Lokales Social-Media-Marketing für regionale Unternehmen

Luise Deschl  23.2.2023

In diesem Artikel erfährst du, was lokales Social-Media-Marketing ist, welche Kanäle dafür gut geeignet sind und wie du mit deinen Kund*innen in einen direkten Austausch gelangst

Inhalt
  1. Wie sprichst du als Unternehmen eine lokale Zielgruppe an?
  2. Welche Plattform ist die Richtige?
  3. 3 Beispiele erfolgreicher lokaler Social-Media-Strategien
  4. 3 Tools, die beim lokalen Social-Media-Marketing nützlich sind
  5. Fazit

Eine lokale Zielgruppe erreichen? Dafür eignen sich soziale Medien nahezu perfekt. Soziale Netzwerke bieten Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, lokales Marketing zu betreiben und potenzielle Kund*innen vor Ort zu erreichen und anzusprechen.

Welche Kanäle sind für lokales Social-Media-Marketing am sinnvollsten? Wie gelangt ein regionales Unternehmen in den direkten Austausch mit seinen Kund*innen? Wie baust du eine lokale (Fan-)Community auf? Diese Fragen wird unsere Gastautorin Luise Deschl nachfolgend in ihrem Artikel klären. Dazu erfährst du, warum Social Media für lokale Unternehmen unverzichtbar ist – ganz egal, ob du lokale Dienstleistungen oder Produkte anbietest.

Wie sprichst du als Unternehmen eine lokale Zielgruppe an?

Lokales Social-Media-Marketing verschafft dir einen direkten Zugang zur Zielgruppe deines Standorts. Mit der richtigen Strategie und dem entscheidenden Erfolgsfaktor Kontinuität baust du eine lokale Community auf, die du regelmäßig mit aktuellen Informationen, Angeboten und News aus deinem Business versorgen kannst.

Worauf sollten Unternehmen achten, wenn sie eine lokale Zielgruppe erreichen möchten? Hier sind 5 Tipps, wie lokale Unternehmen regionales Social-Media-Marketing bestmöglich nutzen können: 

1. Nutze lokale Hashtags und Standort-Tags

Durch lokale Hashtags deiner Stadt oder deiner Region kannst du Menschen aus der direkten Umgebung erreichen, da deine Zielgruppe diesen Hashtags in der Regel folgt. Am besten machst du hierzu eine Hashtag-Recherche und findest so heraus, welche lokalen Hashtags für dein Unternehmen relevant sind. Such in der Suchleiste der jeweiligen Plattform nach deinem Standort und sieh direkt, wie viele Beiträge bereits unter dem jeweiligen Hashtag gepostet wurden. Pro Beitrag solltest du ca. 3–5 passende Hashtags unterschiedlicher Größe verwenden. Verwende außerdem den Standort-Tag in deinen Postings und Storys. Der Algorithmus kann deine Beiträge so vermehrt Menschen aus deiner Region ausspielen.

Lokale Hashtags- und Standort-Tags der Stadt Regensburg

Lokale Hashtags- und Standort-Tags der Stadt Regensburg

2. Sprich die Sprache deiner lokalen Zielgruppe

Sprich deiner Zielgruppe in der richtigen Tonalität an! Das bedeutet, dass du z. B. den jeweiligen Dialekt deiner Stadt oder Region aufgreifst und gängige Begriffe nutzt. Du kannst auch lokale Insider-Witze nutzen oder Themen aufgreifen, die deine Stadt bzw. Region derzeit bewegen. Hierfür eignen sich z. B. Memes sehr gut. Wichtig ist, dass deine Beiträge den Nerv deiner lokalen Community treffen. Um zu wissen, was deine Zielgruppe interessiert, kannst du Umfragen starten oder direkt mit deinen Kund*innen ins Gespräch gehen.

Posting Geheimtipp Hamburg

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3. Setze auf lokale Kooperationen

#SupportyourLocals – nicht nur ein Motto, das während der Pandemie entstanden ist, sondern eine sinnvolle Strategie für Social Media. Vernetze dich mit anderen Unternehmen aus deiner Region und setze auf gemeinsamen Content in den sozialen Medien. So schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe: Du erweiterst deine aktuelle Zielgruppe um weitere relevante Kontakte aus der Region, sparst Ressourcen in der Content-Erstellung und greifst spannende neue Themen auf, die du so bislang vielleicht noch nicht bespielt hast. Kooperiere zum Beispiel mit einem anderen Unternehmen aus deiner Stadt oder Region, das eine ähnliche Zielgruppe anspricht.

