Unverwechselbar und unvergesslich bei euren Kandidat*innen: Einsatz von Video in deinem Recruiting-Prozess

In diesem Artikel erfährst du, wie du mit Hilfe von Videos deinen Recruiting-Prozess optimierst und dadurch die besten Talente für dein Unternehmen gewinnst

Inhalt
  1. Wo und wie können Videos im Recruiting eingesetzt werden?
  2. Was macht ein gutes Recruiting- oder Employer Branding Video aus?
  3. Welche Ziele verfolgen Unternehmen mit Recruiting-Videos?
  4. Gibt es bestimmte Zielgruppen für Recruiting-Videos?
  5. Video-Trends im Recruiting
  6. In 3 Schritten zum perfekten ersten Recruiting-Video
  7. 6 Tipps für erfolgreiche Recruiting-Videos
  8. Best Practice Recruiting-Video-Beispiele
  9. Wie produziert man ein Recruitment-Video? In 6 Schritten zum Recruitingfilm
  10. Welche Tools helfen dir beim Produzieren bzw. Recruiting-Videos erstellen?
  11. Fazit

Längst sind die Zeiten vorbei, bei denen ein Erstgespräch im Recruiting vor Ort stattgefunden hat. So kommt es, dass Unternehmen, die effizient und digital einstellen, Gefahr laufen ihre Einzigartigkeit bei Kandidat*innen zu verlieren. Logisch! Wenn man als Kandidat*in durchschnittlich mehr als 40 Bewerbungen versendet und im Umkehrschluss 10 Interview-Prozesse durchlaufen muss, verschwimmen alle Erfahrungen zu einem fernen Erinnerungsbrei. Wer da nicht ordentlich mitschreibt, alle Informationen kategorisiert und die entsprechende Stellenausschreibung abspeichert, verliert leicht den Überblick oder sogar die Motivation, in eurem Einstellungsprozess weiterzumachen.

Als Unternehmen wollt ihr aber nicht eins von vielen sein. Doch die Erkenntnis, dass Kandidat*innen auch am Ende des Prozesses noch nicht für dein Unternehmen brennen, also emotional in die Entscheidung „Job oder kein Job bei euch“ involviert sind, häuft sich. Keine Sorge, denn Hilfe naht! Ich darf euch heute mehr zu Video in eurem Recruiting-Prozess erzählen, denn in keinem digitalen Format könnt ihr mehr von euch und eurer Einzigartigkeit zeigen, als im Video! In dem Artikel lernst du die Einsatzmöglichkeiten von Video, was gute Recruiting-Videos gemeinsam haben und wie ihr die Unternehmens-Konkurrenz zur Gewinnung der besten Kandidat*innen einfach ausstecht.

Wo und wie können Videos im Recruiting eingesetzt werden?

Den kreativen Recruiting-Ideen sind mit Video keine Grenzen gesetzt! Von Stellenanzeige-Videos über die Annahme von Video-Bewerbungen und so viel mehr … In dem Artikel soll es aber um diese drei Video-Recruiting-Ideen gehen:

