10 Tipps für deinen Marketing-Boost durch Crowdtesting

In diesem Artikel erfährst du, wie du Crowdtesting nutzen kannst, um deine Marketingkampagnen vor dem Launch zu optimieren und so deinen ROI zu steigern

Inhalt
  1. Was ist eigentlich Crowdtesting?
  2. 10 Vorteile von Crowdtesting für Marketing
  3. Dafür eignet sich Crowdtesting im Marketing besonders gut
  4. So wählst du die richtige Plattform für Crowdtesting aus
  5. So erstellst du einen wirkungsvollen Test
  6. 10 Tipps, wie du Crowdtesting im Marketing zu deinem Vorteil nutzt
  7. Heb dich mit Crowdtesting von deiner Konkurrenz ab 

Seien wir ehrlich: Marketing ist oft ein Spiel von Versuch und Irrtum. Du optimierst ständig deine Kampagnen, justierst an jeder noch so kleinen Stellschraube, um die perfekte Conversion-Rate zu erzielen. Doch das ist mühsam und nervenaufreibend. Es kostet viel Zeit, bis sich in deinen Analytics-Tools klare Trends abzeichnen – und oft verbrennst du dabei unnötig viel Traffic und Geld, bis es sich endlich auszahlt.

Was wäre, wenn du deine wertvolle Target-Audience nicht mit A/B-Tests vollspammen müsstest, sondern schon vor dem Launch deiner Mail, Kampagne, etc. wüsstest, welche Variante am meisten abräumt?

Willkommen in der Welt des Crowdtesting! Wo reale User in ihrer natürlichen Umgebung auf digitale Produkte und Angebote von Unternehmen treffen und ganz ehrlich ihre Meinung dazu raushauen – ohne Bias (dazu später mehr). Wie du dir das für dein Performance-Marketing zunutze machen kannst, zeige ich dir in diesem Artikel!

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Was ist eigentlich Crowdtesting?

Crowdtesting nutzt die Power sowie den “Wisdom of the Crowd”, um Websites, Apps oder digitale Services auf Herz und Nieren zu testen und so die Funktionalität und die User Experience (UX) zu optimieren. Und zwar remote: Crowdtesting ermöglicht den Zugang zu Menschen auf der ganzen Welt, die genau deiner Zielgruppe entsprechen und dir wertvolles Feedback geben können.

Die Bandbreite der Testformate reicht dabei von reinem Bug-Testing über Usability-Tests bis hin zu Customer-Journey-Tests oder Vergleichsstudien. Generell ist Crowdtesting sehr flexibel, weshalb es sich für viele verschiedene Use Cases eignet. Alles, was du dazu brauchst, sind Testpersonen, ein Tool zur Durchführung, deinen Testgegenstand (= deine Kampagne, Content, etc.) und ein gutes Testkonzept (wie du das selbst erstellst, verrate ich dir weiter unten im Artikel).

Meist wird Crowdtesting von UX- oder Produktteams genutzt, um digitale Produkte in jeder Entwicklungsphase zu testen und die Ergebnisse wieder in ihre Sprints einfließen zu lassen. Aber auch für andere Teams bietet Crowdtesting immense Chancen, die bisher kaum genutzt werden, aber der Schlüssel zu einem klaren Wettbewerbsvorteil sind. Allen voran: Marketing.

Good to know: Wenn du dich speziell für Content-Testing im Marketing interessierst, wirst du hier in meinem Artikel fündig.

10 Vorteile von Crowdtesting für Marketing

Wir leben in einer Welt der kurzen Aufmerksamkeitsspannen, wo der erste Eindruck entscheidet und zweite Chancen nicht leichtfertig vergeben werden, weil die Auswahl an Konkurrenzprodukten riesig ist.

Die Möglichkeit, einen direkten Zugang zu deiner Zielgruppe zu haben und dein Branding, Messaging und ganze Kampagnen zu testen und passgenau auf sie zuzuschneiden, ist unbezahlbar.

