Tech Stack: Diese Tools heben die OMR-Keynote „State of the German Internet“ auf ein neues Level

Mit der OMR-Keynote "State of the German Internet" gelingt den Kolleg*innen von No agency jedes Jahr eine konzeptionelle Glanzleistung. Erfahre hier, mithilfe welcher Tools die Präsentation entsteht

Roland und Philipp on Stage | State of the German Internet
Besprechen den "State of the German Internet": Philipp Westermeyer & Roland Eisenbrand auf der OMR23-Bühne (v.r., Foto: OMR)

Diese Frage wird uns nach dem OMR Festival 2023 immer wieder gestellt: „Mit welchem Tool habt ihr die Präsentation für Philipp Westermeyer erstellt?“



Gemeint ist die Keynote "
State of the German Internet", in der OMR-Chef Philipp Westermeyer jährlich die Trends der Digital-Branche, Herausforderungen für Marketer und wegweisende Best Cases aufzeigt - stets begleitet und untermauert von bildstarken, eindrücklich animierten Präsentationsfolien.


Zugegeben, auch nach sechs Jahren sind wir als Digitalagentur
No agency jedes Mal aufs Neue aufgeregt, wenn Philipp Westermeyer die Bühne des OMR Festivals betritt, um in „State of the German Internet“ die Trends der Marketingwelt zu präsentieren.

Was viele dabei nicht wissen: Hinter dieser ca.
50-minütigen Präsentation steckt monatelange Arbeit, viele Brainstorming-Sessions, kniffelige Iterationsschleifen und diskussionsreiche Meetings mit einem ca. 20-köpfigen Team aus Redakteur*innen von OMR, uns Designer*innen von No agency, sowie einem Präsentation-Coach und einem Projektmanager.

Auf welche Tools wir in unserem Kreativteam nicht mehr verzichten möchten und wie diese im komplexen Entstehungsprozess zum finalen Ergebnis der Präsentation beitragen, lest ihr in diesem Artikel.

OMR-Keynote 23

Voll besucht: Philipp Westermeyers Präsentation des "State of the German Internet" (Foto: No agency)

Wie entsteht „State of the German Internet“? - Unsere Arbeitsweise und genutzte Tools

Mit jeder neuen Präsentation wächst unser gemeinsamer Anspruch, das Ergebnis sowohl inhaltlich als auch visuell im Vergleich zur Keynote vom letzten Jahr zu verbessern.

Unsere Herausforderung als Designer*innen bleibt dabei immer gleich: Es gilt, komplexe Inhalte verständlich, unterhaltend und ansprechend darzustellen.

Bei der Umsetzung der Keynote von „State of the German Internet“ nutzen wir eine Vielzahl an Tools. Allen voran erweist sich Keynote von Apple als unser essenziellstes Werkzeug. Die Software ist für Apple-User kostenfrei, aber ihr Wert ist nicht zu unterschätzen. Über die Jahre haben wir uns zahlreiche Kniffe und Tricks angeeignet, die uns ermöglichen, das gesamte visuelle Potenzial des Tools voll auszuschöpfen.

Natürlich reagieren wir dabei auf aktuelle Trends und Präferenzen der Mediennutzung. In den letzten drei Jahren haben wir beispielsweise verstärkt auf Motion Design und Animation gesetzt, weniger Text verwendet und mit auffälligen Visualisierungen gearbeitet. Außerdem haben wir dieses Jahr vermehrt KI-Tools wie ChatGPT in unseren Workflow integriert.

1. Abstimmung mit der OMR-Redaktion

Sobald die groben Themen seitens der OMR-Redaktion feststehen, werden wir als kreative Agentur hinzugezogen, um mit den ersten Ausarbeitungen zu beginnen. Bei der Keynote "State of the German Internet" ist der inhaltliche Rahmen zu diesem Zeitpunkt noch nicht endgültig festgelegt. Redaktion, Storytelling und Grafik entwickeln sich parallel. In einer schnelllebigen Welt kann es vorkommen, dass ein Fallbeispiel nach kurzer Zeit bereits überholt ist. Deshalb ist es wichtig, dass die Umsetzung flexibel und agil erfolgt.

