CDP, CRM und DMP: Ist doch alles das gleiche, oder?

Pia Heßler 27.12.2022

Wir zeigen Euch die gemeinsamen Schnittstellen und Unterschiede zwischen Customer-Data-Plattforms (CDP), Customer-Relationship-Managements (CRM) und Disease-Management-Programs (DMP)

Alle drei Programme haben eines gemeinsam: Die Softwares, die dahinterstecken, erfüllen den gleichen Zweck. Sie verarbeiten und verwalten Kunden- bzw. Patienten-Daten. Doch sind Customer-Data-Plattforms, Customer-Relationship-Managements und Disease-Management-Programs deshalb das Gleiche? In diesem Artikel erfahrt
Ihr, was sie verbindet und inwiefern sie sich voneinander unterscheiden.

Was ist ein CDP?

CDP vs CRM vs DMP.png

Quelle: element61

Die Abkürzung CDP steht für Customer-Data-Plattform (Kunden-Daten-Plattform). CDPs erfassen Kunden-Daten aus unterschiedlichen Quellen und vereinen diese in einer Plattform. Dafür erfassen sie Daten der Erstanbieter*innen (First-Party-Daten), standardisieren und transformieren sie. CDPs gleichen die einzelnen Kundenidentitäten in den unterschiedlichen Systemen – etwa Eurem CRM und Eurem Marketing-Automatisierungs-Tool – ab und verbinden sie in einem einzigen Kunden-Profil. Jede neue Aktion löst eine Aktualisierung des Kunden-Profils im CDP aus. Nutzer*innen können mit CDPs das Verhalten ihrer Kund*innen in sämtlichen Medien nachvollziehen und analysieren.

Mit CDPs könnt Ihr Interaktionen sowie deren Länge und Häufigkeit auf sämtlichen Kanälen nachverfolgen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Homepages
  • Online-Shops
  • Apps
  • Live-Chats

Daneben könnt Ihr mit CDPs sämtliche Transaktions-Daten und demografische Daten über Eure Kund*innen und deren Verhalten herausfinden.

Wer kundenbezogene Daten erfasst und verarbeitet, muss sich an die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) halten. Zur Einhaltung Datenschutz-rechtlicher Aspekte könnt Ihr in CDPs Einwilligungsattribute festlegen. Basierend darauf leitet Eure Customer-Data-Plattform Daten automatisch an autorisierte Stellen weiter. Auch die Löschung Eurer Daten – beispielsweise, wenn Eure Kund*innen von ihrem Recht auf Löschung Gebrauch machen oder gesetzliche Fristen dies von Euch verlangen – könnt Ihr mit CDPs umsetzen. Sie identifizieren die entsprechenden Daten systemübergreifend.

Ein CDP ist das Herzstück Eures Marketings. Es verbindet all Eure Marketing-Plattformen und unterstützt Eure Marketingabteilung bei Kampagnen, Marktanalysen und in puncto Business-Intelligence ohne Eure IT-Abteilung oder Vertriebs-Abteilung einbeziehen zu müssen.

Übliche CDP-Anwendungsbereiche:

  • Kunden-Segmentierung
  • Lead-Bewertung
  • Retargeting
  • A/B-Testing
  • Marketing-Automatisierung
  • Conversion-Rate-Optimierung
  • Zustellbarkeits-Optimierung im E-Mail-Marketing
  • Online-Bewertungs-Optimierung
  • Customer-Journey-Optimierung

Was ist ein CRM?

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Quelle: Zoho CRM

Die Abkürzung CRM steht für Customer-Relationship-Management (Kunden-Beziehungs-Management). CRMs dienen als gemeinsame kanalübergreifende Arbeitsfläche für Teams – insbesondere im Vertrieb, Marketing, E-Commerce, Partner-Management und Kunden-Service. In CRMs können Teammitglieder Interaktionen zwischen ihnen und anderen Geschäftspartnern erfassen, analysieren und bewerten. Die Interaktionen können per E-Mail, Telefon, Social-Media oder im persönlichen Gespräch stattfinden. Jede noch so kleine Information – wie Hobbys oder Geburtstage Eurer Gesprächspartner*innen – können darin festgehalten werden, um die Kommunikation langfristig zu verbessern.

Mit CRMs könnt Ihr sämtliche Informationen erfassen sowie Aktionen planen und umsetzen:

  • Gesprächsprotokolle hinterlegen
  • Vertriebs- und Marketing-Aktionen planen, durchführen und auswerten
  • Termine planen, durchführen und auswerten
  • Kontakte kategorisieren
  • Anfragen erfassen 

Die im CRM erfasste Informationen müssen nicht ausschließlich Leads und Kund*innen betreffen. CRMs können ebenfalls für Beschaffungs- und Recruiting-Prozesse eingesetzt werden.

Ein CRM ist der digitale Ort des Geschehens, an dem alle Aktionen und Informationen zusammenlaufen, die Eure internen und externen Geschäftsbeziehungen verbessern sollen.

Übliche Anwendungsbereiche:

  • Kunden- und Lead-Stammdaten-Verwaltung
  • Status-Verfolgung beim Erreichen von Zielen
  • Customer-Journey-Nachverfolgung
  • Service-Status-Nachverfolgung (Retouren-Abwicklung)
  • Onboarding-Prozess und Kandidaten-Management

Was ist ein DMP?