Als Marketer ist sicherlich eine der ersten Fragen, die du dir stellst: „Was ist eigentlich der ROI von Crowdtesting?“. Benefits gibt es viele und Crowdtesting hat einen klaren ROI. Die Frage, die du dir aber viel eher stellen solltest, ist: „Kann ich es mir leisten, meinen Marketingplan durchzuziehen, ohne die Aktivitäten vorab von meiner Target-Audience validieren zu lassen und basierend auf ihrem Feedback zu optimieren?“

Wenn du Crowdtesting in dein Marketing einfließen lässt, wirst du:

  1. Deine Betriebsblindheit und eigene Bubble überwinden.
  2. Deine Entscheidungen user-centred absichern.
  3. Kosten und Risiken für deine Marketingpläne minimieren.
  4. Flexibilität deiner Marketingaktivitäten steigern durch agiles Testing.
  5. Deine Konkurrenz ganz genau kennen und übertreffen.
  6. Deine Zielgruppe und ihr "Warum" noch besser verstehen.
  7. Neue Zielgruppen erschließen, auf die du nicht selbst gekommen wärst.
  8. Neue Kund*innen gewinnen, ganz ohne Outbound Sales.
  9. Langfristig eine höhere Zufriedenheit deiner Kund*innen erzielen.
  10. Schnellere Markteinführung, wenn du noch ganz am Anfang stehst.

Crowdtesting ist als Marketinginstrument besonders interessant, weil du nicht nur Leute ansprechen wirst, die dein Produkt oder deinen Service bereits nutzen, sondern auch solche, die aktuell zur Konkurrenz gehen, durch die Teilnahme am Test aber auf dich aufmerksam werden. Und selbst, wenn sie nicht direkt konvertieren (was nicht das primäre Ziel ist), werden sie dir spannende Insights zu deiner Konkurrenz liefern. Neugierig, was du alles mit Crowdtesting machen kannst? Let’s go!

Dafür eignet sich Crowdtesting im Marketing besonders gut

Prinzipiell ist das Anwendungsgebiet von Crowdtesting sehr breit, da man sich vieler verschiedener UX-Methoden bedienen kann. Gerade für Marketingzwecke eignen sich einige Use Cases aber besonders gut.

  • Markteintrittsstrategien: Kennst du deinen Markt schon? Welche Barrieren dieser für dein Produkt und deine Marketingaktivitäten bereithält? Steht der Launch erst noch bevor, kann dir Crowdtesting dabei helfen, dein Marktumfeld abzubilden und deine potenziellen Kund*innen kennenzulernen (und sie dich!).
  • Competitor-Analysen: Du hast noch gar kein Produkt zum Vermarkten oder bist generell neugierig, was die Konkurrenz besser macht als ihr? Dann lass doch einfach mal die App oder Website deines größten Competitors vertesten, um das Rezept für ihre “Secret Sauce” zu erfahren. Die Crowd wird dir sagen, was sie so richtig cool finden und wo sie noch hängen gelassen werden – das ist dann deine Chance!
  • Website: Steht ein großer Relaunch an oder du erstellst hyperpersonalisierte Landing-Pages? Egal, wie groß oder klein, lass die Crowd deine Webpages erkunden und schon erfährst du, was gut ankommt und was ein totaler Conversion-Killer ist. Damit kannst du dann weiterarbeiten und dem großen Launch steht nichts mehr im Wege.
  • Ads & Kampagnen (Werbewirkungstests): Dies ist wohl die naheliegendste Anwendung für Crowdtesting, da Marketers bereits mit A/B-Tests vertraut sind. Der kleine, aber feine Unterschied ist jedoch, dass die Tests mit der Crowd stattfinden, bevor die Kampagne gelauncht wird. Und wenn du qualitative mit quantitativen Methoden kombinierst, brauchst du auch nicht viele Testpersonen. Dadurch verbrennst du keinen wertvollen Traffic oder wirfst Kohle aus dem Fenster, um herauszufinden, welche Ad oder Kampagne besser performt. Stattdessen kannst du diese im Anschluss mit mehr Sicherheit launchen.
  • Newsletter & Mailings: Hier gilt eigentlich das Gleiche wie für Ads & Kampagnen. Du planst eine neue Nurture-Kampagne oder ein ganz neues Newsletter-Format? Lass einzelne User aus deiner Zielgruppe diese im Schnelldurchlauf durchgehen. Schon weißt du, ob sich der Aufwand lohnt, wo die ungeahnte Gefahr einer hohen Unsubscribe Rate lauert und was es noch braucht, um deine Zielgruppe happy zu machen.
  • Search-Intent-Analysen: Wonach sucht deine Zielgruppe wirklich und rankst du auch für alle relevanten Keywords? Damit du nicht raten musst, kannst du einfach deiner Zielgruppe beim Googlen über die Schulter schauen: Welche Begriffe verwendet werden, welche Suchintention sie haben, auf welche Suchergebnisse sie klicken würden und warum. Damit verstehst du besser, was deine User brauchen und wie du deine Suchergebnisse und Google Ads optimieren kannst.
  • Rebranding: Design ist immer subjektiv. Dein CEO hat eine Vorliebe für Comic Sans? Teste diese Entscheidung mit deiner Zielgruppe, bevor du deine gesamte Website, Präsentationen, One-Pager und E-Books an das neue Branding anpasst. So kannst du besser einschätzen, ob eure internen Design-Vorlieben auch den Geschmack eurer breiten Zielgruppe treffen und vor allem auch die Assoziationen und Gefühle wecken, die ihr erreichen wollt. Better safe than sorry! 
  • Discovery-Tests: Du hast noch keine Hypothesen, die du validieren kannst, sondern möchtest viel mehr über die Probleme und Wünsche deiner Personas herausfinden? Dann eignen sich Discovery-Tests, die sich wunderbar mit dem Job to Be Done Framework kombinieren lassen. Entdecke, welche “Jobs” deine Kund*innen zu erledigen haben und wie dein Produkt sie dabei am besten unterstützen kann. Dies könnte ein cross-funktionales Projekt mit deinem Produktteam sein.

