D2C vs. B2C: Unterschiede, Vorteile und Lösungen für dein E-Commerce-Business

Finde das passende Geschäftsmodell für deinen Onlinehandel

Inhalt
  1. Was ist D2C?
  2. Was ist B2C?
  3. D2C vs. B2C: Das sind die wichtigsten Unterschiede
  4. Wie WMF D2C und B2C erfolgreich kombiniert
  5. Im internationalen D2C- und B2C-E-Commerce braucht’s flexible Lösungen
  6. Fazit: D2C oder B2C – welches Modell passt zu deinem Unternehmen?

Die Welt des Onlinehandels entwickelt sich rasant. Für Unternehmen im internationalen E-Commerce bedeutet das: Zum Alltag gehören Komplexität, Dynamik und ein immer härterer Wettbewerb. Um erfolgreich zu bleiben, reicht es längst nicht mehr aus, nur „mitzuhalten“ – du musst flexibel agieren und innovative Lösungen finden, Prozesse optimieren und deine Zielgruppen bestmöglich erreichen.

Eine zentrale Frage dabei ist: Solltest du auf Direct-to-Consumer (D2C), also den direkten Vertrieb an Endkund*innen, setzen oder besser auf das klassische Business-to-Consumer-Modell (B2C) mit Händler*innen? Beide Ansätze haben ihre Vorteile – von direktem Kundenkontakt und optimierten Margen einerseits bis hin zu großer Reichweite andererseits.

Welcher Weg am besten zu deinem Geschäftsmodell passt und warum das D2C-Modell Marktplätze nicht ausschließt, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist D2C?

D2C steht für Direct-to-Consumer und bedeutet, dass Hersteller*innen ihre Produkte direkt an Endkund*innen verkaufen – ohne Zwischenhändler wie den Groß- oder Einzelhandel. Statt auf traditionelle Vertriebskanäle zu setzen, bauen Unternehmen gemäß dem D2C-Modell direkte Verbindungen zu ihrer Zielgruppe auf, oft über eigene Onlineshops oder ausgewählte Marktplätze.

Dabei liegen die Vorteile von D2C auf der Hand:

  • Direkte Kundenbindung: Du kannst unmittelbares Feedback sammeln, persönliche Beziehungen aufbauen und die Bedürfnisse deiner Kund*innen besser verstehen.
  • Markenkontrolle: Vom ersten Kontakt bis zur Lieferung liegt die gesamte Customer Experience in deinen Händen. Das stärkt nicht nur dein Markenimage, sondern ermöglicht auch eine konsistente Kundenkommunikation.
  • Höhere Margen: Da Zwischenhändler wegfallen, profitierst du von optimierten Margen und behältst die volle Kontrolle über deine Preisgestaltung.

Gleichzeitig bringt D2C allerdings auch einige Herausforderungen mit sich. Um erfolgreich zu sein, brauchst du beispielsweise starke Kompetenzen in Marketing und IT, denn du bist für alles verantwortlich – von der Kundengewinnung über die Logistik bis hin zur Optimierung deines Online-Auftritts. Das macht das Modell besonders für Unternehmen spannend, die ihre Prozesse aktiv gestalten und Innovationen vorantreiben wollen.

Was ist B2C?

B2C, also Business-to-Consumer, beschreibt den klassischen Verkauf von Produkten an Endkund*innen – oft über Händler*innen oder große Marktplätze wie Amazon oder OTTO. Statt den Direktvertrieb zu nutzen, greifen Unternehmen auf externe Plattformen zurück, um ihre Reichweite zu maximieren und von bestehenden Infrastrukturen zu profitieren. B2C ist dabei nicht zu verwechseln mit dem B2B-Handel (Business-to-Business), bei welchem Unternehmen ihre Waren direkt an andere Unternehmen verkaufen.

Vorteile von B2C sind unter anderem:

  • Große Reichweite: Marktplätze und etablierte Händler*innen bieten dir Zugang zu Millionen von potenziellen Kund*innen. Das macht B2C besonders attraktiv, wenn du deine Produkte schnell und breit platzieren möchtest.
  • Skalierbarkeit: Die Nutzung bestehender Logistikstrukturen erleichtert es dir, Prozesse wie Versand und Retouren effizient abzuwickeln – selbst bei einem hohen Auftragsvolumen. Außerdem ist der Einstieg in neue Märkte so einfacher.
  • Geringeres Risiko durch vorhandene Infrastruktur: Im Vergleich zum Aufbau eines eigenen Shops entfällt der Entwicklungsaufwand und du kannst vorhandene Technologien nutzen. Das minimiert Kosten und Risiken, besonders in der Anfangsphase.

