Facebook Recruiting: Tipps für eine erfolgreiche Ansprache auf Social Media
In diesem Artikel erfährst du, wie du durch Facebook und Instagram gezielt Fachkräfte rekrutierst und welche Strategien, Tools und Tipps dir dabei helfen, effektiv neue Mitarbeiter*innen zu gewinnen
- Was ist Facebook Recruiting?
- Die Vor- und Nachteile von Facebook im Recruiting
- Für welche Unternehmen eignet sich Facebook Recruiting?
- Gestaltung ansprechender Stellenanzeigen
- Erfolgskontrolle und Anpassungen
- Was kostet Recruiting auf Facebook?
- 6 Tipps für erfolgreiches Recruiting auf Facebook
- Unterstützende Tools für Facebook Recruiting
- Fazit
In Deutschland gibt es mehr offene Stellen als qualifizierte Fachkräfte. Dieser Trend führt von einem Bewerbermarkt hin zu einem Arbeitgebermarkt, bei dem sich vielmehr die Unternehmen bei den Bewerber*innen vorstellen müssen, als andersherum. Diese neue Macht der Arbeitnehmer*innen zwingt Unternehmen dazu, sich neuen Strategien zuzuwenden, damit sie die besten Fachkräfte für sich beanspruchen können. Eine der neueren Strategien ist dabei das Social Media Recruiting über Facebook und Instagram. Das hat Tim Dubiel bereits letztes Jahr erkannt und bei den Recruiting Trends 2024 Social Media Recruiting angekündigt: Wie das genau funktioniert und was es dabei zu beachten gilt, erfährst du hier!
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Was ist Facebook Recruiting?
Du hast zwei verschiedene Möglichkeiten, über Meta, das Unternehmen hinter Facebook und Instagram, neue Bewerber*innen zu erreichen.
Kostenloses Facebook Recruiting
Nutze deine eigene Facebook- oder Instagram-Seite, um deine Follower über offene Stellen zu informieren. Du kannst ein Posting mit einer einladenden Grafik ganz einfach erstellen. Gib außerdem einen möglichst einfachen Weg an, dich zu erreichen, wie zum Beispiel eine WhatsApp-Telefonnummer.
Die speziell für Recruiting entwickelte Funktion der Jobpostings wurde leider im Februar 2023 eingestellt, da zu wenige Unternehmen diese genutzt haben.
Kostenpflichtiges Facebook Recruiting
Solltest du noch keine ausreichende Präsenz auf Facebook oder Instagram aufgebaut haben, kannst du auch auf bezahlte Anzeigen innerhalb von Meta zurückgreifen. Durch das Mediabudget garantierst du dir eine gewisse Reichweite. Am einfachsten ist es für kleine und mittlere Unternehmen, Facebook-Leadanzeigen einzurichten. Hierbei werden die Nutzer*innen nicht auf die eigene Website geführt, sondern zu einem Leadformular, welches diese ausfüllen können, um sich direkt zu bewerben. Diese Leadliste kann dann vom Unternehmen abgearbeitet werden. So besteht keine Notwendigkeit zur Implementierung des Pixels oder der API, und auch der Datenschutz auf der eigenen Website muss nicht angepasst werden. Wie der Facebook-Werbeanzeigenmanager im Recruiting funktioniert, kannst du Schritt für Schritt hier nachlesen.
Die Vor- und Nachteile von Facebook im Recruiting
Hohe Reichweite für Stellenanzeigen
Mit mehr als 2,8 Milliarden aktiven Nutzer*innen weltweit bietet Facebook eine enorm hohe Reichweite. Das bedeutet, dass deine Stellenanzeigen potenziell von Tausenden von Menschen gesehen werden können. Besonders nützlich ist dies, wenn du lokal suchst: Wenn deine Anzeige geteilt oder geliked wird, können auch deren Freundinnen darauf aufmerksam gemacht werden, was die Reichweite deiner Anzeige erheblich erhöht. Wenn deine eigene Reichweite noch zu klein ist, kannst du diese unkompliziert mit etwas Mediabudget erhöhen.
Gefahr hoher Streuverluste
Auf der anderen Seite gibt es auch einige Nachteile. Die Ansprache über Facebook kann hohe Streuverluste mit sich bringen, da nicht jede*r Nutzer*in auf der Suche nach einem neuen Job ist. Anders als bei der Direktansprache von Kanditat*innen besteht die Gefahr, dass viele von deiner Anzeige nicht interessiert sind oder sie übersehen. Daher ist es wichtig, deine Zielgruppe so gut wie möglich zu definieren, um die Streuverluste zu minimieren.
