Mobile-Push-Marketing: Definition, Arten und Vorteile

Tim Fischer 24.3.2023

Mit Mobile-Push-Marketing bleiben Unternehmen in Kontakt mit ihrer Zielgruppe. Was sich hinter der Strategie verbirgt, erfährst du hier

Inhalt
  1. Was ist Mobile-Push-Marketing?
  2. Das sind die Vorteile von Mobile-Push-Marketing für Unternehmen
  3. Welche Mobile-Push-Marketing-Arten gibt es? 
  4. Drei Beispiele für erfolgreiche Mobile-Push-Kampagnen
  5. 3 Tipps, um Empfänger*innen mit deinen Push-Benachrichtigungen nicht zu verärgern
  6. Wie misst du die Effektivität von Mobile-Push-Marketing-Kampagnen?
  7. Welche Mobile-Push-Marketing-Tools gibt es? 

Beim Mobile-Push-Marketing werden Push-Benachrichtigungen an mobile Nutzer*innen gesendet – weshalb es für Unternehmen so wichtig ist, erfährst du hier.

Hast du schon mal eine App heruntergeladen und sie dann tagelang nicht benutzt? Wenige Zeit später erhältst du eine Benachrichtigung von dieser App, die dich dazu auffordert, ihr wieder einen Besuch abzustatten. Das ist das sogenannte Mobile-Push-Marketing. Dabei geht es darum, Kurznachrichten an mobile Nutzer*innen zu senden, um sie zu informieren, zu engagieren oder zum Handeln aufzufordern. In diesem Artikel gehen wir näher auf das Mobile-Push-Marketing und die Vorteile ein, die es deinem Unternehmen bietet.

Was ist Mobile-Push-Marketing?

Mobile-Push-Marketing, auch Push-Notification-Marketing genannt, ist eine Strategie, bei der sogenannte Push-Benachrichtigungen an mobile Nutzer*innen gesendet werden. Push-Mitteilungen sind kurze Nachrichten, die von einer App oder Website an die Mobilgeräte der Kund*innen verschickt werden, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen und sie zum Handeln aufzufordern. Sie enthalten in der Regel einen Titel, eine Nachricht und eine URL. Sie können aber auch Logos, Emojis, GIFs sowie Bilder und Videos beinhalten. 

Es gibt zwei Hauptkategorien von Push-Benachrichtigungen, je nach Verwendungszweck: 

  • Transaktionale Benachrichtigungen: Diese Nachrichten werden auf der Grundlage der Interaktionen der User mit einer App gesendet. Sie enthalten oft wichtige Informationen wie den Zahlungsstatus oder Updates zur Lieferung. Transaktionale Mitteilungen verbessern das Kundenerlebnis, indem sie den Nutzer*innen relevante Informationen zur richtigen Zeit zur Verfügung stellen.
  • Marketing-Benachrichtigungen: Diese Nachrichten zielen darauf ab, die App-Bindung zu verbessern und Einnahmen zu generieren. Sie können Sonderangebote und Deals sowie relevante Inhalte enthalten, um mobile Nutzer*innen wieder zu deiner App oder auf deine Website zu bringen.

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Das sind die Vorteile von Mobile-Push-Marketing für Unternehmen

Mobile-Push-Marketing bietet Unternehmen eine Reihe an Vorteilen, darunter:

