Was ist Fair Use? Das Urheberrechts-Konzept einfach erklärt

Urheberrecht leicht gemacht: So nutzt du Medien im Netz nach dem Fair Use-Prinzip.

Wenn du schon mal etwas aus dem Internet heruntergeladen, ein Zitat verwendet oder ein lustiges Meme geteilt hast, dann bist du wahrscheinlich bereits mit dem Konzept des Fair Use in Kontakt gekommen. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich genau und welche Auswirkungen hat er auf das Urheberrecht? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den fairen Gebrauch von Inhalten aus dem Netz wissen musst. Anders gefragt: Was darfst du nach dem Prinzip des Fair Use machen und was solltest du besser lassen? All das und mehr erfährst du in diesem Artikel.

Wichtiger Hinweis vorab: Dieser Artikel ist als thematische Übersicht gedacht und kann keine professionelle Rechtsberatung ersetzen. Solltest du urheberrechtlich geschütztes Material verwenden wollen und dir unsicher sein, ob dies unter Fair Use fällt, empfehlen wir dir dringend, dich von Jurist*innen beraten zu lassen.

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Was ist Fair Use?

Fair Use ist ein rechtlicher Begriff im US-amerikanischen Urheberrecht, der es erlaubt, urheberrechtlich geschütztes Material unter bestimmten Umständen ohne die Zustimmung der Urheber*innen zu verwenden. Das Ziel des Fair Use besteht darin, eine ausgewogene Balance zwischen den Interessen der Urheber*innen und den Interessen der Öffentlichkeit zu schaffen. Es soll somit ermöglicht werden, dass geschütztes Material in begrenztem Umfang für bestimmte Zwecke genutzt werden kann, ohne dass es zu einer Verletzung des Urheberrechts kommt.

Wofür gilt Fair Use?

Fair Use gilt für die Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material im Rechtsraum der USA und deckt eine Vielzahl von Zwecken ab. Dazu gehören unter anderem:

  • Kritik und Kommentar

  • Berichterstattung

  • Bildung und Forschung

  • Parodien

  • Transformative Werke

Die 4 Faktoren für Fair Use

Ob die Art und Weise, wie du Medien nutzt, unter den Bereich Fair Use fällt, hängt im Wesentlichen von den sogenannten vier Faktoren ab. Diese setzen sich zusammen aus:

  • Zweck und Charakter der Verwendung

  • Art des urheberrechtlich geschützten Werks

  • Umfang und Bedeutung des entnommenen Materials

  • Auswirkungen auf den potenziellen Markt oder den Wert des Originalwerks.

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In diesem Abschnitt werden wir die vier Faktoren im Detail betrachten und erklären, wie sie bei der Beurteilung einer möglichen Verletzung des Urheberrechts berücksichtigt werden müssen:

Zweck und Charakter der Verwendung

Der Zweck und Charakter der Verwendung bezieht sich auf den Grund, warum das urheberrechtlich geschützte Material verwendet wird und welche Art von Werk daraus entsteht. Es geht darum, ob die Verwendung des Materials zu einem neuen Werk führt, das sich vom Original deutlich unterscheidet. Darüber hinaus ist es wichtig, zu bewerten, ob die Nutzung vornehmlich einem kommerziellen Zweck dient. In einem solchen Fall ist die Einstufung als Fair Use eher unwahrscheinlich.

Art des urheberrechtlich geschützten Werks

Dieser Faktor bezieht sich auf die Art des urheberrechtlich geschützten Werks, das verwendet wird. Einige Arten von Werken wie z.B. wissenschaftliche Arbeiten oder Nachrichtenberichte, können eher für eine faire Nutzung in Betracht gezogen werden, da sie oft auf Informationen und Fakten basieren. Andere, vor allem fiktive Arten von Werken, wie z.B. Romane oder Filme, können weniger wahrscheinlich für eine faire Nutzung in Betracht gezogen werden, da sie oft mehr kreative Elemente enthalten.

