Überblick über beliebte Social-Media-Plattformen 2024
Unsere Gastautorin stellt Euch beliebte Social-Media-Plattformen mit ihren Werbepotenzialen und Nutzungsverhalten vor
- 7 Fragen über Social-Media-Plattformen
- Vorstellung der wichtigsten Social-Media-Plattformen 2024
- Fazit zu den Social-Media-Kanälen
Social Media – eine Errungenschaft der Moderne, der Digitalisierung, Vernetzung und Globalisierung. Mit dem Eintritt von Facebook auf dem deutschen Markt im Jahr 2008 hat auch bei uns eine rasante Entwicklung begonnen, die immer noch anhält. Laut Statista gab es im Januar 2024 weltweit rund 5,04 Milliarden Social-Media-Nutzer*innen – das sind mehr als 50 % der gesamten Weltbevölkerung und fast 300 Millionen mehr als im Vorjahr.
Und die Nutzung ist nicht gerade sporadisch: Im Schnitt verbringt ein*e deutsche*r Nutzer*in am Tag 1 Stunde und 29 Minuten in den sozialen Netzwerken und nutzt dafür 5,3 Accounts.
Kein Wunder, dass inzwischen auch fast alle Unternehmen auf Social Media als Teil ihres Content-Marketing-Mix setzen. Besonders beliebt sind LinkedIn für B2B- und Facebook sowie Instagram für B2C-Unternehmen, wie die Statista Content-Marketing-Trendstudie 2023 ergeben hat. Aber auch YouTube, Xing, Instagram und X (ehemals Twitter) werden fleißig im B2B-Bereich genutzt, um für die eigene Zielgruppe sichtbar zu sein. Den Nutzen von Pinterest, TikTok und Snapchat haben bisher hingegen eher wenige Unternehmen für sich entdeckt.
Warum zögern manche Unternehmen, auch ins Social-Media-Marketing einzusteigen, wenn es bei anderen doch so erfolgreich funktioniert? Ich habe nämlich das Gefühl, dass einige Unternehmen einfach gar nicht wissen, wofür welches soziale Netzwerk im Content-Marketing geeignet ist, welche Zielgruppen sich dort aufhalten und welche Spielregeln es jeweils zu befolgen gilt.
Deshalb schauen wir uns in diesem Artikel gemeinsam in aller Ruhe an, welche Social-Media-Plattformen es eigentlich alles gibt, worin diese sich unterscheiden und wie Ihr Euch mit Euren Unternehmen in dem passenden Netzwerk am besten präsentiert.
7 Fragen über Social-Media-Plattformen
Bevor wir direkt einsteigen und uns neun der wichtigsten Social-Media-Kanäle ganz detailliert anschauen, beantworte ich Euch die Fragen, die die meisten Einsteiger*innen herumtreiben.
1. Was sind die meistgenutzten Social-Media-Plattformen und wie viele Nutzer*innen haben die einzelnen Social-Media-Plattformen?
Laut Digital 2024 Global Overview Report von Hootsuite ist Facebook weiterhin das weltweit meistgenutzte soziale Medium mit 3,05 Milliarden Nutzer*innen. Danach folgen YouTube (ca. 2,56 Milliarden), WhatsApp (2 Milliarden), Instagram (2 Milliarden) und TikTok (1,6 Milliarden).
In Deutschland sieht das Ranking laut Digital 2022 Germany Overview Report etwas anders aus. Im Report wurde ermittelt, welcher prozentuale Anteil der Bevölkerung auf welchen Social-Media-Plattformen aktiv ist. Hier steht WhatsApp (83,6 %) auf Platz 1, gefolgt von Facebook (60,7 %), Instagram (53,9%), Facebook Messenger für Unternehmen (35,6%) und Pinterest (29,4%). Weiter unten auf der Liste stehen Tiktok (25,8%), X (vormals Twitter) (22,1%), Telegram (20,3%), Skype (19,2%), Snapchat (19,1 %), Xing (14,7 %) und LinkedIn (14,6%). Die Schlusslichter sind iMessage (13,7%), Discord (11,6%) und Signal (11,1 %).
Genauere Zahlen zu den Nutzer*innen auf den einzelnen Kanälen findet Ihr in den einzelnen Abschnitten zum jeweiligen Kanal.
