Umgang mit Warenkorbabbrüchen im E-Commerce: Strategien zur Reduzierung und Optimierung

In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Online-Shop-Strategie optimieren kannst, um die Anzahl der verlassenen Warenkörbe zu reduzieren und deine Conversion-Raten zu steigern

Im heutigen E-Commerce-Umfeld ist der Umgang mit Warenkorbabbrüchen zu einer entscheidenden Herausforderung für Online-Händler*innen geworden. Trotz aller Bemühungen und Investitionen ist es immer noch frustrierend, wenn potenzielle Kund*innen den Checkout-Prozess beginnen, aber dann den Einkauf nicht abschließen. Diese unvollendeten Transaktionen können erhebliche Auswirkungen auf den Umsatz und die Rentabilität eines Online-Shops haben. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit den Gründen für Warenkorbabbrüche auseinanderzusetzen und effektive Strategien zur Reduzierung und Optimierung zu entwickeln.

Damit du mit deinem Onlineshop erfolgreich bist, kommt es auf verschiedene Faktoren an. Kund*innen durchlaufen auf dem Weg zu einer Kaufentscheidung verschiedene Schritte, bis die Produkte im virtuellen Warenkorb landen und mit einem Klick auf den Bestell-Button die Kaufentscheidung vollendet wird. Doch trotz aller Bemühungen und Investitionen in Marketing und Produktpräsentation können Online-Händler*innen auf jedem dieser einzelnen Schritte potenzielle Kund*innen verlieren.

Statistiken zeigen, dass die Hauptgründe dafür, dass Kund*innen ihre Transaktion nicht abschließen, vielfältig sind. Die durchschnittliche Abbruchrate von Warenkörben liegt bei rund 70 Prozent, bei mobilen Nutzer*innen sogar über 85 Prozent.

Für Online-Händler*innen sind Warenkorbabbrüche nicht nur ärgerlich, sondern auch finanziell schmerzhaft. Die verlorenen Umsätze aufgrund von abgebrochenen Transaktionen können erhebliche Auswirkungen auf die Rentabilität eines Onlineshops haben. Doch trotz dieser Herausforderungen ist es wichtig zu betonen, dass es möglich ist, die Umsätze durch geeignete Optimierungsstrategien für den Bestellvorgang und Checkout-Prozess um etwa 35 Prozent zu steigern. Diese Maßnahmen sind weder teuer noch kompliziert in der Umsetzung. Kund*innen benötigen die richtigen Anreize und Informationen, um den Kaufprozess erfolgreich abzuschließen und keine Warenkorbabbrecher zu werden.

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Was ist ein Warenkorbabbruch?

Ein Warenkorbabbruch tritt auf, wenn potenzielle Kund*innen auf deiner E-Commerce-Seite mitten im Auschecken sind oder das Produkt zumindest zum Warenkorb hinzugefügt haben und sich dann entscheiden, den Kauf nicht abzuschließen. Dies wird in der Regel anhand des Prozentsatzes der über einen bestimmten Zeitraum aufgegebenen Warenkörbe gemessen. Warenkorbabbrüche können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter eine schlechte Benutzeroberfläche, ein unklarer Checkout-Fluss, verwirrende Preise, mangelndes Vertrauen in die Marke und mehr.

Der Online-Kaufprozess kann für Unternehmen oft eine Herausforderung sein, da es schwierig sein kann, die Conversion-Raten zu steigern. Studien zeigen, dass etwa 75 Prozent der Besucher*innen, die ihren Einkaufswagen verlassen haben, geplant haben, zurückzukehren, um einen Kauf zu tätigen oder ihre Suche fortzusetzen. Interessanterweise konvertieren jedoch nur etwa 2 Prozent der Kund*innen bei ihrem ersten Besuch in einem E-Commerce-Shop, und 92 Prozent der Erstbesucher*innen haben zu diesem Zeitpunkt nicht die Absicht, etwas aus dem Shop zu kaufen. Es dauert im Durchschnitt etwa fünf Kontakte, bis sich Kund*innen entscheidet, etwas zu kaufen.

Anstatt den Warenkorbabbruch als verlorene Verkäufe zu betrachten, ist es wichtig, ihn als Metrik zu betrachten, um die potenziellen Kaufabsichten der Besucher*innen deiner Website zu messen. Dies ermöglicht es Unternehmen, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Benutzererfahrung zu verbessern und die Conversion-Raten langfristig zu steigern.

Für wen und warum ist die Warenkorb-Abbruchrate relevant?

Die Warenkorb-Abbruchrate ist für alle Online-Händler*innen von entscheidender Bedeutung, da sie direkte Auswirkungen auf den Umsatz und die Rentabilität des E-Commerce-Geschäfts hat. Indem man sich mit dieser Metrik befasst, können Unternehmen wichtige Einblicke in das Verhalten ihrer Kund*innen gewinnen und gezielte Maßnahmen zur Optimierung des Checkout-Prozesses und der Benutzererfahrung ergreifen.

