Content Hub: Erklärung, Vorteile, Best Practices & Beispiele

In diesem Beitrag erwartet dich ein detaillierter Blick auf die Ziele, Vorteile, bewährte Praktiken und inspirierende Beispiele für Content Hubs

GIF: Content Hub

Im Content Marketing spielen Content Hubs eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, die eigene Online-Präsenz zu stärken und mehr Traffic zu generieren. In diesem Beitrag erwartet dich ein detaillierter Blick auf die Ziele, Vorteile, bewährte Praktiken und inspirierende Beispiele für Content Hubs. Außerdem bekommst du eine Anleitung, wie du in 7 Schritten deinen eigenen Content Hub erstellen kannst.

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist ein Content Hub? Welches Ziel verfolgt es?
  • Warum kann ein Content Hub sinnvoll sein?
  • 8 Vorteile eines Content Hubs
  • Welche Herausforderungen bringt ein Content Hub mit sich?
  • Welche Anforderungen hat ein Content Hub?
  • In 7 Schritten zum eigenen Content Hub
  • Hilfreiche Content-Hub-Tools zur Planung und Umsetzung
  • Best Practices für ein erfolgreiches Content Hub
  • Beispiele von guten Content Hubs
  • Fazit

Was ist ein Content Hub? Welches Ziel verfolgt es?

Ein Content Hub ist im Wesentlichen eine zentrale Anlaufstelle bzw. ein Knotenpunkt (= ‚hub‘), an dem sämtlicher Inhalt (= ‚content‘) einer Marke auf einer Website gebündelt wird. Stell es dir vor wie das Herz deiner Online-Präsenz, in dem alle deine Content-Marketing-Aktivitäten und Inhalte zusammenfließen. Das können verschiedene Content-Formate wie Blogbeiträge, Videos, Infografiken, Whitepaper, Podcasts und Social-Media-Inhalte sein. Der Unterschied zum klassischen Blog ist demnach durch die Vielfalt an Formaten gegeben.

Solch ein Content Hub stellt eine Ergänzung zu klassischen Website-Bestandteilen wie Informationen zum Unternehmen und Kontaktmöglichkeiten dar. An diesem multimedialen Knotenpunkt sollten deine Leser*innen geballtes Wissen, Unterhaltung und Inspiration finden.

Content Hubs sind Teil einer Content-Marketing-Strategie oder SEO-Strategie. Sie verfolgen das Ziel, mehr Traffic und Leads über die Suchmaschinen zu generieren, um mehr Conversions oder Sales zu erreichen. Darüber hinaus ermöglicht ein Contenthub den Aufbau einer Kund*innen Beziehung bereits zu Beginn der Customer Journey.

Warum kann ein Content Hub sinnvoll sein?

Kennst du das? Du hast jede Menge Inhalte zu deiner Marke produziert, die alle auf verschiedenen Kanälen zu Hause sind: deine Videos auf YouTube, deine Blogbeiträge auf deinem Blog und deine Social-Media-Posts auf mindestens zwei weiteren Kanälen. Wie wäre es, wenn all diese Inhalte gebündelt auf einer Seite zu finden wären? Genau: übersichtlich und dazu noch sehr clever.

Hier kommen die Content Hubs ins Spiel. Sie dienen als zentrale Anlaufstelle für Nutzer*innen, die sich für ein spezifisches Thema interessieren. Solch ein Hub beantwortet ihre Fragen und löst ihre Probleme mit dem besten und effizientesten Format. Die Nutzer*innen haben dank der verschiedenen Content-Formate die Qual der Wahl, ob sie sich einen Podcast zum Thema anhören, sich einen Blogbeitrag durchlesen oder sich ein Video anschauen.

