AGB für Onlineshop erstellen: So machst du deinen E-Commerce rechtssicher 

Tim Fischer 30.11.2023

Hier erfährst du, was die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind und warum sie für deinen Onlineshop unerlässlich sind.

Inhalt
  1. Was sind allgemeine Geschäftsbedingungen?
  2. Sind AGB Pflicht für Onlineshops?
  3. Was regeln die AGB im Onlineshop?
  4. AGB bei B2C und B2B: Die Unterschiede
  5. Gibt es gesetzliche Regelungen für AGB im Onlineshop?
  6. Ungültige AGB: Was sind die Folgen?
  7. AGB für Onlineshop erstellen: Welche Tools eignen sich?
  8. Zusammenfassung: AGB passend zu deinem Geschäftsmodell erstellen

"Ich kenne und akzeptiere die Allgemeinen Geschäftsbedingungen" – das ist wahrscheinlich die häufigste Klausel (und Lüge) in der Welt des Onlineshoppings. Kaum ein*e Käufer*in macht sich die Mühe, sie durchzulesen, wobei er*sie dann trotzdem dem Kauf zustimmt. Dennoch legen E-Commerce-Läden großen Wert auf die Formulierung ihrer AGB. Aber was beinhalten die AGB genau? Sind sie Pflicht für Onlineshops? Und wie kannst du AGB für deine Unternehmenswebsite erstellen? All diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

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Was sind allgemeine Geschäftsbedingungen?

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sind vorformulierte Vertragsbedingungen, die ein Unternehmen für die Inanspruchnahme seiner Dienstleistungen oder den Kauf seiner Produkte erstellt. So müssen diese Konditionen nicht jedes Mal neu geschrieben oder ausgehandelt werden, wenn ein Vertrag zustande kommt. Unternehmen, die AGB auf ihrer Website verwenden, bezeichnen diese Klauseln auch oftmals als Geschäftsbestimmungen oder Rahmenvertrag.

Sind AGB Pflicht für Onlineshops?

Im Gegensatz zu anderen Rechtstexten besteht grundsätzlich keine Pflicht, AGB auf einer Website auszuweisen. Für E-Commerce-Shops, die ihre Produkte an Privatpersonen verkaufen, ergibt sich die Notwendigkeit für AGB jedoch indirekt aus verschiedenen Verbraucherschutzvorschriften und Mitteilungspflichten. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es um sensible Informationen geht und Zahlungsdaten verarbeitet werden. Solche Bestimmungen können nur über die allgemeinen Geschäftsbedingungen geregelt werden.

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Was regeln die AGB im Onlineshop?

Der Inhalt deiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen variiert je nach Unternehmen und der Art der von dir angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Für Onlineshops können die AGB Folgendes enthalten:

Haftungsausschluss: Hierbei handelt es sich um eine schriftliche Erklärung deines Unternehmens, in der du auf mögliche Schäden hinweist, die durch die Nutzung deines Produkts oder deiner Dienstleistung entstehen könnten. Dabei wird erklärt, dass dein Unternehmen nicht für diese Schäden verantwortlich ist.

Haftungsausschluss OMR

Quelle: OMR

Preisgestaltung und Bezahlung: In diesem Abschnitt erklärst du alles, was mit dem Online-Kauf und der Preisgestaltung zu tun hat. Dazu gehören die Preise, die verfügbaren Zahlungsarten sowie die Folgen eines Zahlungsverzugs. Im Falle von Ratenzahlungen muss in diesem Abschnitt auch darauf hingewiesen werden, dass die Ware dein Eigentum bleibt, bis der*die Käufer*in sie vollständig bezahlt hat.

Lieferung und Rücksendungen: Hier musst du darstellen, wie und wann die Produkte oder Dienstleistungen geliefert bzw. bereitgestellt werden. Im Falle von Rücksendungen müssen deine AGB angeben, unter welchen Bedingungen eine Rückgabe der Ware möglich ist und wie die Käufer*innen sie zurückgeben können. 

Widerrufsrecht: Bei Fernabsatzverträgen muss das Widerrufsrecht mindestens 14 Tage betragen. In diesem Abschnitt muss auch stehen, wie Käufer*innen vom Vertrag zurücktreten können.

Widerrufsrecht Thomann

Quelle: Thomann

Tipp: Du weißt nicht, wie du die Widerrufsbelehrungen rechtssicher formulieren kannst? Dann kannst du diese Widerrufsrecht-Vorlage für deinen Onlineshop verwenden.

Streitbeilegung: Diese Klausel gibt Aufschluss darüber, wie dein Unternehmen mit Konflikten im Zusammenhang mit deinen Geschäftsbedingungen umgeht.

Geistiges Eigentum: Dieser Abschnitt umfasst Dinge wie deinen Firmennamen, dein Logo und andere einzigartige Merkmale. Außerdem enthält er oft die Urheberrechtsrichtlinien, die den Inhalt deiner E-Commerce-Website schützen, und besagt im Allgemeinen, dass deine Seite die Verletzung von Urheberrechten nicht duldet.

Geistiges Eigentum_Hubspot

Quelle: Hubspot

Recht zur Kündigung von Benutzerkonten: Dieser Abschnitt gibt dir das Recht, Nutzerkonten aus verschiedenen Gründen zu kündigen. Für deine E-Commerce-Website kann dies unter anderem nützlich sein, wenn sich bestimmte User unrechtmäßig verhalten oder mit gestohlenen Kreditkartendaten einkaufen.

