Meme Marketing: Zu mehr Viralität auf Social Media 

Maren Dinges 30.11.2023

Wir zeigen dir, wie du mit Meme Marketing Marken sichtbarer machst und ganze Communitys aufbaust

Die Kultur- und Geistesgeschichte in Deutschland prägen Autoren wie Berthold Brecht, Immanuel Kant oder Johann Wolfgang von Goethe. Nur wenige schafften es früher, weltweite Bekanntheit mit ihren Werken zu erlangen. Heute kann jeder Creator auf seinem Gebiet sein: Memes gehören zum Internet, wie Bücher in Bibliotheken. In gewisser Maßen ist auch ein Meme Kunst: Es ist zeitgenössische Volksliteratur, die soziale, politische und kulturelle Schwingungen aufgreift – humorvoll und mit Witz in einem Bild verpackt. Das popkulturelle Phänomen ist, so würde es die Gen Z ausdrücken, einfach relatable

Kein Wunder, dass Meme Marketing mittlerweile nicht nur in hippen Agenturen ein ernstzunehmender Baustein der Marketing-Strategie ist. Memes schaffen es wie kein anderes Medium, dass sich eine Vielzahl von Menschen in Sekunden mit etwas identifizieren. Richtig eingesetzt, geht ein Meme viral und mit ihm die Marke. 


⁠Was sind Memes?

Memes sind rein technisch Bilder, Gifs oder sehr kurze Videos. Häufig ziert sie ein Text. Sie sind satirisch bis humorvoll und beinhalten mindestens einen Hauch von Kritik. 

Das Kurzwort Meme leitet sich vom griechischen Ausdruck „mimene“ ab, was so viel wie Nachahmen bedeutet. Genau das trifft die Bedeutung im Kern. Ein Meme beschreibt Ideen und Verhaltensweisen durch Imitation. Seit dem Web 2.0 gibt es Memes im Internet, wie wir sie kennen – zunächst auf Foren wie Tumblr, heute teilen wir sie auf Social-Plattformen wie Instagram. Charakteristisch für Memes ist ihr hoher Verbreitungsgrad.  

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Quelle: Canva

Wann wird etwas zum Meme? 

Ein Bild wird erst zum Meme, wenn es vielfach geteilt wird, und zwar in unterschiedlichen Versionen. Die Community greift das Bild also auf und verändert den Text multiple Male. Herauskommen hunderte Versionen des gleichen Bildes mit verschiedensten Pointen. 

Da Memes durch Verbreitung und Adaption entstehen, ist es schwer zu sagen, ab welchem Moment etwas zum Meme wird. Dementsprechend schwierig gestaltet es sich, das erste Meme im Internetzeitalter zu finden. Das Internet einigt sich tendenziell auf das „Dancing Baby“, ein Videoclip in dem ein Baby tanzt. Easy as it gets.


Hinter Memes steckt demnach keine Wissenschaft. Vielmehr ist es das Feingefühl aktuelle Phänomene aufzugreifen, mit der sich die breite Masse oder eine spezifische Gruppierung identifiziert. Für deine Marketing-Strategie ist das von enormem Wert: 


Memes erzeugen Reichweite,  schaffen Berührungspunkte und verbreiten sich durch die hohe Adaption quasi automatisch – genau das, was Marketing schaffen soll. Meme Marketing die Cash Cow für Community Building, Branding und Authentizität. 


Memes im Marketing: Was bedeutet Meme Marketing? Definition

Meme Marketing gehört dem Content Marketing an. Denn wie auch Blogbeiträge, Social Posts oder Pressemitteilungen sind Memes ein Content Piece. Als Teil der Content-Marketing-Strategie zeigen sich Unternehmen mit einem Content Meme humorvoll und spiegeln ihre Unternehmenswerte nach außen. Authentisch muss es jedoch bleiben. 