4. Baue ein Netzwerk zu lokalen Content-Creatorn oder Influencern auf!

Menschen folgen Menschen – vor allem auf Social Media erreicht man die eigene Zielgruppe am einfachsten über Personen-Accounts. Vernetze dich daher mit Personen aus deiner Stadt bzw. Region, die bereits über eine hohe lokale Reichweite verfügen. Diese können dir nicht nur zusätzliche Reichweite und neue Follower bescheren, sondern auch in der Content-Creation unterstützen, da ihr Content meist authentischer und zugänglicher ist als eigener Unternehmens-Content. In dem Artikel über das Erstellen von erfolgreichen Influencer-Kampagnen, erfährst du, worauf du in der Zusammenarbeit mit Influencern achten solltest.

UGC (User-Generated-Content) ist eine gute Möglichkeit, um ressourcenschonend zu arbeiten. Du hast z. B. ein Restaurant oder Café und erhältst regelmäßig Markierungen auf den Beiträgen deiner Gäste? Super, dann nutze diese Inhalte und teile sie auf deinem Account! Dies verschafft dir nicht nur zusätzlichen Social-Proof, sondern erspart dir auch die Erstellung von eigenem Content und ehrt gleichzeitig deine Gäste, die sich über ein kostenloses Shoutout freuen werden.

Achte bei UGC darauf, dass du besonders wertschätzend damit umgehst, indem du dich bei den Ersteller*innen bedankst und sie auf deinen Beiträgen markierst, sie im Text erwähnst oder Kunden-Storys mit einer Dankesnachricht repostet. Wenn du bislang noch keinen UGC erhalten hast, dann werde kreativ und überlege dir, wie du Anreizmöglichkeiten für die Erstellung von UGC schaffen kannst.

Eine tolle Möglichkeit stellen auch Markenbotschafter-Programme auf lokaler Ebene dar. Du baust dir damit eine lokale Fangemeinde auf, die wiederum auch ihren Freunden und Bekannten von deinem Unternehmen erzählen werden. Word of Mouth ist auf lokaler Ebene nicht zu unterschätzen! 

5. Setze auf lokale Werbeanzeigen

Durch die lokalen Targetierungs-Möglichkeiten sind Werbeanzeigen auf Social Media ein wichtiges Werkzeug, um lokal sichtbarer zu sein. Du kannst den Radius bis zu 15 km Umkreis eingrenzen und deine Anzeigen direkt den Menschen aus deiner unmittelbaren Umgebung ausspielen. Nicht nur durch die technische Einstellung im Werbeanzeigenmanager ist für eine lokale Targetierung sinnvoll, sondern auch deine Anzeigentexte bzw. deine Anzeigenformate. Eine direkte und persönliche Ansprache ist ein relevantes Mittel, um die Aufmerksamkeit der richtigen Zielgruppe zu erlangen. Werde auch in den Anzeigen kreativ und setze z. B. Insiderwissen ein, über das nur deine lokale Zielgruppe verfügt. So hast du die Aufmerksamkeit der Zielperson garantiert! 

Welche Plattform ist die Richtige?

Facebook, Instagram, TikTok – es gibt viele Kanäle, die für den Aufbau einer lokalen Community spannend sind. Denk immer daran, dass du deine Ressourcen möglichst zielführend einsetzt. Es ist sinnvoller sich auf eine oder maximal zwei Plattformen zu fokussieren und diese ordentlich zu bespielen als auf allen Kanälen mit schlechtem oder unregelmäßigem Content präsent zu sein.

Instagram – die Plattform für den lokalen Community-Aufbau 

Instagram eignet sich durch seine verschiedenen Formate optimal für den Aufbau einer lokalen Community. Über den Standort-Tag können Inhalte direkt über die Suche nach einem bestimmten Ort gefunden und zugeordnet werden.

