Personal Branding auf LinkedIn

In diesem Artikel erfahrt Ihr, wie Personal Branding auf LinkedIn funktioniert und welche Dos und Don'ts es dabei zu beachten gibt.

Personal Branding - ein neues Buzzword, dass aktuell stark im Trend ist, möge man meinen. Dabei ist die grundsätzliche Idee des Personal Branding keineswegs neu. Personal Branding beruht auf dem Fakt, dass Menschen anderen Menschen mehr vertrauen als Produktmarken oder Unternehmen und somit Personenmarken ein höheres Vertrauen genießen können. 

Das Gute: Jede*r besitzt schon seine oder ihre eigene Personal Brand. Diese Marke ist geprägt durch die Dinge, für die Ihr wahrgenommen werdet. Charakter, Hobbys, Äußerlichkeiten, Interessen, all das, was Ihr Eurem Umfeld unbewusst oder bewusst von Euch preisgebt. 

Das noch viel Bessere: Ihr könnt diese Wahrnehmung selbst aktiv gestalten. Sprich durch aktives Personal Branding könnt Ihr selbst bestimmen, wie und wofür Ihr von anderen gesehen werden möchtet. Der digitale Wandel eröffnete dafür zusätzlich zahlreiche Möglichkeiten. 

Insbesondere LinkedIn bietet im professionellen Kontext eine ideale Plattform die Agenda Eurer eigenen Personal Brand selbst zu setzen. Wie das Ganze funktioniert und welche Tipps Ihr unbedingt befolgen solltet, erklärt Euch Charlotte Saebsch in diesem Artikel.

Was ist Personal Branding auf LinkedIn? 

Personal Branding bezeichnet schlicht den Aufbau einer Personenmarke. Kein Unternehmen oder Produkt, sondern der Mensch als Individuum steht im Mittelpunkt. 

Dabei geht es nicht um die Veränderung der eigenen Persönlichkeit, sondern vielmehr darum, die eigenen Stärken in den Vordergrund Eurer persönlichen Marke zu stellen. 

Ziel ist es, mit der jeweiligen Expertise und Leidenschaft sowie mit den individuellen Errungenschaften und Leistungen in einer breiteren Öffentlichkeit sichtbar zu werden. Gleichzeitig ist damit auch die Verankerung der eigenen Person im Top-of-Mind der Zielgruppe angestrebt. Eure Ziel-Audience soll idealerweise beim Aufkommen bestimmter Thematiken oder Probleme direkt an Euch als Expert*in und Lösungsanbieter*in denken. 

Personal Branding in die digitale Welt übertragen, kann man auch als das Management der eigenen Reputation in der Onlinewelt verstehen. Eine Reputation über die Ihr, wie nie zu vor, selbst die Kontrolle haben könnt. Ein Image, bei dem Ihr selbst beeinflussen könnt, wie Ihr gesehen werden möchtet, indem Ihr entscheidet, was beispielsweise in Euren Social-Media-Profilen über Euch preisgeben wird. 

Auch LinkedIn, als weltweit größtes Business-Netzwerk, macht es seinen Usern möglich mit eigens kreierten Inhalten in Erscheinung zu treten. Dieser kreierte und geteilte Content zahlt jeweils auf Eure Personal Brand, also Eure Onlinereputation ein. Ihr werdet durch kontinuierliches Posten für Eure Inhalte bekannt und könnt Euch durch aktive Teilhabe innerhalb des LinkedIn Netzwerkes Euren Schwerpunktthemen entsprechend positionieren. 

Personal Branding auf LinkedIn bedeutet dementsprechend durch verbreitete Inhalte für ein bestimmtes Thema wahrgenommen und damit nachhaltig assoziiert zu werden. 

Warum bietet sich LinkedIn für Personal Branding an? 

LinkedIn ist mit fast 830 Mio. monatlichen Nutzer*innen das größte Businessnetzwerk weltweit. Tendenz steigend. 

Wer denkt, LinkedIn sei nur für Jobsuchende, hat weit gefehlt. 

Auf LinkedIn tummeln sich Recruiter*innen, Entscheider*innen, Management, Business Ownern und CEOs gleichermaßen. Man kann in der Theorie von allen gesehen werden. 

Googelt man seinen eigenen Namen und heißt nicht gerade Max Mustermann, führt einen der erste Google-Treffer meist zum LinkedIn Profil. LinkedIn ist Euer Onlinegesicht in der Businesswelt. 

Ein bewusster Personal Brand Aufbau auf LinkedIn, lohnt sich für jede*n. 