Doch auch im B2C-Bereich gibt es einige Herausforderungen. Zum Beispiel bist du von anderen Plattformen oder Händler*innen abhängig und hast somit weniger Kontrolle über die Darstellung deiner Marke. Das macht es schwerer, ein individuelles Kundenerlebnis zu schaffen und eigenständige Markenwerte zu kommunizieren.

D2C vs. B2C: Das sind die wichtigsten Unterschiede

Auf den ersten Blick sind die Unterschiede zwischen D2C und B2C klar: D2C setzt auf den direkten Kontakt zu Kund*innen über eigene Kanäle, während B2C den Verkauf über Händler*innen organisiert. Zusammengefasst bedeutet das …

D2C

B2C

Kundenbindung

direkte Beziehungen zur Zielgruppe, persönliche Ansprache, Feedback aus erster Hand

Kontakt zur Zielgruppe liegt vor allem bei den Zwischenhändlern

Vertriebskanäle

vor allem eigener Onlineshop, aber auch Marktplätze ohne Nutzung von Zwischenhändlern

vor allem Zwischenhändler und Marktplätze

Strukturen

eigene Verantwortung für Verkaufsabläufe, Reichweite und gesamte Logistik

Zwischenhändler übernehmen Versand, Vermarktung und Co.

Margen

hohe Margen, da weniger Kosten durch/Gebühren für Zwischenhändler

Gebühren bzw. Anteile der Zwischenhändler wirken sich auf die Marge aus

In der Praxis sind die Grenzen allerdings oft weniger trennscharf. So können vor allem Marktplätze bei beiden Modellen eine Rolle spielen und nicht nur fürs B2C-Geschäft, sondern auch für die D2C-Strategie relevant sein. Denn auch auf Marktplätzen hast du als Händler*in die Möglichkeit, deine Produkte direkt an deine Endkund*innen zu verkaufen – und so die Plattform für den Vertrieb deiner Artikel zu nutzen.

Tritt ein Marktplatz hingegen als Zwischenhändler auf und kauft deine Artikel beispielsweise wie beim Amazon Vendor-Programm, um sie anschließend selbst weiterzuverkaufen, handelt es sich um ein B2B2C-Geschäft („Business-to-Business-to-Consumer“) oder um ein klassisches B2C-Business.

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Um erfolgreichen E-Commerce zu betreiben, solltest du die Unterschiede zwischen D2C und B2C kennen. Mit der richtigen Strategie sowie der passenden Tool-Lösung steht allerdings auch einer Kombination beider Modelle nichts im Weg. Grafik: PlentyONE

Für dein eigenes Online-Business musst du dich aufgrund der vielen kombinierbaren Möglichkeiten nicht für ein Geschäftsmodell entscheiden. So kannst du gleichermaßen von den Vorteilen des B2C- und des D2C-Handels profitieren. Solche hybriden Modelle sind vor allem für dynamische E-Commerce-Märkte sinnvoll, in denen Kund*innen je nach Produkt und Bedarf unterschiedliche Kanäle bevorzugen.

Wie WMF D2C und B2C erfolgreich kombiniert

Dass ein hybrides Modell der Schlüssel zum Erfolg sein kann, zeigt der Ansatz von WMF: Mit einer Kombination aus D2C- und B2C-Ansätzen maximiert der Hersteller von Haushaltsartikeln seine Reichweite über Marktplätze wie Kaufland und Zalando und stärkt die Kundenbindung über eigene D2C-Kanäle. So kann das Unternehmen flexibel unterschiedliche Zielgruppen erreichen, sich breit aufstellen und von bestehender, starker Infrastruktur profitieren.

Dafür setzt WMF auf datengetriebene Entscheidungen, um die eigene Präsenz auf Marktplätzen zu optimieren. Durch den zielgerichteten Einsatz der E-Commerce-ERP-Plattform PlentyONE konnte das Unternehmen seine Effizienz deutlich steigern. Das Ergebnis: weniger Aufwand, höhere Profitabilität und eine stärkere Kontrolle über die Markenwahrnehmung.

