsatz digitaler Systeme modernisieren sich auch traditionelle Unternehmen, um zeitgemäß arbeiten zu können.

Das sind viele Anforderungen, die von Branche und Kund*innen gestellt werden und somit auf dich und dein Business zukommen. Abhilfe versprechen hierbei Automatisierungen und natürlich das Modewort KI

Künstliche Intelligenz – für manche einfach nur ein Marketingbegriff, für andere die lang ersehnte Wunderwaffe gegen Ineffizienzen. Mit der richtigen Strategie können KI-Systeme die Produktivität steigern und neue Potenziale aufdecken. Sowohl du als B2B-Verkäufer*in als auch deine Kundschaft profitieren: 

Wie verbessert eine KI im E-Commerce Effizienz und Produktivität?

  • Automatisierte Prozesse
  • Optimierte Lieferketten
  • Reduzierte Bearbeitungszeiten (speziell für Routinetätigkeiten)
  • Mehr Zeit für Kundenberatung und Kerngeschäft
  • Fundierte, datenbasierte Entscheidungsfindung

Welche Vorteile bietet KI im E-Commerce für die Customer Experience?

  • Personalisierung der Suchergebnisse und Empfehlungen
  • Maßgeschneiderte Preisgestaltung
  • Individuell abgestimmte Marketingkampagnen

Allgemein helfen KI-Technologien dabei, große Datenmengen zu analysieren, in ihnen Muster zu erkennen und darauf basierend Prognosen aufzustellen. Als E-Commerce-Manager*in soll sie dich dazu befähigen, das Kundenerlebnis zu personalisieren und alle Prozesse auf dem Weg zu optimieren.

In welchen Bereichen kann dich eine KI im E-Commerce unterstützen? 

Um zu sehen, inwieweit du von KI im E-Commerce profitieren kannst, lohnt sich ein Blick in Anwendungsbeispiele und einige wünschenswerte AI-Systeme. Die folgenden Szenarien beziehen sich übrigens beispielhaft auf Prozesse für Anbieter von Maschinenanlagen.

Einzelne KI-Technologien und AI-gestützte Features

  • Kundensegmentierung: KI-basierte Algorithmen analysieren Kundendaten und identifizieren Vorlieben sowie Verhaltensweisen beim Kaufen. So kann dein B2B-Unternehmen für Kundensegmente personalisierte Produktempfehlungen, angepasste Preise und individuell abgestimmte Inhalte anbieten.
  • Verkaufsprognosen (Prädiktive Analytik): Wenn du Algorithmen für maschinelles Lernen einsetzt, lässt sich das Verhalten deiner Kund*innen vorhersagen und du kannst ihre Bedürfnisse antizipieren. So kannst du passende Produkte und Services proaktiv bei der Kundschaft platzieren.
  • Objektklassifizierung: Produktbilder lassen sich KI-gestützt auswerten und den richtigen Kategorien zuordnen, was die gesamte Produktdatenpflege beschleunigt und dabei automatisch Fehler reduziert. Diese Klassifizierung macht dein Business skalierbar. Zudem können deine Kund*innen Artikelbilder hochladen und einfach auf ähnliche Produkte im Katalog zurückgreifen, was ihr Einkaufserlebnis verbessert.
  • Automatisierung: Mithilfe von KI kannst du generische Aufgaben wie Auftragsbearbeitung, Bestandsverwaltung oder den Kundensupport automatisieren. So hat dein Team wieder mehr Kapazitäten für wichtigere To-dos.
  • Chatbots: Virtuelle Assistenten wie Chatbots können deiner Kundschaft direkt helfen, indem sie Fragen beantworten, dabei Probleme lösen oder sie auch nur durch den Kaufprozess begleiten. Damit steigerst du deine Kundenzufriedenheit.

Smartes Kundenportal dank KI im E-Commerce

Buyer Convenience ist ein wesentlicher Bestandteil des B2B-Commerce. Wenn du deinen Kund*innen ein intelligentes Kundenportal mit KI-Funktionen bietest, können sie nicht nur viele Self-Service-Funktionen wie den Zugriff auf relevante Informationen, Serviceanfragen sowie die Bestellung von Ersatzteilen bzw. Wartung nutzen. 