Auch lokale Hashtags sorgen für eine hohe, lokale Reichweite auf Instagram. Vor allem für Restaurants, Bars, lokale Einzelhändler und Dienstleister wie Friseure, Autohäuser etc. lohnt sich ein strategischer Auftritt auf Instagram. Denn auf dieser Plattform dreht sich alles rund um Ästhetik – weshalb hochwertiger und ansprechender visueller Content unglaublich relevant ist. Durch die Storys können Unternehmen in den direkten Austausch mit Endkund*innen gelangen, Umfragen starten und dabei wertvolles Feedback einholen oder auf tagesaktuelle Neuerungen verweisen. Instagram ist also ein Allround-Talent für die lokale Zielgruppenansprache!

Standort-Tag Wien

Standort-Tag Wien

TikTok – die Suchmaschine der Gen Z 

TikTok ist längst nicht mehr die Plattform für witzige Tanz- und Lip-Sync-Videos. Für die GenZ ist TikTok in den vergangenen Jahren zu einer Suchmaschine geworden, auf der sie nach lokalen Geschäften, Orten und anderen Creatorn in ihrer Stadt Ausschau halten. Auf TikTok hast du derzeit außerdem die Möglichkeit aus der Masse herauszustechen, da noch relativ wenige lokale Unternehmen TikTok in ihrer Kommunikationsstrategie einsetzen. TikTok verfügt mittlerweile ebenfalls über Location-Tags. Nutze diese, um mehr Personen in deiner Nähe zu erreichen.

Facebook – die Plattform für Veranstaltungen und Gruppen 

Selbst wenn die Berechtigung von Facebook im Social-Media-Kosmos mittlerweile von vielen Nutzer*innen kritisch hinterfragt wird, gibt es noch immer einige relevante Funktionen von Facebook, die vor allem für lokale Unternehmen einen großen Vorteil mit sich bringen. Für die Bewerbung von Events und Veranstaltungen in der Nähe eignen sich klassische Facebook Veranstaltungen. Diese können auch kombiniert mit regionalen Facebook-Gruppen eingesetzt werden. Teile doch beim nächsten Mal, wenn du ein Event in deiner Stadt oder Region hostest, die Veranstaltung in thematisch passende Facebook-Gruppen aus der Umgebung. So gelangt die Veranstaltung direkt zu deiner Zielgruppe.

LinkedIn – regionale Entscheider*innen und Professionals erreichen

Vor allem im B2B Social-Media-Marketing ist LinkedIn eine spannende Plattform, um regionale Sichtbarkeit zu erlangen. Die Plattform eignet sich vor allem dafür, neue potenzielle Kund*innen anzusprechen und das persönliche Netzwerk zu erweitern. LinkedIn ist eine Business-Plattform, daher solltest du hier den Fokus auf Information und Mehrwert legen. Du kannst in der Suchleiste von LinkedIn gezielt nach interessanten Entscheider*innen und Führungspersönlichkeiten aus deiner Umgebung suchen.

Empfehlenswerte Social-Media-Softwares

Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte Social-Media-Softwares. Wir stellen über 100 Lösungen vor, die perfekt abgestimmt auf die Bedürfnisse von KMUs, Start-ups und Großkonzernen, bereitstehen. Unsere Plattform unterstützt dich in allen Bereichen des Social-Media-Managements. Nutze die Gelegenheit, verschiedene Softwares zu vergleichen und ziehe dabei echte Nutzerbewertungen zurate, um die ideale Lösung für deine Anforderungen zu finden:

 

3 Beispiele erfolgreicher lokaler Social-Media-Strategien

Du fragst dich, wie erfolgreiches lokales Social-Media-Marketing in der Praxis aussieht? Anhand dieser 3 Beispiele erfährst du, was möglich ist.

1. Edeka Dirnberger

Als EDEKA-Familienunternehmen regionale Sichtbarkeit erhalten? Das Beispiel von Edeka Dirnberger zeigt, dass das möglich ist. Mit über 5.600 Followern bei Instagram und über 8.800 Followern auf TikTok setzt Edeka Dirnberger auf die Ansprache der Menschen aus der Region und unterhält die Community mit Einkaufs- und Spartipps, lustigen Videos aus den Märkten oder mit den aktuellen Angeboten der Woche. 

