Reichweite monetarisieren abseits von Social Media: Eine eigene Website als Creator

Victoria Weber 16.12.2021

Influencer verdienen vor allem mit ihren Social-Reichweiten Geld – dabei bietet eine eigene Webseite zusätzliches Potenzial

Gif-Squarespace
Inhalt
  1. Warum sich (die richtige) Website für Creator lohnt
  2. Nummer 1: Konkrete Angebote machen (statt Warten auf DMs)
  3. Nummer 2: Eigene Kontaktliste aufbauen
  4. Nummer 3: Google (= Passiver, meist recht stabiler Traffic)
  5. Die drei Zutaten für den Erfolg Eurer Website
  6. Alle drei Teile Eurer Creator-Website müssen zusammenspielen
  7. Ziele überlegen und umsetzen: Eure nächsten Schritte
  8. Gute Systeme für Creator-Websites & deren Monetarisierung
  9. Fazit – Der Trend lautet: Hin zur eigenen Website und endlich Kontrolle

Als Creator könnt Ihr gutes Geld durch Sponsored Content, Influencer-Kooperationen und Produktplatzierungen verdienen – selbst als Micro Influencer. Als Fotograf*in, Designer:in oder DJ:ane könnt Ihr über Social-Media-Plattformen Euer Portfolio in die Welt heraustragen und Millionen erreichen. Weswegen es sich lohnt, zeitgleich mit großen Plattformen und Kanälen auch eine eigene Website aufzubauen – und welche effektiven Möglichkeiten es gibt, zeigt Euch Victoria Weber, Expertin für den Website- und E-Commerce-Baukasten Squarespace, in diesem Gastbeitrag. Los geht’s!

Social Media und große Plattformen wie Youtube, Tiktok oder Instagram sind der ideale Ort, Euch einen Namen zu machen. Allerdings gelten hier nur die Spielregeln der Plattformen. Deren Interesse: Leute so lange wie möglich bei sich zu halten. Dementsprechend teuer sind mittlerweile Ads, die Nutzende von den Plattformen weg führen. Selbst Pinterest, das einige Jahre bekannt dafür war, eine Traffic-Maschine zu sein, ist inzwischen geiziger mit ausgehenden Klicks geworden und hat mit den „Idea Pins“ sogar gleich noch die Möglichkeit, organische Pins zu verlinken, entfernt.

Solange Ihr bei der Strategie der Plattformen mitspielt, Euch an die Algorithmen und gerade populären Inhaltsmodelle anpasst, alles kein Problem. Aber was, wenn Ihr Eure Reichweite anders nutzen wollt als für Werbedeals & Co.? Zum Beispiel, um Euch ein eigenes Creator Business aufzubauen? Dann ist es gar nicht schlecht, eine Website zu haben, die nicht nur auf Algorithmen basiert, sondern genau zu Euren Zielen – und vor allem zu Eurer Monetarisierungsstrategie – passt.

Warum sich (die richtige) Website für Creator lohnt

Als Creator braucht Ihr eigentlich nur zwei Dinge: Einen Kanal für die Reichweite und eine Plattform für zur Monetarisierung. Warum also Eure Fans nicht direkt zu einer externen Website schicken, wie die eines Werbepartners? Die einfache Antwort: Weil Ihr oft dort am meisten verdient, wo Ihr selbst etwas verkauft und damit die volle Kontrolle habt.

Warum starten Influencer eigene Fashion-Labels, statt nur andere zu bewerben? Warum bauen Creator ganze Burger-Imperien auf, statt für andere Burger zu bewerben? Ganz einfach, weil die Margen bei der eigenen Marke viel höher sind. Und durch die eigene Reichweite kaum Budget für Werbung draufgeht.

Im Grunde genommen ist es egal, ob es nun Services, Beratungen, Onlinekurse oder physische Produkte sind, die Ihr verkaufen wollt. Möglichkeiten, Reichweite zu kanalisieren und dazu (gut zu Eurer Community passende) Produkte oder Services anzubieten, gibt es viele. Wenn Ihr den Schritt vom „reinen“ Creator auf anderen Plattformen hin zum echten Business gehen wollt, ist die eigene Website der perfekte Ort für eine „Homebase“, die alles zusammenführt.