8 Vorteile eines Content Hubs

  1. Effiziente Content-Verwaltung: ⁠Durch die Zentralisierung aller Inhalte werden die Verwaltung und Aktualisierung erheblich vereinfacht.
  2. Mehr Kontrolle: Anstatt dich von Social-Media-Plattformen abhängig zu machen, kannst du die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen auf dein Content Hub lenken, wo du eine einheitliche Customer Experience gewährleisten kannst.
  3. Mehr Reichweite: Suchmaschinen wie Google bevorzugen Seiten mit qualitativ hochwertigem, relevantem und aktuellem Content. Ein gut gepflegter Content Hub kann dein Ranking bei Suchmaschinen erheblich verbessern. Dabei ist die interne Verlinkung ein wichtiges Stichwort. Wenn du mehrere Beiträge zu einem Thema produzierst, kannst du diese Content Pieces untereinander verlinken. Diese interne Verlinkung ist eine essenzielle SEO-Maßnahme und löst für die Suchmaschine ein wichtiges Signal aus. Google erkennt, dass dieses Content Stück offensichtlich relevant ist und lässt es besser ranken. Mithilfe eines Content Hubs haben also auch kleinere Websites die Chance, bei Google weit vorn zu ranken.
  4. Stärkung der Markenpräsenz: Ein gut gestaltetes Content Hub stärkt die Markenpräsenz, indem es die Zielgruppe mit qualitativ hochwertigen Inhalten versorgt und Autorität innerhalb eines bestimmten Themenbereichs schafft. Dies ist besonders wichtig im Kontext der Google Qualitätsrichtlinien E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness; auf Deutsch: Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit). Ein Hub ist zusätzlich ein wertvoller Magnet für Backlinks, da Menschen gern auf Seiten verlinken, die ein Thema holistisch betrachten. Backlinks zahlen wiederum auf das Suchmaschinenranking ein. Also ein Win-win.
  5. Steigerung der Interaktionsrate: Die Verknüpfung verschiedener Content-Formate erhöht die Interaktion der Nutzer*innen, was für eine längere Verweildauer auf der Seite sorgt.
  6. Mehr Leads, Conversions & Sales: Dein Content Hub ist ein wichtiges Instrument, um Interessent*innen in Kund*innen zu verwandeln. Dazu solltest du die Nutzer*innen deines Hubs dazu animieren, sich beispielsweise für deinen Newsletter einzutragen oder sich ein Whitepaper oder Ähnliches herunterzuladen, um ihre Kontaktdaten abzufragen.
  7. Gebündelte Daten für das Monitoring: Über die Nutzer*innen deines Content Hubs kannst du hilfreiche Daten sammeln und auswerten. Daraus wird u. a. ersichtlich, welche Inhalte besonders gut und welche eher weniger gut funktionieren. Dies kann dir dabei helfen, deine Content-Marketing-Strategie zu optimieren.
  8. Langlebige Inhalte: Im Gegensatz zu kurzlebigen Postings auf Social-Media-Kanälen bildet dein Content Hub eine übersichtliche Sammlung deiner besten Inhalte ab, die dort langfristig zur Verfügung stehen.

Welche Herausforderungen bringt ein Content Hub mit sich?

Als einzige Herausforderung sehe ich die Zeit, die die Erstellung und Pflege eines Content Hubs erfordert. Kontinuierlich neuen, relevanten und qualitativ hochwertigen Content zu produzieren und diesen untereinander zu verlinken, kann sehr zeitintensiv sein. Doch jede Hürde birgt auch die Chance zur Weiterentwicklung. Eine klare Strategie und ein gezielter Einsatz von Ressourcen können dazu beitragen, dein Content Hub schneller ins Leben zu rufen.

Welche Anforderungen hat ein Content Hub?

  1. Technische Basis: Dein Content Hub bildest du auf einer Website ab. Falls du noch keine hast, benötigst du dafür ein Content-Management-System (CMS) wie WordPress bzw. einen Website-Baukasten wie Jimdo, einen Domain-Namen, einen Webhosting-Anbieter und eine Design-Vorlage. Zusätzlich können dir verschiedene Content-Marketing-Software oder -Tools jede Menge Arbeit abnehmen.
  2. Suchfunktion: Eine leistungsstarke Suchfunktion auf deinem Content Hub erleichtert es den Nutzer*innen, gezielt nach relevanten Inhalten zu suchen.
  3. Interaktive Elemente: Die Einbindung von interaktiven Elementen wie Umfragen oder Quiz kann die Interaktion der User*innen fördern.
  4. Teilen-Buttons: Diese ermöglichen das unkomplizierte und schnelle Teilen deiner Inhalte auf verschiedenen Kanälen.
  5. Gut durchdachte Struktur: Denk dir dein Content Hub als eine gut sortierte Bibliothek. Inhalte sollten übersichtlich nach Kategorien und Themen sortiert und die Navigation sollte intuitiv sein. Blogbeiträge, Videos und andere Inhalte sollten intern miteinander verlinkt werden, um ein nahtloses Surf-Erlebnis für die Nutzer*innen zu schaffen.

