EHR Software & Tools im Vergleich


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Was ist Electronic Health Record Software?

Electronic Health Record Software, auch bekannt als EHR Software, ist eine digitale Lösung zur systematischen Erfassung, Speicherung und Verwaltung von Patientendaten und medizinischen Informationen in Gesundheitseinrichtungen. Diese Software richtet sich vornehmlich an Ärzt*innen, Pflegekräfte, Krankenhäuser, medizinische Praxen und andere Gesundheitseinrichtungen. EHR Software wird in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt, darunter in der ambulanten und stationären Patientenversorgung, in spezialisierten Fachbereichen wie Kardiologie oder Onkologie, in der Verwaltung von Arztpraxen und Kliniken sowie in Forschung und Lehre.

Die Kernfunktion dieser Software besteht darin, eine elektronische Patientenakte zu führen, in der alle relevanten Gesundheitsinformationen eines Patienten gesammelt werden. Dies umfasst medizinische Vorgeschichte, Diagnosen, Behandlungspläne, Medikationspläne, Impfungen, Laborergebnisse und radiologische Bilder. Die Software ermöglicht eine effiziente Kommunikation zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern und unterstützt die kontinuierliche, qualitativ hochwertige Patientenversorgung. Außerdem trägt sie zur Verbesserung der Diagnosestellung und Behandlung bei, indem sie den Ärzt*innen einen schnellen Zugriff auf vollständige und aktuelle Patienteninformationen ermöglicht.

Die Implementierung einer EHR Software kann zur Steigerung der Effizienz in Gesundheitseinrichtungen beitragen, indem sie manuelle Prozesse reduziert, die Verwaltung vereinfacht und den Zeitaufwand für die Dokumentation minimiert. Darüber hinaus unterstützt sie bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Standards im Gesundheitswesen, wie dem Datenschutz und der Datensicherheit.

Funktionen von Electronic Health Record Software

Elektronische Patientenakten

Eine der zentralen technischen Funktionen der Electronic Health Record Software (EHR Software) ist die Verwaltung elektronischer Patientenakten. Diese Funktion ermöglicht es Gesundheitsdienstleistern, alle relevanten Patienteninformationen in einer digitalen Akte zu speichern und zu verwalten. Dies umfasst medizinische Vorgeschichte, Diagnosen, Behandlungspläne, Notizen zu Patientenbesuchen, Testergebnisse und Impfinformationen. Die Software stellt sicher, dass die Daten strukturiert, leicht zugänglich und aktualisierbar sind. Dies erleichtert eine kontinuierliche, umfassende Patientenversorgung und unterstützt Ärzt*innen bei der Entscheidungsfindung, indem sie ihnen einen schnellen Zugriff auf die komplette Patientenhistorie ermöglicht.

Terminplanung und Management

Eine weitere wichtige Funktion der EHR Software ist die Terminplanung und das Management. Diese Funktion hilft medizinischen Einrichtungen, Patiententermine effizient zu planen, zu organisieren und zu verwalten. Sie ermöglicht es, Termine zu buchen, zu ändern, zu bestätigen und zu stornieren. Zudem kann die Software automatische Erinnerungen an Patienten senden und Wartelisten verwalten. Diese Funktion trägt zur Optimierung des Arbeitsflusses bei, minimiert Wartezeiten für Patienten und verbessert die allgemeine Patientenbetreuung.

Medikationsmanagement

Das Medikationsmanagement ist eine essenzielle Funktion der EHR Software. Sie unterstützt Gesundheitsdienstleister bei der Verordnung, Verwaltung und Überwachung von Medikamenten. Die Software ermöglicht das elektronische Verschreiben, die Überprüfung von Medikamenteninteraktionen und Allergien, sowie die Verfolgung der Medikamenteneinnahme der Patienten. Diese Funktion erhöht die Patientensicherheit, indem sie das Risiko von Medikationsfehlern reduziert und eine effiziente Medikamentenverwaltung gewährleistet.

