Nutzersignale verstehen & optimieren

In diesem Beitrag erfährst du, welches die wichtigsten Nutzersignale sind, wie diese gemessen werden und wie die Optimierung von Nutzersignalen zu dem Erfolg deiner Website beiträgt

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Inhalt
  1. Welches sind die wichtigsten User Signals?  
  2. Messung von User Signals  
  3. Was spricht für und was gegen Nutzersignale als Rankingfaktor?  
  4. Wie die Optimierung von Nutzersignalen dein Projekt auf jeden Fall weiterbringt  
  5. Fazit

Unter Nutzersignalen versteht man Verhaltensweisen von Nutzer*innen einer Internetseite, welche einer objektiven Messung zugänglich sind. Besonderes Gewicht wird Ihnen im Kontext der Suchmaschinenoptimierung beigemessen.

Ein direkter Einfluss auf Suchmaschinen-Rankings wird von Google offiziell bestritten. Wer sich schon länger mit SEO beschäftigt, weiß jedoch, dass dies nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat.

Daher wird dieses Thema in SEO-Kreisen trotzdem seit Jahren kontrovers diskutiert. Dass die Verbesserung von Nutzersignalen zum Erfolg einer Website beiträgt, wird dagegen von kaum jemandem bestritten.

In diesem Beitrag erfährst du,  

  • welche die wichtigsten Nutzersignale sind.
  • wie Google und du selbst diese messen können.
  • warum das Thema so strittig ist und was für und was gegen Nutzersignale als Rankingfaktor spricht.
  • wie die Optimierung von Nutzersignalen in jedem Fall zu deinem Website-Erfolg beiträgt.

Welches sind die wichtigsten User Signals?  

Bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, ergibt es Sinn, zunächst einen Blick auf die wichtigsten User Signals zu werfen.  

Grundsätzlich kann jedes objektiv messbare Nutzerverhalten als Nutzersignal betrachtet werden. Des Weiteren gibt es komplexe Nutzerverhalten (z.B. Pogo Sticking), welche nur durch die kombinierte Messung und Interpretation mehrerer Signale erkannt werden können und eher „schwammig“ sind.

Es gibt einige grundlegende Nutzersignale, welche du unbedingt kennen solltest. Diese schauen wir uns im folgenden an:  

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Click-Through-Rate (CTR)  

Die Click-Through-Rate ist die Klickrate, also der Anteil an Impressionen in den Suchergebnissen, die zu einem Klick führen. Logischerweise ist eine möglichst hohe CTR erstrebenswert, weil dies nichts anderes bedeutet, dass ein größerer Anteil Suchender auf deine Website kommt.  

Während die Klickrate selbst gut zugänglich ist und auch in der Google Search Console angezeigt wird, ist der Vergleich und die Beurteilung der Entwicklung über die Zeit gar nicht so einfach.  

Das liegt daran, dass die CTR im Kontext von SEO von vielen Faktoren abhängt. Teilweise kannst du diese indirekt beeinflussen (mehr dazu im Abschnitt Optimierung), teilweise liegen sie aber vollständig in der Hand der Suchmaschine.  

Wichtige Einflussfaktoren auf die Klickrate sind:

  • Struktur der Suchergebnisseite (SERP)
  • Anteil an bezahlten Suchergebnissen
  • Eventuell besteht die Möglichkeit einer “No Click Search”, d. h. Google versucht den Nutzer*innen direkt auf der Suchergebnisseite eine relevante “Antwort” zu geben
  • Die Größe deines SERP Real-Estates  
  • Wie gut Seitentitel und Seitenbeschreibung (Meta Description) eines Suchergebnisses zur Suchintention der User passen 
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Return to SERP Rate

“Return to SERP” bedeutet auf deutsche ganz einfach “Rückkehr zur Suchergebnisseite”. In der Theorie passiert Folgendes: Ein*e Nutzer*in führt eine Suche durch und klickt auf ein Suchergebnis.