Für welche Unternehmen eignet sich Facebook Recruiting?
Ausbildungsstellen über Social Media besetzen
Social Media ist besonders effektiv für die Rekrutierung von Ausbildungsplätzen. Jüngere Zielgruppen sind zunehmend auf Plattformen wie Instagram und TikTok zu finden und können während des Scrollens durch den eigenen Feed erreicht werden. Du kannst durch kreative und ansprechende Anzeigen und Beiträge gezielt junge Bewerber*innen ansprechen.
Studienplätze vermitteln
Wenn du in der Lage bist, Praktikums- oder Studienplätze anzubieten, kann Meta ein wertvolles Werkzeug sein, um diese Stellen zu bewerben. Studierende suchen oft nach Praktika oder Werkstudentenstellen, und Meta bietet eine hervorragende Plattform, um gezielt diese Zielgruppe anzusprechen, gerade in ländlichen Gebieten.
Lokale Suche vs. deutschlandweit
Ob du nun lokal oder deutschlandweit suchen möchtest, das Recruiting über Facebook bietet dir die Flexibilität, deine Stellenanzeigen entsprechend anzupassen. Für lokale Unternehmen kann es sinnvoll sein, gezielt in regionalen Gruppen oder Städten zu werben, sofern dies nicht gegen die Richtlinien verstößt. Wenn du hingegen deutschlandweite Stellenangebote hast, kannst du diese über die Werbeplattform von Facebook, den Werbeanzeigenmanager, deutschlandweit ausspielen oder lokal.
Tipp: Bei deutschlandweiten Anzeigen werden die meisten Impressionen immer in Baden-Württemberg, NRW und Bayern ausgespielt, da hier die meisten Menschen wohnen.
Gestaltung ansprechender Stellenanzeigen
Wichtige Informationen bereitstellen
Wenn du eine Stellenanzeige erstellst, ist es entscheidend, dass du alle wichtigen Informationen bereitstellst. Dazu gehören die Position, die Anforderungen, der Standort, das Gehalt und die Beschäftigungsart. Klarheit hilft potenziellen Bewerber*innen, eine informierte Entscheidung zu treffen, ob sie sich bewerben möchten oder nicht. Achte darauf, dass diese Informationen möglichst schon innerhalb des Visuells sind und nicht erst im begleitenden Text erwähnt werden. Gleichzeitig sollte die Anzeige aber auch nicht überladen wirken.
Tipp: Ab 2026 gibt es eine Pflicht zur Gehaltsangabe für viele Unternehmen, welche sie dazu verpflichtet, das Gehalt in Stellenanzeigen zu veröffentlichen.
Visuelle Elemente einfügen
Visuelle Elemente sind wichtig, um die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen zu gewinnen. Nutze ansprechende Bilder oder Videos, die mit deinem Jobangebot in Verbindung stehen. Attraktive Grafiken können helfen, sofortiges Interesse zu wecken und dazu führen, dass Nutzer*innen deine Anzeige länger betrachten. Erstelle dir am besten eine Vorlage, die du später immer wieder verwenden kannst.
Quelle: Beispielanzeige "TALENTLOTSEN GmbH"
Klarer Call-to-Action
Ein klarer Call-to-Action (CTA) ist ein Muss. Ob es darum geht, Bewerbungen über ein Formular auf Facebook einzureichen, die Unternehmenswebsite zu besuchen oder Kontakt aufzunehmen – stelle sicher, dass deine Botschaft klar ist. Ein effektiver CTA motiviert die Nutzer*innen dazu, aktiv zu werden und zeigt ihnen den nächsten Schritt auf.
Leadformulare anpassen
Wenn du Leadadvertising auf Facebook nutzt, achte darauf, dass deine Formulare benutzerfreundlich und leicht auszufüllen sind. Der Aufwand, den ein*e Kandidat*in für eine Bewerbung auf sich nehmen muss, sollte minimal sein. Reduziere die Anzahl der Felder auf das Notwendigste, um die Absprungrate zu minimieren.
Erfolgskontrolle und Anpassungen
Qualifizierung der Leads
Nachdem deine Anzeigen geschaltet wurden, ist es wichtig, die eingehenden Bewerbungen zu qualifizieren. Nicht jede*r Kandidat*in wird die richtigen Fähigkeiten mitbringen oder zur Unternehmenskultur passen. Führe gezielte Interviews, um die passenden Talente herauszufiltern.