Eine konservative Steuerkanzlei setzt besser nicht auf Meme Marketing. Eine gewisse Form der Selbstironie ist immer mit Memes verbunden. In diesem Fall würde dies der Marke schaden.  Handelt es sich hingegen um eine Steuerkanzlei mit Dutz-Kultur und modernen Ansätzen, transportiert Meme Marketing deren Wiedererkennungs- und Alleinstellungsmerkmale. So sieht schließlich jeder, dass es sich nicht um eine klassische Steuerkanzlei mit starren Strukturen handelt. 

Mithilfe von Memes vermitteln Unternehmen also ihre eigene Botschaft, ihre Werte und setzen ein Standing zu bestimmten Themen. Zwar sind Memes in den meisten Fällen Teil der Social-Media-Contents, der Einsatz geht jedoch weit darüber hinaus: Im Newsletter Marketing, in Präsentationen oder in Blogbeiträgen sind Memes immer wieder Teil des Contents. Auch im Sales Marketing finden Memes Einsatz. Beispielsweise könnte eine Bestellbestätigung ein Meme enthalten und so die Vorfreude auf die gelieferte Ware steigern. Bei OMR Reviews geben wir Euch einen guten Überblick über Social-Media-Tools.

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 Quelle: Canva

Memes setzen innerhalb eines kleinen Ausschnittes immer eine Pointe. Nach dem Motto „Der Ton macht die Musik“ entscheidet ein Meme über die Emotionen, die Rezipient*innen nach der Interaktion mit dem Unternehmen fühlen.

Welche Vorteile Meme Marketing für Brands bereithält

Erfolgreiche Memes gehen mit Trends und stiften unterhaltsame Mehrwerte. Dabei richten sie sich insbesondere an ein jüngeres Publikum.

⁠Kurzlebig sind vor allem Social-Media-Memes. Sich auf aktuelle Ereignisse beziehen, ist hier eine passende Strategie. Im Vergleich sollten Memes in Blogartikeln eher langlebig sein. Dann funktionieren sie auch noch nach mehreren Monaten. 

Klar ist also: Memes können sowohl aktuelle Ereignisse aufgreifen und kurze Impulse setzen, aber auch echte Evergreens im Content Marketing sein. Mit Internetkultur und Storytelling sollten sich Brands auskennen, wenn sie Memes in ihr Marketing integrieren. Dann entstehen Marken viele Vorteile:

  • Zielgruppen identifizieren sich mit Memes, da sie relatable sind
  • Unternehmen wirken authentischer und stärken die Nähe zur Community 
  • Hohe Reichweiten erschließen neue Ziel- und Käufergruppen für Unternehmen 
  • Memes sind in der Erstellung kostengünstig, was den ROI massiv erhöht 
  • Bei Memes handelt es sich um leicht teilbare Inhalte, die Interaktionsraten erhöhen 
  • Unternehmen beweisen mit Memes ein hohes Trendgespür. Sie stellen ihre Expertise in den Fokus 

Was macht ein gutes Meme für das Marketing aus?

Bevor du eigene Memes erstellst, kannst du dich fragen: Welche Memes bleiben dir im Gedächtnis? Die Schnittmenge zeigt bereits, was ein gutes Meme im Marketing ausmacht. Ein Blick auf Instagram liefert dir zahlreiche Content-Ideen. Spoiler: Humor und Witz sind immer vertreten.

Verlier dich dabei aber nicht im Humor: Ziel des Meme Marketings ist es, das Meme und somit das popkulturelle Phänomen zu instrumentalisieren. Dafür müssen Memes eingängig sein. Bei einem Meme ist die Botschaft für alle auf einen Blick erkennbar. Dafür setzen Memes auf Wiedererkennungseffekte. Das können Internetpersönlichkeiten sein, aber auch Zitate und Redewendungen, die vielen Menschen ein Begriff sind. So gelingt bereits der Einstieg in den Humor niederschwellig.  

