Affiliate Marketing: So gelingt deine erste Kampagne

Robert Luu 6.8.2024

Entdecke alle Tools und Strategien, die du für den erfolgreichen Start deiner ersten Affiliate Kampagne benötigst

GIF: Affiliate Kampagne
Inhalt
  1. Was ist Affiliate Marketing und wie funktioniert es?
  2. Welche Vorteile bietet Affiliate Marketing?
  3. Wie definiert man die Ziele für die Affiliate Marketing Kampagne?
  4. Wie wählt man die richtigen Affiliate Partner aus?
  5. Welche Affiliate Netzwerke gibt es und wie wählt man das passende aus?
  6. Wie erstellt man ein attraktives Provisionsmodell?
  7. Welche Arten von Werbematerialien eignen sich für Affiliate Marketing?
  8. Wie implementiert man das Affiliate Tracking?
  9. Welche Kennzahlen sollten regelmäßig überwacht werden?
  10. Wie kann man die Performance der Kampagne verbessern?
  11. Welche rechtlichen Anforderungen gelten für Affiliate Marketing?
  12. Wie kann man langfristig erfolgreiche Affiliate Marketing Kampagnen aufbauen?
  13. Welche Tools und Softwarelösungen erleichtern die Verwaltung und Optimierung von Affiliate-Marketing-Kampagnen?
  14. Fazit

Du möchtest mit deiner ersten Affiliate Kampagne durchstarten, weil der Kanal deine Conversions und deine Reichweite erhöhen kann? Du weißt aber noch nicht so recht, wo du anfangen sollst und worauf zu achten ist? Dann bist du in diesem Guide genau richtig! In diesem Beitrag bekommst du alle Werkzeuge an die Hand, um deine erste Affiliate Kampagne optimal aufzusetzen und damit langfristig erfolgreich zu sein.

Lass uns in die Welt des Affiliate Marketings eintauchen, damit du für deine Kampagne gut gewappnet bist!

Was ist Affiliate Marketing und wie funktioniert es?

Affiliate Marketing ist eine Form des Partnermarketings, die im Bereich des Performance Marketings angesiedelt ist.

Im Grundmodell Affiliate Marketing gibt es folgende Kategorien:

  1. Advertiser oder Merchant: Das werbetreibende Unternehmen, welches die eigenen Produkte / Dienstleistungen vertreiben möchte
  2. Affiliates / Affiliate Partner: Website-Betreibende, die ihre Seite als Werbefläche anbieten, um die Produkte / Dienstleistungen der Advertiser zu bewerben.
  3. Affiliate Netzwerke: Eine Plattform, die als Bindeglied zwischen Advertiser und Affiliates fungiert. Du kannst es dir wie einen Marktplatz vorstellen, in dem der Advertiser seine Kampagne und Produkte zur Bewerbung anbietet. Affiliate Partner finden dort die Bedingungen und können darüber die Werbemittel wie Affiliate Links und Banner generieren, die sie für die Bewerbung nutzen können. Das Netzwerk übernimmt wichtige Funktionen wie u. a. die Bereitstellung der Tracking-Technologie, Statistik- und Auswertungsmöglichkeiten (für Advertiser und Affiliate Partner), Provisionsverwaltung- und Abrechnung, Werbemittel-Management und Verwaltung von Partnerschaften.

 An einem ganz einfachen Beispiel erklärt:

Ein Affiliate Partner integriert das von dir als Advertiser beworbene Produkt auf seiner Website, beispielsweise in einem Content-Beitrag oder mit einem Banner. Dabei verweist er mit einem Affiliate Link auf deine Seite. Sobald ein User überzeugt ist und auf den Link klickt, wird er zu deinem Shop weitergeleitet. Schließt der User dann den Kauf des Produktes ab, hat der Affiliate Partner seine Werbewirkung erfolgreich erbracht und erhält dafür eine Provision von dir. Im Schaubild habe ich zur Vereinfachung die Affiliate Netzwerke ausgelassen, die im Hintergrund das Tracking sowie oben genannte Funktionen ausführen.

Grundmodell Affiliate Marketing

Welche Vorteile bietet Affiliate Marketing?

Erfolgsabhängige Vergütung, Effektivität und geringes Kostenrisiko

Als Advertiser bezahlst du Affiliate Provisionen nur im Erfolgsfall, den du selbst definierst. Ein Erfolgsfall kann beispielsweise ein Kaufabschluss, ein Vertragsabschluss, eine Terminvereinbarung, das Ausfüllen eines Formulars oder die Übermittlung von Kontaktdaten sein.

Bei der Vergütung im Affiliate Marketing wird in der Regel von einem CPO (Cost per Order) oder CPL (Cost per Lead) gesprochen. Du kannst dabei verschiedene Modelle und Kombinationen nutzen. Die Provisionen können entweder als feste Beträge pro Abschluss oder als prozentualer Anteil vom Netto Warenkorbwert berechnet werden.

Das Schöne daran:

Aufgrund der gut kalkulierbaren Kosten, die nur beim Erfolgsfall anfallen, trägst du in diesem Modell kein Kostenrisiko. Du musst auch nicht große Summen an Werbebudgets im Voraus bezahlen, ohne zu wissen, ob die Kampagne erfolgreich sein wird. Affiliate Marketing ist bekannt für seine vergleichsweise niedrigen Start- und Setup-Kosten. Der Hauptteil der Ausgaben sind die erfolgsabhängigen Provisionen.

Performance Gedanke – Motivierte Affiliate Partner und erweiterte Reichweite

Im Affiliate Marketing streben deine Vertriebspartner aufgrund der erfolgsabhängigen Vergütung nach echter Performance. Das bedeutet, sie sind top motiviert, deine Produkte zu verkaufen oder deine Dienstleistungen zu fördern. Sie optimieren kontinuierlich ihre reichweitenstarken Werbeflächen, um sicherzustellen, dass deine Botschaft genau ins Schwarze trifft und zum Abschluss führt, denn nur dann erhalten sie ihre Provision. Neben den Abschlüssen erweiterst du auch erheblich deine Reichweite.