Im Jahresvergleich von 2021 zu 2022 sind somit schon deutliche Veränderungen zu erkennen, wenn Ihr Euch bspw. die Werte von TikTok und Telegram anseht. Zudem ist YouTube aus der Top 15 ausgeschieden und andere Social-Media-Plattformen wie Discord uns Signal haben es hinein geschafft.
2. Wie viele Social-Media-Plattformen gibt es?
Es gibt keine konkreten Zahlen darüber, wie viele Social-Media-Plattformen es weltweit insgesamt gibt. Das liegt einerseits daran, dass manche Länder und Regionen ganz eigene Kanäle haben, die über ihre Grenzen hinaus nicht bekannt sind. Andererseits aber auch daran, dass Unstimmigkeiten darüber existieren, was denn nun alles ein soziales Medium ist und was nicht.
Der Hootsuite Report zählt z. B. Kurznachrichtendienste wie WhatsApp, den Facebook Messenger, Telegram und Signal dazu, während andere das nicht tun. Auch bei Pinterest ist man sich uneinig: Manche werten Pinterest klar zu den sozialen Medien, während andere dagegenhalten, dass es eine Suchmaschine ist.
3. Wie viele Unternehmen sind in den Social-Media-Netzwerken vertreten?
2017 hat der Digitalverband Bitkom eine repräsentative Umfrage zur Nutzung von sozialen Medien in Unternehmen in Auftrag gegeben. Damals gaben 73% der Unternehmen an, auf Social Media im Marketing-Mix zu setzen.
Wenig überraschend ist, dass diese Zahlen sich inzwischen sogar gesteigert haben. In der Statista Content Marketing-Trendstudie 2022 wird berichtet, dass 96% aller befragten B2C- und 97% aller befragten B2B-Unternehmen angaben, Social-Media-Kanäle für ihr Content-Marketing zu nutzen, um ihre Zielgruppe online zu erreichen.
4. Welche Social-Media-Kanäle eignen sich für B2B- und welche für B2C-Social-Media-Marketing?
Statista hat herausgefunden, wo Unternehmen aktuell am ehesten Social-Media-Marketing betreiben und das im Rahmen der Trendstudie zum Content Marketing 2021 anschaulich in einem Diagramm dargestellt.
Wie bei fast allen Marketingaktionen stellt sich beim Social-Media-Marketing aber grundlegend die Frage, wer Eure Zielgruppe ist. B2B-Marketing wird viel bei LinkedIn und Xing betrieben, junge Endkund*innen könnt Ihr gut via TikTok oder Instagram erreichen. Als Fachmagazin lohnt sich ein Profil bei X, als Videospiel-Entwicklungsbüro Werbung auf Twitch.
Mehr zu den Zielgruppen auf den einzelnen Kanälen erfahrt Ihr, wenn Ihr weiterlest.
5. Wie können Unternehmen Social Media nutzen?
Die unterschiedlichen Plattformen sind jeweils für verschiedene Zwecke geeignet. Auf LinkedIn könnt Ihr gut Employer Branding betreiben, auf X könnt Ihr Brand Awareness schaffen und mit Euren Kund*innen in den Austausch kommen und auf Pinterest könnt Ihr Traffic für Eure Landing Pages generieren.
Wichtig ist, dass Ihr Euch immer intensiv mit einem Netzwerk auseinandersetzt, Euch anschaut, was die Konkurrenz besonders gut macht und vor allem strategisch und kreativ seid. Der weitere Verlauf des Artikels soll dabei eine Unterstützung für Euch sein.
6. Welche Tools können Unternehmen nutzen, um auf Social Media erfolgreich zu sein?
Ihr müsste Euch das Leben nicht unnötig schwer machen. Mit ein paar Tools wird das Arbeiten mit sozialen Medien gleich angenehmer und weniger zeitintensiv. Bei OMR Reviews geben wir Euch einen guten Überblick über Social-Media-Tools.
Da gäbe es zum Beispiel Later, womit Ihr Social-Media-Posts vorplanen und automatisiert veröffentlichen könnt. Oder Canva Pro – dem Tool, mit dem jede*r coole Grafiken und Posts zaubert, ganz ohne grafisches Talent. Mit dem Facebook Creator Studio könnt Ihr alle Eure Social-Media-Aktivitäten im Facebook-Kosmos planen, organisieren und analysieren.
