WhatsApp-Marketing vs. E-Mail-Marketing: Welcher Kanal passt zu deiner Marke?

Unsere Gastautorin Jaqueline vergleicht WhatsApp-Marketing mit E-Mail-Marketing und erklärt dir, welcher Kanal zu deinem Business passt.

WhatsApp vs. Email Marketing

In der heutigen digitalen Ära stehen Marketingspezialisten vor der Herausforderung, die effektivsten Kanäle zur Kommunikation mit ihrem Publikum zu identifizieren. Die Auswahl ist überwältigend und die Ansprüche der Unternehmen und Marken bestimmen häufig bereits im Voraus, worauf in der Kommunikation der Fokus gelegt werden soll. Wie eine Marke kommuniziert, bestimmt einen sehr großen Teil der Außenwahrnehmung ihrer Zielgruppe und ist somit nicht zu unterschätzen.

Eine der wichtigsten Fragen, die sich Unternehmen stellen müssen, ist, ob eine Form der Direktkommunikation für sie in Frage kommt und falls ja, welcher Marketingkanal dafür erschlossen werden sollte. Als starke Kandidaten mit unterschiedlichen Vorteilen gehen dabei das WhatsApp-Marketing und das klassische E-Mail-Marketing ins Rennen. Wir schauen uns die beiden Direktkommunikationskanäle genauer an und wägen ab, wann und für welche Themen sich Unternehmen eher für den einen oder den anderen Weg entscheiden sollten.

WhatsApp vs. E-Mail - ein klassisches Modell neu aufgelegt?

WhatsApp-Newsletter sind relativ neu im Vergleich zu E-Mail-Newslettern. Die erste E-Mail wurde 1971 versendet und im Jahr 1984 erreichte das Format Deutschland. Wir blicken also dieses Jahr auf das vierzigste Jahr der E-Mail-Nutzung in Deutschland. WhatsApp hingegen feiert dieses Jahr erst seinen 15. Geburtstag, ist aber in der aktiven Nutzung vor allem in Deutschland so fest verankert, dass es von den meisten bereits als der Standard-Messenger genutzt wird.

Riesige Konstrukte des menschlichen, alltäglichen Austauschs. In beiden Fällen haben Unternehmen mittlerweile die Möglichkeit gefunden, ihre Zielgruppen in einem ganz eigenen, privaten Raum zu erreichen.

Unterschiede zwischen WhatsApp und E-Mail im Marketing

Wer einen Newsletter auf seine E-Mail-Adresse oder WhatsApp-Nummer erhält, der hat einen ganz anderen Bezug zum Unternehmen als ein Social-Media-Post, der zusätzlich von Algorithmen abhängig ist. Die Steuerung und Streuung sind wesentlich gezielter.

WhatsApp hat weltweit zwei Milliarden Nutzer, allein in Deutschland nutzen 50 Millionen Menschen den Messenger. Beeindruckend, wenn man das Alter des Messengers berücksichtigt. Die E-Mail ist mit 4,3 Milliarden Nutzern weltweit allerdings unangefochtener Platz eins der digitalen Direktkommunikation. Doch in der Handhabung gibt es in beiden Formaten klaffende Unterschiede.

Öffnungen, Klicks, Interaktion

Der Aufwand für die Erstellung von WhatsApp-Newslettern ist oft geringer, dabei sind sie allerdings in der Regel auch auf Textnachrichten beschränkt. Das tut der Quote der Öffnungen und Klicks allerdings überhaupt nicht weh, im Gegenteil. Es können bis zu atemberaubende 98% Öffnungen erreicht werden und der Kanal stellt eine Klickrate von bis zu 60% in Aussicht. Wer dies mit Echtzeit Kommunikation für Support-Anfragen und Schnellantworten für häufig gestellte Fragen kombiniert ist so nah und flexibel am Nutzer dran, wie sonst keiner.

Im Vergleich dazu ermöglichen E-Mail-Newsletter eine breitere Palette an Inhalten und bieten detailliertere Analysen. Die personalisierte Gestaltung von E-Mails ist durch HTML-Editoren und Vorlagen, die bei den meisten E-Mail-Marketing Tools in der Nutzung inkludiert sind, möglich. Die Öffnungsraten sind bei E-Mail-Newslettern allerdings stark von der Branche abhängig und schwanken zwischen 20% und 50%.

ROI und Conversion-Rate

Heißt das also, die E-Mail hat ausgespielt? Nicht so schnell mit den jungen Pferden, denn der Klassiker des Marketings punktet mit einem weiterhin außergewöhnlich hohen Return of Invest (ROI). Auch der ROI kann branchenabhängig abweichen, im Schnitt lag er in den letzten Jahren aber zwischen 39:1 und 44:1.