Die Partner gehen im CPO Modell mit ihren Ressourcen in Vorleistung und decken ihre Kosten erst mit der Provision. Das impliziert, dass Partner, die sich deinem Programm anschließen, stark an dein Produkt glauben. Der Performance-Gedanke bringt deine Ziele als Advertiser perfekt mit den Ambitionen der Affiliates in Einklang.

Messbarer Erfolg und großartige Optimierungsmöglichkeiten

Für eine erfolgsabhängige Vergütung und eine umfassende Messbarkeit (im Affiliate Marketing) ist ein gut aufgesetztes Tracking unerlässlich. Jeder Klick und jede Conversion wird präzise erfasst, wodurch du stets die volle Kontrolle über deine Kampagne behältst und deren Effektivität genau analysieren kannst. Mit fortschreitender Kampagnendauer sammelst du wertvolle Daten und Erkenntnisse, um deine Affiliate-Marketing-Strategie kontinuierlich zu verbessern. Du kannst schnell erfolgreiche Affiliate Partner identifizieren, deine Ressourcen darauf konzentrieren und potenzielle ähnliche Partner finden. Gleichzeitig hilft dir die Analyse, Schwachstellen im Programm aufzudecken: Welche Partner performen weniger gut und warum? Welche Werbemittel sind besonders effektiv und welche müssen optimiert werden? Diese Erkenntnisse ermöglichen es dir, deine Werbebotschaft und Platzierungsstrategien gezielt anzupassen und dein Programm langfristig zu optimieren.

Wie definiert man die Ziele für die Affiliate Marketing Kampagne?

Kurze Antwort: Sei SMART ;)

Lange Antwort: Bei der Zieldefinition in deiner Affiliate Kampagne solltest du SMART vorgehen, indem du dich der sogenannten S-M-A-R-T Formel bedienst, ein Konzept für die strategische Zielplanung vom Ökonomen Peter Drucker.

Wofür steht S-M-A-R-T?

Spezifisch:

Spezifisch bedeutet hierbei, klare und transparente Zielsetzungen zu definieren. Dies gewährleistet, dass alle Beteiligten klar verstehen, was erreicht werden soll und ermöglicht eine gemeinsame Ausrichtung. Schwammige Formulierungen wie "mehr Vertriebspartner gewinnen" oder "Umsatz " solltest du vermeiden, da sie Interpretationsspielraum lassen. Stattdessen sollten Ziele konkretisiert werden, beispielsweise durch die Angabe einer Anzahl neuer Partner oder einer Prozentzahl für die Umsatzsteigerung.

Messbar:

Um den Erfolg zu überprüfen, müssen deine Ziele quantitativ und/oder qualitativ messbar sein. Der Affiliate Kanal ist dafür perfekt und bietet dir durch umfassendes Tracking die Messbarkeit für alle relevanten Performance-KPIs wie Views, Klicks, Conversions, Order-Values und Provisionen.

Attraktiv:

Achte bei der Definition deiner Ziele stets auf das "Why", um sicherzustellen, dass sie sinnvoll sind und eine klare Vision für dich und deine Affiliate Partner projizieren. Ziele müssen Spaß machen und das geht nur, wenn sie für alle Beteiligten wirtschaftlich erstrebenswert sind und Wachstum ermöglichen.

Realistisch:

Um realistische Ziele zu definieren, solltest du sowohl deine Mittel und Kapazitäten als auch die deiner Affiliate Partner berücksichtigen. Sind diese Ziele mit den vorhandenen Ressourcen realistisch erreichbar? Nicht erreichbare Ziele können kontraproduktiv sein und demotivieren. Das bedeutet aber keinesfalls, dass Ziele leicht erreichbar sein sollen, denn das könnte zulasten des nötigen Drives gehen. Mit herausfordernden und anspruchsvollen Zielen, die aber realistisch erreichbar sind, kannst du noch mehr Motivation freischalten.

Terminiert:

Lege einen Zeitpunkt fest, an dem die Ziele erreicht sein müssen. Fehlt der zeitliche Druck, besteht die Gefahr, dass Ziele aus den Augen verloren werden und immer weiter an Priorität einbüßen. Ist ein klarer Zeitpunkt definiert, erzeugst du zusätzlichen Drive und Motivation, Ressourcen für deine Ziele zu priorisieren und zielführend einzusetzen.

Diese Formel kann sowohl für Performance-Ziele als auch weniger quantifizierbare Ziele wie Steigerung der Markenbekanntheit umfassen. Wichtig ist dabei, im Voraus festzulegen, welche Metriken zur Messung dieser Ziele verwendet werden sollen.

Wie wählt man die richtigen Affiliate Partner aus?

Die Partner-Base ist das Herzstück deines Affiliate Partnerprogramms und sehr entscheidend für den Erfolg deiner Affiliate Kampagne. Wähle diese bedacht aus. Qualität steht hier eindeutig über Quantität. Eine große Partner-Base allein bringt dir nichts, wenn sie keine Ergebnisse liefert oder sogar deiner Marke schadet.

Gesunder Mix aus Partner-Segmenten

Bei der Auswahl der Partner steht dir grundsätzlich die Welt offen. Du kannst dir aus einem bunten Blumenstrauß von Partner-Segmenten ein Portfolio zusammenstellen, das zu deinen Zielen passt. Im Folgenden möchte ich auf die klassischen Partner-Segmente eingehen und jeweils ein paar Vorteile nennen.