Der*Die Nutzer*in wird auf eine Website geleitet und findet dort nicht, was er*sie will. Er*sie klickt im Browser auf den Zurück-Button und landet wieder auf der Suchergebnisseite. In so einem Fall scheint dies erst einmal ein negatives Nutzersignal zu sein. Die Suchintention wurde auf der Zielseite nicht befriedigt.

In der Realität sind die Verhaltensmuster jedoch oft weniger eindeutig. So ist eine beliebte Strategie z. B. neue Tabs mit einigen der favorisierten Ergebnisse zu öffnen und diese dann nacheinander zu betrachten. 

Auch ein wildes hin und her zwischen den Suchergebnissen kommt vor (in SEO Kreisen auch Pogo-Sticking genannt). Dabei ist es nicht unüblich, am Ende wieder bei einem Suchergebnis zu landen, welchem man vorher den Rücken zugekehrt hat.  

Verweildauer (Time on Site)  

Die Verweildauer ist die Zeit, die ein User auf einer bestimmten URL oder der gesamten Website verbringt. Logischerweise ist es erstrebenswert, Nutzer*innen lange auf deiner Website zu halten. Im Idealfall verbringen sie längere Zeit auf der Zielseite und besuchen dann auch noch weitere Seiten.  

In der Praxis ist es jedoch gar nicht so einfach, dies zu erreichen. Oftmals wollen Nutzer*innen nur eine ganz konkrete Information haben und nicht mehr. Welche Möglichkeiten es dennoch gibt, um Nutzer*innen zu halten, betrachten wir weiter unten.  

Eine bei SEOs ebenfalls sehr beliebte verwandte Metrik zur Verweildauer ist die sogenannte Dwell Time. Diese ist jedoch komplexer und für dich nicht direkt zugänglich. Meiner Meinung nach spielt sie daher für die Optimierung deiner Inhalte eine weniger große Rolle.

Absprungrate (Bounce Rate)  

Die Absprungrate ist der Anteil von Usern, welche bei einem Besuch auf einer deiner Seiten diese ohne weitere Interaktion wieder verlassen. Das ist natürlich erst einmal negativ und es wäre wünschenswert, Besucher*innen länger auf deiner Seite zu halten.  

Bei Besucher*innen, die über Suchmaschinen zu dir kommen, ist es jedoch völlig normal, Absprungraten im hohen zweistelligen Prozentbereich zu haben. Das liegt daran, dass sie meistens etwas sehr bestimmtes suchen. Wird dieses Bedürfnis erfüllt, verlassen sie die Seite einfach wieder.  

Manchmal gelingt es jedoch, Nutzer*innen mit verwandten Inhalten auf weitere Seiten zu locken und sich ihnen gegenüber so als Experte in einem bestimmten Bereich zu positionieren. 

Die Maßnahmen dazu sind ähnlich wie bei der Verbesserung der Verweildauer und werden später noch angesprochen. 

Bevor wir die User Signals optimieren, müssen wir zunächst verstehen, wie diese überhaupt gemessen werden. Das schauen wir uns im nächsten Abschnitt an.

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Messung von User Signals  

Unsere Definition zu Beginn des Beitrags sah vor, dass Nutzersignale einer objektiven Messung zugänglich sind. Dadurch stellt sich natürlich die Frage, wie die Daten gemessen werden können und wie du Zugang dazu bekommst.  

Außerdem stellen wir uns die Frage, was Google so alles weiß, was wir ggf. nicht wissen. Dabei muss man differenzieren, wie, wo und vor allem durch wen die Messung erfolgen kann.

Wie können Webmaster Nutzersignale auf der eigenen Seite messen? 

Schauen wir uns zunächst an, welche Möglichkeiten dir als Betreiber*in einer Website offenstehen, um Nutzersignale zu messen.

Etwa 50 % der Top 1000 .de Domains verwenden Google Analytics zum Tracking Ihrer Besucher*innen. Google Analytics macht nichts anderes als sogenannte DOM-Events per JavaScript zu tracken und dann in eine Datenbank bei Google zu schreiben.  