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Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss

Die Abkürzung DMP steht für Disease-Management-Programs (Krankheits-Behandlungs-Programme). DMPs erfassen regelmäßige Beratungs-Gespräche und Untersuchungen bei Arzt-Terminen von chronisch erkrankten Personen und die Vermittlung von Hintergrund-Informationen. DMPs sollen ein einheitliches Behandlungs-Vorgehen – unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungs-Standes – ermöglichen und so überflüssigen Komplikationen und Krankenhausaufenthalten vorbeugen. DMPs werden seit 2002 in Deutschland von gesetzlichen Krankenkassen in Zusammenarbeit mit Ärzt*innen angeboten. Die teilnehmenden Praxen müssen gewisse Voraussetzungen und Qualitäts-Kriterien erfüllen. Die Inhalte der DMPs orientieren sich an den Richtlinien des G-BA (Gemeinsamen Bundesausschusses).

Aktuell gibt es DMPs für folgende chronische Erkrankungen:

  • Diabetes mellitus Typ 1 und 2
  • Asthma
  • COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
  • Brustkrebs
  • KHK (Koronare Herzkrankheit) mit dem Modul chronische Herzinsuffizienz

Wodurch unterscheiden sich CDPs, CRMs und DMPs? 

Näher betrachtet, haben CDPs, CRMs und DMPs mehr Unterschiede als
Gemeinsamkeiten. Die Details haben wir für Euch zusammengefasst:

Customer Data Platforms (CDPs)

Definition: Ein CDP erstellt eine umfangreiche Kunden-Datenbank, auf die all Eure Systeme zugreifen können. Das ermöglicht Euch die Analyse, Nachverfolgung und Verwaltung Eurer Kunden-Interaktionen.

Zweck: CDPs sollen all Eure Marketing-relevanten Systeme miteinander vereinen. Außerdem sollen sie die Einhaltung der DSGVO-Regeln vereinfachen und als Grundlage für Eure Kunden-Daten-Aktivierung dienen.

Funktionen und Aufgaben von CDPs:

  • Kunden-Daten sammeln
  • Kunden-Profile aus gesammelten Daten erstellen
  • Kunden-Profile in Zielgruppen unterteilen
  • Buyer-Persona erstellen (Customer-Journey-Tracker)
  • Wunsch-Kund*innen identifizieren
  • Kampagnen-Reichweite erhöhen

Vorteile von CDPs:

  • Ihr müsst keinen Gedanken mehr an Datensilos verschwenden
  • Eure Datenberge werden sinnvoll zusammengefasst
  • CDPs vereinfachen Eure Daten-gesteuerten Projekte
  • Sie ermöglichen Euch eine Daten-basierte Entscheidungs-Grundlage
  • Sie funktionieren Kanal-übergreifend
  • und Geräte-übergreifend
  • CDPs vereinfachen Euch die Datenschutz-Konformität (DSGVO)
  • Ein CDP ist das Herzstück Eurer Marketing-Architektur

Beispiele:

Ihr könnt Euch einfach nicht entscheiden? Werft einen Blick in unseren Top-5-CDPs-Artikel!

 
 

Customer-Relationship-Management-Software (CRM)

Definition: Ein CRM ist der digitale Treffpunkt, an dem Ihr (Kunden-) Daten verwalten, verarbeiten und auswerten könnt.

Zweck: CRMs sollen Euch bei der Verbesserung all Eurer Geschäfts-Beziehungen helfen – unabhängig von Eurer Abteilung.

Funktionen und Aufgaben von CRMs:

  • Kunden-Daten sammeln
  • Interaktions-Daten sammeln
  • Kunden-Gesamt-Überblick vermitteln
  • Projekt-Statusverfolgung

Vorteile von CRMs:

  • CRMs ermöglichen eine strukturierte Daten-Erfassung und -Verarbeitung
  • Ihr bekommt Zugang zu relevanten Informationen für alle Projektmitglieder
  • Sie fördern eine Team-übergreifende Zusammenarbeit
  • CRMs ermöglichen Euch eine Daten-basierte Entscheidungs-Grundlage
  • Sie umfassen Berichts-Funktionen
  • und erleichtern Eure Ziel-Verfolgung mit Vertriebs-Kennzahlen

Beispiele:

 
 

Data-Management-Plattforms (DMP)

Definition: Ein DMP ermöglicht chronisch erkrankten Personen ein strukturiertes Behandlungs-Programm. Einrichtungs-unabhängig können Erkrankte auf einem einheitlichen Forschungs-Stand von ihren Ärzt*innen behandelt werden.

Zweck: DMPs sollen Beschwerden lindern und ein Fortschreiten einer chronischen Krankheit aufhalten und so die Lebensqualität verbessern.

Funktionen und Aufgaben von DMPs:

  • Patienten-Daten erfassen und auswerten
  • Grundlage für individuellen Therapie-Plan
  • Medikamentöse und therapeutische Behandlung dokumentieren
  • Schulungs-Termine und Kontroll-Untersuchungen koordinieren
  • Status-Verfolgung von Behandlungs-Erfolgen

Vorteile von DMPs:

  • DMPs sorgen für Behandlung durch auf die Therapie spezialisierte Ärzt*innen
  • Sie vermeiden Behandlungs-Unterbrechungen
  • DMPs erleichtern die Arzt-Suche

Beispiele:

 
 

Diese und weitere von Nutzer*innen bewertete Customer Data Platforms (CDP)Customer-Relationship-Managements (CRM) und Data-Management-Plattforms (DMP) findet Ihr bei OMR Reviews. 

Pia Heßler
Autor*In
Pia Heßler

Pia war mehr als 10 Jahre im Vertrieb und Marketing verschiedenster Unternehmen aktiv. Danach gründete sie ihr eigenes Unternehmen und betreibt dieses zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin.

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