Synergien, Innovation & Werte: Business-Ökosysteme als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Erfahre, wie sich Unternehmen mithilfe von Business-Ökosystemen zukunftsfähig aufstellen und was es zu beachten gibt, damit die Zusammenarbeit im Verbund gelingt

GIF: Business-Ökosystem

Die Zeit der linearen Wertschöpfung, die ausschließlich in den Händen eines einzelnen Unternehmens liegt, ist vorbei: Sie ist zu unflexibel, zu fragil und zu ressourcenintensiv für eine Welt, die von stetigem Wandel und multiplen Krisen geprägt ist. Business-Ökosysteme hingegen schaffen neue Handlungsspielräume, indem sie Unternehmen ermöglichen, ihre Stärken dort einzubringen, wo sie den größten Nutzen schaffen.

Was Business-Ökosysteme genau sind, welche Vorteile sie bringen und welche Voraussetzungen Unternehmen dafür mitbringen sollten, wird im nachfolgenden Artikel erklärt. Und wenn du selbst ein Business-Ökosystem aufbauen möchtest, findest du hilfreiche Tipps und Best Practice Beispiele.

Was versteht man unter einem Business-Ökosystem?

In Anbetracht der Komplexität und Dynamik unserer heutigen Business-Welt gewinnt ein Konzept immer mehr an Bedeutung: Business-Ökosysteme. Doch was genau versteht man eigentlich darunter?

Business-Ökosysteme sind Netzwerke von Unternehmen, die Hand in Hand arbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Sie sind das Produkt der Erkenntnis, dass in unserer vernetzten Welt kein Unternehmen allein erfolgreich sein kann. Stattdessen ist es notwendig, dass Unternehmen zusammenarbeiten und Synergien schaffen, um ihre Ziele zu erreichen.

Business-Ökosysteme bestehen aus verschiedenen Akteur*innen – von innovativen Start-ups über agile mittelständische Unternehmen bis hin zu etablierten Großkonzernen – die alle ihre einzigartigen Stärken und Fähigkeiten einbringen. Jeder dieser Akteur*innen hat eine spezifische Rolle im Ökosystem und setzt seine Stärken dort ein, wo sie am wirkungsvollsten sind. So kann beispielsweise ein Start-up mit seiner Innovationskraft und Agilität neue Ideen und Lösungen einbringen, während ein großes Unternehmen seine Ressourcen und seinen Marktzugang nutzen kann, um diese Ideen auf den Markt zu bringen.

Ein Beispiel hierfür ist die Kooperation der Commerzbank mit dem Münchener Start-up IDNow. IDNow entwickelte eine technische Lösung für die Online-Legitimation, mit der Kund*innen sich per Videochat ausweisen können. Mit dieser Kooperation bietet die Commerzbank ihren Kunden ein einfaches, bequemes und zugleich sicheres Verfahren zur Überprüfung ihrer Identität an.

Gemeinsam schaffen diese Akteur*innen folglich ein System, in dem das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. In einem gut funktionierenden Business-Ökosystem ergänzen sich Unternehmen gegenseitig und schaffen gemeinsam einen Mehrwert, der über das hinausgeht, was jedes Unternehmen allein erreichen könnte. Dieses Prinzip, das auch als Synergie bezeichnet wird, ist ein zentraler Aspekt von Business-Ökosystemen.

Aber wie genau funktionieren diese Business-Ökosysteme? Und was macht sie so effektiv? Die Antwort liegt in der Art und Weise, wie sie organisiert sind. In einem Business-Ökosystem wirken die verschiedenen Akteur*innen nicht nebeneinander, sondern vor allem miteinander. Sie teilen Informationen, Ressourcen und Know-how und arbeiten gemeinsam daran, Problemen zu lösen und Ziele zu erreichen. Dieser kooperative Ansatz ermöglicht es den Beteiligten, schneller und effizienter zu agieren und bessere Ergebnisse zu erzielen. In der Automobilindustrie zählen technische Kooperationen mit anderen Unternehmen mittlerweile zum Standard. So arbeite(te)n beispielsweise BMW und Daimler zusammen an Technologien für autonomes Fahren und bei Fahrzeugplattformen sowie an gemeinsamen Carsharing- und Mobilitätsdiensten.

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Mit Business-Ökosystemen wandelbarer und widerstandsfähiger sein

Die Notwendigkeit von Business-Ökosystemen wird schnell klar, wenn wir einen Blick auf die Herausforderungen, Krisen und (technologischen) Entwicklungen unserer Zeit werfen.