Interoperabilität

Interoperabilität ist eine Schlüsselfunktion der EHR Software, die die Fähigkeit bezeichnet, nahtlos mit anderen Gesundheitssystemen und -technologien zu kommunizieren und Daten auszutauschen. Diese Funktion ist entscheidend, um eine umfassende und kontinuierliche Patientenversorgung über verschiedene Einrichtungen und Spezialgebiete hinweg zu gewährleisten. Interoperabilität ermöglicht es Gesundheitsdienstleistern, auf relevante Patientendaten von anderen Einrichtungen zuzugreifen und diese zu teilen, was die Koordination der Pflege verbessert und Doppeluntersuchungen vermeidet.

Sicherheit und Datenschutz

Die Gewährleistung von Sicherheit und Datenschutz ist eine unverzichtbare Funktion der EHR Software. Angesichts der Sensibilität von Gesundheitsdaten muss die Software starke Sicherheitsprotokolle und Datenschutzmaßnahmen implementieren. Dies beinhaltet Verschlüsselung, sichere Anmeldungsverfahren, Zugriffskontrollen und regelmäßige Sicherheitsaudits. Diese Funktionen sind entscheidend, um die Einhaltung von Datenschutzgesetzen zu gewährleisten, das Vertrauen der Patient*innen zu sichern und die Integrität und Vertraulichkeit der Patientendaten zu schützen.

Wer nutzt Electronic Health Record Software

Ärzt*innen und Medizinisches Fachpersonal

Für Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal ist die Electronic Health Record Software (EHR Software) ein unverzichtbares Werkzeug im täglichen Arbeitsablauf. Sie ermöglicht es Ärzt*innen, schnell und effizient auf vollständige Patientenakten zuzugreifen, was für die Diagnosestellung und Behandlungsplanung entscheidend ist. Durch die Verwendung von EHR können Ärzt*innen Medikationen elektronisch verordnen, Behandlungspläne erstellen und die Fortschritte der Patient*innen überwachen. Die Software unterstützt auch die Kommunikation mit anderen Gesundheitsdienstleistern, was eine koordinierte und umfassende Patientenversorgung erleichtert. Darüber hinaus hilft die EHR Software bei der Einhaltung klinischer Richtlinien und der Dokumentation für rechtliche Zwecke.

Krankenhäuser und Kliniken

Krankenhäuser und Kliniken profitieren in hohem Maße von der Implementierung einer EHR Software, da sie eine zentrale Rolle in der Koordination der Patientenversorgung und im Gesundheitsmanagement spielt. Die Software ermöglicht es dem Krankenhauspersonal, Patienteninformationen effizient zu verwalten, von der Aufnahme bis zur Entlassung. Sie unterstützt die Verwaltung von Terminen, die Bettenbelegung und das Medikationsmanagement. Außerdem erleichtert die EHR Software den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Abteilungen, was für die Behandlung von Patient*innen mit komplexen oder chronischen Erkrankungen entscheidend ist. Zusätzlich ermöglicht sie die Sammlung und Analyse von Daten für Qualitätsmanagement und Forschungszwecke.

Ambulante Pflegedienste

Ambulante Pflegedienste nutzen die EHR Software, um eine effiziente und effektive Patientenversorgung außerhalb von Krankenhäusern zu gewährleisten. Die Software ermöglicht es Pflegekräften, Patienteninformationen direkt vor Ort einzusehen und zu aktualisieren, was die Pflegeplanung und -dokumentation vereinfacht. EHRs können dazu beitragen, die Kommunikation zwischen Pflegekräften, Ärzt*innen und Angehörigen zu verbessern, indem sie einen einfachen Zugang zu aktuellen Patienteninformationen bieten. Dies ist besonders wichtig für die Koordination der Pflege bei chronisch kranken oder älteren Patient*innen.

Spezialisierte Praxen

Spezialisierte Praxen, wie z.B. Kardiologen, Onkologen oder Pädiater, nutzen EHR Software, um spezifische Anforderungen ihrer Fachrichtung zu erfüllen. Die Software kann auf die speziellen Bedürfnisse dieser Fachbereiche zugeschnitten sein, beispielsweise durch spezifische Templates für Untersuchungen oder spezialisierte Berichtsfunktionen. Für Spezialist*innen ist es besonders wichtig, detaillierte medizinische Informationen und Behandlungsverläufe zu dokumentieren und auf diese schnell zugreifen zu können. EHRs erleichtern auch die Überweisung von Patient*innen zwischen verschiedenen Spezialisten und die Koordination komplexer Behandlungspläne.