  • Gesteigertes Engagement: Push-Benachrichtigungen ermöglichen es dir, das Engagement der User anzukurbeln, indem du Nachrichten auf der Grundlage des Benutzerverhaltens erstellst. So kannst du etwa Benachrichtigungen senden, um die Empfänger*innen an Artikel in ihrem Warenkorb zu erinnern. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie wiederkommen, mit deiner App oder Website interagieren und letztlich den Kauf abschließen.
  • Höhere Abonnementzahlen: Da Push-Benachrichtigungen in der Regel keine persönlichen Daten wie E-Mail-Adressen oder Telefonnummern erfordern, sind die Nutzer*innen eher bereit, sie zu abonnieren. Nachdem sie die Anwendung heruntergeladen haben, brauchen sie nur einen einzigen Fingertipp, um ein Opt-in zu erteilen. Sie können sich dann ganz einfach wieder abmelden, indem sie ihre Handy-Einstellungen ändern. Durch diese Einfachheit werden Push-Benachrichtigungen von den Usern eher akzeptiert als andere Marketingstrategien.
  • Mehr Conversions: Push-Mitteilungen helfen Unternehmen nicht nur dabei, mobile Nutzer*innen wieder auf eine App oder Website zu locken. Sie steigern auch die Online-Conversion-Rate. Nachrichten können etwa mit Rabatten potenzielle Kund*innen dazu bewegen, Produkte zu kaufen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Das belegt auch eine Studie von invescpro, die den Einfluss von Push-Benachrichtigungen auf die Conversion Rate analysiert hat. Sie ergab, dass 48 % der Nutzer*innen mobiler Apps nach dem Erhalt von Push-Mitteilungen schon einmal einen Kauf getätigt haben.
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Welche Mobile-Push-Marketing-Arten gibt es? 

Es gibt vier Hauptarten von Mobile-Push-Marketing:

1. Messenger Push

Beim Messenger Push werden Push-Nachrichten über Messaging-Kanäle wie den Facebook Messenger und WhatsApp verschickt. Marken nutzen diese Strategie, um Kund*innen über den Status ihrer Sendungen auf dem Laufenden zu halten und sie über aktuelle Werbeaktionen und Angebote zu informieren. 

Um Messenger-Push-Benachrichtigungen zu erhalten, müssen deine Empfänger*innen die betreffenden Messenger-Apps installiert haben. Sobald die User auf die Push-Mitteilung klicken, werden sie zunächst in den Messenger- oder WhatsApp-Chat weitergeleitet. Wenn du einen Link in deiner Nachricht hast und sie darauf klicken, wird die angegebene Website innerhalb der Messenger-App geöffnet. Messenger-Push-Benachrichtigungen sind nicht nur auf Android- und iOS-Geräte beschränkt. Du kannst sie auch an Abonnent*innen mit Desktop-Computern senden.

2. Web Push 

Web Push ist der Prozess, bei dem Nachrichten über Browser wie Google und Firefox an den Desktop, das Tablet oder das mobile Gerät der Nutzer*innen gesendet werden. Die User erhalten diese auch dann, wenn sie sich nicht auf der Website der Absender*innen befinden – vorausgesetzt, ihr Browser ist geöffnet.

Um Web-Push-Benachrichtigungen zu versenden, benötigst du keine App. Du musst lediglich einen Code (ein webbasiertes SDK von einem Web-Push-Dienst) auf deiner Website installieren. Sobald die User auf die Web-Push-Mitteilung klicken oder tippen, werden sie zu der von dir gewählten URL weitergeleitet. Der einzige Nachteil der Web-Push-Benachrichtigungen ist, dass sie für Safari auf iOS-Geräten nicht verfügbar sind, was deine mobile Reichweite verringern kann.

3. App Push 

App-Push-Benachrichtigungen sind Nachrichten, die App-Nutzer*innen erhalten, auch wenn sie die App nicht geöffnet haben. Sie erscheinen normalerweise auf den Sperrbildschirmen oder Benachrichtigungsfeldern von Mobiltelefonen. App-Push-Nachrichten zielen darauf ab, die User wieder in deine App einzubinden und sie zu einer sofortigen Handlung zu bewegen. 

Um App-Push-Benachrichtigungen zu versenden, musst du die Opt-ins der Empfänger*innen einholen. Glücklicherweise ist es einfach, diese von Android-Nutzer*innen einzusammeln. Sie erhalten nämlich automatisch Push-Benachrichtigungen, es sei denn, die Benachrichtigungsfunktion wurde in den Einstellungen ihres Smartphones deaktiviert. 

Bei iOS-Usern sieht die Sache allerdings anders aus. Nachdem sie deine App installiert haben, musst du sie erst um Erlaubnis fragen, bevor du Push-Nachrichten verschicken kannst. Die Ablehnung kann nur rückgängig gemacht werden, indem sie die App-Berechtigungen in den Einstellungen manuell ändern – ein mehrstufiger Prozess, den die meisten Nutzer*innen nicht auf sich nehmen wollen.