Als Angestellte in einem Unternehmen habt Ihr intern kaum die Möglichkeit Eure Expertise zu unterstreichen bzw. gelangen Eure erbrachten Leistungen oft nur über Gatekeeper auch in andere Abteilungen oder gar ins höhere Management. Auf LinkedIn hingegen ist es möglich, dass die*der CEO direkt von Euch, Euren Errungenschaften und Eurem Können liest. Ihr gewinnt demnach auch intern an Aufmerksamkeit und Reputation, wenn Ihr auf LinkedIn aktiv seid. Dieser transparente Expertenstatus kann auch zum Vorteil bei Gehaltsverhandlungen oder Beförderungen werden. 

Darüber hinaus kann es im Sinne von Corporate Influencing (als Marketing) für Euren Arbeitgeber*in sehr wertvoll sein, wenn Ihr über berufliche Themen berichtet, die sowohl Eure eigene Personal Brand formen als auch auf ihn als Employer einzahlen. 

Und natürlich schläft auch der Arbeitsmarkt nicht. Selbst, wenn Ihr Euch (noch) nicht aktiv nach dem nächsten Karriere-Schritt umschaut, werden Recruiter*innen oder andere Unternehmen auf Euch aufmerksam und unterbreiten Euch ggf. interessante Angebote ohne, dass Ihr je auch nur eine Bewerbung schreiben musstet. 

Selbstständige und Unternehmer*innen können durch den Aufbau ihrer Personal Brand auf LinkedIn Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei ihrer Zielgruppe generieren. Dies zahlt sich wiederum auf den Produkt- oder Dienstleistungsabverkauf aus. Menschen vertrauen immer eher anderen Menschen, ehe sie Unternehmen oder Produktmarken vertrauen. Durch eine gut etablierte Personenmarke werdet Ihr seltener aktiv Sales oder gar „Cold Calling“ betreiben müssen. Personal Branding bietet damit auch eine wichtige Grundlage für Social Selling auf LinkedIn. 

Generell solltet Ihr Euch Euer Netzwerk und Eure Personal Brand aufbauen, ehe Ihr sie braucht. 

Personal Branding ist nicht als Sprint, sondern als ein Marathon zu verstehen. Es braucht Zeit und Kontinuität bis sich etabliert hat, wofür Ihr Expert*innen seid. 

Ein Punkt ist also ganz entscheidend: Fangt an. 

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6 Tipps für Personal Branding auf LinkedIn 

Rock your LinkedIn-Profil

Bevor Ihr aktiv mit dem Gestalten Eurer Personal Brand durch eigene Content-Beiträge startet, solltet Ihr sicher sein, dass der Grundstein gelegt ist. Der Grundstein ist in diesem Fall Euer LinkedIn-Profil oder so gesehen Eure digitale Visitenkarte. 

Ebenso wenig, wie Ihr auf (Business-) Veranstaltungen im Jogger auftaucht, sollte auch Euer LinkedIn-Profil nicht wie eine übergeworfene Jogginghose daherkommen, sondern vorher eine Profiloptimierung durchlaufen. 

Seid fokussiert

Oder besser gesagt, habt überhaupt einen Fokus. Überlegt Euch, bevor Ihr startet, was Euer Nischenthema sein soll bzw. wofür Ihr sichtbar werden möchtet. Zu viele Themen verwässern Eure Personal Brand und es wird nicht deutlich in welchem Bereich Ihr tatsächlich einen Expertenstatus habt. Entscheidet Euch daher vor ab für eine, für Euch zielführende Positionierung. Diese kann Dinge widerspiegeln, die Ihr besonders gut könnt oder auch ein Themengebiet sein, für das Ihr Euch insbesondere interessiert. Natürlich können auch Euer Dienstleistungsangebot oder die fachliche Expertise in Eurem Job Fokusthemen sein. 

Seid Ihr selbst

Wie schon eingangs erwähnt, geht es beim Personal Branding keineswegs um eine Persönlichkeitsveränderung, sondern viel mehr um das punktuelle Sichtbarmachen Eurer existierenden Persönlichkeit. Kaum jemand möchte hochtrabend formulierte Pressesprecher*innentexte auf LinkedIn lesen, wenn es um persönliche Profile geht. Das Wichtigste an einer Personal Brand? Die Persönlichkeit! Zeigt etwas davon und seid authentisch innerhalb Eurer Beiträge. Es wird Euch mit Vertrauensaufbau und Reichweite gedankt. 