Empfehlenswerte Social-Media-Softwares
Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte Social-Media-Softwares. Wir stellen über 100 Lösungen vor, die perfekt abgestimmt auf die Bedürfnisse von KMUs, Start-ups und Großkonzernen, bereitstehen. Unsere Plattform unterstützt dich in allen Bereichen des Social-Media-Managements. Nutze die Gelegenheit, verschiedene Softwares zu vergleichen und ziehe dabei echte Nutzerbewertungen zurate, um die ideale Lösung für deine Anforderungen zu finden:
7. Gibt es neue Social-Media-Plattformen?
2021 ist ein neues soziales Netzwerk plötzlich aufgetaucht: Clubhouse. Dank ausgeklügelter Marketingstrategie (Zugang nur mit Einladung) gab es kurzfristig einen absoluten Hype um die Audio-Social-Media-Plattform. Das Prinzip: Passive Zuhörer*innen lauschen Expert*innen bei Gesprächen; ggf. können sie über einen Chat Fragen stellen oder Redeerlaubnis bekommen.
Auch wenn viele Expert*innen und Unternehmen sofort angefangen haben, sich auf Clubhouse zu positionieren, hat das Medium es in der kurzen Zeit noch nicht geschafft, anderen Plattformen den Rang abzulaufen.
2022 hat die Social-Media-App BeReal. an Bekanntheit gewonnen. Wie der Name schon sagt, geht es bei der App darum, reale und authentische Fotos zu posten. Und zwar genau dann, wenn die BeReal-App seine Nutzer*innen einmal täglich zu einer unbestimmten Uhrzeit auffordert, ein Foto aus ihrer aktuellen Situation aufzunehmen und mit Freund*innen zu teilen. Dafür haben die User zwei Minuten Zeit. Durch diese Zeitverkanppung entstehen Bilder aus dem aktuellen Moment, was für Authentizität sorgen soll.
BeReal ist überwiegend im privaten Kontext und bei der jüngeren Zielgruppe bekannt.
Vorstellung der wichtigsten Social-Media-Plattformen 2024
Nun stellen wir Euch die verschiedenen Social-Media-Plattformen nochmal etwas genauer vor.
1. Facebook
Facebook war das soziale Medium, mit dem der Hype 2008 in Deutschland so richtig angefangen hat. Während Facebook zunächst nur für die Vernetzung von Privatmenschen genutzt wurde, haben Unternehmen die Plattform immer mehr für sich entdeckt. Heutzutage besteht ein Feed zu großen Teilen aus Werbung, die sich besser oder schlechter einfügt. Fast alle etablierten Unternehmen und Brands sind auf Facebook vertreten und teilen News, Snack Content und Insights.
Nutzungsverhalten und Werbepotenzial auf Facebook
Auch 2022 ist Facebook immer noch das meist genutzte soziale Medium mit 2,91 Milliarden Nutzer*innen weltweit. In Deutschland haben im Dezember 2021 60,7 % der Internetnutzer*innen zwischen 16 und 64 Jahren Facebook genutzt und 35,6 % den Facebook Messenger und waren im Schnitt für 11,0 Stunden im Monat bei Facebook online. Das Potenzial von Facebook ist weiterhin hoch: 25,75 Millionen der deutschen Bevölkerung und damit 35,0 % der über 13-Jährigen können mit Werbung über diesen Social-Media-Kanal erreicht werden. Laut Angaben von Facebook selbst wird die Plattform zu 50,4 % von Männern und 49,6 % von Frauen genutzt.
Facebook wird mit 96,2 % fast ausschließlich über Mobilgeräte aufgerufen. 24,1 % der deutschen Nutzer*innen greifen sowohl über Smartphones als auch Desktop-PCs oder Laptops auf das Netzwerk zu. Gerade einmal 3,8 % nutzen ausschließlich ihren Laptop oder PC, 72,1 % dafür fast ausschließlich ihr Smartphone.
Die Interaktionsfreudigkeit auf Facebook ist trotz der großen Nutzerzahl eher gering. Wer über 18 ist, liked in seinem Leben durchschnittlich gerade einmal eine Facebook-Seite. Dafür werden monatlich 6 Likes und 2 Kommentare auf Posts verteilt und ein Post weitergeleitet. Werbeanzeigen performen vergleichsweise gut: Jede*r Nutzer*in klickt monatlich auf rund 14 Facebook Ads.