Forschungseinrichtungen und Akademische Institutionen

Forschungseinrichtungen und akademische Institutionen setzen EHR Software ein, um umfangreiche Gesundheitsdaten für Forschungszwecke zu sammeln und zu analysieren. Diese Daten können verwendet werden, um Muster und Trends in der Patientenversorgung zu identifizieren, die Wirksamkeit von Behandlungen zu bewerten und zur medizinischen Forschung beizutragen. Für akademische Institutionen bietet die EHR Software auch eine wertvolle Ressource für die Ausbildung von Medizinstudenten und medizinischem Fachpersonal, indem sie realistische Szenarien für das Lernen und die Simulation klinischer Fälle bereitstellt.

Vorteile von Electronic Health Record Software

Die Implementierung von Electronic Health Record Software bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere aus der Perspektive von Unternehmen im Gesundheitswesen. Diese Vorteile tragen wesentlich zur Effizienzsteigerung, Kostenreduktion und Verbesserung der Patientenversorgung bei. 

Verbesserte Effizienz und Produktivität

EHR Software automatisiert und vereinfacht viele alltägliche Verwaltungsaufgaben, was zu einer erheblichen Steigerung der Effizienz und Produktivität führt. Durch die Digitalisierung von Patientenakten werden zeitraubende manuelle Prozesse, wie das Suchen und Verwalten von Papierakten, eliminiert. Dies ermöglicht es dem medizinischen und administrativen Personal, sich auf wichtigere Aufgaben zu konzentrieren und verbessert den allgemeinen Arbeitsfluss in der Einrichtung.

Verbesserte Dokumentationsqualität und Genauigkeit

Die EHR Software sorgt für eine präzisere und vollständigere Dokumentation von Patienteninformationen. Digitale Eintragungen reduzieren das Risiko von Fehlern, die bei manueller Dateneingabe entstehen können. Eine genaue Dokumentation ist entscheidend für die Qualität der Patientenversorgung und spielt eine wichtige Rolle bei der Einhaltung von Compliance-Standards und rechtlichen Anforderungen.

Kostenreduktion

Durch die Verwendung einer EHR Software können Gesundheitsunternehmen ihre Betriebskosten erheblich senken. Die Reduzierung von Papierkram, die Verringerung des Bedarfs an physischem Speicherplatz für Akten und die Effizienzsteigerung bei der Patientenverwaltung führen zu einer Senkung der Verwaltungskosten. Außerdem können durch die verbesserte Koordination der Patientenversorgung und die Vermeidung von Doppeluntersuchungen Gesundheitskosten eingespart werden.

Verbesserte Patientenversorgung und Zufriedenheit

EHR Software ermöglicht eine umfassendere und koordiniertere Patientenversorgung. Der schnelle Zugriff auf vollständige Patienteninformationen unterstützt Ärzt*innen bei der Diagnosestellung und Behandlungsplanung. Dies führt zu einer verbesserten Patientenversorgung, was wiederum die Patientenzufriedenheit erhöhen kann. Zufriedene Patient*innen sind eher bereit, einer Einrichtung treu zu bleiben und sie weiterzuempfehlen, was für das Geschäftswachstum von entscheidender Bedeutung ist.

Verbesserte Datenanalyse und Berichterstattung

EHR Systeme bieten fortschrittliche Funktionen zur Datenerfassung und -analyse, die es Unternehmen im Gesundheitswesen ermöglichen, Einblicke in ihre Betriebsabläufe zu gewinnen. Diese Daten können genutzt werden, um Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren, die Effektivität von Behandlungen zu bewerten und strategische Entscheidungen zu treffen. Die Möglichkeit, Berichte schnell zu generieren und aufzubereiten, unterstützt die Einhaltung von Compliance-Anforderungen und die Teilnahme an Qualitätsverbesserungsprogrammen.

Erleichterte Compliance und Risikomanagement

EHR Software hilft Gesundheitsunternehmen, gesetzliche Vorschriften und Compliance-Anforderungen leichter zu erfüllen. Die Software bietet integrierte Tools, die sicherstellen, dass die Dokumentation den aktuellen gesetzlichen und branchenspezifischen Standards entspricht. Darüber hinaus erleichtert sie das Risikomanagement, indem sie beispielsweise bei der Identifizierung und Minderung von medizinischen Fehlern unterstützt.