Gutschein (Beispiel: Coupons.de)

  • Kurzfristig erreichbare Umsatzsteigerungen durch gezielte Aktionen
  • Ansprache der Kaufbereitschaft von preissensiblen Kunden
  • Erhöhung Neukundenquote
  • Steuerung der Warenkorbwerte mit MBW möglich

Cashback (Beispiel: Shoop.de)

  • User bekommt Geldwert zurück, ohne den Kaufwert zu mindern
  • Conversionstarke Community
  • Schnelle und einfache Umsetzung von gezielten und exklusiven Aktionen, da die Cashbackabwicklung durch den Affiliate Partner selbst erfolgt

Deal Communitys (Beispiel Dealdoktor, MyDealz)

  • Enorm große Reichweiten in einem Umfeld mit sehr attraktiven Angeboten
  • Kurzfristig erreichbare Umsatzsteigerungen
  • Conversionstarke und sehr aktive Community
  • Dealseiten sind sehr user-orientiert und nehmen nur die besten Angebote auf

Premium-Content, Themenseiten

  • Hohe Markenpräsenz in den richtigen Themenkomplexen
  • Hochwertige, informative und ansprechende Inhalte
  • Sehr gute Möglichkeit zur Emotionalisierung von Produkten
  • Sehr gut geeignet für erklärungsbedürftige Produkte
  • Großes User-Vertrauen

Vergleichsportale (Verivox)

  • Hohe Branchen- und Produktspezifizierung
  • Positionierung gegenüber Wettbewerb
  • Großes User-Vertrauen
  • Hohe Qualität der Sales

Loyalty-Programme (Payback, DeutschlandCard)

  • Hohe Kundenbindung und Loyalität
  • Erweiterung um große Reichweite
  • Steigerung AOV
  • Differenzierung vom Wettbewerb

Performance Display

  • Enorme Reichweite und Sichtbarkeit mit performancestarken Bannern und NativeAds
  • Zugang zu vielseitigen Inventarquellen mit hochwertigen und umfangreichen Reichweiten
  • Großes Neukundenpotenzial durch gezielte Ansprache
  • Geringes Risiko, da Affiliate Marketing den Zugang zu den Inventarquellen und Reichweiten auf Performance Basis (CPO) ermöglicht

Influencer

  • Große Reichweite
  • Starker Zugang zu Zielgruppen durch Glaubwürdigkeit und Vertrauen
  • Kreative Content-Creation und Storytelling
  • Steigerung der Markenbekanntheit

Achte auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Segmenten, um das Risiko zu streuen und nicht von einzelnen Segmenten oder Partnern abhängig zu sein.

Das waren die klassischen Affiliate Segmente, grundsätzlich kann aber jeder ein Affiliate Partner sein, der in der Lage ist, User über einen Affiliate Link auf deine Seite zu leiten. Der Begriff Partner-Marketing sollte breit gefasst verstanden werden, weshalb du dich keinesfalls in den Partnertypen einschränken solltest. Sei offen für neue und auch unkonventionelle Partnermodelle, wie Apps, Post-Checkout, Games, Institutionen, E-Mail-Verteiler oder sogar andere Advertiser-Shops!

Zielgruppen-Match?

Deine Partner sollen ein Publikum ansprechen, das für deine Produkte oder Dienstleistungen relevant ist. Besonders mit Content-Partnern, die in deiner Nische aktiv sind, kannst du sicherstellen, dass deine Produkte und Dienstleistungen optimal in den richtigen Themenkontext eingebettet sind.

Seriosität und Qualität

Erfolgreiche Affiliate Partner genießen großes Vertrauen bei ihren Nutzer*innen. Sie fungieren oft als Expertenseiten und sind eine verlässliche Quelle für Informationen.

Wähle Affiliate Partner aus, die einen seriösen Auftritt pflegen und qualitativ hochwertige Inhalte bieten. Partner mit minderwertigen oder fragwürdigen Websites könnten das Image deiner Marke beeinträchtigen und potenzielle Kund*innen abschrecken. Ein negativer Eindruck verbreitet sich schnell und kann langfristige Auswirkungen haben.

Affiliate- und Performance-Affinität

Vertriebspartner, die mit dem Geschäftsmodell des Affiliate Marketings vertraut sind und es aktiv betreiben, helfen dir dabei schnell Ergebnisse zu erzielen. Die Wahl dieser Partner vereinfacht den Einstieg erheblich und beschleunigt den Start der Zusammenarbeit, da weniger Zeit für Erklärungen und die Festlegung der Rahmenbedingungen benötigt wird. Affiliate-Affine-Partner sind oft durch die Art ihrer Werbeanzeigen und durch Verwendung von Affiliate Links gut erkennbar.

Über den Tellerrand schauen

Affiliate Affinität sollte aber keinesfalls eine Einschränkung oder K.O-Kriterium für dich sein. Es gibt viele große und reichweitenstarke Seiten, die qualitativ sehr hochwertige Inhalte haben, aber nicht auf Affiliate Marketing spezialisiert sind. Sei wie oben erwähnt dennoch offen, auch für unkonventionelle Partnertypen und gehe mit diesen Partnern in den Austausch! Erörtere dabei die Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Ggf. kannst du sie für einen Test im CPO Modell überzeugen oder aber du zeigst dich offen für andere Kooperationsformen. Zudem ist es wichtig im Affiliate Marketing den gesamten Funnel zu betrachten und Affiliate Marketing nicht nur als Lower-Funnel-Kanal zu verstehen. Auch wenn Upper-Funnel-Partner nicht immer direkt zum Abschluss führen, zahlen sie dennoch auf den gesamten Funnel ein. 

Welche Affiliate Netzwerke gibt es und wie wählt man das passende aus?

Bei den Affiliate Netzwerken gibt es verschiedenste Formen und Untertypen. Ich möchte in diesem Artikel auf drei Typen eingehen, die in meinen Augen am relevantesten sind.