Unternehmen auf Facebook
Am besten performen laut Emplifi (ehemals Socialbalers) auf Facebook Unternehmen aus folgenden Branchen:
- E-Commerce
- Einzelhandel
- Services
- Fashion
- Elektronik
Allerdings sinkt das Engagement der Nutzer*innen in allen Altersgruppen (Quelle: Faktenkontor). Aus dem Nichts eine wertvolle Community aufzubauen, wird deshalb immer schwieriger.
2. Instagram
Instagram war früher einmal eine reine Foto-Plattform, die wie ein digitales Fotoalbum benutzt wurde. Spätestens seit der Übernahme durch Mark Zuckerberg wird die Social-Media-Plattform aber immer diverser. Vor allem Videos werden immer wichtiger und Reels sind ein beliebtes Content-Format geworden. Wie Ihr Reels erstellen könnt, erfahrt Ihr hier.
Nutzungsverhalten und Werbepotenzial auf Instagram
Statista und Futurebiz zufolge wurde Instagram 2021 weltweit von 1,48 Milliarde und deutschlandweit von 21 Millionen Nutzer*innen verwendet und rund 500 Millionen User konsumierten weltweit die sogenannten Instagram Stories.
Laut Facebook können in Deutschland 29,85 Millionen Menschen mit Werbeanzeigen auf Instagram erreicht werden, was fast einem Drittel der deutschen Bevölkerung entspricht. Die Reichweite der Werbeanzeigen ist im Quartalsvergleich um 7,8 % (was 2,2 Millionen entspricht) gewachsen. Mit einer Ad Audience, die zu 48,8% weiblich und zu 51,2% männlich ist, lassen sich beide Geschlechter nahezu gleich gut erreichen (Quelle: Digital 2022 Germany Overview Report).
Das Geschlecht mag auf Instagram weniger relevant sein, dafür aber das Alter umso mehr. Am besten lassen sich 14- bis 29-Jährige erreichen, die Instagram mehrheitlich mindestens wöchentlich nutzen (Quelle: ARD-ZDF-Onlinestudie). Mit steigendem Alter nimmt die Nutzung aber ab: Nur ein Viertel der über 30-Jährigen und gerade einmal 9 % der über 50-Jährigen ist so regelmäßig auf der Social-Media-Plattform unterwegs. Wer über 70 ist, nutzt Instagram so gut wie gar nicht.
Unternehmen auf Instagram
Instagram verzeichnet einen stetigen Zuwachs an Unternehmensprofilen. Seit Juni 2017 sind zu den bis dahin bestehenden Accounts weitere 10 Millionen Unternehmensprofile angelegt oder umgewandelt worden. Das lohnt sich laut Instagram auch, denn 90% der Instagram-Nutzer*innen folgen mindestens einem Unternehmensaccount. Außerdem gaben 2 von 3 Befragten an, dass Instagram ihnen ein Austausch mit Marken ermöglicht und 2 von 3 Unternehmensprofil-Besucher*innen folgen dem jeweiligen Unternehmen noch nicht.
Somit ist auch nicht verwunderlich, dass sich jede zweite befragte Person mehr für eine Marke interessiert, wenn sie zuvor Werbung von dieser gesehen hat. Besonders mit Videoformaten lassen sich potenzielle neue Kund*innen auf Unternehmen aufmerksam machen, denn ein Drittel der am meisten angesehenen Stories auf Instagram kommen von Brands und Unternehmen. (Quellen: Futurebiz Instagram und Instagram Business)
Besonders Unternehmen aus dem Lifestyle-Sektor, aber auch aus der Automobil- und Sportbekleidungsbranche können bei Instagram große Erfolge verzeichnen. Die internationalen Unternehmen und Brands mit den meisten Follower 2020 sind nach Instagram (> 330 Mio.) National Geographic (> 130 Mio.), Nike (> 100 Mio.), Real Madrid (> 83 Mio.) und FC Barcelona (< 82 Mio.).
Die deutschen Unternehmens-Accounts mit den meisten Follower sind (Quelle: KOM):
- adidas Originals (> 37 Millionen)
- adidas Football (> 31 Millionen)
- BMW (> 25 Millionen)
- Mercedes Benz (> 25 Millionen)
- adidas (> 25 Millionen)
- FC Bayern München (> 20 Millionen)
- Porsche (> 19 Millionen)
- Audi (> 15 Millionen)
- Mercedes AMG (> 12 Millionen)
- Puma (> 10 Millionen)
3. YouTube
YouTube ist das beliebteste Netzwerk für Video-Inhalte im Querformat, die länger als ein paar Minuten sein sollen. Damit hat YouTube noch immer einen USP gegenüber anderen Video-Social-Media-Plattformen wie TikTok oder Snapchat.