Auswahlprozess für die passende Software

Erstellung einer Long List

Der erste Schritt bei der Auswahl der passenden Electronic Health Record Software (EHR Software) besteht darin, eine Long List potenzieller Softwarelösungen zu erstellen. Dabei wird eine breite Palette von Optionen berücksichtigt, um einen umfassenden Überblick über den Markt zu erhalten. Dies kann durch Online-Recherche, das Lesen von Branchenberichten, das Einholen von Empfehlungen von Kolleg*innen und das Konsultieren von Expert*innen erfolgen. Ziel ist es, eine Liste von EHR-Systemen zu erstellen, die potenziell den Bedürfnissen und Anforderungen des eigenen Unternehmens entsprechen.

Festlegung der Anforderungen

Der nächste Schritt besteht darin, die spezifischen Anforderungen des eigenen Unternehmens an eine EHR Software zu definieren. Dies umfasst die Identifizierung der wichtigsten Funktionen, die benötigt werden, wie etwa Terminplanung, Medikationsmanagement oder Berichterstattungsfunktionen. Außerdem sollten auch technische Anforderungen, wie Kompatibilität mit bestehender Hardware und Integration mit anderen Systemen, sowie Budgetbeschränkungen berücksichtigt werden.

Erstellung einer Short List

Basierend auf den festgelegten Anforderungen wird die Long List nun auf eine Short List reduziert. Dieser Schritt beinhaltet das Aussortieren von EHR-Systemen, die nicht den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Es können auch erste Gespräche mit Softwareanbietern geführt werden, um weitere Informationen zu erhalten und die Eignung ihrer Produkte besser einschätzen zu können.

Durchführung von Demos und Produktvorführungen

Nachdem die Short List erstellt wurde, ist der nächste Schritt, Demos und Produktvorführungen der in Frage kommenden EHR-Systeme zu organisieren. Während dieser Demos können spezifische Funktionen und die Benutzerfreundlichkeit der Software bewertet werden. Es ist wichtig, dass Schlüsselpersonal aus den relevanten Bereichen des Unternehmens an diesen Demos teilnimmt, um Feedback aus verschiedenen Perspektiven zu erhalten.

Einholen und Auswerten von Feedback

Nach den Demos und Produktvorführungen sollte Feedback von allen Teilnehmenden eingeholt und ausgewertet werden. Dieses Feedback ist entscheidend, um zu verstehen, wie gut jede Softwarelösung den Bedürfnissen des Unternehmens entspricht. Besonderes Augenmerk sollte auf die Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und die Fähigkeit der Software gelegt werden, spezifische Anforderungen zu erfüllen.

Kosten-Nutzen-Analyse

Eine Kosten-Nutzen-Analyse ist ein wichtiger Schritt, um die finanziellen Auswirkungen jeder Softwarelösung zu bewerten. Dies beinhaltet nicht nur die initialen Kosten für die Anschaffung und Implementierung, sondern auch laufende Kosten wie Wartung, Support und Updates. Die potenziellen Einsparungen und Verbesserungen in der Effizienz sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Referenzen einholen und bewerten

Es ist ratsam, Referenzen von anderen Unternehmen oder Einrichtungen einzuholen, die die in Betracht gezogenen EHR-Systeme bereits verwenden. Dies kann wertvolle Einblicke in die Leistung und Zuverlässigkeit der Software im realen Betrieb liefern. Die Bewertung dieser Referenzen kann helfen, die endgültige Entscheidung zu untermauern.

Finale Entscheidung

Nachdem alle vorherigen Schritte durchgeführt wurden, kann die finale Entscheidung getroffen werden. Diese sollte auf einer gründlichen Bewertung aller gesammelten Informationen basieren, einschließlich der Funktionalität der Software, des Benutzerfeedbacks, der Kosten-Nutzen-Analyse und der Referenzen. Die ausgewählte EHR Software sollte die beste Übereinstimmung mit den Bedürfnissen, Anforderungen und finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens darstellen.