New Work: Das Wichtigste zur neuen Arbeitswelt

Amelie Schürer 28.11.2023

Die Digitalisierung hat den Wandel der Arbeitswelt zu einem dynamischen Umfeld gemacht und der Begriff New Work gewinnt an Bedeutung.

Inhalt
  1. Was ist New Work? - eine Definition 
  2. Was sind die Merkmale von New Work? 
  3. In welchen Branchen ist New Work anwendbar?
  4. Welche New Work-Formen gibt es?
  5. Warum braucht es New Work?
  6. Wie und wann ist New Work entstanden?
  7. 8 Unternehmen, die New Work schon erfolgreich einsetzen
  8. Welche Tools können dich bei der Einführung und Umsetzung von New Work unterstützen? 
  9. Fazit

Wie alles andere ist auch die Arbeitswelt einem ständigen Wandel unterworfen. Die Arbeitsmodelle ändern sich: Wo früher die Industrie dominierte, ist es heute die Wissens- und Informationsgesellschaft. Die Digitalisierung hat den Wandel der Arbeitswelt beschleunigt. In diesem dynamischen Umfeld gewinnt der Begriff New Work zunehmend an Bedeutung.

New Work ist mehr als ein Schlagwort, es steht für einen modernen Umgang mit der Arbeitswelt. In der Ära nach der industriellen Revolution ging es vor allem um Effizienz, Hierarchien und klare Arbeitsstrukturen. New Work hingegen setzt auf Flexibilität, Selbstbestimmung und die Einbindung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse.

Vor allem in der Corona-Zeit ist ihre Bedeutung sprunghaft angestiegen. Die plötzliche Notwendigkeit von Remote Work und Home-Office hat gezeigt, dass flexible Arbeitsmodelle nicht nur möglich, sondern auch effektiv sind. Buzzwords wie Remote Work, Home-Office oder Work-Life-Blending sind keine Buzzwords mehr, sondern alltägliche Realität.

Was ist New Work? - eine Definition 

Wer an dieser Stelle eine genaue Definition von New Work erwartet, wird leider enttäuscht. Vielmehr steht der Begriff New Work für einen Strukturwandel der Arbeitswelt. Die Bedeutung und das Verständnis von Arbeit verändern sich, Prestige, Status und Einkommen als alleinige Arbeitsmotive rücken in den Hintergrund, während Selbstverwirklichung, Selbstentfaltung und Zufriedenheit immer mehr in den Vordergrund rücken. Dabei gibt es keine Einheitslösung oder ein bestimmtes Arbeitsmodell, das pauschal in allen Unternehmen umgesetzt werden kann. Vielmehr handelt es sich um eine Kombination verschiedener Arbeitskonzepte.

New Work geht über traditionelle Vorstellungen von Arbeit hinaus und stellt die individuellen Bedürfnisse und Potenziale der Beschäftigten in den Mittelpunkt. Es fördert Flexibilität, Eigenverantwortung und Partizipation der Beschäftigten. Dies kann sich in verschiedenen Formen wie flexiblen Arbeitszeiten, Remote Work, projektbasierter Zusammenarbeit und einer offenen Kommunikationskultur zeigen. 

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Was sind die Merkmale von New Work? 

New Work zeichnet sich durch eine Reihe von Schlüsselmerkmalen aus, die darauf abzielen, eine moderne und flexible Arbeitskultur zu fördern. Diese Merkmale spiegeln Veränderungen in der Wahrnehmung und Ausführung der Arbeit wider. Die genaue Ausgestaltung von New Work kann von Unternehmen zu Unternehmen variieren, aber diese Merkmale bilden die Grundprinzipien, die eine moderne und zukunftsorientierte Arbeitskultur definieren:

Selbstbestimmung und Eigenverantwortung:

Die Mitarbeitenden haben mehr Autonomie und Entscheidungsbefugnis in Bezug auf ihre Arbeit. Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sind zentrale Prinzipien, die den individuellen Beitrag jedes Mitarbeitenden betonen. Das bedeutet, dass Mitarbeitende befähigt werden, ihre Aufgaben und Projekte eigenständig zu planen, umzusetzen und zu kontrollieren.