Mit der hybriden Strategie kann WMF …

  • … schneller auf Marktveränderungen reagieren.
  • … den operativen Aufwand durch automatisierte Prozesse reduzieren.
  • … die Kundenbindung nachhaltig stärken.

Im internationalen D2C- und B2C-E-Commerce braucht’s flexible Lösungen

Wer eine erfolgreiche E-Commerce-Strategie verfolgen möchte, braucht dafür den passenden Tech Stack. Mit den richtigen Tools lässt sich sowohl gezielter D2C- als auch B2C-Onlinehandel betreiben.

Die All-in-one-Lösung wurde speziell für den modernen E-Commerce entwickelt. Dabei sind die Funktionen von PlentyONE auf internationale Skalierung, effiziente Prozessgestaltung und die Anforderungen dynamischer Märkte zugeschnitten. Die Plattform deckt sämtliche Prozesse des Onlinehandels ab – von der zentralen Verwaltung von Produktdaten übers Ordermanagement bis hin zur datenoptimierten Anbindung an über 150 Marktplätze, darunter Amazon, eBay und Limango. Via REST API fügt sich PlentyONE außerdem nahtlos in bestehende Tech Stacks ein.

So unterstützt dich PlentyONE bei der Kombination von D2C- und B2C-Handel:

  • Sei international auf mehr als 150 Marktplätzen vertreten und betreibe gleichzeitig deinen eigenen Onlineshop, aktualisiere Bestände, Preise und Bestellungen automatisch und profitiere mit POS-Lösungen zusätzlich von vielseitigen Omnichannel-Möglichkeiten.
  • Passe deine Preise regelbasiert an die Anforderungen der verschiedenen Verkaufsplattformen an, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Profitiere von Echtzeit-Einblicken in Verkaufszahlen, -kanäle sowie -regionen und reduziere mit einer automatisierten, DSGVO-konformen Datensammlung deinen manuellen Aufwand.
  • Verwalte mehrere Lagerstandorte und betreibe automatisiertes sowie transparentes Order Management.
  • Erfasse, pflege und organisiere Produktdaten zentral auf einer Plattform und spiele sie konsistent auf allen Verkaufskanälen aus.
  • Biete den Kund*innen deines Onlineshops neben ansprechenden, responsiven Designs einen einfachen Check-out sowie vielfältige Zahlungsmöglichkeiten, beispielsweise mit Zahlungsdienstleistern wie KlarnaMollie oder easyCredit

Fazit: D2C oder B2C – welches Modell passt zu deinem Unternehmen?

Möchtest du erfolgreichen E-Commerce betreiben, solltest du dich mit möglichen Geschäftsmodellen auseinandersetzen. Sie bestimmen unter Umständen darüber, für welches Shopsystem du dich entscheidest und inwiefern du Zwischenhändler und weitere Stakeholder einplanen musst.

Möchtest du deine Produkte gemäß D2C-Modell direkt an deine Kund*innen verkaufen, kann das viele Vorteile haben, gleichzeitig jedoch auch einige Herausforderungen mit sich bringen. So bist du beispielsweise von Anfang bis Ende für sämtliche Prozesse rund um Marketing und Versand verantwortlich. Setzt du hingegen auf B2C-Handel, profitierst du von bestehenden Strukturen deiner Zwischenhändler und kannst deren Reichweite für dich nutzen. Deine Margen fallen dann jedoch geringer aus.

Wie so oft in der digitalen Welt gibt es allerdings vor allem im E-Commerce weder Schwarz noch Weiß. Vielmehr bietet dir der Onlinehandel zahlreiche Möglichkeiten, deine Produkte unter die Leute zu bringen, ohne dich für einen bestimmten Weg entscheiden zu müssen. So kannst du zum Beispiel auch auf Marktplätzen erfolgreichen D2C-Handel betreiben und mit Softwares wie PlentyONE deinen E-Commerce aufs nächste Level heben.

Chantal Seiter
Autor*In
Chantal Seiter

Chantal ist Redakteurin bei OMR Reviews. Wenn sie gerade mal nicht in die Tasten haut, betreibt sie Café Hopping oder erkundet neue Städte. Am liebsten beides zusammen. Vor ihrem Start bei OMR Reviews hat die Eigentlich-Kielerin in Kreativagenturen und als Freelancerin gearbeitet. 2022 hat sie außerdem eine Weiterbildung zur Fashion Stylistin abgeschlossen.

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