  • Standard Netzwerke (öffentlich)
  • Nischen Netzwerke (öffentlich)
  • Private-Networks (geschlossen)

Standard Netzwerke (öffentlich)

Standard Netzwerke richten sich grundsätzlich an die breite Zielgruppe und haben keine spezifische Branchenfokussierung. Das hat den Vorteil, dass über diese Netzwerke eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen aus den verschiedensten Branchen vermarktet und damit auch alle Branchen bis zu einem bestimmten Grad abgedeckt werden. Diese Netzwerke verfügen über große Reichweite sowie eine sehr große Anzahl an Partnerprogrammen und damit auch eine breite Auswahl an Affiliate Partnern.

Beispiele: Awin, CJ

Nischen Netzwerke (öffentlich)

Nischen Netzwerke fokussieren sich auf eine bestimmte Branche oder einen bestimmten Produkttyp. Sie richten sich an Advertiser und Affiliate Partner, die einer spezifischen Nische wie bspw. Finanzen, Telekommunikation, Energie etc. angehören.  Auch wenn Standard-Netzwerke grundsätzlich alle Branchen abdecken können, hast du mit Nischen-Netzwerken eine bessere Auswahl an Partnern, die auf deine Nische ausgerichtet und somit relevanter für dein Partnerprogramm sind. 

Beispiele: communicationAds, financeAds

Private Networks (geschlossen)

Während öffentliche Netzwerke wie ein Marktplatz für Affiliate Partner und Advertiser fungieren, ist ein Private-Network exklusiv nur für deine Marke aufgesetzt. Du bist dabei der Betreiber des Netzwerks und lädst nur von dir ausgewählte Partner ein. Es ist ein geschlossenes System mit hoher Exklusivität und Kontrolle. Externe Partner haben dabei keinen Zugang zu deinem Private-Network. Das bietet sowohl Vor- als auch Nachteile.

Vorteile:

  • Enge Bindung und direkte Betreuung und Support für Affiliate Partner
  • Die Einsparung von externen Netzwerk-Gebühren können in höhere Provisionen investiert werden und das Partnerprogramm damit attraktiver und wettbewerbsfähiger machen
  • Volle Kontrolle über Partner, Tracking, Datenschutz und Netzwerkmanagement

Nachteile:

  • Sehr aufwendig, da der Ausbau der Publishe-Base komplett beim Advertiser selbst liegt. Auch Tracking- und Netzwerkmanagement wird vom Advertiser selbst übernommen, die sonst von den öffentlichen Netzwerken als Dienstleistung angeboten wird.

Wie wähle ich nun das Richtige aus?

Jedes der drei Netzwerktypen hat seine Daseinsberechtigung und kann alleinstehend oder auch in Kombination erfolgreich sein.

Eine Multi-Netzwerk-Strategie kann eine gute Option sein, vorausgesetzt die Netzwerke ergänzen sich sinnvoll und können vorhandene Lücken schließen. Diese Strategie ermöglicht es auch, eine differenzierte Partnerstrategie umzusetzen. Zum Beispiel kannst du ein öffentliches Netzwerk nutzen, um allgemeine Partner ohne spezifische Zielgruppenfokussierung wie Gutscheine, Cashback, Deals und Preisvergleiche zu betreuen. Gleichzeitig kannst du Nischen-Partner mit einem klaren Zielgruppenfokus über ein spezialisiertes Nischen Netzwerk ansprechen. Ebenso kannst du auch ein öffentliches Netzwerk mit einem Private-Network kombinieren, um einerseits den Support und die Reichweiten eines öffentlichen Netzwerkes zu genießen und gleichzeitig deine Top-Partner selbst enger über das Private-Network zu managen und zu betreuen.

Wie erstellt man ein attraktives Provisionsmodell?

Die Gestaltung eines Provisionsmodells stellt einen zentralen Baustein deiner Strategie dar. Bei der Konzeptionierung sind dabei folgende Faktoren zu berücksichtigen:

Attraktivität

Eine Partnerprovision sollte so hoch gewählt sein, dass sie attraktiv für deine potenziellen Affiliate Partner sind und du diese damit anziehst. Die Partner werden dein Produkt nur bewerben, wenn sie auch einen wesentlichen wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen können. Darüber hinaus fördert eine attraktive Provision die organische Publisher-Akquise, da mehr Partner sich selbstständig für dein Programm anmelden werden.

Wettbewerbsfähigkeit

Bei aller Attraktivität muss dein Provisionsmodell aber auch wettbewerbsfähig sein. Es reicht nicht, wenn du deiner Meinung nach hohe, attraktive Provisionen zahlst, wenn deine Mitbewerber*innen am Ende mehr bezahlen. Daher ist es empfehlenswert einen Benchmark durchzuführen, um zu verstehen, wie die vorherrschenden Provisionsstrukturen deiner Branche aussehen.

Wirtschaftlichkeit

Vergiss bei all den Punkten nicht, dass es am Ende auch für dich attraktiv und vor allem wirtschaftlich ist. Affiliate Marketing ist ein langfristiges Projekt und nur von Erfolg gekrönt, wenn du es auch langfristig durchhältst. Achte bei der Kalkulation darauf, dass die Kosten den Wertbeitrag deines Produktes nicht überschreiten. Natürlich kannst du auch aktionsbasiert mal darüber hinausgehen, um über die Menge zu pushen. Allerdings sollte dies nur bewusst und kalkuliert geschehen.

Flexibilität

Baue dir einen Puffer für aktionsbasierte Provisionserhöhungen ein. Du solltest in der Lage sein, für bestimmte Partner und Aktionen in ausgewählten Zeiträumen die Provisionen zu erhöhen. Das kann beispielsweise zu von dir geplanten Sonderaktionen geschehen oder auch um kurzfristig das Programm zu pushen und die Partner zu aktivieren.