Oft hört man in diesem Zusammenhang den Satz "New Work needs inner work". Damit wird betont, dass die Umsetzung neuer Arbeitskonzepte nicht nur äußere Veränderungen in der Organisation erfordert, sondern auch einen inneren Wandel. Er unterstreicht die Bedeutung persönlicher Entwicklung, Selbstreflexion und einer positiven Einstellung als Grundlage für eine erfolgreiche Anpassung an moderne Arbeitsprinzipien.

Autonomie erstreckt sich auf verschiedene Aspekte der Arbeit, einschließlich der Wahl der Arbeitsmethoden, des Zeitmanagements und der Entscheidungen im Rahmen ihrer Verantwortlichkeiten. Dies ermöglicht es den Menschen, ihre Fähigkeiten und ihr Fachwissen optimal zu nutzen und gleichzeitig einen persönlichen Arbeitsstil zu entwickeln.

Die Betonung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung fördert nicht nur das Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeitenden, sondern trägt auch zur Schaffung eines positiven Arbeitsklimas bei. Insgesamt unterstützt die Betonung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung in der New Work-Philosophie die Schaffung einer agilen und motivierten Belegschaft.

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Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und Arbeitsort:

New Work ermöglicht nicht nur flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit und Teilzeitarbeit, sondern betont auch die wichtige Flexibilität des Arbeitsortes. Die Einführung von Remote- oder Home-Office-Optionen gibt den Beschäftigten die Freiheit, ihre Aufgaben nicht nur zu flexiblen Zeiten, sondern auch von verschiedenen Orten aus zu erledigen. Diese räumliche Flexibilität ist besonders in einer globalisierten Welt von Bedeutung, in der Teams über verschiedene Standorte verteilt sein können.

Durch die Möglichkeit, außerhalb des traditionellen Büros zu arbeiten, werden Pendelzeiten minimiert, was nicht nur Zeit spart, sondern auch Stress reduziert. Die Mitarbeitenden haben die Flexibilität, in Umgebungen zu arbeiten, die ihren individuellen Arbeitspräferenzen entsprechen, sei es zu Hause, in Co-Working-Spaces oder sogar unterwegs. Dies trägt nicht nur zu einer besseren Work-Life-Balance bei, sondern erhöht auch die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden, da sie in der für sie am besten geeigneten Umgebung arbeiten können.

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Quelle: unsplash.com

Kollaboration und Vernetzung:

Kollaboration steht im Mittelpunkt von New Work. Sie fördert die offene Kommunikation, den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit in Teams. Dies kann durch digitale Tools und Plattformen unterstützt werden. Moderne Kommunikations- und Kollaborationstools ermöglichen Echtzeitinteraktionen, virtuelle Teammeetings und den gemeinsamen Zugriff auf Ressourcen unabhängig des geografischen Standortes.

Die Integration digitaler Plattformen schafft eine vernetzte Arbeitsumgebung, in der Mitarbeitende Informationen nahtlos austauschen können. Gemeinsame Dokumentationen, Online-Meetings und Projektmanagement-Tools machen die Zusammenarbeit effizienter und transparenter. 

In einer vernetzten New Work-Umgebung wird die traditionelle Hierarchie häufig durch eine dynamische, teamorientierte Struktur ersetzt. Ein Beispiel hierfür ist die Holokratie, in der Hierarchien gezielt abgebaut werden. Statt Personen stehen Tätigkeitsbereiche oder Funktionen im Mittelpunkt. 

Diese Kultur der Zusammenarbeit schafft nicht nur ein positives Arbeitsklima, sondern trägt auch dazu bei, dass sich die Mitarbeitenden stärker mit den Unternehmenszielen identifizieren und ihre individuellen Fähigkeiten optimal einbringen können.