Analyse von KPIs und Erfolgsmessung
Um den Erfolg deiner Kampagnen zu messen, solltest du regelmäßig Key Performance Indicators (KPIs) wie Klickrate (CTR), Kosten pro Klick (CPC) und Leadanzahl analysieren. Diese Daten helfen dir herauszufinden, welche Anzeigen funktionieren und wie du deine Strategie optimieren kannst.
Regelmäßige Anpassungen der Anzeigen
Um die Effektivität deiner Anzeigen hochzuhalten, ist es notwendig, sie regelmäßig anzupassen. A/B-Tests können dir helfen, verschiedene Anzeigenformate miteinander zu vergleichen und herauszufinden, was am besten funktioniert. Scheue dich nicht, Anpassungen vorzunehmen, um die Leistung deiner Kampagnen zu steigern.
Tipp: Sobald Personen dieselbe Anzeige zwischen 3-5 Mal gesehen haben (Frequenz), solltest du das Werbematerial austauschen.
Feedback integrieren für bessere Ergebnisse
Das Feedback von Bewerber*innen kann wertvolle Einblicke geben. Frage nach ihren Erfahrungen mit dem Bewerbungsprozess und berücksichtige ihre Anregungen, um den Prozess für zukünftige Bewerbungen zu optimieren.
Was kostet Recruiting auf Facebook?
Die Kosten für Facebook Recruiting können stark variieren. Einfache Posts im Newsfeed sind kostenlos, während die Nutzung von Facebook Ads Kosten verursacht, die je nach gebuchtem Budget und Zielgruppe unterschiedlich ausfallen können. In der Regel zahlst du nur für die Klicks auf deine Anzeigen, was bedeutet, dass du die Kontrolle über dein Budget behältst. Plane deine Ausgaben sorgfältig, um sicherzustellen, dass du einen optimalen Return on Investment (ROI) erzielst.
Tipp: Wir geben in der Regel 500 € pro Monat für einen 50 km Radius aus und erzielen damit im Schnitt Leadkosten von 33 €.
6 Tipps für erfolgreiches Recruiting auf Facebook
- Zielgruppe genau definieren: Erstelle Zielgruppenprofile, um potenzielle Bewerber*innen effizient anzusprechen. Frag dich bei jedem Schritt, was deine Zielgruppe wohl sehen möchte.
- Anzeigen regelmäßig aktualisieren: Aktualisiere deine Stellenanzeigen, um frische Informationen und neue Möglichkeiten zu bieten. Ab einer Frequenz von 5 sollte neues Werbematerial erstellt werden.
- Kollaboration mit Mitarbeitenden: Bitte deine Mitarbeitenden, deine Jobpostings und Werbeanzeigen zu teilen, um die Reichweite zu erhöhen.
- Interaktive Beiträge nutzen: Fördere Engagement, indem du Umfragen oder Quizze in deinen Jobanzeigen integrierst.
- Empfehlungsprogramme einführen: Incentivierung von bestehenden Mitarbeitenden zur Empfehlung von qualifizierten Kandidat*innen.
- Poste regelmäßig: Halte deine Community aktiv und mache sie mit deinem Unternehmen und den offenen Stellen bekannt.
Unterstützende Tools für Facebook Recruiting
Um deine Recruiting-Maßnahmen auf Facebook zu unterstützen, gibt es zahlreiche Tools, die dir helfen können. Tools wie Hootsuite, Buffer und Sprout Social ermöglichen es dir, Beiträge im Voraus zu planen und die Performance deiner Anzeigen zu überwachen. Außerdem bieten spezialisierte Recruiting-Analysetools wie Greenhouse oder Lever detaillierte Insights, um deinen Recruiting-Prozess weiter zu optimieren und zu analysieren.
Parallel dazu ist Canva Pro ein äußerst nützliches Design-Tool, das dir ermöglicht, ansprechende Grafiken und Anzeigen für deine Jobpostings zu erstellen. Mit Canva kannst du professionell aussehende Visuals entwerfen, die deine Stellenanzeigen auf Social Media hervorheben. Um diese Tools effektiv zu integrieren und deine Arbeitsabläufe zu automatisieren, ist Zapier eine wertvolle Ergänzung. Es hilft dir dabei, Daten zwischen diesen Plattformen zu synchronisieren und wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren, um den Recruiting-Prozess noch effizienter zu gestalten.
Fazit
Social Media ist ein fester Bestandteil der heutigen modernen Welt und kann gerade kleineren und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit bieten, auf sich aufmerksam zu machen. Durch kreative und neue Ansätze kann auch ohne großes Budget viel Aufmerksamkeit erzeugt werden, und Unternehmen ziehen neue Fachkräfte an. Wie sind deine Erfahrungen mit Facebook Recruiting?