So relevant sind Print-Mailings in Zeiten des Online Marketings

Print passt nicht ins digitale Zeitalter? Von wegen! Wir verraten dir, warum Print-Mailings relevanter denn je sind

GIF: Print Mailings
Inhalt
  1. Was sind Print-Mailings und wie werden sie eingesetzt?
  2. Welche Ziele verfolgen Print-Mailings entlang der Customer Journey?
  3. Wie kannst du Print-Mailings in deine digitalen Marketing-Automation-Maßnahmen integrieren?
  4. 6 Tipps für ein erfolgreiches Print-Mailing
  5. Best-Practices im Print-Mailing
  6. Welche Tools eignen sich zum Erstellen von Print-Mailings?
  7. Fazit: So relevant sind Print-Mailings im digitalen Zeitalter

Online Marketing ist mehr als Social Media, Sales-Funnels und personalisierte E-Mails – auch Print-Mailings spielen eine große Rolle. Was das ist? Werbung per Post! Die liegt nämlich wieder voll im Trend und kann deinem Unternehmen viele Vorteile bringen. Welche genau das sind, wie sie sich auf deine Customer Journey auswirken und wie du selbst damit erfolgreich wirst, verraten wir dir in diesem Artikel.

Was sind Print-Mailings und wie werden sie eingesetzt?

Print-Mailings sind Werbematerialien, die per Post verschickt werden. Dabei kann es sich um Postkarten, Selfmailer oder Briefe handeln. Du kannst selbst entscheiden, wie dein Print-Mailing-Produkt aussehen soll – es gibt viele verschiedene Formate, Papiere und individuelle Designs, die zu deiner Corporate Identity passen.

Print-Mailings werden zum Beispiel eingesetzt, um:

  • Kund*innen zum Geburtstag zu gratulieren und die Kundenbindung zu stärken
  • Rabatte zu Anlässen wie Weihnachten oder Black Friday zu vergeben
  • Individuelle Produktempfehlungen statt Massenwerbung zu verschicken
  • Interaktionen entlang der Customer Journey zu messen und zu analysieren
  • Weiterempfehlungsprogramme voranzutreiben.

Welche Ziele verfolgen Print-Mailings entlang der Customer Journey?

Genau wie bei anderen Marketing-Kanälen kannst du deine Kund*innen auch mit Print-Mailings auf ihrer Customer Journey begleiten und sie je nach Phase personalisiert ansprechen, um ihre Bedürfnisse mit den passenden Angeboten zu befriedigen.

Hier sind einige Ziele von Print-Mailings:

Du bleibst im Gedächtnis

Du kannst neue Kund*innen neugierig auf deine Produkte machen, indem du ihnen mehr über deine Marke und Vision verrätst. So schaffst du eine authentische und persönliche Verbindung. Idee für einen Use Case: Verschicke einen Werbebrief mit einer persönlichen Botschaft und heiße neue Kund*innen willkommen. In diesem Rahmen kannst du auch über die Mission deines Unternehmens sprechen, wie z. B. Nachhaltigkeit oder soziales Engagement.

Du bietest personalisierte und unwiderstehliche Angebote

Verschicke Print-Mailings mit persönlichen Empfehlungen, Rabattcodes oder exklusiven Deals, die das Interesse deiner Kundschaft wecken. So kannst du auch inaktive oder abwandernde Kund*innen reaktivieren. Idee für einen Use Case: Wenn jemand seit 6 Monaten nichts mehr gekauft hat, kannst du die Person etwa mit „Vermisst du uns auch?“ anschreiben und sie mit einem kleinen Gutschein überraschen.

Du hebst dich vom Wettbewerb ab

Glückliche Kund*innen kaufen gerne regelmäßig bei dir ein und zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich von dir zum richtigen Zeitpunkt gesehen und verstanden fühlen. Dafür müssen sie wissen, was dich einzigartig macht und wie du sie unterstützen kannst. Idee für einen Use Case: Mache mit einem Print-Mailing auf deine speziellen und einzigartigen Services aufmerksam, die deinen Kund*innen zum gegenwärtigen Zeitpunkt ihrer Customer Journey helfen. Durch Automatisierung kannst du den Versandzeitraum entsprechend personalisiert festlegen.