Instagram-Profil Edeka Dirnberger

Instagram-Profil Edeka Dirnberger

TikTok-Profil Edeka Dirnberger

TikTok-Profil Edeka Dirnberger

2. Volksbank Mittelhessen

Als eine der erfolgreichsten Banken auf TikTok & Co. hat sich die Volksbank Mittelhessen innerhalb kurzer Zeit eine große Community auf Social Media aufgebaut. Auf Instagram hat die Volksbank Mittelhessen über 15.000 Follower, auf TikTok sind es über 42.000. Die lustigen und verrückten Videos auf TikTok stehen dem klassischen altbewährten Bank-Image entgegen. Das Beispiel der Volksbank Mittelhessen zeigt: Selbstironie kommt gut an und wird langfristig mit einer hohen (lokalen) Sichtbarkeit belohnt.

Instagram-Profil Volksbank Mittelhessen

Instagram-Profil Volksbank Mittelhessen

TikTok-Profil Volksbank Mittelhessen

TikTok-Profil Volksbank Mittelhessen

3. ALAVU Restaurant 

Ein Restaurant in einem kleinen Städtchen mit knapp 8.400 Einwohnern hat 3.600 Follower auf Instagram? Ja, das geht! Das ALAVU Restaurant aus Nittenau ist ein gutes Beispiel dafür, wie Social-Media-Marketing als Restaurant funktioniert: Storys mit Reservierungs-Hinweisen und der Ankündigung besonderer Aktionen, unterhaltsamer Content in Form von Reels und ansprechende Fotos von leckerem Essen. Die Community ist begeistert und schenkt dem Restaurant neue Reichweite in Form von Storys von ihrem Besuch oder durch zahlreiche Reservierungen via Instagram.

Instagram-Profil ALAVU Restaurant aus Nittenau

Instagram-Profil ALAVU Restaurant aus Nittenau

3 Tools, die beim lokalen Social-Media-Marketing nützlich sind

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Social-Media-Marketing für regionale Unternehmen möglichst effizient und budgetfreundlich umzusetzen. Wichtig ist vor allem eine gute Planung der Inhalte, sodass diese den Nerv der Zielgruppe treffen und deine Ziele erfüllt werden. Dazu kannst du einige Social Media Software & Tools nutze, wie:

  • Canva Pro: für die Erstellung von Grafiken und kreativen Beiträgen oder Storys. Canva ist auch in der kostenlosen Basic-Version bereits sehr hilfreich. In der Pro-Variante macht Canva in der Zusammenarbeit mit Kolleg*innen noch mehr Spaß.
  • Facebook Creator Studio: für das automatisierte Veröffentlichen von vorgeplanten Beiträgen und Storys. Das von Meta kostenfrei zur Verfügung gestellte Creator Studio bietet dir die Möglichkeit durch Vorausplanung kontinuierlich zu veröffentlichen.
  • Notion: Für die Sammlung von Content-Ideen und das Erstellen von Shootingplänen ist Notion ein tolles Rundum-Tool, das auch in der Zusammenarbeit mit Externen gut funktioniert.

Weitere Tipps, wie du möglichst zeitsparend Social-Media-Content erstellst, erfährst du in dem Artikel über Content-Stress: So zeitsparend Social-Media-Content erstellen auf OMR Reviews.

Fazit

Vergiss nicht, dass du als lokales Unternehmen auch andere Möglichkeiten in deinem Marketing-Mix nutzen solltest. Offline-Marketing und lokales SEO sind beispielsweise ebenso wichtig, um innerhalb einer lokalen Community sichtbar zu sein und bildet den Grundstein für dein erfolgreiches Social-Media-Marketing.

Luise Deschl 
Autor*In
Luise Deschl 

Luise Deschl ist Gründerin der Social Media Agentur Local Stories, die regionalen Unternehmen mehr Sichtbarkeit durch professionelles Social-Media-Marketing verschafft. Mit ihrer Agentur berät Luise regionale Unternehmen hinsichtlich ihrer Social-Media-Strategie und betreut ganzheitlich Accounts – von der Content Creation bis hin zum Posting und Community Management. Als Gründerin nutzt sie LinkedIn aktiv als Sprachrohr für Themen, die ihr am Herzen liegen sowie für die Vernetzung mit spannenden beruflichen Kontakten.

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