Die Content Hub Struktur könnte zum Beispiel mit zwei Spalten so aussehen:

content-hub-struktur.jpg

In 7 Schritten zum eigenen Content Hub

Ein Content Hub zu erstellen ist sehr zeitintensiv und sollte deswegen strategisch geplant werden. Dazu zählen die folgenden 7 Schritte:

  1. Recherche: Schaue dir zuerst an, welcher Content deiner Marke bereits (auf unterschiedlichen Kanälen) existiert. Überlege dann genau, welche Art von neuen Inhalten und Themen du teilen möchtest und welches Ziel sie verfolgen. Dazu gehört eine umfassende Keyword-Recherche mit einem SEO-Tool, um sicherzustellen, dass du Content produzierst, nach dem auch wirklich gesucht wird. Denn: Content-Planung is queen!
  2. Struktur: Strukturiere dein Hub so, dass die Navigation leichtfällt und die User Experience optimal ist.
  3. Produktion: Zu einer kreativen Content-Produktion gehören nicht nur der Inhalt, sondern auch das richtige Format und die Content-Ziele. Hier kannst du auch interaktive Elemente wie Umfragen integrieren, um die Engagement-Rate zu steigern.
  4. Veröffentlichung: Veröffentliche deinen Content und integriere ihn in deinem Hub. Vergiss auf keinen Fall die interne Verlinkung. (Dazu mehr in den Best Practices)
  5. Distribution: Teile den neuen Content auf deinen gängigen Plattformen und Kanälen wie Social Media oder deinem Newsletter.
  6. Auswertung: Arbeite mit Statistik-Tools und Ranking-Analysen, um die Daten der Besucher*innen deines Content Hubs auszuwerten und folglich deine Content-Marketing-Strategie zu optimieren.
  7. Aktualität: Halte deine Inhalte stets aktuell, um User immer wieder auf deine Website zurückzulocken.

Hilfreiche Content-Hub-Tools zur Planung und Umsetzung

Es gibt viele nützliche Tools, die dir bei der Erstellung und Pflege deines Content Hubs helfen können.

Content-Management-System:

⁠Webhosting-Anbieter:

⁠Für die Keyword-Recherche:

⁠Backlink Tool:

Für die Website-Daten-Auswertung:

Für die User Experience:

  • Core Web Vitals

Best Practices für ein erfolgreiches Content Hub

Egal, ob du schon eine Website hast oder gerade erst startest – fang auf jeden Fall früh mit der Erstellung eines Content Hubs an! Viele machen den Fehler, zu warten, bis „genügend“ Content vorhanden ist. Dabei macht es aber Sinn, das Hub nach und nach auszubauen, während es von Google schon indexiert wurde und „Alter“ bekommt.

Zunächst kannst du dich inhaltlich auf ein Content-Format beschränken. In den meisten Fällen bieten sich Text-Beiträge an. Das Content Hub erweiterst du dann mit der Zeit durch verschiedene Content-Formate.

Du hast bereits einen Blog? Dann ist es recht einfach, ein Content Hub auf deiner Website zu erstellen. Als Basis für deinen Hub bieten sich die klassischen Kategorie-Seiten an. Dort behandelst du ein umfangreiches Hauptthema und führst in einer übersichtlichen Liste passende Unterthemen in einem kurzen Absatz auf, zu denen du bereits Beiträge verfasst hast. Ein guter Richtwert für die Anzahl an Unterseiten liegt zwischen fünf und zwanzig. (Aber wie gesagt: Starte mit deinem Hub asap, auch wenn du erstmal nur zwei Unterseiten hast).