Nutzungsverhalten und Werbepotenzial auf YouTube
YouTube ist mit einer täglichen Nutzung von 73,8 % vor allem bei jungen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren sehr beliebt. Die durchschnittliche monatliche Nutzungsdauer von YouTube liegt bei über elf Stunden, was ca. 22,4 Minuten je Tag entspricht.
Mit Werbung auf YouTube lassen sich deutschlandweit 72,6 Millionen Menschen und damit 91,5% aller über 18-Jährigen erreichen. Davon sind 50,6 % weiblich und 49,4 % männlich. (Quelle: Digital 2022 Germany Overview Report)
Unternehmen auf YouTube
YouTube-Nutzer*innen wollen Mehrwert, egal ob in Form von Wissen oder Spaß. Das zeigt auch die Liste der 21 deutschen Firmen auf YouTube mit den meisten Abonnent*innen.
4. XING
Xing ist das deutsche Karriereportal für Networking. Unternehmen können sich Arbeitgeberprofile und Privatpersonen Privatprofile erstellen. Im Fokus steht dabei Business: Unternehmen suchen nach neuen Angestellten und Privatpersonen suchen nach neuen Job-Chancen.
Nutzungsverhalten und Nutzer*innen auf Xing
Xing hat im DACH-Raum 21 Millionen Mitglieder und erreicht in Deutschland monatlich Page Ipressions von 262 Millionen und eine durchschnittliche Verweildauer von 4 Minuten (Mobil) bzw. 6,5 Minuten (Desktop) (Quelle: Xing).
Xing ist eines der Social Networks, die eher sporadisch genutzt werden. Der ARD-ZDF-Onlinestudie aus 2020 zufolge nutzt gerade einmal 1% die Plattform täglich, 4% immerhin wöchentlich und 11% mindestens selten. Männer nutzen Xing häufiger als Frauen und am beliebtesten ist die wöchentliche Nutzung (oder noch seltener) bei den 30- bis 49-Jährigen. 1% sind aber immerhin noch knapp 2,2 Millionen Menschen, die täglich auf Xing unterwegs sind. Hauptsächlich wird die Plattform für Stellenausschreibungen und Networking genutzt. Aber auch in den unterschiedlichen Gruppen tauschen sich die Mitglieder aus und vernetzen sich.
Unternehmen auf Xing
Über 50 % der Nutzer*innen bei Xing haben das Karrierelevel Professional / Experienced oder Young Professionals, Students bzw. Interns. Das ist für Unternehhmen eine sehr interessante Berufsgruppe, die sie mithilfe von Xing-Ads erreichen können. Dafür stehen Unternehmen unterschiedliche Kampagnentypen zur Verfügung: Ads, Lead Ads, Video Ads, Content Ads und Mailings.
5. LinkedIn
Was Xing für den deutschen Markt war, sollte LinkedIn in den USA werden. Aber das Business-Portal für die Vernetzung mit anderen Berufstätigen und Unternehmen hat auch im DACH-Raum schon 18 Millionen Mitglieder.
Nutzungsverhalten und Werbepotenzial auf LinkedIn
In erster Linie dient die Plattform Karrierezwecken und das macht sie erstaunlich gut: 95 Bewerbungen werden pro Sekunde bei Unternehmen über LinkedIn eingereicht. Dank immer mehr Funktionen wie Karussell-Beiträgen, Live Streams und Linkedin Articles steigt das Engagement immer weiter und Nutzer*innen bauen sich mit regelmäßig geposteten Inhalten eine Personal Brand auf. Auch die E-Learning-Angebote von Linkedin werden fleißig genutzt – 1 Million Stunden an Online-Kursen werden jede Woche konsumiert (Quelle: Futurebiz LinkedIn). Ähnlich wie Xing, gibt es auch bei LinkedIn diverse Gruppen zu verschiedenen Fachbereichen, in denen sich die Mitglieder miteinander vernetzen können.
LinkedIn zufolge können in Deutschland 13 Millionen Menschen mit Anzeigen auf der Business-Plattform erreicht werden, was 18,6 % der volljährigen Gesamtbevölkerung entspricht. Die Reichweite von LinkedIn wächst weiterhin. im Vergleich zum Vorjahr lag das Wachstum bei 8,3 %, was gut 1 Million neuer Nutzer'innen entspricht. Mit Werbung auf LinkedIn lassen sich Männer besser erreichen als Frauen: 61,9 % der Nutzer*innen, die Unternehmen mit Anzeigen ansprechen können, sind männlich und nur 38,1 % sind weiblich (Quelle: Digital 2022 Germany Overview Report).