Aus diesen Daten können dann die ganzen Metriken gewonnen werden, die die meisten Webmaster aus Google Analytics kennen. Da alle Daten bei Google liegen, wäre es natürlich eine ziemliche Beschönigung, hier von eigenen Daten zu sprechen.  

Rein technisch ist das Tracken von wichtigen Events per JavaScript kein großes Problem. Jeder könnte dies auch ohne Google Analytics auf seiner Seite implementieren und die Daten in eine eigene Datenbank speichern. 

Das ist natürlich ein nicht zu vernachlässigender Aufwand und vielen Betreiber*innen fehlen dazu die Ressourcen und das Know-how. Es gibt jedoch auch fertige Lösungen, die ein Tracking ermöglichen, ohne Daten an Dritte weiterzugeben. Matomo und Piwik sind die bekanntesten.  

Matomo bietet z. B. ein WordPress-Plugin, welches die Daten einfach in deine eigene WordPress Datenbank schreibt. 

Die genannten Möglichkeiten (inkl. Google Analytics) beschränken sich auf das Verhalten, welches auf deiner Seite passiert. Was das Suchverhalten und damit verbundene Metriken wie die Klickrate angeht, sind wir darauf angewiesen, was die Anbieter von Suchmaschinen bereit sind, mit uns zu teilen (z. B. in der Google Search Console).

Wie kann Google Nutzersignale messen?  

Wahrscheinlich hast du dir schon gedacht, dass Google auf eine deutlich komfortablere Datenbasis zurückgreifen kann als du und ich. Nur woher kommen die Daten genau?  

  1. Event-Tracking auf der Google Website:
    Das Tracken von Events auf der eigenen Website dürfte für Google die leichteste Übung sein. Jeder, der grundlegendes Javascript beherrscht, ist dazu in der Lage. Hiermit hat Google Zugriff auf die CTR und Return to SERP Rate.
  2. Chrome Nutzerdaten:
    Über 67 % der weltweiten Page-Views finden in einem Chrome Browser statt und Google sammelt dabei munter Daten (Quelle: Statista). Neben den Browser-Anbietern sammeln übrigens auch Anbieter von Browser-Plugins diese sogenannten Clickstream-Daten.

    ⁠Google macht auch keinen Hehl daraus, dass diese Daten für die Bildung gewisser Rankingfaktoren herangezogen werden. So basiert die Beurteilung der Core Web Vitals auf dem Chrome User Experience Report (CrUX).
  3. Android Daten:
    Mit Android ist Google Urheber des am weitesten verbreiteten Handy Betriebssystems (weltweiter Marktanteil 71,6 %). Auch hier hat Google umfangreiche Möglichkeiten, Daten zu sammeln. (Quelle: Statista)
  4. Daten von Tracking-Cookies (Google Analytics, Tag Manager, Ads ...):
    Im Endeffekt sind die meisten Webmaster Komplizen, wenn es darum geht, Google mit Daten zu versorgen. Zwar gibt es zurzeit einen Trend auf alternative Trackingmethoden zu setzen, welche ohne Cookies von Drittanbietern auskommen. Inwieweit sich dies durchsetzt, bleibt jedoch abzuwarten.
     

An Möglichkeiten, Nutzerdaten zu erheben, mangelt es Google also nicht. Es bleibt die Frage: werden diese auch dazu genutzt, um Suchmaschinen-Rankings zu erstellen?  

Was spricht für und was gegen Nutzersignale als Rankingfaktor?  

Ich möchte das Thema nicht anhand von Indizien wie Aussagen von Google, angemeldeten Patenten und punktuellen Tests bewerten, sondern ich habe mich dafür entschieden, einen Blick auf die Motivation für und die Problematik von Nutzersignalen als Rankingfaktor zu werfen.  

Allgemein empfehle ich dir, der Optimierung von User Signals Aufmerksamkeit zu schenken. Welche Möglichkeiten es dazu gibt, wird weiter unten noch angesprochen. 