  1. Video im Active Sourcing oder der Kandidaten-Direktansprache: Videos können genutzt werden, um potenzielle Kandidat*innen direkt anzusprechen und sie auf offene Stellen, euren Teamspirit und eure Benefits aufmerksam zu machen. Diese Art von Video kann individuell an die angesprochene Person angepasst werden, um ihr Interesse zu wecken und sie zu einem Erstgespräch zu motivieren. Aber auch Videos, die allgemein über euer Unternehmen sprechen, auf eine authentische und nahbare Art, zeigen gegenüber Nachrichten ohne Video ein gesteigertes Interesse. Die Konversionsrate von der 1. Kontaktierung zum Buchen eines Erstgesprächs in eurem Kalender steigt hierbei auf ein drastisches Doppel an! Das liegt nicht nur an der möglicherweise hoch personalisierten Herangehensweise, sondern auch daran, dass sich Menschen gern bei anderen Menschen bewerben anstatt einfach „beim nächsten Unternehmen“. Gerade, wenn es darum geht, passiv Suchende abzuholen oder gar zu einem Wechsel, der vorher noch nicht gedacht war, zu bewegen. Hier macht es absolut Sinn, das Video entweder selbst als Recruiter zu erstellen oder den potenziell zukünftig Vorgesetzten der Kandidat*innen zu bitten, eins zu drehen. Dieses sollte nicht länger als 1,5 Minuten sein.
  2. Video als Begleitung im Einstellungsprozess für Kandidat*innen: Während des Bewerbungsprozesses können Videos verwendet werden, um den Kandidatinnen zusätzliche Informationen über das Unternehmen, das Team und die Stelle zu geben. Das macht eurem Unternehmen auch die Freude, dass häufig gestellte Fragen vorher abgedreht und noch vor dem Gespräch mit Kandidat*innen geteilt werden können, sodass sich auch das Kandidat*innen-Interview effizienter und kürzer gestalten lässt. Dies hilft, Transparenz zu schaffen und den Bewerber*innen ein umfassendes Bild von Benefits, Zusammenarbeit und Arbeitsumfeld zu vermitteln, während es einen zuständigen Menschen mit Gesicht und Persönlichkeit vorstellt. Hier können beliebig viele Videos gedreht werden, ich würde aber empfehlen, diese unter 3 Minuten zu halten und mit folgenden Videos zu starten:

    a. Vorstellen des Unternehmens
    b. Vorstellen der Unternehmenswerte
    c. Benefits und Home-Office Regelung
    d. Antworten auf häufig gestellte Fragen
    e. Vorstellung der nächsten Interview-Runde (pro Einstellungsprozess-Schritt)
  3. Video-Interviews für gesteigerte Effizienz im asynchronen Einstellungsprozess: Video-Interviews ermöglichen es, den Einstellungsprozess effizienter zu gestalten, indem sie zeit- und ortsunabhängige Gespräche ermöglichen. Asynchrone Video-Interviews erlauben es Kandidat*innen, Fragen zu beantworten, wann es ihnen am besten passt, und Personalverantwortlichen, die Antworten zu überprüfen, wann immer sie Zeit haben. Diese Methode ist außerdem ein wahrer Diversity-Boost! Zum Beispiel für Kandidat*innen, die viel im aktuellen Job oder im Familienleben eingespannt sind und es gerade für die Erstgespräche nicht möglich machen können, innerhalb der Arbeitszeiten von Personalverantwortlichen für ein Interview verfügbar zu sein. Auch Kandidat*innen mit einem ungewöhnlichen Lebenslauf haben in einer Video-Bewerbung die Möglichkeit, mehr von sich und ihrer Persönlichkeit zu zeigen. Gerade bei Stellen, die Soft Skills priorisieren, wie Sales- oder Customer-Success-Positionen, profitieren von Besetzungen durch Video-Bewerbungen. Auch Bewerber mit Lernschwächen können von asynchronem Video-Recruiting profitieren, wenn sie die Möglichkeit haben, Videos mehrfach abzuspielen oder aufzunehmen, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Was macht ein gutes Recruiting- oder Employer Branding Video aus?

Anders als meist vermutet, braucht es kein exorbitantes Budget, eine hochprofessionelle Produktion, die den ganzen Tag geht oder eine teure Kamera. Ein gutes Recruiting-Video ist authentisch, emotional ansprechend, informativ und kurz.

Wir alle wissen, dass in Zeiten von Social Media die Aufmerksamkeitsspanne stetig sinkt. Ein Ansteckmikrofon ist von Vorteil, denn nichts lässt Zuschauer*innen schneller wegklicken, als ein unverständlicher Sound.

Für das Bildmaterial sollte ein Handy genommen werden. Je mehr das Video wirkt, als spräche man mit einem*einer Freundin via FaceTime, desto authentischer und sympathischer. Das hat auch mit den schwindenden Nutzer*innen via Desktop und den ansteigenden Zuschauer*innen, die auf ihrem Handy zusehen, zu tun.