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Quelle: Eigene Darstellung - Würden deine Kund*innen eher bei Uber Eats (oben) oder Wolt (unten) bestellen? Finde heraus, was die Konkurrenz besser macht – und mach es noch besser!

Der große Vorteil von Crowdtesting ist, dass du entweder eine dir unbekannte Crowd erschließen kannst, die deinem Customer Segment entspricht oder aber deine eigene Crowd (aka deine Kund*innen und User) mitbringen kannst. Bei der Auswahl eines Tools solltest du unbedingt darauf achten, ob “bring your own testers” eine Option ist – und ob das Tool überhaupt einen eigenen Tester-Pool oder -Panel hat. Denn nicht jedes Crowdtesting-Tool bringt auch automatisch eine Crowd mit.

Gut zu wissen: Bist du im B2B-Marketing aktiv, ist deine Zielgruppe möglicherweise recht nischig und Agenturen oder Tools können diese nicht zu 100 Prozent mit ihrem bestehenden Testerpool abdecken. Dann ist es sinnvoll, eigene Tester*innen mitbringen zu können. Doch es kann sich auch lohnen, mal jenseits der selbstgesetzten Grenzen der Personas zu testen und möglicherweise neue, wertvolle Erkenntnisse zu erhalten. Überlege deshalb immer, welche Anforderungen dich im Test tatsächlich zum Ziel bringen und welche Eingrenzungen unnötig sind.

So wählst du die richtige Plattform für Crowdtesting aus

Für Software-Testing gibt es bereits eine Menge an Tool-Anbietern. Zuerst würde ich aber einmal bei euch im Product- oder UX-Team nachfragen, ob vielleicht schon eins davon genutzt wird. Bekannte Tools auf dem deutschen Markt sind UserTesting, Testbirds, Applause und Rapidusertests.

Doch Achtung: Nicht jedes Crowdtesting-Tool eignet sich gleichermaßen auch für Marketingzwecke! Deshalb solltest du auf die folgenden Kriterien bei der Auswahl deiner Crowdtesting-Plattform achten:

  • Verschiedene Testmethoden: Hast du eine Auswahl an verschiedenen Testarten? Kannst du sowohl moderierte als auch unmoderierte Tests durchführen? Wie flexibel kannst du die Testlänge und die Anzahl der Testpersonen einstellen?
  • Self-Service vs. Managed Service: Kannst du direkt selbstständig mit dem Testen loslegen, oder steckt hinter dem Tool vielleicht noch eine Agentur, die dich beim Testing unterstützen kann? Am Anfang kann es sinnvoll sein, eine*n erfahrene*n Testmanager*in dabei zu haben; langfristig kommst du aber wahrscheinlich günstiger weg, wenn du es selbst in die Hand nimmst.
  • Tester-Panel oder -Pool: Hat das Tool ein eigenes Panel angeschlossen und wenn ja, wie groß ist dieses, ist es auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet und vor allem: Deckt es deine eigene Zielgruppe ab? Außerdem solltest du abchecken, wie genau und nach welchen Charakteristika die Zielgruppe eingrenzt werden kann.
  • Bring your own testers: Falls das Tester-Panel nicht deiner Zielgruppe entspricht oder diese sehr klein ist, solltest du die Option haben, deine eigenen Tester*innen mitzubringen. Wie findest du diese? Frag deine Kund*innen persönlich, mach einen Aufruf in eurem Newsletter oder Social Media – kurz: aktiviere deine Crowd.
  • Qualität der Tester*innen: Gibt es einen Screening-Prozess, oder wird jede*r ins Panel aufgenommen? Verhalten sich Testpersonen natürlich, oder sind sie bereits “übertestet” und zu professionell? Wie verlässlich sind sie bei moderierten Tests, kannst du das anhand von Bewertungen überprüfen? Was passiert, wenn die Testperson oder die Testqualität (Ton, Bild) nicht gut war, bekommst du sie vom Tool-Anbieter kostenlos ersetzt?
  • Datenschutz: Ist das Tool DSGVO-konform und transparent aufgeführt, wo deine Daten verarbeitet und gespeichert werden? Am sichersten ist es hier, eine Crowdtesting-Plattform mit Sitz innerhalb der EU zu wählen. Werden Testpersonen-Daten pseudonymisiert? Welche AGBs gelten überhaupt für die Tester*innen? Diese Fragen solltest du unbedingt vorher klären.
  • Rollen- und Nutzerverwaltung: Gibt es verschiedene Profile für dich und deine Kolleg*innen, sodass ihr gemeinsam an Projekten arbeiten könnt, ohne euch in die Quere zu kommen? Könnt ihr Zuschauer*innen aus anderen Teams zu Tests einladen, ohne neue Accounts zu erstellen? Gibt es ein Credit-System, sodass alle User in der Lage sind, Tests durchzuführen, ohne selbst die Zahlung abwickeln zu müssen?
  • Weitere Features: Gerade für die Analyse und Weiterverarbeitung der Erkenntnisse können bestimmte Features für dich sinnvoll sein? Kannst du Testergebnisse kommentieren, Kolleg*innen taggen, Insights verschlagworten und priorisieren, die Testvideos AI-gestützt analysieren lassen, Highlight-Videos für Stakeholder erstellen, ...? Mach dir vorher klar, was du brauchst – und was nicht.

So erstellst du einen wirkungsvollen Test

Ganz egal, ob du moderiert (in deiner Anwesenheit) oder unmoderiert (asynchron, ohne dein Beisein) testest – es gibt ein paar Kniffe, die du unbedingt draufhaben solltest, um effektiv Antworten von deiner Crowd zu bekommen. Bei beiden Testarten solltest du auch darauf achten, Beeinflussung und Bias zu vermeiden. Mit meinen Tipps sollte dir das leicht gelingen.

  1. Durch Storytelling deine Crowd ins richtige Mindset bringen: Ein guter Test fängt an mit: “Stell dir vor, du ...”. Schmücke das Testszenario richtig schön aus, sodass sich die Tester*innen wirklich in die Situation hineinversetzen können.
  2. Eine positive Stimmung erzeugen: In moderierten Interviews solltest du am Anfang das Eis brechen, indem du dich vorstellst und wie der Test ablaufen wird. Generell ist es gut zu betonen, dass es keine richtigen oder falschen Antworten gibt. Letzteres gilt auch für unmoderierte Tests.
  3. Offene und neutrale Fragen verwenden: Animiere deine Tester*innen zum lauten Denken und ausführlichen Antworten. Lass sie ganz frei sprechen, indem du ihnen durch offene Aufgabenstellungen den Raum dafür gibst.
  4. Geschlossene und suggestive Fragen vermeiden: Beeinflusse nicht das Nutzungsverhalten, indem du auf bestimmte Elemente gezielt hinweist oder Suggestivfragen stellst, sondern lass die Tester*innen sie selbst entdecken und ganz unbefangen sprechen. Ja-/Nein-Fragen sind ein No-Go.
  5. “Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm”: Diese alte Weisheit aus der Sesamstraße gilt noch heute. Wenn du moderierst, gib dich nicht mit der ersten Antwort zufrieden, sondern hake nach.
  6. Pausen lassen in Interviews: Gib deinem Gegenüber genug Zeit zum Nachdenken. Halte diese Pausen aus – auch wenn die Stille unangenehm sein kann. Der Lohn dafür ist meist eine umso umfangreichere Antwort.
  7. Fachausdrücke und komplizierte Formulierungen vermeiden: Wähle lieber kurze, präzise Sätze, die jede*r versteht.
  8. Echtes Verhalten und akute Probleme abfragen: Der Hauptzweck eines Tests besteht darin, Informationen über die Person, ihre Ziele, Aufgaben, Probleme und Ressourcen in ihrer Umgebung zu sammeln – nicht, wie sie sich hypothetisch verhält oder sich in ihren kühnsten Träumen wünscht.