Schauen wir uns aber erst einmal die Pros und Contras von Nutzersignalen als Rankingfaktor an.  

Contra: Nutzersignale sind zwar leicht zu messen, aber schwer zu interpretieren (Noisy Signals).  

Wenn du die Absätze zu den einzelnen Nutzersignalen oben aufmerksam gelesen hast, ist dir sicher schon aufgefallen: In vielen Fällen lässt sich gar nicht so genau sagen, ob eine Metrik eher gut, schlecht oder neutral zu beurteilen ist.  

Pro: Zufriedene Nutzer*innen sind für Google Grundlage für sein wichtigstes Geschäftsmodell

Der gesamte Google Algorithmus hat nur einen Zweck: Den Usern die besten Ergebnisse für eine Suchanfrage zu liefern. Oder anders ausgedrückt: zufriedene Nutzer*innen.

Wären Nutzer*innen in großer Zahl mit den Suchergebnissen unzufrieden und würden deshalb zu einer anderen Suchmaschine wechseln, wäre das für Google eine Katastrophe. Schließlich ist Googles größte Einnahmequelle nach wie vor die bezahlte Suche.

Die meisten Nutzersignale sind für Google sehr einfach messbar. Es scheint mir schwer vorstellbar, dass der Suchmaschinen-Gigant nicht alles tut, um diese in irgendeiner Form zu nutzen, um die Qualität einzelner Suchergebnisse einzuschätzen.

Aber die Click-Through-Rate als direkter Rankingfaktor, wie manchmal behauptet wird? Es gibt einige ältere Patente von Google, die nahelegen, dass dies nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Diese stammen jedoch aus einer Zeit, als man Websites gut ranken konnte, wenn man sie nur mit genug Spam Links versorgt hat.

Contra: User Signals sind leicht manipulierbar  

Lange Zeit galt die Manipulierbarkeit von Rankings über die Click-Through-Rate (Klickrate) gerade unter Black Hat SEOs mehr oder weniger als Fakt.

Gerade im Bereich negative SEO gab es immer wieder Hinweise darauf, dass es möglich ist, durch gezielte Click Bot Attacken Konkurrenten zu schwächen (Bevor du auf dumme Gedanken kommst: Das ist schon viele Jahre her.). Ebenso wurde versucht, Suchergebnisse „hochzuklicken“.

Nun ist Google gegen kaum etwas so allergisch wie Faktoren, die leicht manipulierbar sind. Dass Google sich derartige Praktiken länger ansieht, ohne etwas zu unternehmen, halte ich daher für völlig ausgeschlossen.

Bestätigt wird dies durch ein sehr beeindruckendes Experiment, in dem es gelungen ist, mit einem Click Bot Google Trends, den Keyword Planner und die Search Console Daten für bestimmte Suchanfragen zu manipulieren. Google schien die Klicks des Bots also nicht herausgefiltert zu haben.

Nichtsdestotrotz haben sie zu keinerlei Veränderungen der Rankings geführt. Die Klickrate als Rankingfaktor macht also auf mehreren Ebenen keinen Sinn.

Update November 2023: Die Informationen eines ehemaligen Google-MitarbeitersInformationen eines ehemaligen Google-Mitarbeiters haben kürzlich für Aufsehen gesorgt. Diese weisen darauf hin, dass Google zumindest in der Vergangenheit Klickraten als Ranking Signal genutzt hat. Der deutsche SEO Experte Olaf Kopp schreibt in diesem Beitrag zudem über die CTR als Rankingfaktor, dass es ihm gelungen sei, Rankings durch Klicks systematisch zu beeinflussen. Bei Wiederholungen der Experimente sei der Einfluss jedoch mit der Zeit gesunken. Verschiedene SEO Experten sind in der Vergangenheit mit Experimenten immer wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.Lange Zeit galt die Manipulierbarkeit von Rankings über die Click-Through-Rate (Klickrate) gerade unter Black Hat SEOs mehr oder weniger als Fakt.