Essenziell ist die interne Verlinkung: Du solltest sowohl vom Hub aus auf die Unterseiten mit einem guten Ankertext verlinken als auch von den jeweiligen Unterseiten zurück auf das Hub verlinken.

Ein weiterer Pro-Tipp: Die Seite deines Content Hubs kannst du in deinem SEO-Plugin wie Yoast SEO als Cornerstone-Inhalt markieren. Dies hat von außen keine Sichtbarkeit, wird dir aber als gute Hilfestellung dienen – z.bB. für die interne Verlinkung.

Außerdem muss dir klar sein, welches konkrete Ziel du mit deinem Content Hub verfolgst. Dieses Ziel solltest du in die Gesamtziele deines Unternehmens einordnen und durch Monitoring optimieren.

Am Ende des Erfolgsrezepts steht: Sei kreativ, aber bleib deiner Linie treu. Betrachte dein Content Hub als Ort des Austauschs – integriere Kommentare, Umfragen und andere interaktive Elemente, um deine Community einzubinden.

Beispiele von guten Content Hubs

Von diesen drei Beispielen kannst du lernen und Ideen für dein eigenes Content Hub sammeln.

  • HubSpot: Ein Content Hub wie aus dem Bilderbuch gibt es bei HubSpot. Das Unternehmen kombiniert auf seinem Blog hochwertige, gut organisierte Inhalte mit einer klaren Markenidentität und nutzerfreundlichen Funktionen. Der Blog ist so umfangreich, dass er in mehrere Themenbereiche aufgeteilt ist: Marketing, Vertrieb, Service und Website. Nutzer*innen können dank der klaren Struktur leicht zwischen verschiedenen Kategorien navigieren, um gezielt nach Informationen zu suchen. Dabei setzt HubSpot den Schwerpunkt auf Text-Beiträge.

HubSpot.jpg

Quelle: HubSpot Blog

  • The Red Bulletin: Red Bull hat mit The Red Bulletin ein Content Hub geschaffen, das in Form eines Magazins nicht nur über die Produkte von Red Bull informiert, sondern auch einen (sportlichen) Lifestyle vermittelt. Auf dem Hub sammeln sich verschiedene Content-Formate wie Videos, Interviews, Podcast-Episoden und Artikel über Extremsportarten und Ereignisse, in denen der Markenname Red Bull als Werbeträger auftaucht.

The Red Bulletin.jpg

Quelle: https://www.redbull.com/de-de/theredbulletin

  • Canva Design School: Canva bietet mit der Design School ein umfangreiches Content Hub, das kostenlose Kurse und Tutorials für unterschiedliche Zielgruppen (Studierende, Lehrende, Unternehmer*innen) bereitstellt. Durch Video-Content lernen die Nutzer*innen das Canva Tool besser kennen, um seine unendlichen kreativen Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

Canva Design School.jpg

Quelle: Canva Design School

Fazit

Ein Content Hub ist nicht nur eine Plattform für die Bündelung deiner Inhalte, sondern sollte ein strategisches Element in deiner Content-Marketing-Strategie sein. Es bietet sich als zentrale Anlaufstelle an, an der du deine potenziellen Kund*innen von Sekunde 1 an entlang der Customer Journey begleitest.

Investitionen in die Entwicklung eines durchdachten Content Hubs zahlen sich langfristig durch mehr Autorität und Präsenz deiner Marke, mehr Reichweite, Leads, Conversions und Sales sowie durch eine stärkere Bindung zu deiner Zielgruppe aus.

Julia Graßmann
Autor*In
Julia Graßmann

Julia Graßmann ist Freelancerin im Content Marketing und unterstützt Unternehmen durch Strategieentwicklung, maßgeschneiderte Suchmaschinenoptimierung und kreative Content-Produktion auf ihrem Weg zu mehr Sichtbarkeit und Markenpräsenz. Auf ihrem Reiseblog JulitasJourney teilt sie außerdem Tipps und Inspiration für die schönsten Inseln dieser Welt.

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