Welche Ziele verfolgen Unternehmen mit Recruiting-Videos?

Packst du das Thema Video Recruiting einmal an, wird es zu deinem unfairen Vorteil vor allen anderen Konkurrenten, also allen Unternehmen, die top Teammitglieder suchen. Was versprechen sich Unternehmen dabei?

  • Individuelle Unternehmenspräsenz inklusive Authentizität und Nahbarkeit: Auch wenn dein Unternehmen sich mehr im B2B-Bereich bewegt, hast du mit Video Recruiting die Möglichkeit, deine Arbeitgebermarke (D2C, wenn man so will) zu stärken. Zeige dich weniger formell und sei nahbar, um unvergesslich in den Köpfen möglicher potenzieller Teammitglieder festzustecken und die Lust der Zusammenarbeit zu entfachen.
  • Du bist nicht „noch so ein Unternehmen“, du bist die Summe aus deinem Team: Es ist kein Wunder, dass einige Unternehmen auf ihre Personal-Brands setzen, denn auch Produkte werden lieber von einer Person statt von einem Unternehmen gekauft. Lass deinen Charme, deine Persönlichkeit und die Unternehmenswerte spielen, um dank Video-Recruiting richtig unverwechselbar zu werden.
  • Mitarbeiter*innen-Bindung derjenigen, die das Gesicht der Videos sein dürfen: Weiterentwicklung und das Lernen neuer Dinge sind so vielfältig wie die Menschen, die bei dir arbeiten. Eine Art „Corporate Influencer“ zu sein, ohne selbst zum Beispiel auf LinkedIn posten zu müssen, könnte eine tolle Art für deine Mitarbeiter*innen sein, sich auszuprobieren. Die Mitarbeiter*innen-Bindung steigt garantiert.
  • Verkürzte time to hire und mehr Kandidaten in kürzerer Zeit kennenlernen: Gibst du die Infos zum Unternehmen und Team sowie den meistgestellten Fragen vorab, muss das nicht mehr im Gespräch besprochen werden. Entscheidest du dich für asynchrones Recruiting durch Video-Interviews, kannst du dir von mehr Kandidat*innen in kürzerer Zeit einen Eindruck verschaffen.
  • Erhöhte Einstellungsqualität: Wenn du dich transparent und authentisch nach außen zeigst, ziehst du denselben Persönlichkeitstyp für dein Team an. Das führt zu höherer Qualität bei Einstellungen, denn wer nicht dieselben Werte vertritt, wird automatisch abgeschreckt.
  • Mehr Kandidat*innen, die unbedingt bei euch arbeiten wollen, dank Next Level Candidate Experience: Nie wieder von frechen Kandidaten hören „Warum sollte ich bei euch arbeiten wollen?“. Dank eurer erklärenden Videos liegt’s auf der Hand und ihr zeigt euch interaktiv, modern und dynamisch - Der Traum eines jeden potenziellen Zukunfts-Teammitglieds.

Gibt es bestimmte Zielgruppen für Recruiting-Videos?

Ja, Recruiting-Videos können gezielt für unterschiedliche Zielgruppen erstellt werden, wie zum Beispiel Berufseinsteiger*innen, erfahrene Fachkräfte oder im Azubi-Recruiting. Jedes Video sollte auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sein, um ihre spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen anzusprechen.

Eine Möglichkeit, genau diese herauszufinden? Interviewe deine bestehenden Teammitglieder aus dem Team, in dem die nächste Stelle besetzt werden soll. Als Personalverantwortliche sollten wir niemals den Fehler machen, von uns auf andere zu schließen.

So sind zum Beispiel für Mitarbeiter*innen im Sales eine gute Teamdynamik, eine gleichmäßige Verteilung von Kundenleads und die Möglichkeit zur Mitbestimmung in der Zusammenarbeit entscheidend. Bei Teammitgliedern im Bereich Bau oder Finanzen stehen dafür finanzielle- und Job-Sicherheit im Vordergrund.