So deutliche Zahlen finden sich im Bereich des WhatsApp-Marketing weniger, allerdings veröffentlichte Lösungsanbieter charles in 2023, dass Unternehmen das 6-8-fache pro investierte Kampagne über WhatsApp Marketing wieder einnehmen. Ein guter Deal, doch hier trumpft die E-Mail.

Die Conversion-Rate kann ebenfalls bei E-Mails oft höher sein. Dies liegt daran, dass E-Mail-Newsletter eine größere Vielfalt an Inhalten und Call-to-Action-Buttons bieten können, die den Nutzern helfen, eine Aktion auszuführen, wie z.B. einen Kauf zu tätigen oder auf eine Website zu gelangen.

Opt-In und Datenschutz

Das Opt-In-Verfahren ist für beide Kanäle entscheidend. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Kunden dem Erhalt von Nachrichten zugestimmt haben. Dies ist nicht nur eine bewährte Praxis, sondern auch eine rechtliche Anforderung, insbesondere im Hinblick auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Im Fall der E-Mail ist das Double-Opt-In Pflicht, aber auch in WhatsApp Messengern sichert die erneute Bestätigung des bewilligten Empfangs von Marketing-Inhalten Unternehmen ab. Ein gutes E-Mail-Marketing Tool oder WhatsApp Marketing Software ermöglichen einen geschmeidigen Prozess der Integration zum Double-Opt-In und sichern direkt bei der Nutzung im Tool bereits ab, dass die Adressen und Telefonnummern, die verwendet werden, dieser Nutzung auch zugestimmt haben. Wer auf Nummer sicher gehen will und sich datenschutzrechtlich nicht in einer Grauzone aufhalten möchte, der wählt ein passendes Tool für die Umsetzung seiner Kampagnen.

Aufwand, Ressourcen, Kosten

Die Erstellung von WhatsApp-Newslettern erfordert oft weniger Zeit und Ressourcen als die Erstellung von E-Mail-Newslettern. Dies liegt daran, dass WhatsApp-Nachrichten in der Regel kürzer sind und weniger Formatierung erfordern. Dennoch erfordert das WhatsApp-Marketing eine sorgfältige Planung und Strategie, um effektiv zu sein.

Wer den Kanal allerdings nebst der Newsletter Funktion zusätzlich für Echtzeit-Kommunikation mit seinen Empfängern nutzt, der benötigt Ressourcen aus Vertrieb oder Customer Service, die über diesen Kanal aktiv werden.

Je nach gewähltem Modell fallen Kosten an, insbesondere bei Nutzung der WhatsApp Business Plattform. Die WhatsApp Business App kann von kleinen Unternehmen zunächst kostenfrei genutzt werden, es empfiehlt sich aber für skalierbare und nachvollziehbare Kampagnen in Marketing und Vertrieb direkt auf die kostenpflichtige WhatsApp Business API zu setzen. WhatsApp Newsletter lassen sich außerdem nur aus dieser WhatsApp Business API heraus versenden. Die effiziente Nutzung des Kanals benötigt außerdem technische Integration und möglicherweise die Verwendung von Chatbots, was zusätzliche Ressourcen erfordert.

Auch hier glänzt das E-Mail-Marketing im Vergleich der Kostenpunkte – viele Tool-Anbieter ermöglichen einen kostenfreien Einstieg in die Welt des E-Mail-Marketings, darunter auch acht von OMR Reviews Top 10 E-Mail-Marketing Tools:

Jenseits der kostenlosen Varianten macht das E-Mail-Marketing aber auch kostentechnisch im Rahmen der Softwarenutzung weiterhin eine gute Figur. Empfehlenswert sind Anbieter, die mit dem benötigten Wachstum der Empfängerliste mitwachsen können und flexibel im Up- oder auch Downgrade nutzbar sind.

Auf die inneren Werte kommt es an?

Es kommt auch darauf an, wie sehr sich eine Marke über die visuelle Gestaltung der Kommunikation definiert und identifiziert. Die Kanäle WhatsApp und E-Mail glänzen auf verschiedenen Ebenen, doch Mehrwert ist für alle Empfänger wichtig. Welcher Kanal bietet also mehr von diesem Wert?

WhatsApp-Newsletter bestehen in der Regel aus Textnachrichten, Bildern und Links. Auch GIFs kommen zum Einsatz. Sie sind dabei häufig kurz und prägnant, da sie fast ausschließlich auf mobilen Geräten angezeigt werden und die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer begrenzt ist. Wer allerdings zum Punkt kommt und die Markenidentität in diese Art der Kommunikation einfließen lässt, der kann mit Witz, Charme und vielen Emojis oder aber einer nüchternen, professionellen Art auch auf wenig Raum viel bewirken, wie die Öffnungszahlen zeigen.

