So verbessert Ihr Euer Remote-Team-Work
Erfolgreiches Remote-Team-Work fußt auf einem festen Zusammenhalt. Hier erfahrt Ihr, wie Remote-Teambuilding gelingt und welche Tools sich anbieten.
- Warum Remote-Team-Work ein Wir-Gefühl benötigt
- Challenges für Remote-Team-Work und Remote-Teambuilding
- Drei Grundpfeiler für erfolgreiches Remote-Team-Work
- Fazit
Remote-Team-Work bedeutet, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Voraussetzung ist ein Gemeinschaftsgefühl, das erst erarbeitet werden muss – vor allem in verteilten Teams. Die gute Nachricht ist: Es gibt zahlreiche Strategien und Tools, die Euch beim Remote-Teambuilding unterstützen können. Warum erfolgreiches Remote-Team-Work kein Selbstläufer ist und welche Maßnahmen sinnvoll sind, erfahrt Ihr in diesem Gastbeitrag der Remote Times.
Warum Remote-Team-Work ein Wir-Gefühl benötigt
Vor der Corona-Pandemie steckte Remote-Team-Work in Deutschland buchstäblich noch in den Kinderschuhen. Seit Anfang 2020 hat sich in vielen Unternehmen ein Transformationsprozess vollzogen. In den meisten Fällen sehr zur Freude der Angestellten, denn plötzlich wurde möglich, was vorher vielfach undenkbar schien: Die Arbeit wurde dezentralisiert. Laut einer aktuellen Erhebung des Statistik-Portals Statista über Homeoffice und mobiles Arbeiten, sprechen sich inzwischen 73 Prozent der Beschäftigten für einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice aus.
Trotzdem läuft beim Thema Remote Work in deutschen Firmen längst noch nicht alles rund. So werden beispielsweise organisatorische Probleme beklagt. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass einzelne Mitarbeiter*innen sich isoliert fühlen oder abkoppeln. Und das kann fatale Folgen haben. Denn egal, wie gut Prozessabläufe auch organisiert sind – ohne eine emotionale Bindung zum Team, beziehungsweise zum Unternehmen, kann es kein echtes Remote-Team-Work geben. Erst ein Commitment ermöglicht es, Energien zu bündeln und langfristig erfolgreich zu sein.
Ein starkes Gemeinschaftsgefühl fördert:
- die Produktivität,
- die Arbeitsleistung,
- die Zufriedenheit der Beschäftigten,
- die Teilhabe im Team,
- das gemeinschaftliche Miteinander
- und die Akzeptanz von Gruppenzielen.
Ein Gemeinschaftsgefühl verbindet also die Beschäftigten der unterschiedlichen Standorte und führt alle Bemühungen zusammen.
Was ist ein Remote-Team?
Wer in einem Remote-Team arbeitet, erledigt seine Arbeit dezentral, ist also räumlich und zeitlich flexibel. Remote-Work kann beispielsweise im Homeoffice ausgeführt werden, theoretisch aber auch im Co-Working-Space, im Café oder sogar am Strand. Neben reinen Remote-Teams gibt es auch Mischformen: In sogenannten hybriden Teams kann es sowohl Präsenz- als auch Homeoffice-Tage geben, ebenso wie Vor-Ort- und Außer-Haus-Beschäftigte.
Im nächsten Abschnitt gehen wir genauer auf die Herausforderungen von Remote-Team-Work und Remote-Teambuilding ein.
Challenges für Remote-Team-Work und Remote-Teambuilding
Remote-Team-Work basiert auf einer positiven Gruppen-Interaktion. Dabei gilt es, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, anstatt unabhängig voneinander zu agieren: Alle müssen „an einem Strang ziehen“ ziehen – ihre jeweiligen Stärken und Fähigkeiten einbringen, sich gegenseitig unterstützen und motivieren.
Die zusätzliche Herausforderung für Home-Office-Teamwork besteht darin, die räumliche Distanz zu überbrücken. Das erfordert ein Umdenken, bietet aber auch Chancen. Lest im Folgenden, auf welche Aspekte es besonders ankommt!