Vielmehr erlaubt ein smartes Portal, digitale Zwillinge installierter Anlagen zu überprüfen. Dashboards geben dir zudem kontinuierlich Aufschluss über den aktuellen Betriebszustand. Mittels Echtzeit-Daten können Wartungs- oder Materialbedarf vorhergesagt werden (Predictive Maintenance bzw. Smart Replenishment). Sobald Servicetermine nötig werden, kannst du diese direkt über das Kundenportal ausmachen. Erforderliche Ersatzteile oder Materialien kannst du mit den umfassenden Katalogen – basierend auf den digitalen Zwillingen – abgleichen. 

KI-basierte 3D-Konfiguratoren bilden interaktive Tools für deine Kund*innen, die es ihnen selbst ermöglichen, Anpassungen vorzunehmen. So können sie direkt ihre Anforderungen mit der momentanen Konfiguration abgleichen. Außerdem helfen AI-generierte Produktinformationen in Form von Anleitungen bei der Kommunikation mit deiner Kundschaft. 

Autonomous Commerce als künftige KI im E-Commerce

Blickst du etwas weiter in die Zukunft, machen KI-Systeme ein selbst zu verwaltendes E-Commerce-Erlebnis denkbar. In diesem Szenario bildet der sogenannte Autonomous Commerce einen virtuellen Raum, damit Kaufende, Lieferant*innen, Händler*innen und Partnerfirmen über das Internet of Things (IoT) im stetigen Austausch miteinander stehen. Künstliche Intelligenz unterstützt dann bei jeder Händlerentscheidung. 

Das autonome Portal verbessert das Kundenerlebnis. Immerhin lassen sich die gewünschten nahtlosen und personalisierten Kauferlebnisse schaffen. Möglich macht das maschinelles Lernen, mit dem B2B-Unternehmen Kundendaten in Echtzeit sammeln, analysieren und für die Personalisierung nutzen können. Höchst aktuelle und individuelle Produktempfehlungen und Werbeaktionen schaffen dann einen Wettbewerbsvorteil. 

Dieses unmittelbare Platzieren der wahrscheinlich relevantesten Produkte im Sortiment (Flash Sale) wappnet dich für den hart umkämpften Onlinemarkt und steigert deine Kundenbindung. Darüber hinaus lassen sich im Autonomous Commerce wiederkehrende Routineaufgaben vollkommen automatisieren und das Geschäftswachstum skalieren.

Sechs Stufen von Commerce-Portale: die letzte Säule ist das autonome Portal, das stark auf KI setzt

KI im E-Commerce: Die Zukunft mit autonomen Portalen (Quelle: intershop.de)

Gibt es Best Practices für KI im E-Commerce?

Um KI für deine E-Commerce-Plattform einzusetzen, benötigst du vier Ressourcen: 

  1. Qualitativ hochwertige Daten, die das Fundament für die Wirksamkeit der Algorithmen und letztlich deiner Automatisierungen bilden
  2. Eine Strategie, wie du AI am besten einsetzen willst du welche Ziele du damit verfolgst
  3. Personal, das über die notwendigen digitalen Kenntnisse verfügt
  4. Technologie und Tools, die es dir möglich machen, KI im E-Commerce zu verwenden

Nachdem wir dir die ersten drei Punkte bereits erklärt haben, nun zur Software, die du für die praktische Umsetzung brauchst. 

Du musst keine eigenen Algorithmen schreiben oder gar KI-Anwendungen programmieren, wenn du den Best-of-Breed-Ansatz verfolgst. Hierbei suchst du dir das beste Tool einer Sparte heraus und kombinierst es mit weiteren Softwares zu einem Ökosystem (Tech Stack). Damit dies funktioniert, müssen die Systeme auf Composable Architecture beruhen. 

