Diese Software-Helfer setzt die Food-Content-Plattform Foodboom ein

Gründer und CEO Sebastian Heinz über seinen Tech Stack und warum er wissen muss, bei wem es Avo-Latte zum Frühstück gibt

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Inhalt
  1. Im Kern: Datengetriebene Analyse
  2. Woher kommen meine User?
  3. Immer den Markt im Blick
  4. Die Hidden Heroes
  5. Diese Tools nutzt Foodboom

Als Rezept-Plattform startete Foodboom genau rechtzeitig, nämlich 2015, gerade als Kochvideos auf Facebook durch die Decke gingen. Heute zählt das Startup zu den größten digitalen Food Publishern Deutschlands und erreicht nach eigenen Angaben über alle Kanäle hinweg rund 10 Millionen Menschen in der Woche. Gegenüber OMR hat Gründer Sebastian Heinz erklärt, wie er die eigene Social Media Performance genauestens im Auge behält und mit welchen Tools er die Food-Trends von Morgen als Erstes entdeckt.

In unserer neuen Serie „Tech Stack“ zeigen wir, welche Tools Unternehmen aus der Digitalbranche nutzen und lassen uns von ihnen erklären, warum sie sich gerade für diese Software-Lösungen entschieden haben. Ihr wollt mehr Infos zu passenden Tools? Dann schaut auf unserer Software-Bewertungs-Plattform OMR Reviews vorbei.

Wer regelmäßig im Web nach neuen Rezept-Kreationen sucht, der wird sicherlich schon über Foodboom gestolpert sein (hier spricht der Gründer im OMR Podcast). Das Hamburger Startup bietet Koch-Enthusiasten eine Unzahl unterschiedlichster per Video und Foto dokumentierter Food-Kreationen zum Nachkochen und jede Menge Content rund um die (wirklich) schönste Sache der Welt. Sebastian Heinz hat das Business 2015 gegründet, mittlerweile ist es Medienagentur und gleichzeitig eine der relevantesten deutschen Food-Content-Plattformen. Heinz bezeichnet sich selbst als „Tech Nerd“. Ein Grund mehr, etwas tiefer in die Welt von Foodboom einzutauchen und zu verstehen, mit welchen Tools das Unternehmen seinen Content verbreitet und potenzielle Werbekunden überzeugt.

Foodboom versteht sich als Omni-Channel-Publisher. Das heißt: Sie produzieren Content für viele verschiedene Marketing-Kanäle und ihre eigene Website. Was Social Media angeht, stehen vor allem Facebook und Instagram im Fokus, auf ersterer Plattform folgen ihnen fast 900.000 Menschen, auf letzterer rund 80.000. Außerdem ist Foodboom noch auf Pinterest und Youtube vertreten.

Im Kern: Datengetriebene Analyse

Mit den unterschiedlichen Kanälen geht auch ein Problem einher, das viele Social Media Manager kennen dürften: Je nach Netzwerk performen Rezepte und Inhalte unterschiedlich, und auch die hottesten Foodtrends unterscheiden sich von Plattform zu Plattform. Das Monitoring der Performance auf einzelnen Kanäle ist dadurch extrem mühsam. Deshalb greift das Foodboom-Team auf Google Data Studio in Kombination mit dem Reporting-Tool Supermetrics zurück.

„Mit dieser Tool-Kombination können wir kanalübergreifend und in Echtzeit die Performance unserer Assets monitoren“, sagt Heinz. Der Vorteil am Einsatz von Supermetrics sei, dass sie auch Datensätze, die Google fremd sind, per API integrieren können, beispielsweise eben jene von Instagram, Facebook und Youtube. Das Dashboard füge Daten wie Likes, Shares, Views und Viewtime zu einem ganzheitlichen Interface zusammen, sodass Google Data Studio das Fundament für den gesamten Online-Optimierungsprozess darstellt.

Woher kommen meine User?

Einen ähnlichen Zweck verfolgt das Facebook Creator Studio, das zusätzlich detaillierte Insights über die Performance des Contents auf Facebook und Instagram gibt. Wichtigstes Element sei hier vor allem der Distribution Score, der mittels unterschiedlicher Metriken für jedes Creative einen Wert angibt, der anzeigt, wie es im Verhältnis zu vorherigen Creatives abgeschnitten hat. „Damit lassen sich auf das jeweilige Format angepasste KPIs treffen und über Creative-Anpassungen gezielt adressieren“, sagt Heinz.

