Sinnvolle Marketing Automation entlang der Customer Journey
Wir stellen dir in diesem Artikel die wichtigsten Marketing Automations für deine Customer Journey vor
- In aller Kürze: Die Phasen der Customer Journey
- Wie passen Customer Journey und Marketingautomatisierung nun zusammen?
- Sinnvolle Marketingautomatisierungen in der Customer Journey
- Praxis-Tipps für Marketingautomatisierungen
- Die besten Ideen kommen von selbst
- Tools für deine Marketing Automation der Customer Journey
Beginnen wir mit einer kleinen Casestudy zu Oatly und ihrer Plakatwerbung in New York City.
Wieso bewirbt man einen kostenlosen Newsletter über gleich zwei Großflächenplakate? Die Antwort lautet: Kundendaten – je mehr, desto besser.
Denn mit Kundendaten lässt sich zielgerichtete, relevante und zur Kundensituation passende Kommunikation gestalten. Wenn man das Ganze dann noch automatisiert, ist man schon beim Thema des heutigen Artikels angelangt: Marketing Automation entlang der Customer Journey.
Werfen wir zunächst einen Blick auf das Thema Customer Journey.
In aller Kürze: Die Phasen der Customer Journey
Die Customer Journey kann entweder als Abfolge oder als Kreislauf dargestellt werden. Die verschiedenen Darstellungen helfen bei dem Blickwinkel aus unterschiedlichen Perspektiven.
Die Customer Journey als Abfolge
Die Customer Journey als Kreislauf
Das Ziel einer Customer Journey ist, dass die Zielgruppe diese bis zum Ende (und idealerweise noch viele weitere Male danach) durchläuft. Hierfür unterteilt man in verschiedene Phasen, um das individuelle Verhalten der Zielgruppe pro Phase betrachten zu können. Nur so lässt sich ableiten, was, wie und zu welchem Zeitpunkt der Customer Journey an die Zielgruppe kommuniziert werden sollte. Die Durchlaufzeiten der Customer Journey deiner potentiellen Kund*innen kann dabei variieren.
Die Definitionen der Phasen
- Awareness: Die Zielgruppe wird mittels geeigneter Botschaft (Bspw. Willkommensangebot) auf das Angebot aufmerksam gemacht.
- Consideration: Das Angebot soll im Vergleich zur Konkurrenz überzeugen.
- Purchase: Der Kauf findet statt.
- Retention: Die Kundschaft soll gehalten und die Marke im Gedächtnis verankert werden.
- Loyalty: Die Kundenbindung sowie Wiederkaufswahrscheinlichkeit sollen erhöht und die Kundschaft zu Fans/Multiplikatoren weiterentwickelt werden.
Wie passen Customer Journey und Marketingautomatisierung nun zusammen?
Deine Customer Journey ist fertig aufgestellt. Deine Ableitungen sind wohl durchdacht. Du weißt, was genau du zu welchem Zeitpunkt an die Zielgruppe kommunizieren möchtet. Die Frage ist nun:
- Willst du deine Botschaften großflächig aussteuern, einzeln aufbereiten und so konzipieren, dass diese zu jeder Phase deiner Customer Journey passt?
- Oder soll deine Botschaft so persönlich wie möglich, vollkommen automatisiert und passend zur aktuellen Phase der Customer Journey sein?
Wenn du dich für zweiteres entscheidest, bist du hier im Artikel goldrichtig und erhältst im Folgenden 7 Automatisierungen vorgestellt, mit denen du für (fast) jede Phase der Customer Journey gut aufgestellt bist.