Die Fakten sprechen für sich: Laut der Online Kompass Deutschland Umfrage 2021 von Squarespace ist es ein großer Vertrauensvorteil, eine (gute) Website zu haben. 68 Prozent der Deutschen finden, dass ein Unternehmen mit einer Website vertrauenswürdiger ist als eins mit bloßer Social-Media-Präsenz. Aber nicht nur „softe“ Vorteile wie größeres Vertrauen spielen eine Rolle. Es gibt noch weitere nicht zu unterschätzenden Punkte, die schwer für Eure eigene – unabhängige – Online-Präsenz sprechen:

Nummer 1: Konkrete Angebote machen (statt Warten auf DMs)

Die Profile auf vielen Plattformen lassen nur begrenzt die Möglichkeit zu, konkrete Angebote zu platzieren. Klar, es gibt die Posts selbst, und zum Beispiel auch hervorgehobene Bereiche wie die Story-Highlights bei Instagram. Aber so ein richtig ausführliches Angebot? Oder eine bestimmte Art des Kontaktes, Bestellformulare, ein direkter „Kaufen“- oder „Buchen“-Button? Das alles ist auf der eigenen Website am einfachsten umzusetzen. Und: Je einfacher und deutlicher es den Leuten gemacht wird, etwas zu kaufen, desto mehr machen es auch.

Das gilt nicht nur für Eure eigentlichen Produkte, sondern auch für Kollaborationen. Denn: Marken und Unternehmen melden sich natürlich einfach per Mail oder DM, wenn Ihr bei Instagram oder Tiktok eine hohe Reichweite habt. Kein Problem, darüber eine Kollaboration anzuleiern. Aber ich behaupte mal, viele kommen gar nicht auf bestimmte IDEEN von Zusammenarbeiten. Lasst sie also ruhig genau wissen, welche Partnerschaften Ihr schon hattet, welche Arten von Services Ihr anbietet, oder in welchen Bereichen Ihr besonders gut seid. Das auf einer Website strategisch zu zeigen, ist für Markenverantwortliche viel leichter zu erfassen, als sich durch all Eure Posts oder Reels zu klicken und selbst Ideen zu entwickeln.

Ein Beispiel: Konrad Langer, der als Fotograf bei Instagram sehr erfolgreich ist und ständig nach guten Locations gefragt wird, weist auf seiner Website deutlich auf seinen Service als Location Scout hin – mit Details und einem direkten Aufruf zum Kontaktieren.

Nummer 2: Eigene Kontaktliste aufbauen

Jede Website lebt davon, dass der Traffic, der dorthin läuft, nicht einfach verpufft. Nur wenige Prozent der Website-Besucher:innen sind überhaupt in Kauflaune, der Rest will einfach nur „mal gucken“. Deswegen sammeln ja auch alle überall Kontaktdaten ein (und geben Euch im Austausch für Eure E-Mail-Adresse Rabatte für Online-Shops)

Als Creator könnt Ihr das genauso machen – und Euch eine E-Mail-Liste mit interessierten Besucher:innen (sprich: Prospects!) aufbauen, die vollkommen unabhängig von anderen Plattformen ist. Der Vorteil ist, dass Ihr regelmäßig mehr Leute erreichen könnt als die paar wenigen, die gerade in der Minute des Besuchs schon kaufbereit sind. Über E-Mail-Marketing könnt Ihr Eure Community, die Euch ja durch andere Kanäle sowieso schon gut kennt, noch einmal auf einer ganz anderen Ebene ansprechen. (Also Nein, E-Mail-Marketing ist nicht tot!)

Ein Beispiel: Tiktok-Creator Doc Felix, der auf seiner Website nicht nur ein E-Book verkauft, sondern auch ein Freebie mit parat hält und Leute so auf seine E-Mail-Liste lockt.