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Quelle: Eigene Darstellung - Crowdtesting braucht gutes Storytelling: Bringe deine Crowd ins richtige Mindset bevor du ihnen Fragen stellst.

Mit diesen Guidelines bist du erst einmal gut ausgestattet, deine ersten Crowdtesting-Versuche zu starten. Doch wie viel Crowd braucht es eigentlich, damit deine Tests die gewünschten Insights bringen und repräsentativ sind?

10 Tipps, wie du Crowdtesting im Marketing zu deinem Vorteil nutzt

Beim Wörtchen Crowd denkst du vielleicht an eine recht große Menge Menschen, die du brauchst. Und Testing klingt irgendwie auch aufwendig – vor allem, wenn du dich damit in ganz neue Territorien wagst. Doch keine Sorge: Crowdtesting ist weder ressourcenintensiv noch Rocket Science!

Der große Vorteil von Crowdtesting für Marketing ist, dass du nicht auf der Jagd nach Bugs bist, für die möglichst viele User mit unterschiedlichen Geräten notwendig sind, sondern es eher auf die Qualität der Antworten ankommt.  Du möchtest herausfinden, welche deiner geplanten Maßnahmen besser ankommt und warum. Für einen solchen Usability-Test reichen meist schon fünf Personen, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen.

Damit du direkt starten kannst, habe ich noch ein paar hilfreiche Tipps von meinen UX-Kolleg*innen in unserer Agentur Userlutions gesammelt:

1. Fang klein an

Teste nicht gleich eure gesamte Website oder das krasse Rebranding-Projekt, sondern mach dich erst einmal mit der Crowd, dem Tool, dem Testing vertraut. Und starte mit etwas, das du bereits kennst: A/B-Testing. So wie du auch damit verschiedene Mails oder Ads gegeneinander testen würdest, kannst du dies bereits vor dem Launch mittels Crowdtesting tun. Du kannst Copy oder Creatives mit der gleichen Aufgabenstellung deiner Zielgruppe vorsetzen und so herausfinden, was sie mehr anspricht und sie zu einem Klick bewegen würde. Den Crowdliebling wählst du dann direkt aus, um deine Kampagne zu launchen – ohne Extra-Geld für eine Zweite auszugeben.

2. Teste, wo die größte Unstimmigkeit – und vollkommene Einheit herrscht

Ist eine Kampagne oder Landingpage bei euch schon umstritten, dann ist es höchste Zeit, die User zu befragen, statt eure Präferenzen untereinander heiß auszudiskutieren. Das Gleiche gilt auch, wenn ihr euch absolut sicher seid. Zeit, eure interne Bubble platzen zu lassen und zu hören, ob eure Idee auch wirklich mitten ins Herz eurer Target Audience trifft.

3. Teste Touchpoints entlang deiner Customer Journey

Arbeite langfristig an einem übergreifenden Test-Plan und -Strategie. Beim Blick auf deine Customer Journey wirst du sehen, dass ein Test eigentlich an jedem Touchpoint Benefits bringt. Gleiche dies mit deiner Marketing-Roadmap ab und plane Tests fest ein, sodass Crowdtesting immer Bestandteil zur Erreichung deines Meilensteins ist. Vor allem Discovery-Tests eignen sich entlang der Customer Journey hervorragend, um neue Kampagnen und Projekte zu inspirieren.

4. Teste alles, was relevant für dich ist, egal, wie klein es scheint

Macht es wirklich einen Unterschied, ob der Button deines Kontaktformulars blau oder grün ist? Will deine B2B-Zielgruppe lieber geduzt oder gesiezt werden? Du wirst es nicht herausfinden, wenn du es nicht testest.

5. Priorisiere die Optimierungen und plane Ressourcen dafür ein

Deine Tests werden blinde Flecken und Optimierungspotenziale aufdecken. Plane deshalb in deinem Projekt immer ausreichend Zeit ein, die Erkenntnisse direkt umzusetzen. Lass sie nicht im Nirwana verschwinden, sondern priorisiere, was du kurz-, mittel- und langfristig angehen willst und arbeite es in deine Roadmap ein.

6. Teste die Konkurrenz – isoliert oder im direkten Vergleich 

Starte doch mal mit der Website deiner Konkurrenz, um herauszufinden, was sie schon richtig gut machen und wo du vielleicht noch Potenzial hast. Lass die Tester*innen dann genau die gleichen Aufgaben für deine eigene Website bearbeiten und du siehst auch, was du schon besser gelöst hast. Das gleiche Spiel kannst du mit Ads, Mails, Landingpages, etc. treiben und dich so immer mehr von deiner Konkurrenz abheben.