Pro: Künstliche Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten

Machine Learning und künstliche Intelligenz könnten sowohl das Problem der “Noisy” Signals als auch die Manipulierbarkeit relativieren.  

So ist es denkbar, dass bestimmte Kombinationen von Nutzersignalen bei bestimmten Suchanfragen als Qualitätsmerkmal erkannt werden könnten. Derart komplexe Kombinationen lassen sich algorithmisch schwer darstellen, sie könnten jedoch in einem neuronalen Netzwerk abgebildet werden.  

So ließen sich von außen schwerer Schemen erkennen, die für eine gezielte Manipulation genutzt werden können, wie es bei der CTR auch heute noch versucht wird.  

Jedoch sind auch neuronale Netzwerke nicht sicher vor Manipulation.  

Neuronale Netzwerke sind von außen betrachtet “Black Boxen” und nicht mal Google selbst könnte dann noch genau sagen, was genau ein Rankingfaktor ist.  

Dadurch hat man jedoch auch weniger direkten Einfluss auf die Manipulationssicherheit. Man kann nämlich nicht direkt beeinflussen, was genau in einem neuronalen Netzwerk abgebildet wird. Dies hängt davon ab, mit welchen Daten dieses trainiert wurde und welche Art von Daten es überhaupt aufnehmen kann.  

Es kann daher auch sein, dass sehr triviale, von außen leicht erkennbare Muster abgebildet werden, welche erkannt und für die Manipulation genutzt werden können. Logischerweise wird Google dies auch relativ schnell bemerken und entsprechend reagieren.

Bei On-Page Attributen erfolgt die Erkennung von Mustern heute bereits in Form von KI-basierten Tools wie Page Optimizer Pro oder SEO Surfer. Diese werden jedoch nur für Optimierungen auf der eigenen Website genutzt, nicht um die Datenbasis von Google zu manipulieren und dürften von Google daher nicht wirklich kritisch gesehen werden.

Da Nutzersignale nicht so leicht in aggregierter Form zugänglich sind, dürfte die Erkennung von Mustern in diesem Zusammenhang jedoch deutlich komplexer umzusetzen sein. Die Herausforderung, solche Muster zu erkennen und sie dann auch noch unerkannt zu kopieren, dürfte jedoch nicht  

Zwischenfazit  

Das etwas unbefriedigende Fazit ist, dass nicht seriös gesagt werden kann, in welcher Form Nutzersignale Einfluss auf das Ranking haben.  

Meine persönliche Meinung ist, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Google in Anbetracht ihrer Bedeutung Nutzersignale in keiner Weise berücksichtigt.

Auf der anderen Seite halte ich es für fast ausgeschlossen, dass es eine direkte Korrelation zwischen einem bestimmten Nutzersignal (z. B. der CTR) und Rankings gibt.  

Es gibt allerdings immer noch „Agenturen“, die dir anbieten, deine Suchergebnisse über Klicks zu verbessern. Wenn ich so ein Angebot erhalte, wandert es daher direkt in den Papierkorb.  

Ich investiere lieber in die Qualität des Contents. Oder die direkte Optimierung der Nutzersignale. Und das ist in einigen Fällen gar nicht so schwer.  

Wie die Optimierung von Nutzersignalen dein Projekt auf jeden Fall weiterbringt  

Ob User Signals nun ein Rankingfaktor sind oder nicht – du solltest sie auf jeden Fall im Auge haben und optimieren. Der Grund dafür ist einfach: Sie korrelieren in 99 % der Fälle mit den Zielen einer Website.  

Warum das so ist, hängt vor allem mit einer Sache zusammen: der Suchintention.

Suchintention – das Herz der Suchmaschinenoptimierung

Die Suchintention entspricht dem Ziel der Suchenden. Was wollen sie erreichen/ erfahren, wenn sie eine bestimmte Suchanfrage eingeben? Wie wir weiter oben bereits festgestellt haben, ist die Befriedigung der Suchintention zentral für Googles Geschäftsmodell und seinen Erfolg.  