Erzählt eine Geschichte

Stellt nicht einfach nur Euer Produkt oder Eure Leistung ins Schaufenster. Schreit nicht einfach laut „Hier bin ich und das kann ich!“, sondern erzählt die Geschichte drumherum, sodass das Publikum damit interagieren kann. Menschen lieben Inhalte, mit denen sie sich identifizieren können, die inspirieren oder ihnen etwas beibringen. Das baut Vertrauen und Glaubwürdigkeit auf und bleibt nachhaltig im Gedächtnis. 

Seid konstant

Personal Branding ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Gerade am Anfang werden Eure Zahlen nicht wie erwünscht in die Höhe schnellen. Es braucht eine gewisse Zeit sich ein soziales Netzwerk aufzubauen und eine Community zu bilden. Gebt daher nicht frühzeitig auf, sondern bleibt konstant in Eurer Content-Planung und in Eurem Posting-Rhythmus. 

Sucht Euch Vorbilder

Orientiert Euch an Personen, die schon da sind, wo Ihr hinmöchtet. Sucht Euch bereits erfolgreiche Personal Brands raus und schaut Euch an, was diese richtig machen.  

3 Don’ts beim Personal Branding auf LinkedIn 

Posten ohne Mehrwert 

Ja, man kann auch ohne Mehrwert Beiträge teilen. Zum Beispiel, indem Ihr postet, dass Ihr am Kongress XYZ teilgenommen habt und es echt toll war. Hier draus lässt sich in den meisten Fällen aber kein wirklicher Mehrwert für Euer Netzwerk ziehen. Mehrwert erhält dieser Post erst, wenn Ihr beispielsweise mitteilt, was Eure Key Learnings auf diesem Kongress waren. 

Keine Zeit einplanen

Personal Branding auf LinkedIn ist nichts, was mal eben nebenbei passiert. Neben der Zeit, die Ihr für Eure eigene Content-Erstellung einplant, solltet Ihr Euch darüber hinaus auch Zeit nehmen, mit dem Content anderer zu interagieren. Auch Kommentare Eurerseits sollten einen Mehrwert für andere schaffen und können auf Eure Personal Brand einzahlen. Im Durchschnitt sollten mindestens 15 Minuten pro Tag für LinkedIn eingeplant werden. 

Nicht anfangen

Viele sind der Meinung sie hätten nichts Erwähnenswertes zu berichten „Wen würde das schon interessieren?“ oder haben Angst davor, was andere dazu sagen und fangen deshalb gar nicht erst an in die Sichtbarkeit zu treten. Am Anfang wird es sicherlich weniger Reaktionen regnen, aber es wird immer jemanden geben, der sich in ähnlichen Situationen befindet, der inspiriert wird, der einen Mehrwert mitnimmt auch ohne, dass derjenige sich vielleicht bemerkbar macht. 

Nicht anzufangen und sich keine Personal Brand aufzubauen, ist eine vertane Chance in der professionellen Karriereplanung. 

Wie baut man bei LinkedIn eine Personal Brand auf? 

Um bei LinkedIn eine Personal Brand aufzubauen, muss die Basis stimmen. Euer LinkedIn-Profil. Euer LinkedIn-Profil sollte auf den ersten Blick zu erkennen geben, in welchem Bereich Ihr Euch positionieren möchtet. 

Das Titelbild ist dafür eine erste geeignete Anlaufstelle. Verschenkt diesen Platz nicht. Natürlich könnt Ihr Eurer Thematik entsprechend, ein passendes Foto verwenden oder eventuell stellen auch Eure Arbeitgeber passende Corporate Titelbilder bereit. Darüber hinaus könnt Ihr Euer Titelbild beispielsweise mit Canva selbst gestalten und mit Schlagwörtern oder gar einem Positionierungsstatement versehen. 

Genauso wichtig wie das Titelbild ist natürlich auch Euer Profilbild. Auch hier könnt Ihr ein Branding Statement setzen, indem Ihr zum Beispiel eine auffällige Farbe tragt oder den Hintergrund in einer entsprechenden Farbe anlegt. Auch das erschafft einen Wiedererkennungswert und sticht heraus. 

Weitere wichtige Abschnitte, die Ihr nutzen solltet, sind der Profilslogan und die Auswahl der Hashtags im Creator Modus. Auch hierdurch sollte Eure Expertise und Eure Thematik direkt sichtbar werden. 

Nach der Pflicht kommt die Kür. Und diese steht unter dem Motto: Nur wer sichtbar ist, findet auch statt. 