Wichtig dabei: Auch bei Memes gelten Urheberrechte – für Text- und Bildausschnitte. Marken müssen diese vor Verwendung prüfen. Das gilt auch für organisches Marketing.

Best Practice: Agentur Boomer zeigt, wie erfolgreiches Meme Marketing funktioniert

Ein Best Practice, wie gutes Meme Marketing funktioniert, zeigt die Social-Media-Strategie der Agentur Boomer. Das Unternehmen postet regelmäßig Memes aus „dem echten Agenturleben“. Die Social-Media-Creatives sind spezifisch für die Zielgruppe Agenturen aufbereitet. Jedes Meme ist für diese Zielgruppe sofort relatable.

Das bringt uns zu einem neuen Punkt, was gutes Meme Marketing ausmacht: Die Memes brillieren mit situativem Humor. Im Fokus stehen solche Situationen, die charakteristisch für die Arbeit in einer Agentur sind. Ergo: Der Wiedererkennungseffekt zieht sich durch die gesamte Kommunikation. Mit Agentur Memes verbindet die Zielgruppe nun immer die Agentur Boomer – obwohl die Agentur sich selbst nie in den Mittelpunkt eines Memes gerückt hat. 

3 Tools, die bei der Erstellung von Memes behilflich sind

Tools, die dir bei der Erstellung von Memes behilflich sind, gibt es wie Sand am Meer. Sowohl Apps, als auch browserbasierte Tools stehen dir zur Auswahl. Rein theoretisch kannst du sogar mithilfe von klassischen Tools wie Powerpoint Memes für deine Social-Media-Posts erstellen. Das geht jedoch noch einfacher:

Mit hoher Wahrscheinlichkeit lassen sich Memes in den Tools erstellen, die du bereits für andere Marketing Creatives nutzt. Im Social-Media-Marketing ist es schließlich so: entweder verwendet dein Unternehmen Canva oder Adobe-Produkte. Plus: Für 9:16-Formate ist CapCut mit direkter Anbindung an TikTok ein beliebtes Tool. Alle drei haben gemein, dass du Memes binnen Sekunden erstellst. 

Canva Meme Maker

Wenn du das nächste Mal einen Instagram Beitrag  oder einen LinkedIn Beitrag erstellst, frag dich doch einmal: Könnte ein Meme diesen Beitrag ersetzen? Canva stellt dir alle Funktionen bereit, um Memes zu erstellen und noch mehr: In Canva sind zahlreiche Vorlagen enthalten, die dich inspirieren können oder dir als Designstütze dienen. KI-Generatoren wie Canva Write finden für dich passende Texte und auch die Bilder lassen sich durch KI verändern.

In Canva Proerstellst du jedes Creative individuell. Der Vorteil im Vergleich zu anderen Meme-Generatoren: Canva konvertiert dein Meme in das Format, das du dir wünschst. Prinzipiell lassen sich so auch Memes im MP4-Format oder als Gif-Datei downloaden. 

 

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Adobe Express

ist das Pendant zu Canva. Auch hier findest du zahlreiche Vorlagen für Memes. Mittels KI entwickelst du humorvolle Texte, die Creatives stützen. Texte, Elemente, Größen und Hintergrundfarben individualisierst du mit wenigen Klicks. 

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CapCut Meme-Generator

Im Vergleich zu Adobe Express und Canva ist die Verwendung von CapCutvollständig kostenlos. Vor allem durch Video-Editing von TikToks bekannt, überzeugt CapCut jedoch mit gleichen Eigenschaften wie die zuvor vorgestellten Tools Canva und Adobe Express.

Auch der Meme-Generator von CapCut steht dir entsprechend frei von Kosten zur Verfügung. Kostenlose Medien, Vorlagen und Text-Generatoren helfen dir dabei, in wenigen Schritten dein perfektes Meme zu erstellen.

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3 Beispiele erfolgreicher Meme-Marketing-Kampagnen 

Kommerzielles Marketing muss nicht stumpf sein. Auch hier steht Storytelling im Fokus. Und das funktioniert auch über Memes. Die Potenziale von Meme-Werbung haben Unternehmen bereits für sich erkannt und beispielhaft umgesetzt. 