User verwenden Google, weil sie erwarten, dass Ihre Suchintention hier schneller und besser erfüllt wird, als bei anderen Suchmaschinen. 

Googles Ziel ist es also bei einer Suche immer die Ergebnisse zu präsentieren, die die Suchintention am besten erfüllen. Damit ist die Suchintention ein zentraler Rankingfaktor. 

Und hier ist der Knackpunkt: Die nachhaltige Optimierung von Nutzersignalen ist dasselbe wie die Optimierung der Suchintention. Die Signale geben dir einen Anhaltspunkt dafür, wie gut die Suchintention an bestimmten Stellen erfüllt wird.  

Was heißt „an bestimmten“ Stellen?  

  1. Auf den SERPs:
    Wenn die Nutzer*innen die SERPs betrachten und du signalisiert, dass du die Suchintention möglichst gut triffst, werden sie auf dein Ergebnis klicken (Klickrate).
  2. Auf deiner Website:
    Hast du die Nutzer*innen auf deiner Website, muss der Content seine Fragen beantworten und die Suchintention befriedigen (Return-to-SERP/ Time on Site/ Bounce Rate).
     

Die Grundlage für die Optimierung der User Signals ist demnach ein genaues Verständnis der Suchintention. Dein erster Schritt liegt also in einer möglichst genauen Bestimmung der Suchintention.

Mehr Klicks bei gleichem Ranking: CTR optimieren  

Eine höhere CTR bringt dir bei gleichen Rankings mehr Besucher*innen. Es kann sogar sein, dass ein niedrigeres Ranking mit höherer CTR besser ist als ein höheres Ranking mit niedriger CTR (am besten ist natürlich, beides anzustreben).  

Einer Erhöhung der CTR schlägt sich sofort in mehr Traffic nieder. Wenn du bisher noch keine Erfahrungen mit diesem Thema gesammelt hast, kannst du mit wenig Aufwand schnelle Fortschritte machen.  

Folgende Maßnahmen kannst du durchführen, um deine CTR zu verbessern:

  • Snippet Optimierung mit strukturierten Daten
  • Title- und Meta-Description Tags optimieren, sodass Sie der Suchintention entsprechen.
  • Das Suchwort in Title und Meta Description Tag platzieren, damit Google keine eigenen generiert.
  • Die richtige Länge von Title- und Meta-Description beachten.
  • Sonderzeichen und (sparsam) Emojis in der Meta Description verwenden
  • Sonderzeichen in den Title-Tags (Achtung, bei Google Ads ist genau geregelt, welche Zeichen erlaubt sind)
     

Ich habe selbst einige kleine Fallstudien durchgeführt, in denen die CTRs nach einer umfassenden Optimierung innerhalb weniger Tage um bis zu 50 % gestiegen sind.

Suchintention: Return to SERP, Bounce Rate und Time on Site verbessern = Rankings verbessern

Die Time on Site gibt dir einen Hinweis darauf, wie gut dein Content die Suchintention trifft. Da die Suchintention mittlerweile einer der zentralen Faktoren der Suchmaschinenoptimierung ist, kann dir die Verweildauer z. B. einen guten Anhaltspunkt geben, warum ein bestimmtes Content Piece nicht in die Top-Rankings kommt.  

Im Folgenden möchte ich einige Impulse geben, wie du die Bounce Rate und Return to SERP verringern und die Time on Site erhöhen kannst.

Bitte beachte: Wie du die Nutzer*innen auf deiner Seite hältst, hängt auch stark vom erwarteten Content Format ab. Nutzer*innen, die eine Produktseite erwarten, hilft man nicht zwangsläufig mit einem Inhaltsverzeichnis. Alle Empfehlungen sind daher im jeweiligen Kontext zu beleuchten.