Fast? Eines noch vorab: In Phase 1 (Awareness) liegen meist noch keine unternehmensinternen Kundendaten vor. Und ohne Kundendaten, bspw. der E-Mail-Adresse, ist auch keine (oder nur eingeschränkte) Marketingautomatisierung möglich. Natürlich kannst du auf Kundendaten von Google oder Facebook zurückgreifen und Paid Search oder Paid Social betreiben (Google Ads, YouTube Ads, Inbox Ads etc.), da in diesem Artikel jedoch CRM und nicht SEA, SEO oder Social Media behandelt werden, verlinke ich dir für tiefere Einblicke in diese Bereiche die folgenden Beiträge: Die 7 besten SEA-Tools, 10 Maßnahmen für mehr Website Traffic.
Bereit für ein paar nützliche Automatisierungen? Dann Abfahrt.
Empfehlenswerte Marketing Automation Softwares
Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte Marketing Automation Tools. Wir präsentieren mehr als 210 Lösungen, die speziell darauf ausgerichtet sind, die Anforderungen von Marketing-Automation-Experten, Unternehmen und Marken zu erfüllen. Diese Tools bieten umfassende Unterstützung in allen Facetten der Marketing-Automation. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um verschiedene Softwarelösungen zu vergleichen und sich dabei auf authentische und verifizierte Nutzerbewertungen zu verlassen:
- Salesforce CRM (Kostenlos loslegen)
- HubSpot Marketing Hub (Hier Kostenlos)
- Pipedrive (Jetzt kostenlos testen)
- Brevo (Kostenlos testen)
- GetResponse (Kostenlos testen)
- EASY2
- Mailingwork
- Bloomreach
- ELAINE
- socialPALS
- AIC Marketing Automation
- Klaviyo
- CleverReach
- Optimizely Campaign
- BSI Customer Suite
- Inxmail
- Braze
- Evalanche
Sinnvolle Marketingautomatisierungen in der Customer Journey
Es gibt zahlreiche sinnvolle Marketing Automations in der Customer Journey. Du findest diese nachfolgend nach den einzelnen Phasen der Customer Journey aufgeteilt.
Phase 2: Consideration
1. Leads
Segmentierung
User, die erst kürzlich deiner werblichen Kommunikation zugestimmt, jedoch noch nicht bei dir gekauft haben.
Ziele
- Die Konvertierung von Interessent*innen zur Kundschaft vorantreiben
- Keine Leads zu verlieren
Touchpoints
Hier würde ich dir einen mehrstufigen Ansatz (mindestens 3-4 Touchpoints, verteilt auf bis zu 6-12 Monaten) mit besser werdenden Angeboten ans Herz legen. Bspw. „5/10/15/20% Rabatt auf deine nächste Bestellung“. So kannst du sicherstellen, dass möglichst viele neue User auch den nächsten Schritt in deiner Customer Journey machen und zu tatsächlichen Käufer*innen weiterentwickelt werden.
Beispiel einer Leads Automatisierung. Erstellt im Salesforce Marketing Cloud Journey Builder. Im weiteren Verlauf werden die dort zur Veranschaulichung erstellten Journeys zwecks Vereinfachung als Automatisierungen bezeichnet.
2. Abandoned Cart
Segmentierung
User, die deine Website besucht und ihren Einkaufswagen befüllt, jedoch dann ohne abschließenden Kauf die Website wieder verlassen haben.
Ziele
- Den letzten Anstoß geben
- Kaufabschluss initiieren
Touchpoints
Zwei Touchpoints. Einer direkt nach Schließung der Website und einer mit etwas größerem Zeitversatz (ca. 1 Woche) als Reminder.
Phase 3: Purchase
1. After Sale
Segmentierung
User, die vor kurzem einen Kauf getätigt haben.
Ziele
- Weiterer Abverkauf
- Langfristige Kundenbindung durch positive Nachbereitung
- Verbesserung der Unternehmensbewertung.