Erstens, die Welt da draußen dreht sich immer schneller. Dies wird durch Einschnitte wie die Corona-Pandemie deutlich, die dazu führen, dass sich Kundenerwartungen und damit Märkte schneller als je zuvor wandeln. In solchen Zeiten müssen Unternehmen agil sein. Sie müssen in der Lage sein, ihre Strategien und Geschäftsmodelle rasch zu überdenken und anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zweitens haben glücklicherweise mittlerweile (fast) alle begriffen, dass unsere Ressourcen endlich sind. Eine ausschließlich auf das eigene Business fokussierte Sichtweise führt dazu, dass diese knappen Ressourcen nur noch schneller aufgebraucht werden. Business-Ökosysteme hingegen können helfen, Ressourcen klüger zu nutzen, da sie von der- bzw. demjenigen Akteur*in im Netzwerk bereitgestellt werden, die/der das notwendige Know-how und die Erfahrung bereits mitbringt und beides nicht noch selbst mühevoll im eigenen Unternehmen aufbauen muss.

Drittens sind Business-Ökosysteme resilienter als ein einzelnes Unternehmen. Hier hilft ein Blick in die Natur, um sich die Vorteile zu vergegenwärtigen: In einem natürlichen Ökosystem hilft die Artenvielfalt, das Ökosystem vor Krankheiten oder Schädlingen zu schützen. In einem Business-Ökosystem wiederum kann die Vielfalt, Stabilität und Widerstandsfähigkeit der beteiligten Unternehmen dazu beitragen, das Ökosystem vor wirtschaftlichen Schocks zu schützen.

Kollaborations- und Adaptionsfähigkeit als Schlüssel für ein erfolgreiches Business-Ökosystem

Unternehmen, die in der heutigen komplexen und vernetzten Geschäftswelt erfolgreich sein wollen, brauchen zwei Schlüsselkompetenzen, um in und mit Business-Ökosystemen erfolgreich zu sein:

Kollaborationsfähigkeit: Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Unternehmen erfordert ein hohes Maß an Kooperations- und Koordinationsfähigkeit. Nur wer in der eigenen Organisation gelernt hat, verschiedene Perspektiven zu verhandeln und daraus einen Mehrwert zu ziehen, dem gelingt das auch in komplexeren Systemen, in der sich die Perspektivenvielfalt potenziert. Dies bedeutet, dass Unternehmen trainieren müssen, über ihre eigenen Grenzen hinaus zu denken und zu handeln und sich auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen einzulassen. Sie müssen lernen, Kompromisse einzugehen, gemeinsame Ziele zu definieren und gemeinsam Strategien zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen. Verschiedene Kollaborationstools können dich bei der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen unterstützen.

Adaptionsfähigkeit: In einer sich ständig verändernden Geschäftswelt müssen Unternehmen in der Lage sein, sich rasch an Veränderungen und neue Gegebenheiten anzupassen. Dies erfordert flexible Strukturen, die nach Prinzipien der Selbstorganisation aufgebaut sind. Solche Strukturen ermöglichen Unternehmen, ihre Strategien und Geschäftsmodelle schnell zu justieren. Sie sind die Grundlage, um anschlussfähig an ein Business-Ökosystem zu sein, dem eine hohe Dynamik inhärent ist. Unternehmen müssen lernen, ihre internen Prozesse und Strukturen flexibel zu gestalten. Sie müssen dazu fähig sein, neue Ideen und Ansätze schnell zu integrieren und umzusetzen.

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Von der Theorie zur Praxis: Wie baut man ein Business-Ökosystem auf?

Ein Business-Ökosystem aufzubauen, ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und Durchführung erfordert. Der erste Schritt in diesem Prozess besteht darin, eine klare adaptive Strategie für das eigene Unternehmen zu entwickeln. Auf Projektmanagement-Ebene können dabei Mindmapping-Tools und Idea-Management-Tools unterstützend zum Einsatz kommen.

Die entwickelte Strategie sollte konsistente Entscheidungen für das eigene Business ermöglichen, aber auch dazu beitragen, sich der eigenen Bedürfnisse in Bezug auf Ökosystem-Partner*innen bewusst zu werden. Es ist wichtig, dass diese Strategie flexibel genug ist, um sich an Veränderungen in der Geschäftsumgebung anzupassen, aber auch stabil genug, um einen konstanten Kurs zu gewährleisten. Strategie bedeutet: Entwicklungsbedarfe zu erkennen, Handlungsoptionen zu schaffen und Entscheidungen zu ermöglichen. Dafür müssen sich Unternehmen Fragen stellen wie: Welche Probleme lösen wir für unsere Kund*innen? Welches Markenversprechen unterscheidet uns von alternativen Angeboten? Oder auch: Welche Strukturen und Prozesse benötigen wir, um unsere Kernkompetenzen bestmöglich nutzen zu können?