  1. Mobile Optimierung: Immer mehr Menschen nutzen mobile Endgeräte für die Jobsuche. Daher sollten Videos auch auf Smartphones und Tablets gut aussehen. Das hat auch YouTube herausgefunden: Die letzten Jahre haben sich Nutzer*innen auf mobilen Endgeräten jedes Jahr verdoppelt.
  2. Corporate Influencing goes Video: Corporate Influencing kennst du vor allem von LinkedIn, wo Text und Bild immer noch am meisten als Format gewählt werden. Jedoch gibt es immer mehr Unternehmen, die auch auf TikTok oder Instagram spezifische Kanäle für ihre Arbeitgebermarken eröffnen.
  3. Personalisiertes Active Sourcing: Es gibt inzwischen einige mutige Unternehmen, die statt einer rein textlichen LinkedIn-Nachricht in der Kandidat*innen-Direktansprache ein Video oder eine Sprachnachricht hinzufügen. Das ist auch, ohne dass man für jede*n Kandidat*in eine persönliche Nachricht aufnimmt, personalisiert genug. Hier wird sich dem Effekt des „Pattern Interrupt“ bedient, etwas wird also anders gemacht, als man es ‘normalerweise’ sieht. Das hat eine weitaus höhere Antwortrate zum Ergebnis.

In 3 Schritten zum perfekten ersten Recruiting-Video

  1. Planung: Überlege, für welche Stelle du Video-Recruiting ausprobieren möchtest. Schnapp dir 2 bis 3 Teammitglieder zu einem 15 bis 30-minütigen Interview durch dich und finde heraus, weshalb sie den Job gern machen bei genau deinem Unternehmen. Frag sie auch, welche offenen Fragen sie damals im Bewerbungsprozess hatten, wenn du nicht selbst aus deiner Erfahrung bei ehemaligen Einstellungsprozessen schöpfen kannst. Die meisten Menschen wählen ihren Job aufgrund des Gehalts, der Benefits, der Flexibilität, den Weiterentwicklungsmöglichkeiten, des Teams und so weiter. Bedenke dabei immer aus Kandidat*innen Sicht „what’s in it for me“ und kommuniziere entsprechend.
  2. Video-Produktion und Authentizität: Schnapp dir ein Mikrofon und ein Handy mit hochauflösender Kamera. Achte darauf, dass du oder andere Protagonisten keine Kleidung mit großen Marken tragen oder Kleidung, die eurem Team normalerweise nicht entspricht. Arbeitest du in einem Umfeld mit Kleiderordnung oder Hemd- und Blusenpflicht, dann gib das im Video wieder. Seid ihr ein Start-up, bei dem der Unternehmens-Hoodie gern gesehen ist? Dann passt auch das für dein Video. Es gilt für alle, die aufgenommen werden: Zeig dich von deiner authentischsten Seite. Nimm das Video in der vertikalen Einstellung auf, so ist es für Mobilgeräte ideal. Sprich klar und deutlich, nimm es in der Sprache der Stellenausschreibung auf. Denk dran: Wenn sich das Endprodukt für dein Gegenüber wie ein FaceTime-Call mit einem*einer Freund*in anfühlt, ist es genau richtig.
  3. Verbreitung: Wie oben erwähnt: Entscheidest du dich dazu, ein Video für die Kandidaten-Direktansprache aufzunehmen oder Video für die Begleitung im Bewerbungsprozess, empfehle ich folgende Herangehensweise: Um diese Videos den Kandidat*innen zur Verfügung zu stellen, empfehle ich entweder das Hochladen der Videos in einen Google Drive Ordner oder einer anderen Cloud-Lösung mit entsprechendem Namen wie Stelle XX bei Unternehmen ZZ_Datum MM.YY inklusive der Sichtbarkeitseinstellung „für jeden sichtbar, der über den Link verfügt“. Erstellt daraus einen Kurzlink, zum Beispiel via bit.ly und nutzt diesen in eurer E-Mail-Kommunikation mit Kandidaten oder eurer Active Sourcing Nachricht in der Kandidaten-Direktansprache, zum Beispiel über LinkedIn.