Nummer 3: Google (= Passiver, meist recht stabiler Traffic)

Wenn Euch jemand googelt, was taucht dann direkt ganz oben auf? Euer größtes Creator-Profil auf einer Drittplattform? Oder womöglich gleich mehrere? Gratis Traffic über SEO ist nicht zu unterschätzen. Je mehr Reichweite Ihr habt, desto mehr Leute googeln ohnehin nach Euch. Den organischen ersten Platz bei Google mit Eurer eigenen Website (statt eines Social-Accounts) zu besetzen, ist normalerweise nicht besonders schwer, wenn es um Euren Namen geht. Ganz klar ein Quick-Win.

Und: Selbst wenn die Website am Anfang noch nicht viel Inhalt hat, bringt alleine deren Existenz bereits Vorteile: Vor allem ist SEO-Traffic relativ stabil. Wenn Ihr mal eine Zeit lang keine Inhalte hinzufügt, wird Euch kein Algorithmus sofort abstrafen. Und wenn Medien über Euch berichten, können sie dann direkt zu Eurer Website verlinken anstatt nur zum Social-Media-Profil. Das wiederum boostet das Ranking Eurer Website bei Google. Und das wiederum wird in sich selbst vielleicht in Zukunft ein interessanter Monetarisierungskanal: Es gibt schließlich auch Werbepartner, die nur auf Websites (und nicht über Social oder Youtube) werben wollen.

Ein Beispiel: Christina Danetzky von Matcha Mornings, die neben ihrem Podcast und Social-Media-Profilen eine über Google reichweitenstarke Website zum Thema Holistic Wellbeing aufgebaut hat.

Die drei Zutaten für den Erfolg Eurer Website

Einfach nur eine Website zu haben, ist nett. Aber Euch erst die Ziele dafür zu überlegen, bevor Ihr loslegt, DAS bringt es wirklich. Wenn Ihr also nun auch eine eigene Website starten wollt, solltet Ihr als erstes festlegen, wie die einzelnen Teile zusammenwirken sollen. Dazu müssen wir nochmal einen kleinen Schritt zurückgehen. Jede Website, die als Business-Kanal funktioniert, braucht normalerweise drei Teile, um erfolgreich monetarisiert zu sein: Den „Anfahrtsweg“, die Website selbst und das Follow-up.

Die drei Teile einer Creator-Website

Je durchgängiger dieses Gesamtgebilde geplant ist und funktioniert, desto besser läuft es monetär. Dazu müsst Ihr Euch diese drei Teile genau angucken:

Teil #1 Der Anfahrtsweg

Wie sollen die Leute auf Eure Website kommen? Das können unzählige verschiedene Wege sein. Klassiker sind Social Media, PR, Gastartikel, Anzeigen, Messen & Events oder SEO. Wenn Ihr eine gute Reichweite auf einem Kanal wie Tiktok oder Instagram habt, ist das schon mal ein riesiger Vorteil. Die meisten Websites laufen deshalb nicht erfolgreich, weil viel zu wenige Leute dort landen und nur ab und zu etwas Traffic dorthin tröpfelt. Dieses Problem habt Ihr als erfolgreicher Creator schon mal nicht. Check!

Teil #2 Die Website selbst

Was passiert auf der Website? Wie ist sie aufgebaut? Welche Call-to-Actions (Handlungsaufrufe) verwendet Ihr? Wie lenkt Ihr durch die Seiten? Hier wird oft der Fehler gemacht, dass zu viele „Ratemöglichkeiten“ gegeben werden. Ja, Euer Portfolio zeigen, ist nett, aber es muss eine strategische Landkarte hinter der Website stehen, damit immer klar ist, wo Ihr die Leute hinhaben wollt. Und: Ein E-Commerce-Shop hat natürlich andere Ziele als eine Coaching-Website. Was genau auf den Seiten passieren muss, kommt auf die Art Eurer Website an.

Teil #3 Das Follow-up

Was passiert, wenn die Leute die Website verlassen bzw. kurz davor sind? Als Creator habt Ihr normalerweise nicht das Problem, die Leute gleich wieder zu verlieren, wenn sie gehen. Sie sind ja Eure Follower. Ein Follow-up ist also relativ einfach. Aber auch hier: Sorgt vor! Der Klassiker, um direkt mit Interessierten in Kontakt zu bleiben, ist eine Einladung in Eure E-Mail-Liste – zum Beispiel unterstützt durch ein Freebie wie einen relevanten Download.