Auch gibt das Facebook Creator Studio Aufschluss über die Quellen ihres Traffics: Ein Großteil ihrer User käme mittlerweile durch Recommendations, etwa weil ein Video im Explore-Feed von Instagram landet. Durch dieses Wissen könnten sie ihren Content anpassen und Recommendations gezielt zu incentivieren versuchen.

Immer den Markt im Blick

Der Foodmarkt ändert sich rasant, quasi täglich verbreiten sich neue Trends auf Social Media, die Plattformen trennen sich von alten und entwickeln neue Features. “Das sind für uns entscheidende Momente, wir müssen schnell reagieren, denn da gibt es Markt zu gewinnen”, sagt Heinz. Nur blöd, wenn die eigenen Tools auf solche Veränderungen nicht oder nur verzögert reagieren.

Die Foodboom-Macher haben sich deshalb für Crowdtangle entschieden, ein zum Facebook-Konzern gehörendes Social Monitoring Tool, mit dem man Keyword-Recherche auf Facebook, Instagram und anderen Plattformen wie Reddit und Twitter betreiben kann. „Kommt ein neuer Trend auf, erfahren wir das dadurch sehr schnell“, sagt Heinz.

Avanciere etwa das Latte Macchiato aus einer halben Avocado-Schale trinken kurzzeitig zum Social-Media-Phänomen – wie schon einmal geschehen – , könne man durch dieses Wissen schnell ein „How to make your own Avo-Latte“ Video produzieren und damit viel Traffic generieren. „Crowdtangle erweitert unsere interne Datenanalyse um eine externe Perspektive“, sagt Heinz. Man habe immer den Markt und gleichzeitig auch die Mitbewerber im Blick und könne daraus eigene Content-Ideen ableiten.

Die Hidden Heroes

Für die Performance-Optimierung spielt die gezielte und umfangreiche Datenanalyse also eine Schlüsselrolle. Aber was ist mit den anderen Tools, den „Hidden Heroes“ im Kader des Foodboom Tech Stacks? HQ Labs ist die CRM-Software ihrer Wahl. Damit würden sie das Listing der Werbepartner verwalten, Angebote erstellen, Projekte managen, Rechnungen stellen und den Kostenaufwand tracken.

Für die interne Kommunikation würde das Unternehmen zwar auch Microsoft Teams nutzen, Slack sei aber der Alltime-Favorite. „Ein Tool muss funktionieren, aber es muss auch Spaß machen“, sagt Heinz. Slack habe hervorragend verstanden, dass dadurch eine bessere User Adoption entstehe. Gerade würden sie auch Spendesk integrieren, eine Ausgabemanagement-Software, bei der jeder Mitarbeiter eine virtuelle Kreditkarte und ein bestimmtes Budget zur Verfügung gestellt bekommt. „Ich hege große Hoffnung, dass das unseren Cashflow vereinfacht“, sagt Heinz.

Die größte Baustelle, sowohl für sich selbst aber auch für das gesamte Unternehmen, sieht Heinz im Finanzbereich. „Da gibt es weder gute Tools, die alles machen, noch solche, die eine Sache richtig gut können“, sagt er. Aktuell nutze Foodbom (wie viele andere auch) Datev. Die Software sei aber vor allem für Spezialisten gedacht, die Tools wie Candis gut zu integrieren wissen. Eine bessere Lösung für das Cashflow-Management habe das Unternehmen jedoch noch nicht finden können.

Diese Tools nutzt Foodboom

Hier eine Liste der wichtigsten Tools, die bei Foodboom zum Einsatz kommen:

Florian Heide
Autor*In
Florian Heide

Florian arbeitet seit fast zehn Jahren als Print-Journalist. Angefangen beim Lokalblatt, später als Praktikant und Freelancer für DIE ZEIT und GEO. Seit 2020 ist er Redakteur bei OMR, wo er über Startups, Viraltrends, den Wandel von Social Media Plattformen und neue Technologien berichtet. Er hat nie Bargeld dabei und verbringt die Wochenenden am liebsten weit weg von Technologie in der Natur.

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