Förderung von Kompetenzen und Weiterbildung: 

New Work betont die kontinuierliche Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen. Mitarbeitende haben die Möglichkeit, sich weiterzubilden, um mit den Anforderungen einer sich verändernden Arbeitswelt Schritt zu halten. Dazu gehören nicht nur formale Schulungen, sondern auch informelles Lernen und der Wissensaustausch im Team.

In einem New Work-Umfeld werden Programme zur beruflichen Entwicklung und zum Kompetenzaufbau aktiv gefördert. Oft wird dabei Zugang zu Ressourcen wie Online-Kursen, Workshops und Mentoring geschaffen. Diese Investition in die persönliche und berufliche Entwicklung stärkt nicht nur die individuellen Fähigkeiten der Mitarbeitenden, sondern trägt auch zur Anpassungsfähigkeit des gesamten Teams bei.

Kompetenzentwicklung und Weiterbildung sind nicht nur als Reaktion auf aktuelle Anforderungen relevant, sondern auch als proaktive Maßnahme, um die Mitarbeitenden auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. In einer sich schnell verändernden Arbeitswelt wird die Fähigkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden.

Sinnstiftende Arbeit: 

Im Mittelpunkt steht eine sinnvolle und erfüllende Arbeit. New Work zielt darauf ab, dass Mitarbeitende eine tiefere Verbindung zu ihrer Arbeit haben und sich mit dem Ziel ihrer Tätigkeit identifizieren können. Das bedeutet, dass Unternehmen bestrebt sind, Aufgaben und Projekte zu schaffen, die nicht nur finanziellen Nutzen bringen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten oder zumindest eine persönliche Bedeutung für die Mitarbeitenden haben.

In einem Umfeld, das sinnstiftende Arbeit fördert, wird der Mehrwert des individuellen Beitrags jedes Mitarbeitenden betont. Die Beschäftigten sollen nicht nur ihre Aufgaben erledigen, sondern auch verstehen, wie ihre Arbeit zu den übergeordneten Zielen des Unternehmens beiträgt. Dies schafft eine Arbeitskultur, in der die intrinsische Motivation gestärkt wird und die Mitarbeitenden eine größere Befriedigung aus ihrer Arbeit ziehen.

Dabei geht die Betonung sinnstiftender Arbeit über monetäre Belohnungen hinaus und erkennt die Bedeutung persönlicher Erfüllung und eines positiven Beitrags zur Gemeinschaft an. Diese Ausrichtung fördert nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch das Engagement und die Bindung an das Unternehmen, da die Arbeit als sinnvoll und bedeutsam empfunden wird.

Agilität und Anpassungsfähigkeit: 

New Work fördert eine agile Arbeitsweise, die es Unternehmen ermöglicht, schnell auf Veränderungen zu reagieren. Diese Anpassungsfähigkeit ist entscheidend, um in einem sich ständig verändernden Geschäftsumfeld erfolgreich zu sein. Unternehmen, die die Prinzipien von New Work übernehmen, legen Wert auf flexible Strukturen und Prozesse, um effektiv auf neue Marktbedingungen, technologische Entwicklungen oder Kundenanforderungen reagieren zu können.

Die agile Arbeitsweise von New Work beinhaltet nicht nur organisatorische Flexibilität, sondern auch eine Kultur der Offenheit für Innovation und kontinuierliche Verbesserung. Mitarbeitende werden ermutigt, proaktiv Ideen einzubringen, zu experimentieren und aus Fehlern zu lernen. Dies fördert nicht nur Innovationen, sondern schafft auch ein Umfeld, in dem Veränderungen als Chance und nicht als Bedrohung wahrgenommen werden.