Welches E-Mail-Marketing-Tool Ihr verwendet, ist meiner Meinung nach am Anfang fast egal. Hauptsache, Ihr sammelt die Maildressen! Das Gute an E-Mail-Marketing ist: Wenn Euch ein Anbieter nervt, nehmt Ihr den nächsten. Einfach Liste exportieren und Good Bye! Bei Instagram und Co. geht das nicht.

E-Mails klingen nicht besonders trendy, sie sind aber vor allem eins: Solide. Denn wenn Eure Reichweite irgendwann nicht mehr gut auf anderen Plattformen funktioniert, seid Ihr im Vorteil, wenn Ihr eine eigene Liste mit Personen habt, die Ihr direkt kontaktieren könnt. Das große Plus auch hier: Als Creator, Influencer oder auch Dienstleister mit großer Reichweite bei Instagram & Co. habt Ihr bereits eine persönliche Connection zu Euren Fans. Die müssen normalerweise nicht groß überzeugt werden, sich anzumelden. Alle anderen müssen sich E-Mail-Abonnent:innen durch Werbung oft teuer erkaufen. Lasst die Gelegenheit des Follow-ups auf jeden Fall nicht liegen. Ihr wisst nie, wie lange Euer Profil so erfolgreich bleibt und Ihr Eure Fans so gut erreicht. Seid vorbereitet!

Alle drei Teile Eurer Creator-Website müssen zusammenspielen

Bei fast allen meiner Kund:innen, die mit „Website-Problemen“ zu mir kommen, zeigt sich, dass mindestens einer der oben genannten drei Website-Teile fehlt – oder nicht durchdacht ist.

Wenn einer der Teile nicht ordentlich ausgearbeitet ist, laufen die Bemühungen ins Leere:

  • Wenn die Website top optimiert ist, aber keiner dort landet, läuft nichts. (Anfahrtsweg fehlt)
  • Wenn richtig viel Traffic kommt, die Nutzer:innen auch „mal kurz gucken“, aber dann wieder verschwinden, bringt Euch das auch nichts. (Follow-up fehlt)
  • Wenn die Website zwar nett anzuschauen, aber nicht auf Eure Ziele ausgerichtet ist, kommt Ihr ebenfalls nicht weiter. (Website ist nicht optimiert)

Ganz zu Anfang ist es natürlich am einfachsten, Eure bestehende Plattform (z.B. Instagram) sowohl als Anfahrtsweg als auch als Follow-up zu nutzen. Fehlt also nur noch die Website. Wenn Ihr Euch langfristig etwas unabhängiger machen wollt, kann es aber nicht schaden, Alternativen für Teil 1 und 3 anzusehen (wie gesagt sind SEO und E-Mail-Liste sehr solide Wege dafür).

Zusammengefasst: Es ist ein riesiger Vorteil, erst die Reichweite zu haben und dann die Monetarisierung draufzusetzen. Durch die großen Zugriffszahlen habt Ihr die Möglichkeit, direkt auswerten zu können, was funktioniert, und Euer Angebot darauf anzupassen. Die Website selbst, die das kanalisiert, lässt sich übrigens recht schnell aufsetzen. Das Nachdenken davor ist der ausschlaggebende Faktor.

Ziele überlegen und umsetzen: Eure nächsten Schritte

Das Wichtigste vor dem Aufbau Eurer Website ist: Wissen, was Ihr wollt. Deswegen solltet Ihr Euch zuerst klar werden, wie Ihr Euch Euer Creator Business vorstellt. Zum Beispiel: Ihr seid Food-Content-Creator bei Instagram und Tiktok und dort mit Euren Videos erfolgreich. Jetzt wollt Ihr neben gesponserten Deals auch andere Wege finden, Eure Reichweite zu monetarisieren.