Umfang und Bedeutung des entnommenen Materials

Dieser Faktor bezieht sich auf die Menge und Bedeutung des Materials, das verwendet wird. Die Quantität und Qualität des entnommenen Materials sind wichtige Faktoren bei der Beurteilung der fairen Nutzung. Eine geringe Menge des Materials, die nicht den Kern oder das Herz des Werks betrifft, ist eher für eine faire Nutzung in Betracht zu ziehen als eine große Menge des Materials, das den Kern oder das Herz des Werks betrifft.

Auswirkungen auf den potenziellen Markt oder den Wert des Originalwerks

Dieser Faktor bezieht sich auf die Auswirkungen, die die Verwendung des urheberrechtlich geschützten Materials auf den potenziellen Markt oder den Wert des Originalwerks hat. Wenn die Verwendung des Materials dazu führt, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass das Originalwerk verkauft oder genutzt wird, spricht dies gegen eine faire Nutzung. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn es sich um eine kommerzielle Verwendung des Materials handelt.

Ein Beispiel: Wenn eine Buchzusammenfassung auf einer Website veröffentlicht wird, kann dies den potenziellen Markt des Buches beeinflussen. Wenn die Zusammenfassung sehr detailliert ist, können Leser*innen die Zusammenfassung als Ersatz für das Buch verwenden und das Buch nicht kaufen. In diesem Fall spricht dies gegen eine faire Nutzung.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieser Faktor nicht allein zur Beurteilung der fairen Nutzung verwendet werden sollte. Wenn eine Verwendung des Materials zum Beispiel für Zwecke wie Bildung, Kritik oder Kommentar erfolgt, kann dies für eine faire Nutzung sprechen, auch wenn es Auswirkungen auf den potenziellen Markt des Originalwerks hat.

Fair Use: Die Situation in Deutschland

Das Konzept von Fair Use ist in den USA verankert und gilt in anderen Ländern nicht automatisch. Viele Länder haben versucht, das Konzept in ihre eigenen Urheberrechtsgesetze zu integrieren, um die Bedürfnisse von Bildungseinrichtungen, Bibliotheken, Archiven und Forscher*innen zu berücksichtigen. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass das Fair Use-Prinzip in anderen Ländern nicht unbedingt so umfassend ist wie in den USA und dass es von Land zu Land unterschiedlich sein kann.

Die Urheberrechtsgesetze können sich von Land zu Land erheblich unterscheiden, was dazu führt, dass das Konzept von Fair Use in einem Land nicht notwendigerweise in einem anderen Land anwendbar ist. In einigen Ländern gibt es auch spezielle Ausnahmen und Einschränkungen für bestimmte Zwecke, wie zum Beispiel für Bildungszwecke oder für die Erstellung von Parodien.

Grundsätzlich gilt: Bevor du urheberrechtlich geschütztes Material auf deinen eigenen Kanälen verwendest, solltest du Expert*innen für das Urheberrecht konsultieren, um eine gesetzmäßige Nutzung zu gewährleisten.

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Fazit: Augen auf beim Urheberrecht! 

Eigentlich ist es ganz simpel: Wann immer du Content verwendest, den du nicht selbst erstellt hast, solltest du aufpassen, ob du diesen auch für deine Zwecke verwenden darfst. Da das Konzept des Fair Use im US-amerikanischen greift, ist es umso wichtiger, dass du dir im Vorfeld Gedanken dazu machst, wie du Medien wie Bilder, Audio, Video und Zitate in der DACH-Region einsetzt. Im Zweifelsfall schadet es nie, die Urheber*innen oder entsprechend versierte Jurist*innen anzusprechen.

Nils Knäpper
Autor*In
Nils Knäpper

Nils ist SEO-Texter bei OMR Reviews und darüber hinaus ein echter Content-Suchti. Egal, ob Grafik, Foto, Video oder Audio – wenn es um digitale Medien geht, ist Nils immer ganz vorne mit dabei. Vor seinem Wechsel zu OMR war er fast 5 Jahre lang als Content-Manager und -Creator in einem Immobilienunternehmen tätig und hat zudem eine klassische Ausbildung als Werbetexter.

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