Die Anpassungsfähigkeit erstreckt sich auch auf die Struktur von Teams und Arbeitsprozessen. Hierarchien werden häufig flexibler gestaltet, um schnelle Entscheidungen zu ermöglichen, und traditionelle Barrieren zwischen Abteilungen können abgebaut werden, um eine nahtlose Zusammenarbeit zu fördern. 

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Innovationsfördernde Umgebung:

Kreativität und Innovation werden durch eine offene Unternehmenskultur unterstützt. Fehler werden als Lernmöglichkeiten betrachtet und es wird Raum für Experimente und neue Ideen geschaffen. In einer innovativen New Work-Umgebung wird eine Kultur der Offenheit gefördert, die es den Mitarbeitenden ermöglicht, ihre kreativen Ideen zu äußern und innovatives Denken zu entwickeln.

Die Akzeptanz von Fehlern als Teil des Innovationsprozesses ist ein Schlüsselelement. Anstatt Fehler zu bestrafen, werden sie als wertvolle Lerngelegenheiten betrachtet. Diese Haltung schafft ein Umfeld, in dem Mitarbeitende den Mut haben, neue Ansätze auszuprobieren, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Dieses innovationsfördernde Umfeld trägt nicht nur zur Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen bei, sondern stärkt auch die allgemeine Agilität des Unternehmens. 

Technologische Integration: 

Die Integration moderner Technologien, einschließlich künstlicher Intelligenz, Automatisierung und digitaler Kommunikationstools, ist ein wesentlicher Bestandteil von New Work. Diese Instrumente ermöglichen effizientere Arbeitsprozesse und eine bessere Zusammenarbeit. Der Einsatz künstlicher Intelligenz kann beispielsweise regelmäßig wiederkehrende Aufgaben automatisieren und die Analyse großer Datenmengen erleichtern, sodass die Beschäftigten mehr Zeit für kreative und strategische Tätigkeiten haben.

Automatisierungstechnologien tragen zur Effizienz bei, indem sie manuelle Prozesse beschleunigen und Fehler minimieren. Dadurch können sich die Mitarbeitenden auf anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren, während repetitive Aufgaben von Maschinen übernommen werden. Digitale Kommunikationsmittel, von Videokonferenzen bis hin zu Instant-Messaging-Plattformen, verbessern die Zusammenarbeit und ermöglichen eine nahtlose Kommunikation unabhängig vom geografischen Standort der Teammitglieder.

New Leadership:

New Work braucht auch eine neue Art der Führung, die Führung 4.0. Führungskräfte treten nicht mehr als Kontrollinstanz auf, mehr Wert wird auf Empathie und Vertrauen gelegt. Eine offene Fehlerkultur wird angestrebt, wodurch auch mehr Platz für innovative Ideen entsteht. 

Die Aufgabe der “neuen” Führungskräfte liegt also vermehrt darin, mit den Mitarbeitenden auf Augenhöhe zu kommunizieren. Eine Vision zu erarbeiten und vorzuleben und strategische Orientierung zu geben. Dabei gibt es folgende Schlüsselaspekte, die oft im Zusammenhang mit New Leadership genannt werden: 

  1. Partizeipative Führung
  2. Inspirierende Vision
  3. Empathie und Mitarbeitendenorientierung
  4. Förderung von Selbstorganisation
  5. Kontinuierliche Kommunikation
  6. Entwicklung von Mitarbeitenden
  7. Agiles Denken und Flexibilität
  8. Multidisziplinäre Zusammenarbeit

In welchen Branchen ist New Work anwendbar?

New Work ist grundsätzlich in einer Vielzahl von Branchen anwendbar und hat das Potenzial, positive Veränderungen in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen zu bewirken. Im Folgenden sind einige Branchen aufgeführt, in denen die Prinzipien von New Work besonders relevant sein können:

Technologie und IT:

In der Technologiebranche sind Flexibilität und Innovationsfähigkeit oft entscheidend. New Work kann dazu beitragen, eine agile Arbeitskultur zu schaffen, die Kreativität und Zusammenarbeit fördert.