Je nachdem, was Ihr vorhabt, könnt Ihr mit Eurer Website komplett andere Ziele umsetzen oder Angebote vermarkten. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos:

  • Es ist Euer Ziel, eine eigene Food-Marke zu launchen und Ihr wollt schon mal Interessierte sammeln und den Online-Shop-Launch vorbereiten.
  • Ihr nutzt Eure Website dazu, Kurse und digitale Produkte rund um Ernährung zu verkaufen.
  • Ihr zeigt Eure Testimonials für Coaching und Beratungen und gewinnt so Kund:innen für Eure Expertise zu Ernährungsberatung.
  • Ihr wollt auf den Radar für viel größere Kampagnen kommen und nutzt die Website dazu, vergangene Kollaborationen zu zeigen.
  • Ihr nutzt die Website als Schnittstelle, um Eure Follower zu (bezahlten) Membership-Bereichen zu führen, die sich um dasselbe Thema drehen.
  • Ihr „zweitverwertet“ Eure super laufenden Youtube-Videos als transkribierten Text in einem Blog, um langfristig auch bei den Textergebnissen bei Google zu erscheinen.
  • Ihr baut einen Hybrid, zum Beispiel einen Onlineshop, in dem Ihr auch Dienstleistungen verkauft (weitere Onlineshop-Ideen), die zu Eurem Thema passen.
  • Oder, oder, oder!

Wichtig für Euch als Creator ist dabei vor allem, dass Ihr ein System braucht, das sich leicht anpasst und ausbaufähig ist. Geschäftsmodelle ändern sich ständig. Eure Produkte und eine Website müssen flexibel sein, wenn Ihr kurzfristig alles kippt oder aber erweitert.

Gute Systeme für Creator-Websites & deren Monetarisierung

Nachdem Ihr eben Eure Ziele angesehen habt, gilt es als Nächstes, die Funktionen des Website-Systems abzustecken, die Ihr braucht, um das Ganze umzusetzen. (Ja, es wird sich ohnehin alles ändern, aber irgendwo müsst Ihr anfangen.) Soll Eure Website direkt Transaktionen abwickeln können, geschlossene Paywall-Bereiche haben oder zum Beispiel ein reiner Blog sein? Welche konkreten Features sind nicht verhandelbar?

Erst danach geht es an die Tool-Auswahl. Als Creator ist es normalerweise so, dass Ihr kein großes Team habt. Außerdem meist keine Zeit, komplizierte Lösungen aufzubauen. Und: Ihr wollt normalerweise nicht auf externe Programmierer:innen warten müssen, wenn Euch etwas Neues einfällt und Ihr kurzfristig eine Landingpage erstellen oder ein neues Produkt online stellen wollt. Schnelligkeit und die Möglichkeit, auf Trends aufzuspringen, sind ja genau das, was Euer Business auszeichnet.

Deswegen hilft es Euch, Euer Website-System nach dem folgenden Kriterien auszuwählen:

  • einfaches Aufsetzen
  • ordentlicher Support
  • gute Anleitungen ohne Technik-Blabla
  • simpel im Design, komplex in der Funktion
  • Möglichkeit, richtig groß damit zu werden (keine Deckelung)

Website-Baukasten-Systeme, bei denen Ihr Euch nicht um das Hosting, Updates und Co. kümmern müsst, sind meiner Meinung nach eine ziemlich gute Möglichkeit, schnell loszulegen. Und nicht nur das: Auch langfristig sind viele Anbieter inzwischen so weit, dass Ihr gut damit wachsen könnt.

Ein mögliches System ist Squarespace, eine Website-Plattform, die es sich nach eigener Aussage verschrieben hat, „alles, um zu handeln“ bereitzustellen.

Bei Squarespace gibt es Funktionen wie die Video-App für schnelle Image-Videos, Newsletter oder auch Membership-Bereiche und Terminbuchungen, die alle schon integriert sind. Oder Ihr baut direkt eigene Produkte mit der Online-Shop-Funktion ein.

So ein Allround-Website-System bietet den Vorteil, dass Ihr alles damit abwickeln könnt, ohne externe Tools oder Plugins zu verwenden. Gleichzeitig ist Squarespace aber auch offen dafür, Schnittstellen oder Einbindungen externer Programme einzubauen. Zum Beispiel: Ihr wollt Eure Website selbst mit Squarespace bauen, Eure digitalen Produkte aber über Digistore24 oder Elopage verkaufen und ein eigenes Newsletter-Tool für Euren Blog verwenden. (Mache ich selbst gerade so.)