Du förderst die Kundenbindung

Wenn du Print-Mailings innerhalb des Loyalty-Programms einsetzt, kannst du deinen treuesten Kund*innen ein ganz besonderes VIP-Gefühl geben, z. B. mit exklusiven Rabatten, Family & Friends-Aktionen oder vorzeitigem Zugang zu Produktneuheiten. Außerdem kannst du damit rechnen, dass deine loyalsten Kund*innen auch echte Fans deiner Marke sind und sie deshalb weiterempfehlen – und das führt zu neuer Kundschaft. Idee für einen Use Case: Mit einer Maxi-Postkarte bittest du treue Kund*innen darum, deine Produkte weiterzuempfehlen. Biete der werbenden Person zum Beispiel gratis Versand bei der nächsten Bestellung und der geworbenen Person einen Rabattgutschein über 10 % auf die erste Bestellung an.

Du siehst: Print-Mailings haben viel mehr Potenzial, als du vielleicht gedacht hast. Im nächsten Abschnitt verraten wir dir, wie deine digitale Marketing-Strategie davon profitiert.

Wie kannst du Print-Mailings in deine digitalen Marketing-Automation-Maßnahmen integrieren?

Die Integration von Print-Mailings in deine Online-Maßnahmen läuft über deine Marketing Cloud oder dein CDP. Die gleichen Daten, die du für deine digitalen Kampagnen nutzt, kannst du auch für die personalisierte Aussteuerung von Print-Mailings einsetzen. So stellst du eine nahtlose Verbindung zwischen physischen und digitalen Interaktionen her, schaffst eine konsistente und wirkungsvolle Customer Experience und kannst im Schnitt sogar Conversion Rates zwischen 4 und 10 % erreichen!

Hier ein paar Beispiele, wie das konkret aussehen könnte:

  • Analytik und Reporting: KPIs kannst du nicht nur mit Maßnahmen wie E-Mail-Marketing messen, sondern auch mit Print-Mailings. Wie? Zum Beispiel mit einem QR-Code auf einer Maxi-Postkarte, der Kund*innen auf eine Landingpage weiterleitet, über die sie einen Gutschein oder Ähnliches einlösen können. Solche Daten kannst du anschließend in deine Gesamtmarketing-Analysen miteinbeziehen.
  • Datenschutz und Compliance: Beim Online-Marketing musst du immer darauf achten, dass du DSGVO-konform handelst. Print ist allerdings ein sogenannter „Opt-Out-Kanal.“ Wenn du eine postalische Adresse deiner Kund*innen hast, kannst du sie auch ohne vorheriges Einverständnis per Post anschreiben.
  • Automatisierte Follow-ups: Jemand hat Produkte in den Warenkorb deines Online-Shops gelegt, aber nicht bestellt? Dann kannst du automatisch einen Werbebrief in Form einer personalisierten Maxi-Postkarte verschicken, welcher die gleichen oder ähnliche Produkte abbildet und deine Kund*innen dazu animiert, ihren Kauf abzuschließen. Umgekehrt können Reaktionen auf Print-Mailings dazu genutzt werden, um später Informationen oder Rabatte per E-Mail zu verschicken.
  • Response-Tracking: Du kannst Reaktionen auf Print-Mailings per QR-Codes oder personalisierten Gutscheincodes tracken, um Interaktionen entlang der Customer Journey zu messen und auszuwerten. Mit diesen Daten kannst du sowohl deine Print-Kampagnen als auch dein Cross-Channel-Marketing optimieren. Im optimalen Fall erhöhst du also die Reaktionsrate deiner Kund*innen.

Diese Form des softwarebasierten und datengetriebenen Print-Marketings nennt sich Programmatic Print. Sie kann Teil deiner Marketingautomation-Strategie sein und wie ein Performance-Kanal genutzt werden. Dazu müssen dir aber nutzbare Kundendaten vorliegen – und genau deshalb ist Print so attraktiv für CRM- bzw. Bestandskundenmarketing.