Schematische Darstellung eines Baukastens: Durch die Composable Architecture kannst du KI im E-Commerce für dich nutzen

So kann dein Tool-Baukasten dank Composable Architecture aussehen (Quelle: Intershop)

Ein Tool für den Einsatz von KI im E-Commerce bietet Intershop. Die Software richtet sich explizit an Hersteller und Großhandelsbetriebe auf dem B2B-Markt. Wenn du einen komplexen B2C-Webshop hast, könnte dir das Tool allerdings auch bei deiner Onlinepräsenz helfen. Es bietet Omnichannel-Retailing und hat dafür baukastenartige Funktionen für CMS, Commerce Management, PIM, Data Hub, Order Management, CRM und Business Intelligence (Analytics) in petto. Speziell im Use Case künstliche Intelligenz arbeitet Intershop bereits mit intelligenter Suchfunktion sowie AI-basierten Empfehlungen.

Die beiden Technologien SPARQUE.AI und BI Data Hub helfen dir bei der geschilderten personalisierten Suchfunktion in Form einer Product-Discovery-Lösung. Der Intershop Copilot hingegen ist der eigene virtuelle Assistent, der ähnlich wie ein Chatbot auf deine eingegebenen Fragen Antworten bzw. Handlungsempfehlungen gibt.

Wenn du nun alle vier Ressourcen zusammen hast, geht es im nächsten Schritt um die Implementierung. Vorher solltest du allerdings noch einige Tipps verinnerlichen, damit bei deinem Einsatz von KI im E-Commerce nichts mehr schiefgehen kann.

  • Probieren geht über Studieren: Im Zeitalter von KI gilt, dass du lieber schnell sein musst, bevor alles perfekt steht. Nur wenn du bereits mit Pilotprojekten erste Challenges und Nutzen ermittelst und selbst Erfahrungen sammelst, bleibst du konkurrenzfähig. Bestenfalls entdeckst du direkt einen Sweetspot, den du dann weiter ausbauen kannst.
  • Buy-and-Build-Methode: Statt auf unflexible All-in-one-Systeme (Monolithen) zu setzen oder eine Vielzahl von Microservices in Anspruch zu nehmen, solltest du die goldene Mitte finden. Am besten gelingt dir das mit einem Tool wie Intershop, dessen Architektur das Kombinieren einzelner Softwares leicht macht.
  • Datenqualität ist das A und O: Bei all deinen Anstrengungen, KI im E-Commerce einzusetzen, sollten Daten stets die oberste Priorität haben. Schlechte oder unvollständige Daten bringen deinen Algorithmen nicht besonders viel und führen zu fehleranfälligen Voraussagen. Darum solltest du Datensätze strukturieren und leicht zugänglich machen.

Fazit: So funktioniert der Einsatz von KI im B2B-E-Commerce

KI-Technologien entwickeln sich zurzeit rasant weiter. Darum solltest du nicht noch länger warten, bis du sie in deinem B2B-Business einsetzt. Denn hier sind sich viele einig: Bei der Verwendung von KI im E-Commerce geht es nicht darum, die Zukunft vorauszusagen, sondern darum, sie mitzugestalten. 

Intershop ist eines der Tools, die es dir ermöglichen, deiner Kundschaft smarte Kundenportale oder einen virtuellen Assistenten anzubieten. Zum einen verbessert dies das Kauferlebnis, zum anderen entlastet das dich und dein Team maßgeblich durch die Steigerung von Effizienz und Produktivität. Der B2B-Onlinehandel hat ein immenses Umsatzvolumen – da wäre es verheerend, wenn du dir Automatisierungs- und Vorhersagetechnologien nicht zunutze machst – und das lieber heute als morgen.

Marvin Erdner
Autor*In
Marvin Erdner

Marvin ist Redakteur bei OMR Reviews. Nach seinem Studium in Englisch und Spanisch an der Uni Augsburg zog der gebürtige Hannoveraner nach Hamburg. Dort ist er im Fitnessstudio, im Kino oder in einem der Sushirestaurants anzutreffen. Neben der Leidenschaft für Sprachen interessiert er sich für digitales Marketing und praktische Onlinetools.

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