Alternativen zu Squarespace sind zum Beispiel der deutsche Anbieter Jimdo, der sich mit seinem Baukasten schwerpunktmäßig an Freelancer und Selbständige richtet, oder Wix, ein weiterer Website-Builder mit Drag-and-Drop-Funktion. Auch Webflow ist im deutschsprachigen Raum inzwischen immer öfter gesehen, vor allem in der Designszene. Chimpify ist ein noch recht junger Anbieter, welcher einige Expert:innen und Berater:innen als Kund:innen hat.

Im Gegensatz zu Baukasten-Systemen steht eine selbst gehostete Website mit WordPress. WordPress kann natürlich (fast) alles, ist aber oft sehr aufwendig in der Pflege, wenn Ihr eigentlich Euer Haupt-Augenmerk auf das Kreieren und eben nicht Website-Maintenance, Sicherungen, Plugins und Updates legen wollt. Wer die Power von WordPress für einen Blog nutzen, aber trotzdem Drag-and-Drop haben will, kann sich den US-amerikanischen Drag-and-Drop-Builder Showit ansehen, der hierzulande noch fast unbekannt, in den USA bei Creatorn wie Jenna Kutcher aber sehr populär ist. Eine Alternative hierzu bietet der Pagebuilder Elementor.

Für einen reinen Online-Shop könnt Ihr Shopify in Betracht ziehen, das auf Lösungen für E-Commerce spezialisiert ist und jetzt sogar zusätzlich eine marktplatzartige Lösung testet. Shopify wird von vielen DTC-Marken wie Figs oder Snocks verwendet. Nehmt Euch die Zeit, zu vergleichen. Aber dann könnt Ihr auch direkt losplanen und loslegen! Normalerweise ist es ja so: Als Creator geht wirklich schon genug Zeit für den Content selbst drauf. Die Website sollte Euch minimale Zeit kosten und maximalen Nutzen bringen.

Fazit – Der Trend lautet: Hin zur eigenen Website und endlich Kontrolle

Die Zukunft ist mehr als rosig für Creators, auch wenn Magazine wie Vogue Business die Entwicklung bereits mit einem Goldrausch vergleichen. Ein ganzer Haufen an Unternehmen und Start-ups, so wie zum Beispiel die Kreditkartenfirma Karat, der Marktplatz Pietra oder in Deutschland die Software-Plattform Elopage, richten sich mit ihrem Angebot ganz konkret an Creator und machen Euch das Leben einfacher. Die meisten Social-Media-Kanäle testen auch selbst interne Monetarisierungsmöglichkeiten – wie zum Beispiel Instagram mit einem Affiliat-Marketing-Tool oder Tiktok mit Shopify.

Und trotzdem: Einen Ort zu haben, an dem alles zusammenfließt, zahlt sich aus. Diesen Ort, eine Website (am besten zusammen mit einer Kontaktliste!), kann Euch keiner nehmen und ist meiner Meinung nach nicht durch Social Media zu ersetzen – zumindest nicht ohne Risiko und Abhängigkeit. Holt Euch den hart erarbeiteten Traffic an einen Ort, wo es nach Euren eigenen Vorstellungen läuft, „nach Hause“. Damit weniger verpufft und Ihr hoffentlich einen größeren Teil des Kuchens mitnehmen könnt.

Kurz: Nutzt Social Media und Dritt-Plattformen als Anfahrtsweg für Eeure Website aber nicht als Ersatz. Und stärkt durch eine strategische Website und ein durchdachtes Follow-up die Monetarisierung Eures Geschäfts.

Victoria Weber
Autor*In
Victoria Weber

Victoria Weber ist Squarespace-Expertin, Speaker und Gründerin von Creatorway. Sie hilft Solopreneuren, Designern und Creators durch Kurse, Templates, Mentoring-Programme und Events, online zu wachsen, ohne von einzelnen Plattformen abhängig zu sein.

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