Empfehlenswerte Marketing Automation Softwares

Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte Marketing Automation Tools. Wir präsentieren mehr als 210 Lösungen, die speziell darauf ausgerichtet sind, die Anforderungen von Marketing-Automation-Experten, Unternehmen und Marken zu erfüllen. Diese Tools bieten umfassende Unterstützung in allen Facetten der Marketing-Automation. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um verschiedene Softwarelösungen zu vergleichen und sich dabei auf authentische und verifizierte Nutzerbewertungen zu verlassen:

6 Tipps für ein erfolgreiches Print-Mailing

  1. Setze klare und messbare Ziele
    ⁠Wenn du den Weg nicht kennst, kommst du auch nicht ans Ziel. Willst du deine Verkaufszahlen steigern? Die Zweitkaufraten erhöhen? Oder vielleicht die Kundenbindung stärken? Diese und weitere Fragen bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Kampagne.
  2. Definiere deine Zielgruppe, um Print-Produkte zu personalisieren
    Je besser du die Vorlieben und Bedürfnisse deiner Zielgruppe kennst, desto gezielter kannst du die Inhalte deiner Print-Mailings personalisieren. Werbung für die Gen Z muss sich zwingend von Werbung für eine ältere Kundschaft unterscheiden. Deshalb solltest du zum Beispiel das Design, den Tone of Voice (TOV) oder individuelle Produktempfehlungen entsprechend anpassen.
  3. Content is King – or Queen: Auf den Inhalt kommt es an!
    Natürlich ist es wichtig, dass dein Design kreativ und der Druck hochwertig ist, vor allem, wenn du eine designaffine Zielgruppe ansprechen willst. Letztendlich hältst du die Aufmerksamkeit deiner Kund*innen aber nur mit personalisierten und relevanten Inhalten. Tatsächlich kannst du gute Ergebnisse sogar auf einem simplen DIN-A4-Brief im Blanko-Umschlag erreichen!
  4. Verknüpfe Print & Digital
    Mit Cross-Channel-Marketing kannst du eine Brücke zwischen Online- und Offline-Kanälen schlagen, um Erfolge zu messen und zusätzliche Engagement-Möglichkeiten zu schaffen. Du könntest zum Beispiel erst eine E-Mail senden und wenn sie nicht geöffnet wird, die passende Werbung per Post verschicken. Außerdem kannst du mit QR-Codes auf einer Postkarte für einen direkten Zugang zu besonderen Angeboten oder einer Landingpage sorgen.
  5. Integriere eine klare Handlungsaufforderung (Call-to-Action)
    Was sollen deine Kund*innen tun, sobald sie eins deiner Print-Produkte in den Händen halten? Etwas kaufen? Die App downloaden? Oder sich für deinen Newsletter registrieren? Mit prägnanten und überzeugenden Formulierungen bringst du sie dazu, sofort zu handeln.
  6. Teste und miss deine Print-Kampagnen
    ⁠Die besten Ergebnisse bekommst du, wenn du bereits viele Bestandskund*innen hast und gezielt Elemente integrierst, mit denen du die Performance deiner Print-Mailings messen kannst (personalisierte Gutscheincodes, QR-Codes, …). Zusätzlich ist es möglich, simple A/B-Tests durchzuführen, die verschiedene Formate oder Rabatthöhen gegeneinander testen.