Unternehmen auf LinkedIn
55 Millionen Unternehmen sind auf LinkedIn vertreten. Angestellte dieser Unternehmen dienen als Ambassadors und teilen Beiträge Ihrer Arbeitgeber*innen. Damit ist LinkedIn für Employer Branding ideal. Aber auch für die Talentsuche ist die Social-Media-Plattform geeignet, weil Talente durchs Vernetzen entdeckt und freie Positionen ohne teure Stellenanzeigen ausgeschrieben werden können. Unternehmen nutzen LinkedIn aber auch für B2B-Content-Marketing, werben für Seminare und Bücher und präsentieren ihre Expertise.
LinkedIn zufolge profitieren Unternehmensseiten mit mehr als 150 Follower von stetigem Wachstum. Außerdem lohnt es sich, gründlich zu sein. Mit einem vollständig ausgefüllten Unternehmensprofil habt Ihr 30 % mehr Aufrufe als Unternehmen mit fehlenden Angaben. Ganz wichtig ist außerdem: Regelmäßig posten. Besonders Collagen mit drei bis vier Bildern haben erreichen ein deutlich höheres Engagement in Form von Kommentaren (Quelle: LinkedIn Business).
6. Pinterest
Social-Media-Plattform oder Suchmaschine? Man ist sich uneinig. Auf Pinterest können Nutzer*innen einerseits Bilder und Videos hochladen und mit Text und Links versehen und andererseits selbst solche Beiträge „pinnen“, also auf ihre virtuellen Pinnwände heften.
Nutzungsverhalten und Werbepotenzial auf Pinterest
In Deutschland nutzen ungefähr 14-15 Millionen Menschen Pinterest und sie speichern monatlich rund 4 Millionen Inhalte. Rund 67 % aller Nutzer*innen sind weiblich, 24% männlich und 9% haben keine Angaben zum Geschlecht gemacht. Das Alter liegt mehrheitlich zwischen 18 und 44 Jahren (zusammen 74%). Ein Viertel ist allerdings älter als 45.
Ein Viertel, genauer gesagt 25,2% der Deutschen und damit 17,56 Millionen Menschen konsumieren potenziell Werbeanzeigen auf Pinterest. Damit ist die Reichweite des Netzwerkes um 14,6% gestiegen. Bei der Geschlechterverteilung sieht es bei Pinterest genau gegensätzlich zu X (ehemals Twitter) aus: Mit Werbung lassen sich gerade einmal zu 16% Männer erreichen, dafür zu 78,1% Frauen. Für die restlichen 5,9% liegen keine Daten zu Geschlechtszugehörigkeiten vor (Quelle: Futurebiz Pinterest).
Werbung auf Pinterest – ob organisch oder bezahlt – lohnt sich, weil potenzielle Kund*innen auf der Customer Journey schon sehr weit und kaufbereit sind. 77% der aktiven Pinterest-Nutzer*innen haben neue Marken oder Produkte über die Plattform entdeckt und 25% der Pinterest-Nutzung steht im Zusammenhang mit der Suche nach oder dem gezielten Kauf von Produkten (Quelle: Futurebiz Pinterest).
Unternehmen auf Pinterest
Ein beliebtes deutsches Unternehmen ist IKEA Deutschland. Der Account hat zwar nur 178,8 Tausend Follower, aber dafür über 10 Millionen monatliche Aufrufe. Auf dutzenden Pinnwänden erstellt der Account Moodboards, auf deren Basis andere Nutzer*innen eigene Moodboards erstellen und ihre Wunschprodukte sogar kaufen können.
Ich gestehe: Als ich mein Arbeitszimmer geplant habe, habe ich mir auch Moodboards auf Pinterest erstellt und tatsächlich das eine oder andere Teil bei Ikea eingekauft. Den Effekt auf meine Kaufbereitschaft kann ich also bestätigen.
Dem gleichen Prinzip wie IKEA folgt auch Bauhaus Deutschland auf Pinterest. Auf Themen-Pinnwänden wie z.B. „Garten“ wird Inspiration und Information geliefert. Neben reinen Bildern, die auf den Verkauf von Produkten ausgerichtet sind, bietet Bauhaus auch Ratgeber und Quick Tipps.