7. Teste bereits, bevor du mit dem Design anfängst

Du brauchst keine fertige Website, um diese zu testen. Fang mit Wireframes an, teste Copy und Headlines, bevor du sie ans Design weitergibst. Es reicht schon eine Skizze, Konzept oder Idee, um herauszufinden, ob deine Zielgruppe darauf anspringt. Unfertiges hat auch den Vorteil, dass die Tester*innen noch ehrlicher mit ihrem Feedback sind: Sie haben kein schlechtes Gewissen, weil sie das Design kritisieren und werden auch nicht von Details abgelenkt, sondern können sich vollkommen auf die Idee dahinter konzentrieren.

8. Teste unmoderiert für mehr Flexibilität und Schnelligkeit

Das Schöne am Crowdtesting ist, dass es zwar eine Crowd braucht, aber nicht unbedingt jemanden, der sie befragt. Du kannst ganz unabhängig von deiner eigenen (Arbeits-)Zeit und der Verfügbarkeit deines Teams testen. Nutze dazu Online-Befragungen in Form von unmoderierten Interviews und teste außerhalb der Arbeitszeit, abends und am Wochenende – wenn auch deine Testpersonen mehr Zeit haben. Am nächsten (Mon-)Tag hast du dann die Ergebnisse deiner Mini-Studie vorliegen und kannst die Erkenntnisse direkt umsetzen.

9. Teste früh und oft

Die Essenz meiner Tipps für Crowdtesting im Marketing ist simpel: früh und oft testen, damit du Zeit hast, deine Findings direkt und kontinuierlich umzusetzen. Mehr gibt’s eigentlich nicht zu sagen. Außer...

10. Der ultimative Bonus-Hack für dein Crowdtesting

Ich habe es oben schon kurz anklingen lassen: Crowdtesting kann dir sogar neue Kund*innen bringen und bestehende langfristig an dich binden! Wie? Crowdtesting wirkt entlang deines gesamten Marketing-Funnels:

  1. Es ist automatisch ein Tool für Brand Awareness, weil Leute, die dein Produkt noch nicht kennen oder genutzt haben, durch die Tests auf dich aufmerksam werden. So bleibst du Top-of-Mind beim nächsten Kauf.
  2. Gleichzeitig spricht es auch Kund*innen in der Loyalty-Phase an und verstärkt diese, weil du ihnen zeigst, dass du an ihnen interessiert bist und ihre Meinung wertschätzt. Dies kann sie außerdem dazu veranlassen, noch stärker als Influencer*innen für dich zu wirken.

Auch für die Conversion-Phase dazwischen kann Crowdtesting ein starker Gamechanger sein. Du kannst beispielsweise Interviews mit deinen potenziellen Kund*innen führen, zu deinem Produkt befragen, ihr Commitment bekommen und ihnen das Gefühl geben, dass ihr Input einen Unterschied macht. Und schon hast du eine mögliche Conversion generiert, ohne einen typischen Sales-Call zu führen!

Heb dich mit Crowdtesting von deiner Konkurrenz ab 

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Crowdtesting ist DER Boost für dein Marketing, mit dem du die Konkurrenz ganz easy abhängen kannst! Denn getestete Marketingmaßnahmen sorgen für begeisterte Kund*innen, ein motiviertes Team und einen immer größeren Abstand zur Konkurrenz. Crowdtesting ist ein fantastisches Marketing-Tool, um näher an deine Kund*innen zu kommen, ihre Bedürfnisse zu verstehen und sie entsprechend mit deinem Angebot zu stillen. Das Beste am Crowdtesting ist, dass es sich für fast alles eignet – von kleinen, feinen A/B-Tests deiner Ads bis hin zu großen, umfassenden Tests deines Website-Relaunches oder deiner Customer Journey. In diesem Sinne: Happy Testing! 

Dennis Fäckeler
Autor*In
Dennis Fäckeler

Dennis Fäckeler ist Chief Growth Officer bei Userlutions.com, der UX-Agentur aus Berlin. Der gebürtige Sauerländer hat Wirtschaftsingenieurwesen und Marketing Management studiert, das Marketing bei Homelike aufgebaut und geleitet und verschiedene E-Commerce Projekte wie Druckerpatronen.de mit aufgebaut. Sein Fokus liegt auf Performance, Business Intelligence und Growth Marketing.

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