Das Briefing erfolgt in der Regel über eine geteilte Google Präsentation. Das Thema inkl. der Herleitung, den Cases, Tabellen, Infografiken, Bilder und Quellen werden hier seitens der Redaktion gesammelt.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Redaktionsteam von OMR und uns als Digitalagentur No agency läuft während der kompletten Projektphase im engen und feinmaschigen Austausch über die Design-Sprint-Methodik. Alle zwei Wochen treffen wir uns mit dem gesamten Team in hybriden Meetings, um die Inhalte der Präsentation zu besprechen. Einzelne Kapitel setzen wir dann in enger Zusammenarbeit mit dem*der jeweiligen Redakteur*in visuell und hinsichtlich des Storytellings um. Für eine reibungslose Kommunikation nutzen wir während der Ausarbeitungsphase Slack als Kommunikationskanal.

Bei dem nächsten Sprint-Meeting wird das Ergebnis vor dem gesamten Keynote-Team präsentiert. Dadurch können wir selbst direkt evaluieren, ob die Story verstanden wird und wo wir Verbesserungen vornehmen müssen.

2. Storytelling und visuelles Grobkonzept

Anfangs erstellen wir in Keynote eine Bibliothek an Modulen, Symbolen, Icons, Mockups und Logos, die uns die Umsetzung der Arbeit erleichtern, denn gewisse Elemente wiederholen sich immer wieder. Diese Keynotevorlage dient unserem Team bei No agency als Masterdatei.

Strukturell ist die Keynote jedes Jahr gleich aufgebaut. Es gibt den Makro-Teil mit den "Gewinnern" und "Verlierern" des letzten Jahres, sowie einen Part mit innovativen Marketing-Hacks.

Aus diesem Grund erstellen wir pro Kapitel eine eigene Keynote-Datei, die wir mit den zuständigen Redakteur*innen teilen. Die kollaborative Arbeitsweise ist dabei für uns innerhalb des Kreativteams unerlässlich. So können wir parallel und gemeinsam in einer Datei arbeiten und sind immer auf demselben Stand. Zudem hat die Redaktion die Möglichkeit, Anmerkungen in Form von Kommentaren direkt in der Keynote vorzunehmen, wodurch wir lästige Änderungslisten vermeiden.

Bevor wir ein Kapitel ausarbeiten, überlegen wir uns anhand dessen Titels ein visuelles Gestaltungskonzept, welches wie ein roter Faden durch das Thema führt.

Für die schnelle Ideenfindung nutzen wir ChatGPT. Wenn hier keine passende Idee dabei ist, lösen wir dies zusätzlich durch kleine Brainstorming-Sessions innerhalb unseres Kreativteams.

Brainstorming im Kreativteam

Brainstorming im Kreativteam von No agency (Foto: No agency)

3. Ausarbeitung

Sobald das visuelle Grundkonzept des Kapitels steht, gehen wir an die inhaltliche Ausarbeitung der Folien. Innerhalb unseres Kreativteams bei No agency kommt es häufig vor, dass mehrere Personen gleichzeitig an einem Thema arbeiten. Die Arbeit macht dadurch noch mehr Spaß und jede*r kann seine Stärken gänzlich einbringen. In eng getakteten Statusmeetings besprechen wir die Folien und setzen diese zum Teil direkt und gemeinsam um.

Als primäres Werkzeug nutzen wir nach wie vor Keynote von Apple und versuchen aus Effizienzgründen auch, in diesem Tool möglichst viele Design-Elemente umzusetzen. Dennoch greifen wir an vielen Stellen auf ergänzende Werkzeuge zurück. Nur so wird „State of the German Internet“ zu einer innovativen, multimedialen Präsentation.

Hauptsächlich ergänzend kommt dabei die Adobe Creative Cloud zum Einsatz – vorrangig Photoshop und Illustrator. Vor allem komplexe Illustrationen, Icons, Formen oder Fotoeffekte lassen sich damit schnell und einfach überarbeiten und in Keynote einbinden.

Finetuning an der OMR-Keynote

Francesca Veit feilt an einem Design-Element für die Keynote (Foto: No agency)

4. Finalisierung des Designs & Motion Design

Wir wissen: Die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu halten, ist nicht einfach. Deswegen haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Keynote sehr unterhaltsam zu gestalten. Zugutekommen uns dabei Visuals mit Wiedererkennungswert und vor allem die Verwendung von Motion Design.