Touchpoints
Grundbestandteile deiner After Sale-Automatisierung könnten 4 Touchpoints mit den folgenden Themen sein:
Gratulation zum Einkauf / Danke für das Vertrauen
Cross-Sell (10% Rabatt auf zum Produkt gehörende Accessoire-Artikel)
Up-Sell (Auch sinnvoll nur in Bezug auf Menge: 10 % Rabatt, wenn du noch 1 Produkt mehr kaufst)
Bitte um Bewertung
Insofern mehrere Tage Zeit zwischen der Bestellung und der Produktübergabe stehen, empfiehlt es sich meistens, in der Zwischenzeit Up-Selling und Cross-Selling zu betreiben. Schließlich ist der*die Kund*in bereits im Grundsatz von deinem Angebot überzeugt, das kann den Rest einfacher machen.
Beispiel einer After-Sale-Automatisierung
Phase 4: Retention
1. Winback
Segmentierung
User, die seit Zeitpunkt X nicht mehr gekauft haben.
Ich würde dir empfehlen, als Zeitpunkt X den üblichen Wiederkaufszeitpunkt deiner Zielgruppe zu wählen. Somit stellst du sicher, dass du die wenigsten User zu früh mit deiner Winback-Automatisierung nervst, aber auch fast keinen User zu spät anschreibst. Idealerweise unterteilst du deine Zielgruppe hierfür in 3-4 Personas und lässt dir die üblichen Wiederkaufszeitpunkte pro Persona geben. Somit holst du das Meiste in Puncto „richtiger Zeitpunkt“ raus und kannst zusätzlich deine Berührungspunkte individueller gestalten.
Ziele
Frühzeitiges Verhindern von Kundenabwanderung
Re-Aktivierung inaktiver Kund*innen.
Touchpoints
Hier würde ich dir empfehlen, mit mindestens 4, wenn nicht sogar mehr, Touchpoints zu arbeiten. Es ist wesentlich teurer eine*n neue*n Kund*in zu gewinnen, anstatt eine*n bestehende*n Kund*in davon zu überzeugen, erneut zu kaufen. Besser werdende Sonderangebote pro Touchpoint helfen hierbei.
Beispiel einer Winback Automatisierung mit Persona-Split nach Wiederkaufszeitpunkten. #1
Beispiel einer Winback Automatisierung mit Persona-Split nach Wiederkaufszeitpunkten. #2
Beispiel einer Winback Automatisierung mit Persona-Split nach Wiederkaufszeitpunkten. #3
Phase 5: Loyalty
1. Welcome
Segmentierung
User, die dir ihre Kontaktdaten übermittelt und werblicher Kommunikation zugestimmt haben. Bspw. bei Newsletter- oder App-Anmeldung.
Ziel
- Aufbauen von Kundenbindung durch persönliche Begrüßung
- Vorstellen des Unternehmens und der Produkte
- Einen bleibenden und positiven ersten Eindruck hinterlassen
Touchpoints
Es ist legitim, wenn du hier mit einem Touchpoint arbeitest, der lediglich das Ziel der Vorstellung verfolgt. Wenn du deine Welcome-Automatisierung etwas erweitern möchtest, empfehle ich dir noch einen zweiten oder dritten Touchpoint hinzuzufügen. Diese sollten, je nachdem wie lange das letzte Kaufdatum des Users her ist, unterschiedliche Inhalte zeigen. So kannst du sicherstellen, dass du User, die noch nie etwas gekauft haben, anders ansprichst, als User, die bereits gekauft haben, aber erst später der werblichen Kommunikation zugestimmt haben. Ob du dies mit dynamischen Inhalten innerhalb eines Touchpoints oder mit einfach mehreren Kontaktpunkten löst, ist hierbei dir überlassen. Ich wähle meistens letzteres, wie im folgenden Beispiel dargestellt.
Beispiel einer Welcome-Automatisierung
2. Birthday
Segmentierung
User hat Geburtstag.
Ziel
Aufbau von Kundenbindung
Touchpoints
Ein Touchpoint genügt. Möglicherweise inkl. Geburtstagsgutschein. Schlicht, aber effektiv und für die Kundenbindung Gold wert.