7. Snapchat
Snapchat erfreut sich besonders in den USA großer Beliebtheit, während die Plattform in Deutschland eher weniger und wenn dann von jungen Menschen genutzt wird. Bei der App handelt es sich um ein Mobile-First-Social-Network, das heißt, es wird hauptsächlich über Mobilgeräte genutzt. Die Nutzung der App ist simpel: Videos können entweder öffentlich oder als Direktnachricht an einzelne Personen geteilt werden. Die Plattform dient gleichzeitig als Messenger-Dienst.
Nutzungsverhalten und Werbepotenzial auf Snapchat
Auf Snapchat tummeln sich fast ausschließlich 14- bis 29-Jährige. Wer älter ist, nutzt dieses soziale Medium der ARD-ZDF-Onlinestudie 2020 zufolge in der Regel nicht. Wenn Ihr hauptsächlich Millennials und die Gen Z mit Euren Unternehmensbotschaften erreichen wollt, ist Snapchat für Euren Marketingmix geeignet.
Mit Werbung auf Snapchat können 15,30 Millionen Menschen erreicht werden und damit 20,8% der deutschen Bevölkerung, die älter ist als 13. Im Vergleich zum Vorjahr gab es allerdings ein Rückganag von 0,30 %. Snapchat verliert somit etwas an Bedeutung in Deutschland. 56,7 % der Nutzer*innen, die über Snapchat Werbung konsumieren, sind weiblich und 42,8 % männlich. Der restliche Anteil entfällt auf User ohne Geschlechtsangabe (Quelle: Digital 2022 Germany Overview Report).
Werbeanzeigen auf Snapchat werden in die organischen Elemente eingebunden und fallen damit kaum auf. Stattdessen wird sie mit Snap Ads, lokalen Filtern und individuellen Kameralinsen auf kreative Weise in das Nutzererlebnis integriert. Snapchat Advertising lohnt sich für
- die Akquise junger Talente,
- die Stärkung der Brand Awareness,
- die Steigerung von Traffic, Leads oder App-Installationen und
- das Erzielen von Conversions.
Unternehmen auf Snapchat
Snapchat hat 2020 911 Millionen Dollar mit Werbung eingefahren und damit ein Umsatzwachstum von 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht (Quelle: Investor Snap). Kein Wunder also, dass namhafte Marken mit junger Zielgruppe die Social-Media-Plattform für Werbung nutzen: NYX Professional Makeup, The New York Times und Ralph Lauren haben mit Snapchat Augmented-Reality-Kampagnen umgesetzt.
Für die Zukunft will Snapchat vor allem für Kosmetikunternehmen attraktiver werden, indem spezielle Kameralinsen entwickelt werden, mit denen Nutzer*innen die Kosmetikprodukte digital ausprobieren können. Wenn Ihr auch im Marketing für eine Kosmetikfirma mit junger Zielgruppe arbeitet, solltet Ihr Euch also jetzt genauer mit Snapchat befassen.
8. TikTok
TikTok ist eine der aktuellen Trend-Social-Media-Plattformen und verzeichnet weltweit ein rasantes Wachstum. Das Prinzip der viralen Kurzvideos wurde direkt von Mark Zuckerberg kopiert und in Form von Reels auf der Plattform Instagram integriert. Viele Nutzer*innen beider Kanäle teilen ihre selbst erstellten Videos parallel auf beiden Plattformen. Besonders charakteristisch: Wenn ein Format oder eine Idee gut funktioniert, wird sie nicht nur gelikt und geteilt, sondern auch kopiert. So entstehen unzählige Versionen von ein- und derselben Idee.
Nutzungsverhalten und Nutzer*innen auf TikTok
In Deutschland nutzen 10,7 Millionen User TikTok– das ist recht wenig, wenn man bedenkt, dass es weltweit über eine Milliarde Nutzer*innen gibt. 60% sind zwischen 10 und 29 Jahren alt. TikTok wird mehr von Frauen und Mädchen (60%) als von Männern und Jungs (40%) benutzt (Quelle: WUV und Wallaroo).
Im Schnitt öffnet jede:r Nutzer*in die App 8 Mal am Tag und wendet insgesamt 95 Minuten dafür auf. Nur ein kleiner Bruchteil davon ist reine*r Konsument*in: Satte 83% der Nutzenden haben bereits selbst ein Video über ihren Account veröffentlicht (Quelle: Wallaroo).