Eine „State of the German Internet“-Keynote ohne Animation ist undenkbar. Die implementierten Überblendungseffekte in Keynote haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt und bieten viel Potenzial für spannende Slides. Diese bringen nicht nur Bewegung in die Präsentation, sondern ermöglichen auch einen schrittweisen Aufbau eines Themas. Gerade die neu integrierte Keynote-Transition „Zauberei“ erleichtert uns die Arbeit enorm: Diese berechnet automatisch eine sinnvolle Animation zwischen zwei Slides und erzeugt einen spannenden Bewegungs-Effekt.

Zusätzlich werten wir die Keynote mit weiteren Videos auf. Vor allem bei den Zwischenfolien erstellen wir mit After Effects, Premiere Pro, Cinema4D oder Blender animierte Visuals in Form von Loops.

5. Finale Iteration in den Proben

In dieser Projektphase sind es nur noch wenige Tage bis zur Keynote auf der Conference Stage des OMR Festivals, der großen Bühne von „State of the German Internet“. Die Einzel-Keynotes werden nun zu einer Datei zusammengeführt.

Die Momente, in denen die finalen Inhalte zum ersten Mal zusammen mit unserem Design in Proben präsentiert werden, sind für uns besonders erkenntnisreich. Obwohl hier meist klar wird, dass viele Themen gekürzt werden und somit einige Ideen und Arbeitsstunden scheinbar vergeblich investiert wurden, sind diese Proben immens wichtig für das finale Ergebnis. Hier schaffen wir in kurzen Iterationsschleifen die richtige Balance für ein optimales Storytelling. Das bedeutet für uns: Die Zuschauenden werden gleichzeitig informiert und unterhalten.

Das Team hinter der OMR-Keynote

Das Team hinter der OMR-Keynote besteht aus Redaktion, Design, Coach und Projektmanagement (Foto: No agency)

6. „State of the German Internet“ live on Stage


Nach der Keynote ist vor der Keynote: Wenn Philipp auf der Bühne steht und die finale „State of the German Internet“ präsentiert, ist für uns die Arbeit nicht vorbei. Denn hier sammeln wir wichtige Erkenntnisse für die Keynote im kommenden Jahr. In einem internen Recap-Workshop tauschen wir im Anschluss unsere Learnings miteinander aus und freuen uns damit bereits auf den Startschuss der Keynote im nächsten Jahr.

Als Workshop-Tool nutzen wir hier seit einigen Jahren Miro

. Hiermit lassen sich via Post-its unsere Gedanken festhalten und ein Jahr später können wir uns diese so in Erinnerung rufen.

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Fun Fact: Der bekannte Titel „State of the German Internet“ stammt aus dem spontan erstellten Arbeitstitel von mir, als ich vor sechs Jahren die allerersten Entwürfe für die Keynote-Designs präsentierte. ‍Der Name der Keynote scheint ein gewisses Standing zu haben, denn inzwischen tragen diverse Keynotes den Titel „State of …“. 


Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren agilen Design-Workflows und einer breiten Palette von Tools wie Keynote und ChatGPT eine Präsentation auf die Beine stellen, die das Publikum begeistert und inspiriert. Für uns ist es am Ende jedes Jahr aufs neue ein kleines Kunstwerk, welches wir schaffen. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft innovative und beeindruckende Präsentationen zu schaffen, die den "State of the German Internet" in neuem Licht präsentieren.

⁠Deshalb sind wir gespannt, welche Tools, Medien und Trends nächstes Jahr die Keynote beeinflussen werden!


Francesca Veit
Autor*In
Francesca Veit

Francesca gründete vor 15 Jahren die Digitalagentur No agency und arbeitet seitdem als Geschäftsführerin und Creative Director mit Ihrem Team für Kunden wie OMR, GARDENA und Warner Music. Spezialisiert ist No agency auf die Umsetzung von Websites, Apps und Corporate Design.

Seit über sechs Jahren erarbeitet No agency im engen Austausch mit Philipp Westermeyer und der OMR Redaktion die jährlich stattfindende Keynote „State of the German Internet“.

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