Vertrauen
Eine wichtige Voraussetzung für Remote-Team-Work ist gegenseitiges Vertrauen. Denn anders als im Büro seht Ihr nicht, was andere Team-Mitglieder*innen während ihrer Arbeitszeit tun. Doch mal ehrlich: Auch vor Ort könnt Ihr nicht sicher sein, dass sie immer optimal im Sinne des Unternehmens handeln. Und Misstrauen kann sich wie eine selbsterfüllende Prophezeiung auswirken: Denn die Erwartungen, die wir einander entgegenbringen, haben einen großen Einfluss auf unser Verhalten. Psychologische Sicherheit ist nachgewiesenermaßen der wichtigste Faktor für eine gesunde Teamkultur.
Generell fahrt Ihr besser, wenn Ihr Euch auf die Arbeitsergebnisse Eurer Kolleg*innen konzentriert, anstatt auf deren Weg dorthin – denn flexibel zu arbeiten bedeutet auch, individuelle Strategien zur Erfüllung von Aufgaben anzuwenden. Dabei kann Remote-Team-Work sogar verhindern, dass einzelne nur ihre Zeit absitzen: Laut dem Parkinsonschen Gesetz zum Bürokratiewachstum (1955) dehnt sich Arbeit nämlich in genau dem Maß aus, wie Zeit für Eure Erledigung zur Verfügung steht. Präsenz von nine-to-five ist also längst kein Garant für Produktivität.
Wenn eine Kollegin nach dem Mittagessen also gerne eine Stunde lang spazieren geht, um nachmittags wieder konzentriert zu sein, dann solltet Ihr das nicht hinterfragen! Dem eigenen Biorhythmus zu folgen, kann schließlich zu besseren Ergebnissen führen.
Unterstützung
Im Team zu arbeiten heißt im besten Fall, nicht auf sich allein gestellt zu sein. Unterstützung kann dabei viele Gesichter haben: Sie reicht von einem offenen Ohr über einen Tipp bis hin zum Übernehmen von Aufgaben. Im Büroalltag bekommen wir häufig mit, wenn jemand Probleme hat und können entsprechend reagieren. So könnt Ihr beispielsweise einen mitfühlenden Blick verschenken, wenn jemand ein schwieriges Telefonat führt, oder das Telefonat im Anschluss gemeinsam auswerten. Gedanken laut auszusprechen, unterstützt dabei, sich neu zu sortieren und einzelne Aspekte stärker voneinander abzutrennen – dadurch gelangt Ihr in der Regel schneller zu Lösungen.
Emotionale Touchpoints müssen in Remote-Teams bewusst geschaffen werden | Illustration: Magdalena Vollmer
Solche Gespräche könnt Ihr natürlich auch online führen. Die Hemmschwelle liegt allerdings um ein Vielfaches höher – besonders, wenn Ihr befürchtet, Euer Gegenüber in einem ungünstigen Moment zu erwischen. In Remote-Teams sollten deshalb emotionale Touchpoints geschaffen werden. Und niemand sollte sich scheuen, um Hilfe zu bitten. Darauf kommen wir später noch einmal zurück.
Kommunikation
Ob am Kaffeeautomaten, am Drucker oder am Mittagstisch – im Büroalltag gibt es viele Gelegenheiten, um sich auszutauschen. Im Home-Office-Team findet die Kommunikation weniger zufällig statt, wodurch es schnell passieren kann, dass nur wenig und auf formeller Ebene kommuniziert wird.
Die Wirkung von Small-Talk auf das Remote-Teambuilding solltet Ihr aber nicht unterschätzen! Denn ein reger informeller Austausch kann Euer Remote-Team-Work verbessern, indem es Eure Team-Mitglieder*innen dabei unterstützt:
- sich zugehörig zu fühlen,
- Stress abzubauen,
- Gemeinsamkeiten zu entdecken,
- gegenseitige Sympathien zu entwickeln,
- und sich gegenseitig besser einschätzen zu lernen.
Mit den richtigen Tools kann der Austausch im Remote-Team genauso gut funktionieren wie vor Ort. Lest dazu im nächsten Kapitel mehr!