Um für ein Thema als Expertin bzw. Experte gesehen zu werden, muss man seinen Expertenstatus natürlich auch unter Beweis stellen bzw. nach außen tragen. 

Idealerweise überlegt Ihr Euch eine nachhaltige Content-Strategie, die stetig auf Eure Positionierung einzahlt. Bei Eurer Inhaltsgestaltung solltet Ihr dementsprechend auch immer auf die Resonanz mit euer Personal Brand achten. Eine zu breite Themenfächerung verwässert Eure Personenmarke. 

Content-Ideen findet Ihr, wenn nicht aus eigenen Erlebnissen und Erfahrungen, beispielsweise in Newslettern Eurer Branche, in (Online-)Zeitungen, bei bekannten LinkedIn Influencer (z.B. den LinkedIn Top Voices) oder auch in Eurem Netzwerk. Seid aber keine Copy Cat, sondern gebt den Inhalten Euren eigenen Blickwinkel und lasst Eure Expertise bei der Beitragserstellung mit einfließen.

Neben der Erstellung von eigenen Beiträgen könnt Ihr auch durch das Kommentieren und Interagieren mit Beiträgen in Eurem Netzwerk an Sichtbarkeit gewinnen. Sinn macht es auch hier, die Beiträge anderer zu kommentieren, die zu Eurer gewählten Positionierung passen. 

Welche Tools eignen sich zum Aufbau einer Personal Brand auf LinkedIn?

Das Schöne ist: Es braucht im Grunde keine zusätzlichen Hilfsmittel um deine Personal Brand auf LinkedIn aufzubauen. 

Dennoch gibt es einige hilfreiche Tools, die Euch bei der Content-Aufbereitung und Planung das Leben erleichtern werden. 

Für die Momente, wo Euch spannende Content-Ideen kommen oder Ihr auf interessante Artikel und Newsletter stoßt, die später eine passende inhaltliche Grundlage für ein Posting liefern könnten, lohnt es sich eine Notizanwendung wie Evernote zu nutzen. Diese erleichtern Euch das Sammeln, Ordnen und Finden von Notizen. 

Auch Notion oder Asana können sehr gut für Notizen oder auch für die übersichtliche Content-Planung eingesetzt werden.

Natürlich ist kein Mensch perfekt, aber gerade im professionellen Kontext möchte man ungern negativ durch Rechtschreibfehler auffallen. Um Eure Beiträge vorab auf Tipper und Kommata zu überprüfen, bieten sich Anwendungen wie LanguageTool an. 

Darüber hinaus ist der LinkedIn Algorithmus positiv gegenüber begleitenden Medien, wie Fotos oder Videos gestimmt. 

Für das Cutten von Videos kann klassisch auf iMovie oder andere Video Editing-Tools zurückgegriffen werden. 

Um den Content grafisch aufzubereiten und ihm beispielsweise ein unterstützendes, visuelles Branding zu verleihen, bietet Canva Pro, als webbasiertes Designprogramm, die simpelste Lösung an ohne über große Designkenntnisse verfügen zu müssen. 

Fazit

Der Aufbau einer Personal Brand auf LinkedIn kann in alle Hierarchieebenen, Branchen und Professionen zum entscheidenden Vorteil werden. Personal Branding öffnet Türen und ist eine der besten Investition in die berufliche Karriere.

Jeder kann Personal Branding für sich nutzen und selbst gestalten. Man braucht keine Persönlichkeitsveränderung, sondern nur den Mut in die Sichtbarkeit zutreten. 

Mein allgemeiner Tipp am Ende: Macht es nicht zu kompliziert, sondern fangt an. Jeder LinkedIn Account und jede Personal Brand ist irgendwann mal bei null gestartet.

Charlotte Saebsch
Autor*In
Charlotte Saebsch

Charlotte Saebsch ist freiberufliche Marketing-Beraterin aus Berlin. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung im Agentur-, Fashion- und Finance-Marketing hat sie sich selbstständig gemacht und verhilft nun Unternehmen, Star-ups und auch Einzelpersonen zu mehr Sichtbarkeit und Brand Awareness, mit einem Schwerpunkt auf Social Media- und Content-Marketing. Insbesondere der Aufbau ihrer eigenen Personal Brand auf LinkedIn hat ihr viele Türen geöffnet. Innerhalb von eigens konzipierten LinkedIn-Schulungen hilft sie sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen beim optimierten und wertsteigernden Umgang mit dem Businessnetzwerk.

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