AGB bei B2C und B2B: Die Unterschiede

Wenn es darum geht, allgemeine Geschäftsbedingungen für dein Unternehmen zu erstellen, solltest du besonders auf deine Zielgruppe achten. Während es im B2B-Bereich mehr Spielraum gibt, kannst du im B2C-Bereich auf zahlreiche Einschränkungen stoßen. Das liegt daran, dass das Gesetz davon ausgeht, dass Verbraucher*innen wenig Ahnung von Vertragsklauseln haben und daher besonders schutzbedürftig sind. Die Regelungen der verschiedenen Klauseln im B2C-Bereich findest du in den Paragrafen § 305 bis § 310 des BGB.

Gibt es gesetzliche Regelungen für AGB im Onlineshop?

Die Geltung der AGB wird durch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) geregelt. Damit die Bedingungen wirksam sind, müssen die Kunden und Kundinnen ausdrücklich über die AGB informiert werden, die Möglichkeit haben, die AGB anzuerkennen und ihrer Gültigkeit letztlich zustimmen. Andererseits gelten die AGB als unwirksam, wenn:

  • die Käufer*innen erst über die Bedingungen informiert wurden, nachdem der Vertrag bereits abgeschlossen wurde
  • die in den Geschäftsräumen ausgehängten AGB nicht leserlich oder nicht ausreichend sichtbar angebracht sind
  • Kunden nicht über die neuen AGB informiert wurden, wenn diese aktualisiert oder geändert wurden
  • die AGB auf der Website zu klein und unleserlich dargestellt wurden
  • die Verträge am Telefon abgeschlossen wurden, ohne dass die AGB einbezogen wurden
  • im B2B-Bereich, wenn beide Unternehmen darauf bestehen, die Transaktion abzuschließen, obwohl sie widersprüchliche AGB haben
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Außerdem verpflichtet das BGB Unternehmen, die AGB in ihre Verträge aufzunehmen. Bei Onlineshops kannst du dies mit einem leicht erkennbaren Link auf der Bestellseite oder über dem Bestellbutton tun. Dieser kann dann zu einer separaten HTML-Seite oder einem PDF-Dokument führen. Überdies kannst du auch eine Scrollbox verwenden. Achte nur darauf, dass die Schriftgröße lesbar ist und sich der Text vom Hintergrund abhebt. Darüber hinaus sollten deine AGB nicht länger als zwei A4-Seiten betragen und in einer klaren, verständlichen Sprache verfasst werden. Deine Zielgruppe muss sie ohne den Einsatz von Hilfsmitteln lesen und verstehen können.

Ungültige AGB: Was sind die Folgen?

Nach dem BGB gibt es einige Klauseln in den AGB, die als unwirksam gelten. Dazu gehören Fristen für Reklamationen bei Verträgen mit Verbrauchern und Verbraucherinnen sowie Erstattungen, die nach einem Widerruf nur in Form einer Gutschrift erfolgen. Auch Haftungsausschlüsse für vorsätzliche Pflichtverletzungen oder unverbindliche Lieferzeiten gelten als unwirksam. Unternehmen, die solche Konditionen aufstellen, können Abmahnungen vom Bundesgerichtshof erhalten. Diese Abmahnungen können sich auf einen fünfstelligen Betrag belaufen, einschließlich der Kosten für den Anwalt der gegnerischen Partei.

AGB für Onlineshop erstellen: Welche Tools eignen sich?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, AGB und andere Rechtstexte für deinen Onlineshops zu erstellen. So gibt es beispielsweise kostenlose AGB-Vorlagen online, die du im Austausch gegen eine Registrierung herunterladen kannst. Ebenso hast du die Möglichkeit, einen Generator zu nutzen, um die AGB für deinen Onlineshop mit nur wenigen Klicks erstellen zu lassen. Bedenke dabei aber, dass diese AGB-Vorlagen möglicherweise nicht rechtssicher sind oder nicht zu deinem Geschäftsmodell passen. Um deinen Onlineshop rechtssicher zu machen, solltest du daher einen Anwalt bitten, die Klauseln zu prüfen oder die AGB für deinen Onlineshop komplett zu erstellen.

Hinweis: Kopiere niemals die AGB deiner Mitbewerber. Nicht nur, dass sie womöglich gar nicht zu deinem Geschäft passen. Du wirst wahrscheinlich auch die Urheberrechte Dritter verletzen.

Sobald du deine AGB erstellt hast, kannst du mit einer E-Commerce-Plattform deiner Wahl eine eigene Seite für sie in deinem Shop einrichten. Zu den beliebtesten Shopsystemen gehören:

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helfen dir nicht nur beim Erstellen deines Onlineshops. Viele von ihnen bieten auch einen eigenen AGB-Generator, ein AGB-Plugin oder ein spezielles Feature zum Erstellen deiner AGB. Wenn du mehr über die einzelnen Plattformen erfahren möchtest, kannst du den Software-Guide für Shopsysteme von OMR Reviews nutzen.

Zusammenfassung: AGB passend zu deinem Geschäftsmodell erstellen

Das Erstellen allgemeiner Geschäftsbedingungen für deine E-Commerce-Website ist für den Schutz deines Unternehmens und die Aufrechterhaltung der Transparenz unerlässlich. Um den Prozess zu vereinfachen und alle wichtige Punkte abzudecken, kannst du die oben genannten Tools nutzen, die dich unter anderem mit Vorlagen versorgen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass du die AGB auf dein Geschäftsmodell zuschneidest, sie leicht zugänglich machst und sie regelmäßig überprüfst.

 
 

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Tim Fischer
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Tim Fischer

Tim ist ein freiberuflicher Journalist / Content Writer, der OMR Reviews in den Bereichen Marketing und Softwares unterstützt. Seit seinem Onlinejournalismus-Studium schreibt er unter anderem für Computer Bild, XING und Finanzcheck.de. Wenn er nicht gerade am Texten ist, spielt er auf seiner Stratocaster die Klänge von Hendrix, Frusciante und Gilmour nach.

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