Kreativ- und Medienwirtschaft:

In Branchen, die von kreativer Arbeit und Ideenentwicklung geprägt sind, spielt New Work eine wichtige Rolle. Die Schaffung eines inspirierenden Umfelds und die Förderung kreativen Denkens werden hier besonders geschätzt.

Beratungs- und Dienstleistungsbranche:

In Beratungsunternehmen und anderen dienstleistungsorientierten Branchen kann New Work dazu beitragen, Kundenbedürfnisse besser zu verstehen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und gleichzeitig ein positives Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden zu schaffen.

Gesundheitswesen:

Auch im Gesundheitswesen kann New Work einen Beitrag leisten, insbesondere in administrativen Bereichen und bei digitalen Gesundheitslösungen. Flexibilität und effiziente Zusammenarbeit können die Patientenversorgung verbessern.

Bildung und Forschung:

In Bildungs- und Forschungseinrichtungen kann New Work die Zusammenarbeit zwischen Lehrenden, Forschenden und anderen Beschäftigten fördern. Flexible Lehrmethoden und der Einsatz moderner Technologien spielen dabei eine Rolle.

Start-ups:

Start-ups profitieren oft besonders von den New Work-Prinzipien, da sie sich schnell an Marktveränderungen anpassen müssen. Eine flexible und innovationsfördernde Arbeitskultur kann erfolgsentscheidend sein.

Finanzsektor:

Auch im Finanzsektor kann New Work dazu beitragen, traditionelle Arbeitsweisen zu überdenken und Flexibilität in einem oft stark regulierten Umfeld zu fördern.

Wichtig ist, dass die Anwendbarkeit von New Work nicht auf bestimmte Branchen beschränkt ist. Vielmehr hängt sie von der Unternehmenskultur, den spezifischen Arbeitsprozessen und den individuellen Bedürfnissen der Beschäftigten ab. Unternehmen verschiedener Branchen können Elemente von New Work in ihre Arbeitspraxis integrieren, um Effizienz, Mitarbeitendenzufriedenheit und Innovationsfähigkeit zu steigern.

Welche New Work-Formen gibt es?

Es gibt verschiedene Umsetzungsformen und Ansätze, die sich auf unterschiedliche Aspekte der Arbeitswelt konzentrieren. Im Folgenden werden einige gängige Formen und Praktiken vorgestellt, die für den Wandel traditioneller Arbeitsmodelle hin zu flexibleren, agileren und auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zugeschnittenen Strukturen stehen. 

Flexible Arbeitszeitmodelle:

Gleitzeit

Beschäftigte können ihre Arbeitszeit innerhalb bestimmter Grenzen flexibel gestalten.

Teilzeitarbeit

Reduzierte Arbeitsstunden pro Woche oder Monat.

Job-Sharing 

Zwei oder mehr Beschäftigte teilen sich die Aufgaben einer Vollzeitstelle.

Flexible Arbeitsorte:

Home-Office 

Beschäftigte können von zu Hause aus arbeiten.

Remote Work 

Arbeit außerhalb des traditionellen Büros, oft an verschiedenen Orten.

Projektbezogene Zusammenarbeit:

Teams arbeiten in projektbezogenen Strukturen, was zu mehr Flexibilität und Zusammenarbeit führt.

Agile Arbeitsmethoden:

Scrum, Kanban und andere agile Methoden fördern flexible, iterative Arbeitsprozesse und erhöhen die Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen.

Coworking:

Gemeinsame Arbeitsräume, in denen Mitarbeitenden verschiedener Unternehmen oder Disziplinen zusammenarbeiten können.

Selbstorganisierte Teams:

Teams haben mehr Autonomie bei der Arbeitsorganisation und Entscheidungsfindung.

Mentoring und Coaching:

Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung durch informelle Lernbeziehungen.