Fair

Die Attribution der Sales und Provisionen sollte fair nach der Werbeleistung der Partner erfolgen. Wie bereits erwähnt hast du Partner aus verschiedenen Segmenten, die auch in unterschiedlichen Phasen des Funnels aktiv sind. Dementsprechend solltest du immer bedenken, das Provisionsmodell smart aufzusetzen, sodass entlang des Funnels fair vergütet wird. Bei einem Last-Click-Modell hast du oft die Problematik, dass beispielsweise ein sehr umfangreicher, qualitativer Beitrag von einem Content-Partner, der auch eine starke Werbewirkung hat, am Ende durch ein Smart-Shopping-Segment überschrieben wird, weil diese natürlich einen deutlich höheren Hebel haben. In einem Last-Click-Modell kannst du daher darauf achten, dass die Segmente auch in den Provisionen unterschiedlich gewichtet sind, sodass beispielsweise ein Content-Partner etwas höhere Provisionen erhält. Idealerweise hast du ein Customer-Journey-Tracking und kannst damit auch mehrere Partner-Touchpoints vergüten, die an einer Transaktion beteiligt sind.

Praktikabilität & Verständlichkeit

Du hast im Rahmen des Affiliate Marketings einen gewissen Gestaltungsspielraum beim Provisionsmodell und kannst dich bestimmter Werkzeuge bedienen. Das kann eine Kombination aus CPL und CPO sein oder auch eine Staffelvergütung, bei der du anhand der Stückzahl oder des Warenkorbs bestimmte Vergütungsstufen implementierst, um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen. Theoretisch kannst du alle Möglichkeiten miteinander kombinieren, aber am Ende muss das ganze auch technisch umsetzbar sein und keinen zu hohen manuellen Aufwand erzeugen. Mach es nicht zu kompliziert, denn wenn ein Affiliate Partner beim Durchlesen deiner Programmbeschreibung erstmal rätseln muss, wie er denn Geld verdienen kann, hast du ihn meistens schon verloren.

Welche Arten von Werbematerialien eignen sich für Affiliate Marketing?

Werbemittel hinterlegst du als Advertiser jeweils in den Affiliate Netzwerken. Sobald sich ein Affiliate Partner dieses zieht, werden sie über das Netzwerk mit den relevanten Tracking-Parametern versehen und der Affiliate Partner kann diese auf seiner Website einbinden. Wir unterscheiden bei den Werbemitteln zwischen zwei Typen.

Affiliate Textlink:

Immer öfter gestalten Affiliate Partner ihre textlichen und visuellen Inhalte selbst, damit sie sich auch perfekt ins Look&Feel der Seite anschmiegen. Demnach hat die Verwendung von Bannern im Affiliate Marketing in den vergangenen Jahren abgenommen. Textlinks sind vielseitiger anwendbar und können vom Affiliate Partner selbst hinter eigene Grafiken, Buttons, Vergleichsrechner etc. gelegt oder in Content-Beiträgen eingearbeitet werden.

Biete neben einem Hauptlink zur Startseite auch spezifizierte Deeplinks an, die tiefer in die Seite verlinken, wie beispielsweise auf bestimmte Kategorien und Produktseiten. So kann der Partner gezielter Produkte bewerben und dabei den Klickweg zum Abschluss verringern.

Affiliate Banner:

Auch wenn Banner nicht mehr so häufig verwendet werden, sind sie dennoch eine sinnvolle Ergänzung für das Werbemittel-Portfolio. Besonders für Performance-Display-Kampagnen, über die du eine große Reichweite generieren kannst, sind performante Banner unabdingbar.

Worauf ist bei der Erstellung von Werbebannern zu achten?

  • Kurze, aussagekräftige Botschaften, die schnell verständlich und so catchy sind, dass sie Aufmerksamkeit erregen.
  • Inhalt des Banners sollte auf Interessen und Bedürfnisse deiner Zielgruppe zugeschnitten sein
  • Aufmerksamkeitsstarke Call-To-Action (CTA)
  • Responsives Design
  • Gängige Werbeformate (IAB)

Produkt- und Kommunikationsmaterial:

Neben den Werbemitteln solltest du deine Affiliate Partner adäquat mit Produktinformationen und Kommunikationsmaterial versorgen. Deine Partner müssen das Produkt so gut kennen wie du selbst. Bereite daher detaillierte Produktdatenblätter- und Präsentationen auf, die die Partner für sich nutzen können. Gib ihnen Kommunikationsstützen und stelle deine Wunsch-Inhalte, wie USPs, Werte, No-Gos, Stärken, Zertifikate, Auszeichnungen und Siegel bereit. Damit sind deine Partner ausgerüstet und können das alles in ihren Werbemaßnahmen einarbeiten.

Wie implementiert man das Affiliate Tracking?

Die Implementierung des Trackings ist kein Hexenwerk. Die Affiliate Netzwerke bieten dazu umfangreiche Dokumentationen, aber auch Support für die Implementierung an. Aufgrund sich ständig ändernder Gegebenheiten und Marschrichtungen in der Browserlandschaft (bestes Live-Beispiel: 3rd Party Thematik in Google Chrome) ist es wichtiger denn je, hohen Wert auf zukunftssicheres Tracking zu legen. In der Regel sind die Netzwerke und Trackinganbieter aber alle optimal aufgestellt und bieten dir Tracking-Lösungen, mit welchen du auch in Zukunft Affiliate Conversions exzellent messen kannst.

Du hast die Hoheit über das Tracking. Gliedere das Affiliate Tracking bestmöglich in deine Tracking-Strukturen ein, um eine kanalübergreifende Attribution zu ermöglichen.

Welche Kennzahlen sollten regelmäßig überwacht werden?