Für Online-Händler*innen ist es von entscheidender Bedeutung, die Gründe für Warenkorbabbrüche zu verstehen, da diese Aufschluss darüber geben, welche Aspekte der Website oder des Kaufprozesses verbessert werden müssen. Durch die Reduzierung der Abbruchrate können Unternehmen nicht nur den Umsatz steigern, sondern auch das Vertrauen der Kund*innen in ihre Marke stärken und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen.

Darüber hinaus ist die Warenkorb-Abbruchrate auch für Marketing- und Vertriebsteams von Bedeutung, da sie bei der Planung und Durchführung von Kampagnen und Aktionen hilft. Indem man die Gründe für Warenkorbabbrüche kennt, können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um potenzielle Kund*innen zurückzugewinnen und die Conversion-Raten zu steigern.

Insgesamt ist die Warenkorb-Abbruchrate ein wichtiges Instrument zur Messung der Effektivität des E-Commerce-Geschäfts und zur Identifizierung von Möglichkeiten zur Optimierung und Steigerung des Erfolgs.

Die fünf häufigsten Gründe für Warenkorbabbrüche im E-Commerce

  1. Unvollständige Produktinformationen: Kund*innen können das Produkt nicht physisch erleben, daher sind ausführliche Produktbeschreibungen und hochwertiges Bildmaterial entscheidend, um Vertrauen zu schaffen und Kaufentscheidungen zu fördern.
  2. Mangelndes Vertrauen in den Shop: Transparenz ist entscheidend, um das Vertrauen der Kund*innen zu gewinnen. Dazu gehören ein ausführliches Impressum, Kontaktdaten, Informationen über das Unternehmen und die Integration relevanter Zertifikate und Kundenbewertungen.
  3. Unzureichende Zahlungsmethoden: Kund*innen erwarten verschiedene Zahlungsmöglichkeiten, daher ist es wichtig, die gängigsten Optionen anzubieten und Transparenz über die Zahlungsabwicklung zu schaffen.
  4. Nutzerunfreundlicher Checkout-Prozess: Ein übersichtlicher und klar strukturierter Checkout-Prozess mit so wenigen Schritten wie möglich ist entscheidend, um Kund*innen nicht zu überfordern und Vertrauen zu schaffen.
  5. Hohe oder versteckte Versandkosten: Versandkosten können Kaufentscheidungen stark beeinflussen. Idealerweise sollten Versandkosten vermieden oder transparent kommuniziert werden, um Kund*innen nicht zu enttäuschen und Warenkorbabbrüche zu reduzieren.

Was können Online-Shops tun, um die Anzahl verlassener Warenkörbe zu verringern?

Verwendung relevanter Daten für eine personalisierte Ansprache

Um die Anzahl verlassener Warenkörbe zu verringern, ist es wichtig, relevante Daten zu nutzen, um personalisierte Ansprachen zu ermöglichen. Durch die Analyse von Kundenverhalten können Online-Shops verstehen, warum Kund*innen ihren Einkauf begonnen haben und warum sie ihn abgebrochen haben. Auf dieser Grundlage können dann gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um potenzielle Kund*innen zurückzugewinnen. 

Best Practice Beispiel: Eine E-Mail an Kund*innen könnte personalisierte Produktempfehlungen basierend auf dem bisherigen Einkaufsverhalten enthalten, um dazu zu ermutigen, den Kauf abzuschließen.

Überzeugende E-Mail-Kommunikation

Die Kommunikation per E-Mail spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung verlassener Warenkörbe. Die Betreffzeilen sollten kurz, prägnant und persönlich sein, um die Aufmerksamkeit der Empfänger*innen zu erregen. Darüber hinaus sollten die E-Mails klare Handlungsaufforderungen enthalten und relevante Informationen wie eine Liste der Artikel im Warenkorb sowie mögliche Rabatte oder Sonderangebote enthalten, um die Kund*innen zum Abschluss ihres Kaufs zu ermutigen.

Best Practice Beispiel: Eine E-Mail mit dem Betreff "Hey [Name], dein Warenkorb wartet auf dich!" könnte eine Liste der im Warenkorb befindlichen Artikel sowie einen zeitlich begrenzten Rabattcode enthalten, um den/die Kund*in zur Rückkehr zu bewegen.

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Quelle: Used to be yours

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Quelle: eigene Darstellung

Optimierung des Checkout-Prozesses

Ein schneller und benutzerfreundlicher Checkout-Prozess ist entscheidend, um verlassene Warenkörbe zu reduzieren. Ein langer oder komplizierter Checkout-Prozess kann potenzielle Kund*innen abschrecken und dazu führen, dass sie ihren Einkauf abbrechen.