    ⁠Soll es für dich um das asynchrone Interviewing durch Videos gehen, kannst du wunderbar durch Tools wie
    Cammio oder Mozaik: Corporate Video Platform unterstützt werden. Da gibt es die Möglichkeit zu beantwortende Fragen vorher einzustellen, entweder schriftlich oder mit einem eigenen Video und auch das Abrufen aufgenommener Videos lässt sich leicht auf der Tool-internen Plattform realisieren.

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6 Tipps für erfolgreiche Recruiting-Videos

  1. Kurz und prägnant: Ein ideales Recruiting-Video sollte maximal zwischen 1 und 3 Minuten lang sein.
  2. Einbinden des Teams: An den meisten Stellen macht es Sinn, dass die möglicherweise zukünftigen direkten Teammitglieder oder Vorgesetzten zu Kandidat*innen via Video sprechen. Videos zur Direktansprache im Active Sourcing sind vom*von der Recruiter*in oder demjenigen, dessen LinkedIn-Profil zur Ansprache verwendet wird, am erfolgreichsten.
  3. Transparenz und Nahbarkeit: Zeige dir, das Team und das Unternehmen, wie ihr seid. Die klare Kommunikation eurer Unternehmenswerte zieht die Richtigen an und schreckt die Falschen ab.
  4. Visuelle und auditive Qualität: Achte auf natürliches Licht, eine hochauflösende Handy-Kamera und soliden Ton, zum Beispiel durch ein Ansteckmikrofon.⁠
  5. Call-to-Action: Fordere die Zuschauer*innen am Ende des Videos zu einer Handlung auf, zum Beispiel zum Erstgespräch buchen, in der Kandidaten Direktansprache oder im vorbereitenden Video für die nächste Interviewrunde, kannst du auf Links zur erfolgreichen Vorbereitung verweisen. Auch zu erklären, was auf deiner Seite als nächster Schritt passiert, ist sinnvoll.
  6. Kommunikation eröffnen: Um ein hohes Engagement bei Kandidat*innen beizubehalten, sollte bei der Übersendung des Videos oder bereits im Video immer die Möglichkeit zum Stellen weiterer Fragen an dich persönlich eröffnet werden. So weiß die Person, dass es auch um sie persönlich geht, trotz allgemeingültiger Videos.

Best Practice Recruiting-Video-Beispiele

Die besten Recruiting-Videos stammen von Unternehmen wie Agicap (Cashflow Management SaaS), die Teammitglieder und ihre Abteilungen authentisch in Szene setzen. Ein weiteres Beispiel sind Videos von vialytics (B2G Straßensicherheit SaaS), die durch regelmäßiges Posten und out of the box Fragen wie „Was würdest du an vialytics ändern?“ oder „Was würde dir ohne vialytics fehlen?“ bestechen.

Inspiriert, aber keine Zeit zum Auseinandersetzen mit der Materie? Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter, bei denen man ein passendes Recruiting-Video erstellen lassen kann. Um die Recruiting-Video-Kosten allerdings im Rahmen zu halten, empfehle ich, das erste Ausprobieren selbst durchzuführen und sich potenziell zukünftig professionelle Hilfe zu holen.