Conversions und Provisionen

Im Performance-Marketing dreht sich am Ende alles um die Conversion – dein wichtigster KPI. Eine Conversion stellt für dich den bereits genannten Erfolgsfall dar, der vergütet wird. Über das Tracking und die Statistiken der Netzwerke kannst du perfekt auswerten, welche Affiliate Partner wie viele Conversions über welchen Zeitraum generiert haben. Erstelle ein regelmäßiges Reporting, in dem du die Entwicklung der Conversions und der jeweiligen Partner monitieren kannst. Natürlich solltest du auch den Überblick über ausgezahlte Provisionen behalten, um die volle Kostenkontrolle zu gewährleisten.

CR 1 (Klick to Sale Conversion Rate)

Sinnvoll ist es auch Klicks in dein Reporting aufzunehmen, denn damit kannst du die CR1 (Klick to Sale Conversion Rate) errechnen. Dieser KPI sagt aus, wie viele Klicks ein Partner bzw. der Kanal benötigt, um eine Conversion zu generieren. 

CR1 = (Anzahl Conversion / Anzahl Klicks) * 100

CR 2 (Gesamtsales zu validierten Sales Conversionrate)

Die CR 2 zeigt die Quote der validen Sales. Eine Conversion ist dann erst provisionsrelevant, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Erst dann bestätigst du die Conversion und gibst sie für eine Provisionszahlung frei. Kriterien könnten sein:

  • Ablauf der Stornofrist
  • Keine Fake Bestellung
  • Erfolgreiche Identitätscheck

CR2 = (Anzahl der validierten Conversions / Gesamtanzahl der Conversions) * 100


EPC (Earnings per Klick)

Der EPC (Earnings per Click) ist vorwiegend für deine Affiliate Partner von großer Bedeutung. Die Kennzahl sagt aus, wie viel Provision ein Affiliate Partner durchschnittlich pro Klick verdient und damit, wie effizient bestimmte Platzierungen auf seiner Seite sind. Auch wenn die Kennzahl für dich als Advertiser weniger spannend erscheint, solltest du den EPC nicht aus den Augen verlieren. Ein höherer EPC bei einem anderen Advertiser könnte dazu führen, dass deine Partner aufgrund der Opportunitätskosten lieber diesen bevorzugen. Arbeite also stetig an deiner Conversion Rate 2, um attraktiv zu bleiben und dir die besten Platzierungen zu sichern.

EPC = Provisionseinnahmen Affiliate Partner / Anzahl der Klicks


AOV (Average Order Value)

Wenn ein Warenkorb-Umsatz vorhanden ist, kann dieser als Grundlage für die Berechnung des CPO dienen, indem er sich prozentual auf den bestätigten Netto-Warenkorbwert bezieht. So kannst du feststellen, welche Affiliate Partner besonders wertvolle Transaktionen generieren.

Qualität

Behalte immer einen hohen Anspruch auf Qualität. Wie sehen die Conversion Rates aus? Wie hochwertig sind die Transaktionen? Wie hoch ist die Haltedauer der Kunden? Der Kanal soll hochwertige Performance bringen und dafür ist ein ständiges Qualitäts-Monitoring notwendig.

Ich denke, dass KPIs wie KUR, ROAS, ROI für dich als Advertiser selbstverständlich sind und hier nicht explizit erläutert werden müssen.

Wie kann man die Performance der Kampagne verbessern?

Mit den Ergebnissen deines KPI-Reportings ergeben sich im Affiliate Marketing viele Stellschrauben, die einen Hebel für die Optimierung der Performance darstellen.

Optimierung Partnerbase

Top Partner

Anhand der Performance-Reportings erkennst du schnell, welche Partner sehr gut performen und welche Partner ausbaufähig sind. Nach und nach kristallisieren sich die Top Partner seines Partnerprogramms heraus. Hier lohnt es sich, die Zusammenarbeit zu intensivieren und weiter auszubauen. Die Identifizierung der Top Partner hilft dir auch beim Scouting neuer Partner, da du weißt, welche Partnermodelle, Platzierungen und Inhalte sehr gut für dich funktionieren.

Ausbaufähige Partner

Es wird auch Partner geben, die nicht wie erwartet performen. Hier solltest du genauer hinschauen und Gründe erörtern. Ist die Kommunikation und Darstellung deines Produktes bereits optimal? Kennt der Partner dein Produkt gut genug und erkennt er das Potenzial? Ist das Potenzial der Platzierungen auf der Seite bereits maximal ausgeschöpft? Wird die Zielgruppe optimal angesprochen und erreicht?


Inaktive Partner

Eine große Partnerbase hat nur einen Effekt, wenn sie auch aktiv ist. Viele Affiliate Partner bewerben sich zwar für ein Programm, werden aber nicht sofort aktiv. Dadurch kann es passieren, dass dein Partnerprogramm nach einiger Zeit etwas untergeht. Deswegen ist es auch wichtig, die Partner regelmäßig zu aktivieren. Gehe regelmäßig deine Partner-Base durch und kontaktiere die Partner persönlich, die gut zu deiner Marke passen, aber noch nicht aktiv sind. Versuche dabei herauszufinden, was der Partner benötigt, ob ihm was fehlt und wie ihr zusammenarbeiten könnt.

Aktionsmanagement

Affiliate Marketing ist ein sehr aktionsgetriebener Kanal. Mit attraktiven Promotions und Sonderaktionen erhöhst du die Attraktivität deines Programms und die Bereitschaft der Partner deine Produkte zu bewerben und damit die Performance aktiv zu erhöhen. 

Wichtig ist dabei, dass du einen strategischen Ansatz verfolgst und nicht wahllos Gutscheine, Rabatte und kostenlose Produkte im Markt verteilst, die sich einander kannibalisieren.

Achte auf klare Promotionsstreams, die sich in die Gesamtstrategie deines Unternehmens eingliedert. Generische und auch exklusive Aktionen für bestimmte Partner müssen aufeinander abgestimmt, zeitlich geplant und gezielt eingesetzt werden.