Best-Practices im Print-Mailing

Happy Birthday! So gratuliert ESPRIT seiner Kundschaft zum Geburtstag

Das Modehaus ESPRIT weiß, wie wichtig der Cross-Channel-Ansatz für seine Werbemaßnahmen ist: Rund 55–60 % der Kundschaft lässt sich nämlich gar nicht mit digitaler Werbung erreichen. Deshalb konzentriert sich das Unternehmen auf Direct Mail und verschickt zum Beispiel klassische Geburtstagsmailings wie Maxi-Postkarten oder Briefe mit personalisierten Gutscheinen. Ist auch kaum verwunderlich, denn was wird sich das Geburtstagskind wohl eher ansehen – eine von unzähligen E-Mails oder die schicke Postkarte mit persönlichen Glückwünschen, die ein paar Tage vor dem Geburtstag überraschend ins Haus flattert? Idealerweise wird der Gutschein dann auch noch gut sichtbar an den Kühlschrank geheftet, um rechtzeitig eingelöst zu werden. ESPRIT hat diese Kampagne übrigens komplett automatisiert, da jede*r Kund*in an einem anderen Tag Geburtstag hat. Technische Voraussetzungen sind eine Marketing Cloud oder ein CDP-System sowie eine darin integrierte Direct Mail Automation Software. Ein Beispiel für eine solche Software ist optilyz.

Reaktivierung Plus: OBIs smarte Segmentierungslogik

Der Baumarkt OBI geht noch einen Schritt weiter und kombiniert sein Geburtstagsmailing mit einer Reaktivierung. Das Unternehmen nennt die Kampagne zwar „Geburtstagsmailing“, aber letztendlich handelt es sich um ein persönliches Event – „Dein erstes Jahr mit heyOBI!“ Der Clou daran: Das Mailing wird nicht an alle Kund*innen verschickt, sondern nur an die, die im Begriff sind abzuwandern. Das nennt man auch Kundenreaktivierung oder Churn. Dabei müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Seit der Registrierung bei „heyOBI Geburtstag“ sind 265 Tage vergangen und die Person hat seit 6, 9 oder 12 Monaten nichts gekauft. Erst dann verschickt OBI ein Print-Mailing mit personalisiertem Bildmaterial, persönlicher Ansprache und einem individuellen Gutscheincode, der sofort eingelöst werden kann. Das Resultat? Im Vergleich zur Kontrollgruppe konnte das Unternehmen 218 % mehr Umsatz pro Kunde verzeichnen und die Churn-Rate um 3 % senken!

Welche Tools eignen sich zum Erstellen von Print-Mailings?

Für eine erfolgreiche Umsetzung deiner Print-Mailing-Kampagne brauchst du natürlich auch die entsprechenden Tools. Wichtig sind vor allem eine Marketing Cloud wie Salesforce Marketing Cloud, klaviyo, Bloomreach oder Emarsys oder alternativ eine Customer Data Platform mit gebündelten und vereinheitlichten Daten. Dann kannst du deine Direct Mail Automation Software mit der Marketing Cloud verknüpfen und Print nahtlos in dein MarTech-Setup integrieren, ohne dass du zwischen verschiedenen Systemen hin- und herspringen musst.

Hilfreich sind auch verschiedene Design-Tools wie Canva oder InDesign, um die Print-Mailings zu gestalten. Das ist aber optional und kommt darauf an, ob dein Unternehmen mit einem externen Grafikdesignteam zusammenarbeitet oder die Werbematerialien inhouse produziert.

Fazit: So relevant sind Print-Mailings im digitalen Zeitalter

Wie du nun vielleicht gemerkt hast, sind Print-Mailings keinesfalls veraltet oder unnötig, sondern können deine Customer Journey bereichern, Kaufentscheidungen beeinflussen und die Kundenbindung stärken. In Kombination mit deinen Online-Marketing-Maßnahmen kannst du deiner Kundschaft ein ganzheitliches Kauferlebnis bieten, sowohl online als auch offline. Unternehmen wie ESPRIT und OBI machen es vor – machst du es nach? Wir wünschen dir jedenfalls viel Erfolg!

Aline Degendorfer
Autor*In
Aline Degendorfer

Aline arbeitet seit 2019 freiberuflich in den Bereichen Übersetzung, Copywriting, Social Media & Videoschnitt. Mit einem Master in Literatur von der HU Berlin setzt sie ihre Liebe zur Sprache nun in den Themenschwerpunkten Online-Marketing, Tech, SaaS und Radsport ein. Neben Artikeln für Unternehmen wie optilyz und Grover schreibt sie auch privat sehr gerne.

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