Wie produziert man ein Recruitment-Video? In 6 Schritten zum Recruitingfilm

  1. Zielsetzung: Kläre, was du mit dem Video erreichen möchtest: Geht es um die Ansprache von Kandidat*innen, die sich noch nicht bei euch beworben haben, darum, aktuelle Bewerber im Prozess zu begleiten oder darum, eure Interview-Prozesse asynchron aufzustellen?
  2. Statt eines Scripts, nimm dir Struktur und Stichpunkte: Das Letzte, was wir wollen, ist, dass es sich wie abgelesen anhört. Gib eine Struktur vor, zum Beispiel die Reihenfolge der beantworteten Fragen, und lass deine Protagonisten jeweils ein paar Stichpunkte aufschreiben. Das macht es für sie viel einfacher, authentisch zu antworten. Nicht jedes Wort muss sitzen, es ist wichtig, wie das Gesagte rüberkommt.
  3. Dreharbeiten: Pro Protagonist lohnt es sich, eine halbe Stunde zu blocken. So könnt ihr warm werden, mehrere Takes aufnehmen und verschiedene Stimmungen ausprobieren. Am beliebtesten sind so gut wie „ungestellte“ Interview-Szenarien. Das wirkt am Anfang etwas ungewohnt, weil wir die vielen Schnitte in Social Media gewohnt sind, ist aber das authentischste Format.
  4. Bearbeitung: Mache es dir hier nicht zu komplex. Wir brauchen keine fancy Überleitungen, eingekaufte Musik oder Animationen, die aus jeder Ecke springen. Wenn dein Video einen roten Faden hat, Authentizität und Nahbarkeit hat, hast du gewonnen.
  5. Feedback einholen: Lasse das Video von Kolleg*innen in der Abteilung ansehen, in der eingestellt werden soll, und hole dir deren Meinung ein. Hätten sie sich abgeholt gefühlt? Sind Ihre Interessen und Fragen berücksichtigt und beantwortet worden? Ich würde davon abraten, von Anfang an eure Marketing-Abteilung für kleine Videos einzubeziehen, die nicht auf eurer Website zu sehen sind. Zunächst verlangsamt das euren Prozess häufig, da das Team bereits im Marketing & Sales Teil stark ausgelastet ist. Des Weiteren funktionieren ‘durchgestylte’ Brand Videos im Recruiting meiner Erfahrung nach schlechter als die einfach aufgenommenen. Geht es wiederum um Videos, die ihr auf eure Website nehmen wollt, gilt es, das Marketing-Team zu verständigen.

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Welche Tools helfen dir beim Produzieren bzw. Recruiting-Videos erstellen?

Für die Produktion gibt es zahlreiche Video-Recruiting-Software, die den Prozess erleichtern. Hier sind einige Beispiele:

  • Loom: Ein Tool zur einfachen Video-Aufnahme inklusive Screenshare, Untertitel, Kapitelerstellung und schnellerer Wiedergabe für Empfänger
  • Mozaik: Corporate Video Platform: Ein Tool zur Video-Aufnahme via Handy-App, die es euch ermöglicht, andere zur Aufnahme aufzufordern und eure Fragen vorher einzustellen.
  • Cammio: Tool für asynchrones Video-Recruiting
  • CapCut: Bietet leicht zu bedienende Video-Bearbeitungsfunktionen inklusive vieler Vorlagen

Weitere hilfreiche Tools findest du in der Video-Editing-Kategorie von OMR Reviews.

Fazit

Der Einsatz von Videos im Recruiting-Prozess bietet Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben und passende Kandidat*innen zu gewinnen. Durch authentische und gut produzierte Videos kannst du deine Arbeitgebermarke stärken und einen bleibenden Eindruck hinterlassen, sodass Kandidat*innen nicht irgendwo, sondern ausschließlich bei dir arbeiten möchten. Nutze die oben genannten Tipps und Tools, um deinen idealen Video-Weg im Recruiting zu finden und so dein Unternehmen noch bekannter zu machen und deine Einstellungsziele locker zu übertreffen.

Sonia Uzarewicz
Autor*In
Sonia Uzarewicz

Sonia bringt über 5 Jahre Erfahrung im Bereich Talent Acquisition für SaaS-Unternehmen mit. Dank ihres Backgrounds im Medien-Bereich und ehemaliger Lead-Position im Recruiting eines Fintech-Unternehmens ist Sonia Expertin darin, Content für Unternehmen und Kandidatinnen zu erstellen, immer mit Fokus auf unterbewertete Basics und die nächsten digitalen Recruiting-Strategien. Außerdem ist sie seit 1,5 Jahren selbstständig und hilft Unternehmen operativ bei der Kandidatinnen Gewinnung als Inhouse-Recruiterin auf Zeit oder auf Active Sourcing Basis. In ihrer Freizeit liest Sonia, bruncht mit Freunden und geht in den botanischen Garten oder entspannt sich im Spa.

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