Der erste Eindruck – Absprünge verhindern

Viele Nutzer*innen springen bereits nach einem „Scan“ von wenigen Sekunden wieder ab (Bounce & Returen to SERP), wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Suchintention nicht befriedigt wird. Genau das gilt es zu verhindern, indem man signalisiert, dass die Suchintention auf der Seite aufgegriffen und befriedigt wird.

Hier einige Vorschläge für Maßnahmen:

  • Eine Überschrift wählen, die das Suchwort enthält und die Suchintention aufgreift
  • Eine kurze Einleitung verfassen, die dem Leser erklärt, was ihn erwartet (nämlich die Erfüllung seiner Suchintention)
  • Bei Blogs/ Ratgebern keine Layouts mit großflächigen, nichtssagenden Stock-Fotos verwenden
  • Bei Blogs/ Ratgebern den Autorennamen und Foto “above the fold” anzeigen
  • Schnelle Seitenladezeit

Der Content – Die Suchintention erfüllen

Auch wenn Besucher*innen nicht sofort abspringen, besteht weiter zu jedem Zeitpunkt die Gefahr eines Absprungs. Daher ist es wichtig, deinen Inhalt flexibel und informativ in Bezug auf die Suchintention zu gestalten.

Mögliche Maßnahmen sind:

  • Inhaltsverzeichnisse verwenden
  • Content nach dem Trichtermodell erstellen, um unterschiedlichen Informationsbedürfnissen gerecht zu werden
  • Inhalte gut strukturieren und Zwischenüberschriften verwenden
  • Bilder, Schaubilder, Infografiken und andere visuelle Inhalte verwenden, die den Nutzer*innen helfen
  • Websites werden eher “gescannt” als gelesen. Daher hilft eine logische visuelle Struktur deinen Besucher*innen

Mit Content Hubs die Nutzer*innen auf der Website halten


Zuvor habe ich bereits erläutert, warum eine hohe Absprungrate bei SEO Traffic nicht bedeutet, dass die Suchintention nicht befriedigt wird. Schöner wäre es natürlich trotzdem, Nutzer*innen auch nach deren „Befriedigung“ weiter auf der Seite zu halten.

Ein Weg dies zu erreichen ist, mit Content Hubs zu arbeiten. So machst du deine Inhalte nicht nur für Suchmaschinen attraktiver, sondern hast auch mehr Möglichkeiten deinen Nutzer*innen weiterführende Inhalte zu präsentieren.

Hier ergibt es Sinn, nicht einfach Links zu Themen zu setzen, die irgendwie verwandt sind, sondern sich an der Customer Journey zu orientieren und explizit den nächsten “Schritt in der Reise” anzubieten.

Zu erreichen, dass Nutzer*innen auf deiner Seite den nächsten Schritt in der Customer Journey gehen, ist ein großer Vorteil. Neben der Verbesserung der Werte für Bounce Rate und Time on Site verhinderst du nämlich, dass die Nutzer*innen wieder zurück zur Suchmaschine wechseln und du im nächsten Schritt wieder erneut in Konkurrenz mit anderen bist.

Fazit

Wer ernsthaft SEO betreibt, sollte sich auf jeden Fall mit Nutzersignalen beschäftigen. Zufriedene Nutzer*innen sind sowohl zentral für Googles Geschäftsmodell als auch für die Geschäftsmodelle der meisten Website-Betreiber.

Obwohl es fraglich ist, ob Nutzersignale ein Rankingfaktor sind, liegt es auf der Hand, dass sie ein Erfolgsfaktor sind. Dieser Beitrag hat dir einen ersten Überblick gegeben. Ich empfehle dir, dich auf jeden Fall detaillierter mit dem Thema Optimierung der Suchintention auseinanderzusetzen.

Dennis Redder
Autor*In
Dennis Redder

Dennis Redder ist Experte für B2B SEO. Da er ursprünglich Maschinenbau und Management studiert hat, hilft er mit seiner Firma Eingenetzt besonders gerne Technologieunternehmen in Suchmaschinen sichtbarer zu werden und Kunden zu gewinnen.

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