Innovationslabore:

Spezielle Räume oder Programme zur Förderung kreativer Ideen und Innovationen.

Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme:

Gezielte Unterstützung der kontinuierlichen Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen.

Inklusive Unternehmenskultur:

Eine offene und integrative Kultur, die die Vielfalt und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden respektiert.

Arbeitszeitautonomie:

Mitarbeitende haben mehr Kontrolle über ihre Arbeitszeiten und Pausen.

Warum braucht es New Work?

New Work ist notwendig, um den sich ständig verändernden Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Traditionelle Arbeitsmodelle stoßen an ihre Grenzen, während Dynamik, Digitalisierung, Globalisierung und künstliche Intelligenz eine flexiblere und anpassungsfähigere Arbeitskultur erfordern. Der Fachkräftemangel tut sein übriges. Unternehmen müssen attraktiver werden, um Bewerbende anziehen und auch halten zu können. 

Mit New Work können Unternehmen auf diese Herausforderungen reagieren, indem sie Selbstbestimmung, Innovation und Zusammenarbeit fördern. Die Schaffung eines flexibleren Arbeitsumfeldes erhöht nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern auch die Effizienz und Innovationsfähigkeit des gesamten Unternehmens.

Wie und wann ist New Work entstanden?

Der Begriff New Work wurde Ende der 70er Jahre geprägt. Frithjof Bergmann, ein österreichisch-amerikanischer Sozialphilosoph, war der Entwickler dieses Konzepts. Zu dieser Zeit war der Sozialismus vorherrschend und New Work sollte eine Gegenbewegung dazu darstellen.

Ursprünglich sah sein New Work-Ansatz vor, zwei Drittel der bisherigen “klassischen” Erwerbsarbeit zu ersetzen: Das erste Drittel sollte aus sinnvoller, erstrebenswerter und Freude machender Arbeit bestehen. Das zweite Drittel ist eine Kombination aus intelligentem Konsum und technisch hoch entwickelter Selbstversorgung. Die arbeitenden Menschen sollten wieder einer Arbeit nachgehen, die sie als sinnvoll empfinden und die ihnen Spaß macht.

Digitalisierung, Globalisierung und auch künstliche Intelligenz taten ihr Übriges, denn plötzlich eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten und Chancen. Diese Entwicklungen trugen dazu bei, dass New Work nicht nur eine Reaktion auf die sozialistischen Ideen der damaligen Zeit war, sondern ein Konzept wurde, das sich den Herausforderungen und Potenzialen der modernen Arbeitswelt anpasste. Auch heute bleibt New Work dynamisch und passt sich den aktuellen Veränderungen in der Arbeitslandschaft an.

8 Unternehmen, die New Work schon erfolgreich einsetzen

Viele Unternehmen weltweit wenden New Work-Prinzipien in unterschiedlichem Umfang und auf verschiedene Weise an. Hier einige Beispiele von Unternehmen, die für ihre New Work-Praktiken bekannt sind:

Zalando:

Das deutsche E-Commerce-Unternehmen Zalando legt Wert auf eine offene Unternehmenskultur, fördert Selbstorganisation und bietet flexible Arbeitsmodelle wie Remote Work an.

Spotify:

Der Musikstreamingdienst Spotify ist für seine agile Arbeitsweise bekannt. Das Unternehmen nutzt das sogenannte "Spotify-Modell" für selbstorganisierte Teams.

Microsoft:

Microsoft hat seine Arbeitskultur umgestaltet, um mehr Flexibilität und Zusammenarbeit zu fördern. Remote Work und innovative Arbeitsplätze sind integraler Bestandteil des New Work-Konzepts.

Siemens:

Siemens hat eine Arbeitsplatzstrategie umgesetzt, die Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsort betont. Das Unternehmen setzt auf moderne Technologien, um flexible Arbeitsmodelle zu unterstützen.