Der nächste Schritt besteht darin, Partner*innen in Ökosystemen zu finden, die nicht nur fachlich das perfekte Match sind – sei es durch Technologien, Zugänge zum Markt, Ressourcen oder andere Kompetenzen – sondern auch die beiden Schlüsselkompetenzen Kollaborationsfähigkeit und Adaptionsfähigkeit beherrschen.

Amazon x American Express

Partnerschaft Amazon und American Express, Quelle: https://www.americanexpress.com/de-de/business/kreditkarte/amazon-business-prime-card/

Die Auswahl der richtigen Partner*innen ist entscheidend für den Erfolg eines Business-Ökosystems. Etwaige Partner*innen sollten die gleichen Werte teilen, eine ähnliche Vision haben
⁠und bereit sein,
eng zusammenzuarbeiten. Prominente Beispiele für solche Partnerschaften
sind beispielsweise Apple Watch und Nike, die sich zusammengetan haben, um eine spezielle Version
⁠der Apple Watch für die Bedürfnisse von Sportler*innen zu entwickeln. Die Partnerschaft von Amazon und American Express wiederum ermöglicht es American Express Kund*innen, ihre Punkte direkt bei Amazon einzulösen.

Sobald die Partner*innen gefunden sind, gilt es gemeinsam eine Vision für das Handeln zu entwickeln. Ökosysteme können nur dann erfolgreich sein, wenn alle das gleiche Verständnis vom Kundennutzen, von den Rahmenbedingungen und von der Art der Zusammenarbeit haben. Das gemeinsame Zielbild sollte klar definieren, was das Ökosystem erreichen will und wie und welche Rolle jeder/e Partner*in dabei spielt.

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Schließlich ist es entscheidend, Lernen und Scheitern als Teil des Prozesses zu begreifen. Es braucht Menschen in diesem System, die Feedback geben und annehmen können – auch über die eigenen Grenzen des Unternehmens hinaus –, damit dieser Lernprozess auch wirklich funktioniert. In einem Business-Ökosystem ist kontinuierliches Lernen und Verbessern unerlässlich. Fehler sollten als Gelegenheiten zum Lernen und Wachsen gesehen werden, nicht als Misserfolge. Durch offenes und ehrliches Feedback können alle Partner*innen im Ökosystem voneinander lernen und gemeinsam besser werden.

Partnerschaft Apple x Nike

Partnerschaft Apple und Nike, Quelle: https://www.apple.com/de/apple-watch-nike/


⁠Fazit: Mächtiges Instrument für Zukunftsfähigkeit

Business-Ökosysteme bieten die Möglichkeit, durch Zusammenarbeit und Synergiebildung einen Mehrwert zu schaffen, der über das hinausgeht, was jedes Unternehmen allein erreichen könnte. Die Potenziale, die in diesen Ökosystemen liegen, sind enorm. Sie reichen von der Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen über die gemeinsame Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen bis hin zur effizienteren Nutzung von Ressourcen.

Jedes Unternehmen, das Teil eines Business-Ökosystems ist, muss allerdings gewillt sein, auch selbst einen Beitrag zu leisten. Dies kann beispielsweise durch die Bereitstellung von Ressourcen, Know-how oder Technologien geschehen.

Letztlich gilt: Business-Ökosysteme können ein mächtiges Instrument für Unternehmen sein, um sich zukunftsfähig aufzustellen. Sie bieten große Chancen, stellen aber auch hohe Anforderungen an die beteiligten Unternehmen. Unternehmen, die diese Herausforderungen erfolgreich meistern, profitieren jedoch erheblich von den Vorteilen von Business-Ökosystemen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft.

Maria Meermeier
Autor*In
Maria Meermeier

Maria Meermeier ist Business Partner für Foresight & Strategic Innovation bei diffferent, der Strategieberatung für neues Wachstum. Sie begleitet Unternehmen dabei, mit positiven Perspektiven und Visionen, kreativen Strategieansätzen und viel Leichtigkeit ihren ganz eigenen Weg in die Zukunft zu finden.

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