E-Mail-Newsletter können dagegen eine Vielzahl von Inhalten enthalten, darunter Text, Bilder, Videos, interaktive Elemente und mehr. Ein E-Mail-Newsletter kann sich auch erlauben, länger in Text und Inhalt zu sein und detailliertere Informationen zu enthalten. Auch hier darf die mobile Öffnung nicht unterschätzt werden, denn 60% der E-Mails werden vom Smartphone gelesen, doch bleibt mehr Raum für kreative Freiheiten. Ästhetik, Brand-Identity und Story haben in E-Mail-Newslettern ganz andere Entfaltungsmöglichkeiten. Farbe, Anordnung der Elemente und allgemeiner Look unterliegen vollkommen der eigenen Gestaltung und Markenpräferenz.

KI, Automatisierung, Personalisierung

Sowohl WhatsApp- als auch E-Mail-Marketing-Tools bieten Funktionen zur Automatisierung und Personalisierung von Nachrichten. Durch die Segmentierung der Zielgruppe und die Verwendung von Datenanalysen können Unternehmen gezielte Nachrichten erstellen, die auf die Interessen und Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten sind.

E-Mail-Marketing-Tools bieten darüber hinaus häufig zahlreiche Integrationen mit anderen Marketing- und Business-Tools, was es Unternehmen ermöglicht, ihre Marketingstrategie nahtlos zu erweitern und anzupassen. Sie können beispielsweise E-Mail-Marketing mit E-Commerce-Plattformen, Social-Media-Marketing, Content-Erstellung und anderen Marketingaktivitäten verknüpfen.

Auch die immer weiter verbreitete KI-Nutzung zeigt sich in den beiden Kanälen. Im Rahmen von WhatsApp wird dies über Software-Anbieter wie Sinch Engage beispielsweise durch die Erstellung von Chatbots relevant. Inhaltlich beim Finden von Betreffzeilen oder Textabschnitten bietet hingegen CleverReach für das E-Mail-Marketing eine integrierte KI, die Optionen und Hilfe für die Erstellung von Content liefert.

Fazit: E-Mail oder WhatsApp – the winner is?

Wie so oft liegt die Qual der Wahl beim Anwender – Unternehmen müssen sich in den beschriebenen Elementen wiederfinden und überlegen, welche Strategie für sie und ihre Zielgruppe von besonderer Bedeutung ist.

Die Wahl zwischen WhatsApp und E-Mail hängt von den Zielen, der Zielgruppe und den Ressourcen des Unternehmens ab. Für Echtzeitinteraktionen, kurze Benachrichtigungen und eine persönliche Kundenbetreuung ist WhatsApp ideal, es kann aber je nach Software auch für den Start schon recht kostenintensiv werden. Für umfassendere Inhalte, detaillierte Analysen und eine starke Corporate Identity in der Kommunikation eignet sich die E-Mail weiterhin besser und lässt auch einen kostengünstigen Einstieg mit Wachstumspotenzial zu.

Wer ganz am Anfang seiner Direktkommunikation-Journey steht, sollte sich mit den Vor- und Nachteilen der Kanäle intensiv auseinandersetzen und zunächst einen Kanal ausprobieren. Denn egal ob nun WhatsApp oder E-Mail, beide Kanäle benötigen jeweils eine eigene Strategie und Ressourcen für die Umsetzung und Durchführung dieser.

Empfehlenswerte E-Mail-Marketing-Softwares

Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte E-Mail-Marketing-Softwares. Wir stellen über 150 Lösungen vor, die optimal für kleine und mittlere Unternehmen, Start-ups sowie Großkonzerne zugeschnitten sind. Diese Softwares bieten umfassende Unterstützung in allen Aspekten des E-Mail-Marketings. Nutze diese Chance, die verschiedenen E-Mail-Marketing-Tools zu vergleichen und dabei auf echte und verifizierte Nutzerbewertungen zurückzugreifen:

Jacqueline Schwestka
Autor*In
Jacqueline Schwestka

In PR und Marketing zu Hause schreibt Jacqueline als Senior Consultant der Agentur BOHMerang regelmäßig Fachbeiträge aus den Bereichen E-Commerce und Kommunikation. Mit Blick auf die Zahnräder und Stellschrauben der Direktkommunikation folgt sie Trends, Kennzahlen und Innovationen auf schreibendem Fuße.

Alle Artikel von Jacqueline Schwestka

Im Artikel erwähnte Softwares

Im Artikel erwähnte Software-Kategorien

Ähnliche Artikel

Komm in die OMR Reviews Community & verpasse keine Neuigkeiten & Aktionen rund um die Software-Landschaft mehr.