Bosch:

Bosch fördert eine offene Innovationskultur und hat verschiedene flexible Arbeitsmodelle eingeführt, darunter Remote Work und flexible Arbeitszeiten.

Vodafone:

Der Telekommunikationsanbieter Vodafone setzt auf flexible Arbeitsmodelle und moderne Technologien, um die Zusammenarbeit und Flexibilität der Mitarbeitenden zu verbessern.

Google:

Google ist bekannt für sein kreatives Arbeitsumfeld. Das Unternehmen setzt auf offene Kommunikation, kollaborative Arbeitsräume und fördert die kreative Zusammenarbeit.

HubSpot:

Das Softwareunternehmen HubSpot setzt auf eine offene und transparente Unternehmenskultur. Die Mitarbeitenden können ihre Arbeitszeiten frei wählen und das Unternehmen fördert lebenslanges Lernen.

Welche Tools können dich bei der Einführung und Umsetzung von New Work unterstützen? 

Bei der Einführung und Umsetzung von New Work kannst du auf verschiedene Tools in verschiedenen Kategorien zurückgreifen. 

Wir haben sie dir einmal nach Kategorien aufgeteilt: 

Kollaborationstools: 

Projektmanagement: 

Videokonferenz:

Dokumentenmanagement:

Innovationsmanagement:

Zeiterfassung und -management:

Agile Zusammenarbeit:

Lernmanagement:

Fazit

Insgesamt lässt sich festhalten, dass New Work eine wegweisende Antwort auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt darstellt. Traditionelle Arbeitsmodelle stoßen an ihre Grenzen, während Dynamik, Digitalisierung und Globalisierung eine flexiblere und anpassungsfähigere Arbeitskultur erfordern. New Work setzt auf Prinzipien wie Selbstbestimmung, Innovation und Kollaboration, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das nicht nur den Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht wird, sondern auch die Effizienz und Innovationskraft der Unternehmen steigert.

Die Einführung flexibler Arbeitszeiten, Arbeitsorte und innovativer Arbeitsmethoden trägt dazu bei, die Work-Life-Balance zu verbessern und die Zufriedenheit der Beschäftigten zu erhöhen. Die Betonung von Weiterbildung und Kompetenzentwicklung ermöglicht es den Beschäftigten, mit den sich ständig ändernden Anforderungen Schritt zu halten und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern.

Neben den positiven Aspekten von New Work gibt es auch potenzielle Herausforderungen. Die Flexibilität von Arbeitszeit und Arbeitsort kann zu einer unscharfen Trennung von Berufs- und Privatleben führen, was zu einer erhöhten Arbeitsbelastung und möglichen Stressfaktoren für die Beschäftigten beitragen kann. 

Zudem könnten nicht alle Berufsfelder gleichermaßen von flexiblen Arbeitsmodellen profitieren, und einige Unternehmen könnten aufgrund von Widerständen in der Unternehmenskultur oder branchenspezifischen Anforderungen Schwierigkeiten bei der Umsetzung von New Work-Prinzipien haben. 

Somit muss jedes Unternehmen selbst festlegen, ob, wie und in welchem Umfang New Work umgesetzt werden soll. Abschließend ist zu betonen, dass New Work einen positiven Einfluss auf die Attraktivität von Unternehmen hat. Dies kann insbesondere in Zeiten des Personalmangels den entscheidenden Unterschied ausmachen, weil gut ausgebildete Fachkräfte auf das Unternehmen aufmerksam werden und langfristig dort bleiben.

Amelie Schürer
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Amelie Schürer

Amelie Schürer ist Entrepreneur in Residence bei der HR Heroes GmbH. Als volldigitaler Bildungsträger haben wir uns ganz dem Thema HR verschrieben. Amelies Fokus im Unternehmen liegt darauf, sicherzustellen, dass die Kursinhalte stets aktuell sind und sich an neuen Trends sowie Entwicklungen orientieren, um den höchsten Qualitätsstandards zu entsprechen.

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