Mithilfe deiner Reportings kannst du jede Aktion bis ins kleinste Detail auswerten, Schwachpunkte erkennen und von Aktion zu Aktion optimieren.

Provision & WKZ (Werbekostenzuschuss)

Wenn dein Provisionsmodell flexibel aufgesetzt ist, hast du die Möglichkeit, deine Sonderaktionen mit Provisionserhöhungen zu kombinieren. So hat der Partner nicht nur einen Anreiz durch die Aktion selbst, sondern auch die Möglichkeit, mehr Geld mit seiner Performance zu verdienen. Das sollte seine Motivation erheblich steigern, deine Aktion noch intensiver zu bewerben und von der Provisionserhöhung zu profitieren.

Da besonders attraktive und prominente Platzierungen oft sehr gefragt sind und einen wichtigen Teil der Seite einnehmen, erfordern diese in vielen Fällen ein WKZ neben der Provision. Diese Zuschüsse sichern zum einen die Ressourcen des Partners ab und minimieren sein Risiko. WKZ-Platzierungen bringen dir zusätzliche Reichweite und sehr gute Sichtbarkeit, womit du deine Aktionen gezielt fördern kannst. Plane daher bei der Budgeterstellung auch einen gewissen Teil für diese Werbekostenzuschüsse ein.

Landingpage / Antragsstrecke

Um die Arbeit der Partner zu echten Conversions werden zu lassen, hast du natürlich auch einen Teil der Hausaufgaben zu machen. Die Affiliate Partner können noch so viel Traffic auf deine Seite leiten, aber wenn diese nicht conversion-optimiert ist, werden weder der Affiliate Partner noch du mit dem Programm zufrieden sein. Eine niedrige CR1 (Click to Sale Conversion) ist oft ein Zeichen dafür, dass deine Seite nicht gut konvertiert. Um dies zu verbessern, solltest du folgende Punkte überprüfen und optimieren:

  • Intuitive Antragsstrecke: Ist der Prozess klar und benutzerfreundlich?
  • Klickweg: Wie viele Schritte sind nötig bis zum Abschluss?
  • Zahlungsmethoden: Bietest du genügend und gängige Optionen an?
  • Komplexität: Ist der Prozess einfach und unkompliziert?
  • Ladezeiten: Lädt deine Seite schnell genug?
  • Kommunikationsfluss: Passt der Inhalt der Landingpage zur Affiliate Seite?
  • Call to Action: Sind deine Handlungsaufforderungen klar und überzeugend?
  • Bild- und Sprachgestaltung: Sind die visuellen und textlichen Elemente ansprechend und einheitlich?

Werbemittel

Ein weiterer wichtiger Hebel sind deine Werbemittel. Sind sie hochwertig und ansprechend? Durch die Analyse deiner Statistiken kannst du herausfinden, welche Inhalte und Formate am besten funktionieren. Teste immer wieder verschiedene Varianten, um die besten Werbemittel für dein Partnerprogramm zu identifizieren und dahin gehend zu optimieren.

Bestätigungsquote (CR2)

Die bereits behandelte CR2 ist ebenfalls ein ausschlaggebender Faktor für die Attraktivität eines Programms, da Affiliate Partner nur für validierte Sales vergütet werden. Analysiere regelmäßig deine Daten zu validierten und stornierten Transaktionen, um Muster und Trends zu erkennen, die dir helfen, diese zu optimieren.

Achte darauf, Transaktionen regelmäßig und zeitnah zu validieren. Eine hohe Validierungsfrequenz trägt ebenfalls zur Attraktivität deines Programmes bei, da Partner schneller die Vergütung für ihre bereits erbrachte Leistung erhalten und nicht monatelang darauf warten müssen.

Kommunikation

Einer der wichtigsten Punkte, neben den ganzen KPIs, ist der regelmäßige Austausch und Kommunikation mit deinen Partnern. Dabei kannst du dir deren Einschätzung, Wünsche, Ideen und Vorschläge für die Verbesserung der Performance einholen und Maßnahmen gemeinsam mit ihnen erörtern. Affiliate Partner bringen dir mit ihrer Erfahrung viele wichtige Insights, die dir bei der optimalen Strategie nützlich sein können.

Welche rechtlichen Anforderungen gelten für Affiliate Marketing?

Affiliate Marketing unterliegt denselben rechtlichen Anforderungen wie andere Formen von Werbung, darunter Urheberrecht, Markenrecht, Wettbewerbsrecht und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Während diese Themen zu umfangreich sind, um sie hier vollständig zu behandeln, werde ich besonders wichtige Aspekte für Affiliate Marketing hervorheben.

Datenschutz – DSGVO

Stelle sicher, dass die Einwilligung der Nutzer eingeholt wird, bevor personenbezogene Daten erfasst werden. Deine Datenschutzerklärung muss für die User klar und transparent über die Datenerhebung- und verarbeitung abholen:

  • Welche Daten werden gesammelt?
  • Wie werden diese Daten verwendet und welchen Zweck haben diese?
  • Welche Rechte haben die Nutzer*innen?

Wichtig ist auch, dass du eine Auftragsverarbeitungsvereinbarung (AVV) mit allen Parteien schließt, die personenbezogene Daten in deinem Auftrag verarbeiten. Dies können beispielsweise die Affiliate Netzwerke sein oder Affiliate Partner, mit welchen du direkt zusammenarbeitest.

Kennzeichnungspflicht

Affiliate Partner müssen Affiliate Links eindeutig als Werbung kennzeichnen. Weise deine Partner stets darauf hin, um Transparenz den Verbraucher*innen gegenüber zu gewährleisten.

Vertragswesen

Spezifiziere alle wichtigen Punkte in den Verträgen mit deinem Affiliate Netzwerk und/oder mit deinen Affiliate Partnern.