Fielmann – wirklich ein Löwe oder doch ein Wildschwein? 

Im Juli 2023 ging ein Wildschwein in Deutschland durch alle Medien. Auch abseits von Social Media war das Wildschein in aller Munde. Radios und sogar das Fernsehen haben darüber berichtet. Der Grund dafür: Das Wildschwein hat sich so gut getarnt, dass es wie ein frei laufender Löwe wirkte. Wochenlang war es DAS Amüsement der deutschen Popkultur. Diese Verwechselung hat Fielmann aufgegriffen und für das eigene Branding im Marketing verwendet. Ein einfacher Schachzug mit großer Wirkung: Das Best Practice zeigt, wie einfach Trends für Marken mittels Memes adaptierbar sind. 

 

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Quelle: LinkedIn

Barkbox: Keine Hunde? Ohne mich! 

Doch nicht nur einzelne Social-Media-Coups, sondern auch ganze Kampagnen lassen sich mit Memes umsetzen. Barkbox ist hier ein Paradebeispiel. Das Unternehmen verkauft monatliche Boxen für Hunde – vollgefüllt mit Spielzeug, Leckerlis und allem, was Hunde lieben. Das Meme Marketing ist auf den Humor der Doglover-Community und somit der eigenen Zielgruppe exakt ausgerichtet. Sowohl Bilder als auch Videos initiiert das Unternehmen als Memes und stärkt so die eigene Markenpräsenz. 

 

IKEA: Bernie Sanders Stuhl Meme interpretiert

Wenn es einmal an Ideen im Content-Team mangelt, lohnt sich ein Blick in die Zeitungen. Wofür interessiert sich gerade die Welt. In 2021 war das Bild von US-Senator Bernie Sanders wohl das Meme des Jahres. Es zeigt den US-Politiker inmitten der Pandemie auf einen klapprigen Stuhl, Maske und warmer Winterkleidung. 

Diese Vorlage hat sich IKEA nicht nehmen lassen und drum herum eine Shopping-Kampagne kreiert. Einmal wie Bernie Sanders aussehen? Kauf einfach bei IKEA. 

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Quelle: Thedrum

Fazit: So authentisch ist Meme Marketing

Memes sind ein Spiegel für aktuelle Trends. Für Unternehmen ein Sprungbrett zur Viralität – aber Vorsicht: Mit Memes machen sich Corporates unweigerlich angreifbar. Denn Memes sind zwar humorvoll und alles ist fun and games: Aber sie enthalten auch immer eine Prise Meinung. Unternehmen positionieren sich so beispielsweise in politischen Debatten. Potenziale bieten Memes in der Umsetzung. Denn im Meme Marketing erfindest du das Rad nicht neu.

Vielmehr schaust du dir Meme Trends an. Findest du einen Trend, der zu deinem Unternehmen passt, baust du auf Basis des Memes ein neues Creative auf.  Dir stehen drei Wege zur Auswahl:

  1. Du kreierst ein neues Meme 
  2. Du interpretierst ein bestehendes Meme um
  3. Du repostest ein Meme mit einer catchy Headline

Du kannst also Meme Pionier*in sein und neue Memes ins Internet bringen – musst es aber nicht. Für dein Marketing funktioniert beides, solange du die Marke dabei authentisch zeigst. 

Maren Dinges
Autor*In
Maren Dinges

Emotionen sind Teil der Sprache: Mit diesem Gedanken im Hinterkopf begleitet Maren Dinges Text- und Videoprojekte kreativ und analytisch. Der Mix aus kreativem Storytelling und analytischer Suchmaschinenoptimierung macht die Contenterstellung zu einer strategischen Aufgabe. Der Erfolgsfaktor hinter jeder kreativen Story? Das innere Kind schreien lassen.

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