Werbung und Unternehmen auf TikTok
Das Potenzial von TikTok ist großen und kleinen Unternehmen nicht entgangen: Brands wie BMW, Maybelline, Boss, Netflix, eBay, KFC und Nespresso haben bereits erfolgreiche Werbekampagnen mit der Hilfe von TikTok über die Plattform geschaltet. Die Ergebnisse werden als Erfolgsstories auf TikTok Business veröffentlicht und können zur Inspiration und Analyse genutzt werden.
9. X (zuvor Twitter)
X (zuvor Twitter) ist unter den sozialen Netzwerken deshalb so besonders, weil es hauptsächlich auf kurze Texte ausgerichtet ist. In einem Tweet könnt Ihr zwar auch Bilder, GIFs, Links, Emojis und kurze Videos unterbringen, aber der Kern eines jeden Beitrags sind Text und Hashtags. Letzteres ist wichtig, um von Nutzer*innen gefunden zu werden, die Euch nicht folgen. Aufgrund der Natur der Beiträge und auch der Zielgruppe, die sich auf X aufhält, hat sie großen News-Charakter und gilt als Mikroblogging-Plattform.
Nutzungsverhalten und Nutzer*innen auf X
Nur 2% der Deutschen, also 1,4 Millionen Menschen, nutzt X täglich. Global betrachtet wird X aber massiv genutzt: Täglich werden über 500 Millionen Tweets gepostet, was rund 6000 Tweets pro Minute entspricht.
Interessant wird es, wenn man sich anschaut, wer auf X vertreten ist. 24,6 % der verifizierten Accounts gehören Journalist*innen. Außerdem sind 83 % aller Weltführer*innen auf X. Die meisten Follower hat Barack Obama (> 111 Mio.) (Quelle: Brandwatch).
Werbepotenzial auf X
Im Vergleich zu anderen Social-Media-Plattformen bietet X mit 7,75 Millionen eine kleine Audience für Werbung. Gerade einmal 10,5 % der über 13-Jährigen in Deutschland konsumieren über die Plattform Anzeigen. Im Quartalswechsel zum vierten Quartal von 2021 gab es einen kleinen Rückgang von 50.000 Menschen und somit ein Reichweitenrückgang von 0,6 % verzeichnet (Quelle: Digital 2022 Germany Overview Report).
In den USA ist X sehr beliebt für Marketingmaßnahmen. 65,8% aller Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeiter*innen nutzt X für Marketing. Ein:e durchschnittliche:r X-Nutzer*in aus Deutschland folgt fünf Unternehmen. Über organische Inhalte, Tweets, Retweets und Reaktionen auf Nachfragen können Unternehmen die Bindung zu ihren Kund*innen verbessern (Quelle: Brandwatch).
Unternehmen auf X
Laut X selbst lohnt es sich für Unternehmen, auf der Plattform aktiv zu werden.
Geworben wird mit:
- einer Steigerung von 18% in der Verknüpfung mit der Markenbotschaft,
- einer Steigerung der Markenbekanntheit um 8%,
- einer Erhöhung der Markenpräferenz um 7% und
- einer um 3% gesteigerten Kaufabsicht.
Wenn Ihr X in Euren Marketing-Mix aufnehmen wollt, solltet Ihr Euch unbedingt bei Eurer Konkurrenz umschauen, relevante Hashtags recherchieren und vor allem ausreichend Inhalte haben, denn die Halbwertszeit eines Tweets ist gering und andere Unternehmen veröffentlichen deshalb bis zu 10 Beiträge pro Tag (Quelle: Brandwatch).
Empfehlenswerte Social-Media-Softwares
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Fazit zu den Social-Media-Kanälen
Social-Media-Marketing lohnt sich für Unternehmen mehr denn je. Viele Unternehmen machen vor, wie erfolgreiches Social-Media-Marketing auf den einzelnen Plattformen funktioniert. Solange Ihr Euch ein bisschen mit einem Kanal auskennt und bereit seid, nach dessen Regeln zu spielen, ausreichend Inhalte zu veröffentlichen und mit Eurer Community zu interagieren, könnt auch Ihr Euer Unternehmen sinnvoll platzieren. Dabei helfen Euch allerlei Softwares und Tools, unsere OMR Deep Dive Seminare und natürlich die beliebten OMR Reports.