  • Vereinbarte Provisionshöhen
  • Klare Kommunikation der Bedingungen für die Zahlung von Provisionen
  • Keine unlauteren Geschäftspraktiken
  • Einhaltung der DSGVO (u. a. AVV)
  • Teilnahmebedingungen
  • Erlaubte Werbepraktiken
  • Cookie-Laufzeiten
  • AVB

Wie kann man langfristig erfolgreiche Affiliate Marketing Kampagnen aufbauen?

Wie integrierst du aber all diese Tipps und Ansatzpunkte in deiner Strategie, um im Affiliate Marketing langfristig erfolgreich zu sein?

Der Schlüssel ist langfristig zu planen, sich übergeordnete Ziele zu setzen und den Weg dahin durch die Erreichung kurzfristiger Ziele stetig zu optimieren.

Im Kapitel zur Performance-Verbesserung habe ich dir bereits verschiedene Hebel und KPIs vorgestellt, die als Ansatzpunkt für Optimierungen dienen können. Für langfristigen Erfolg empfehle ich eine iterative Vorgehensweise nach dem PDCA-Zyklus.

Der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act), entwickelt vom amerikanischen Physiker William Edwards Deming, ist ein bewährtes Modell zur kontinuierlichen Optimierung im Qualitätsmanagement für Unternehmen. Dieser eignet sich aber auch hervorragend zur langfristigen Optimierung deiner Affiliate-Marketing-Kampagnen.

Langfristiger Erfolg mit PDCA

Diese Logik ist für jede Facette deines Affiliate Marketings anwendbar: sei es die Feinabstimmung deiner Gesamtstrategie, die Optimierung einzelner Kampagnen, die Pflege deiner Partner-Base, gezielte Aktionen und Platzierungen, das Provisionsmodell oder die Verbesserung der Werbemittel.

Beziehungen

Affiliate Marketing ist ein People Business. Das Geheimnis zum langfristigen Erfolg liegt in der Qualität der Beziehung zu deinen Affiliate Partnern. Transparenz, Partnerschaftlichkeit und Vertrauen sind die Eckpfeiler dieser Beziehungen. Es ist wichtig, regelmäßig den Austausch mit deinen Partnern zu suchen. Höre genau hin, was sich deine Partner wünschen und welche Herausforderungen sie möglicherweise haben. Beziehe sie aktiv in deine Entscheidungsprozesse mit ein, um eine kooperative und produktive Zusammenarbeit zu fördern.

Welche Tools und Softwarelösungen erleichtern die Verwaltung und Optimierung von Affiliate-Marketing-Kampagnen?

Mit den Affiliate Netzwerken hast du grundsätzlich alle Funktionen und Auswertungsmöglichkeiten, die du benötigst. 

Wenn du eine Multi-Netzwerk Strategie fährst, kann es durchaus sinnvoll sein, eine Dashboard-Lösung zu implementieren, die alle Netzwerke, welche im Einsatz sind, für deine Statistiken konsolidiert. Google bietet mit ihrem Google Looker Studio oder Salesforce mit ihrem Salesforce Tableau gute Lösungen, um dies umzusetzen.

Für eine effiziente Allokation von Budgets und Attribution von Provisionen ist ein kanalübergreifendes Tracking substanziell. Anbieter wie die Easy Marketing GmbH, die auch auf Affiliate Marketing spezialisiert ist, bieten dir umfassende und zeitgemäße Tracking-Solutions, die dir helfen, deine Online-Marketing-Maßnahmen perfekt zu orchestrieren. Die Easy Marketing GmbH bietet dir auch Dashboard und Private Network Lösungen.

Fazit

Jetzt hast du alle wichtigen Informationen und Werkzeuge an der Hand – aber denk daran: Nur Werkzeuge allein machen noch keine erfolgreiche Kampagne. Du setzt dir schon bei einer durchdachten Zieldefinition und der Strategieplanung den Rahmen für deinen Erfolg.

Zahlen, Daten und Fakten! Du hast sie! Setze sie klug ein, um die Effizienz deiner Maßnahmen zu prüfen, Schwachstellen aufzudecken und stetig zu optimieren. Der PDCA-Zyklus hilft dir, langfristig erfolgreiche Kampagnen aufzubauen, da du regelmäßig deine Ergebnisse prüfst und schnell in der Lage bist zu reagieren.

Doch genauso wichtig wie die harten Zahlen sind die Beziehungen zu deinen Affiliate Partnern. Eine erfolgreiche Kampagne lebt von starken, vertrauensvollen Partnerschaften. Investiere Zeit und Energie in den Aufbau und die Pflege dieser wertvollen Beziehungen. Nimm deine Partner ernst und achte auf einen regelmäßigen Austausch, offene Kommunikation und die Wünsche und Ideen deiner Affiliate Partner.

Durch die Kombination von datenbasierter Optimierung und partnerschaftlicher Zusammenarbeit schaffst du eine solide Grundlage für eine erfolgreiche und nachhaltige Affiliate Kampagne!

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner ersten Affiliate Kampagne!

Robert Luu
Autor*In
Robert Luu

Robert verfügt über acht Jahre Erfahrung im digitalen Marketing, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Affiliate Marketing. Er begann seine Laufbahn als Trainee bei der Agentur TRG (The Reach Group GmbH), die Teil des MYTY Netzwerks ist, und konnte sich durch die Zusammenarbeit mit Kunden aus den Bereichen Finanzen, Einzelhandel, Telekommunikation, Versicherungen und Dienstleistungen innerhalb des Unternehmens stetig weiterentwickeln. Derzeit ist er als Teamleiter für Affiliate Marketing tätig und setzt seine Expertise ein, um das Wachstum der Kunden durch effektive, nachhaltige Affiliate Strategien sowie die Entwicklung seines Teams zu fördern.

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