Best Practice Beispiel: Online-Shops können eine One-Step-Kasse implementieren, die es den Kund*innen ermöglicht, ihren Einkauf schnell und einfach abzuschließen, ohne mehrere Seiten durchlaufen zu müssen.

Angebot alternativer Zahlungsmethoden

Die Bereitstellung einer Vielzahl von Zahlungsoptionen kann dazu beitragen, die Anzahl verlassener Warenkörbe zu reduzieren, indem den Kund*innen die Möglichkeit geboten wird, die für sie bequemste Zahlungsmethode auszuwählen.

Best Practice Beispiel: Ein Online-Shop könnte neben traditionellen Kreditkarten auch alternative Zahlungsmethoden wie Ratenzahlung anbieten, um den Bedürfnissen verschiedener Kund*innen gerecht zu werden.

Implementierung kostenloser Versandoptionen

Hohe Versandkosten sind oft ein Grund für verlassene Warenkörbe. Indem Online-Shops kostenlose oder vergünstigte Versandoptionen anbieten, können sie potenzielle Kund*innen dazu ermutigen, ihren Kauf abzuschließen.

Best Practice Beispiel: Ein Online-Shop könnte kostenlose Standardversandoptionen für Bestellungen über einen bestimmten Betrag anbieten, um die Kund*innen zum Kauf zu motivieren.

Schaffen von Vertrauen durch Website-Sicherheit und Bewertungen

Das Schaffen von Vertrauen durch die Anzeige von Sicherheitszertifikaten und Kundenbewertungen kann dazu beitragen, verlassene Warenkörbe zu reduzieren, indem den Kund*innen gezeigt wird, dass der Online-Shop vertrauenswürdig ist.

Best Practice Beispiel: Ein Online-Shop könnte Kundenbewertungen auf der Produktseite hervorheben, um das Vertrauen der Kund*innen zu stärken.

Bereitstellung eines soliden mobilen Einkaufserlebnisses

Ein reibungsloses und benutzerfreundliches mobiles Einkaufserlebnis ist entscheidend, da immer mehr Menschen ihre Einkäufe über mobile Geräte tätigen.

Best Practice Beispiel: Ein Online-Shop könnte eine mobile-optimierte Website oder eine spezielle mobile App bereitstellen, um den Kund*innen ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten und die Wahrscheinlichkeit von verlassenen Warenkörben zu reduzieren.

Effektive Tools zur Reduzierung von Warenkorbabbrüchen für Online-Shops

Die Verringerung von Warenkorbabbrüchen ist entscheidend für den Erfolg eines Online-Shops, und es gibt eine Fülle von Tools und Softwarelösungen, die dabei helfen können. Hier sind einige empfehlenswerte Tools, um den Prozess so einfach wie möglich zu gestalten:

Shopware ist eine leistungsstarke E-Commerce-Plattform mit einer Vielzahl von Funktionen zur Optimierung des Einkaufserlebnisses. Mit Tools wie dem Abandoned Cart Recovery Plugin können Online-Shops automatisierte E-Mails an Kund*innen senden, die ihren Einkauf abgebrochen haben, um sie zur Rückkehr zu ermutigen.

Mailchimp ist eine bewährte E-Mail-Marketing-Plattform, die sich ideal für die Reduzierung von Warenkorbabbrüchen in Online-Shops eignet. Mit Mailchimp können Online-Händler*innen personalisierte E-Mails erstellen und automatisierte Kampagnen einrichten, um Kund*innen zu ermutigen, ihre Kaufvorgänge abzuschließen.

Shopify Plus bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, schnelle Ladezeiten und flexible Anpassungsmöglichkeiten für ein reibungsloses Einkaufserlebnis.

Die Sana Commerce ist eine E-Commerce-Lösung, die nahtlos in ERP-Systeme integriert werden kann. Durch die Nutzung von Echtzeit-Daten aus dem ERP-System können Online-Shops personalisierte Einkaufserlebnisse bieten und so die Conversion-Raten verbessern und Warenkorbabbrüche reduzieren.

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Fazit

Warenkorbabbrüche können für Online-Händler*innen eine echte Herausforderung darstellen, aber mit den richtigen Strategien und Tools können sie effektiv reduziert werden. Durch die Optimierung des Checkout-Prozesses, den gezielten Einsatz von E-Mail-Marketing und die kontinuierliche Verbesserung der Website-Performance können Online-Shops ihre Conversion-Raten steigern und langfristigen Erfolg im E-Commerce erzielen.

Vanessa Hajduga
Autor*In
Vanessa Hajduga

Vanessa Hajduga ist CEO und Gründerin von Used to be Yours, einem innovativen Re-Commerce für gebrauchte Designer-Taschen und Accessoires. Sie setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit durch Secondhand-Shopping ein und begeistert sich leidenschaftlich für unternehmerische Innovationen.

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