4. Wallet-Push

Beim Wallet-Push werden Mitteilungen an mobile Nutzer*innen verschickt, die Google Pay und Apple Wallet nutzen. Diese erscheinen als Pop-up-Nachricht auf dem Sperrbildschirm des Geräts. Sobald die User darauf tippen, wird die Wallet-App geöffnet. Sie können dann die Karte mit der Push-Benachrichtigung ansehen. 

Da Wallet Push von Google und Apple unterstützt wird, ist kein App-Download erforderlich. Besonders nützlich ist die Funktion, wenn sie zusammen mit der Geolokalisierung eingesetzt wird. Das bedeutet, dass Nachrichten automatisch gesendet werden, wenn sich ein*e Kund*in an einem bestimmten Ort befindet. Zum Beispiel kann ein Kreditkartenunternehmen die Empfänger*innen über die VIP-Lounges informieren, wenn sie am Flughafen ankommen.

Drei Beispiele für erfolgreiche Mobile-Push-Kampagnen

1. eBay Kleinanzeigen 

eBay Kleinanzeigen benachrichtigt seine User nicht nur, wenn es neue Ergebnisse zu ihren gespeicherten Suchen gibt. Sie informiert sie auch, wenn ein markierter Artikel eine Preis-/Beschreibungsänderung erfährt oder von der Plattform gelöscht wurde. Außerdem sendet eBay Kleinanzeigen Push-Nachrichten, bevor ein von dir eingestellter Artikel ausläuft und bietet dir eine kostenpflichtige Verlängerung an. All das sorgt dafür, dass du immer wieder zu der App zurückkehrst.

3. Amazon 

Wie eBay Kleinanzeigen sendet auch Amazon verschiedene Push-Benachrichtigungen an die Nutzer*innen seiner App. Sie informiert die Käufer*innen unter anderem über den Lieferstatus der von ihnen erworbenen Artikel. Weiterhin empfiehlt die App Produkte, die auf der Kaufhistorie der User basieren und weist auf Preisänderungen bei den gespeicherten Produkten hin. Diese Meldungen sind nicht nur dazu da, ein reibungsloses Kundenerlebnis zu schaffen. Sie sollen die Nutzer*innen auch dazu motivieren, Produkte in der App zu kaufen. 

4. Township

Township ist ein Handyspiel, das Landwirtschaft und Städtebau vereint. Die App nutzt Push-Nachrichten, damit die Spieler*innen immer wieder zum Spiel zurückkehren. Es gibt etwa Benachrichtigungen, wenn eine Regatta beginnt, um die Spieler*innen zum Mitmachen aufzufordern. Ebenso werden die User benachrichtigt, wenn es Zeit zum Ernten ist.

3 Tipps, um Empfänger*innen mit deinen Push-Benachrichtigungen nicht zu verärgern

Laut einer Studie gaben fast 53 % der Befragten an, dass Push-Mitteilungen sie irritieren, während 49 % sich beschwerten, dass sie dadurch abgelenkt werden. Um deine Abonnent*innen nicht zu verärgern, findest du hier einige Tipps, wie du deine Push-Nachrichten ansprechend gestalten kannst:

1. Erstelle überzeugenden Content

Da Push-Benachrichtigungen sehr kurz sind, ist es schwierig, deine Message in den wenigen Zeilen zu vermitteln. Du musst deine Botschaft kreativ, aber auch effizient kommunizieren. Um eine überzeugende Push-Benachrichtigung zu erstellen, solltest du zwei Dinge beachten:

  • Länge: Der Inhalt deiner Push-Nachricht darf maximal 100 Zeichen lang sein. Für den Titel sind es nur 50 Zeichen. Deshalb ist es wichtig, eine einfache und klare Sprache zu verwenden. Vermeide Füllwörter wie „wirklich“ oder „sehr“ und komme auf den Punkt. So machst du es den Nutzer*innen leichter, die Nachricht zu verstehen. 
  • CTA: Deine Call-to-Action sind wichtig, um die Empfänger*innen zum Handeln zu bewegen. Daher musst du sie aussagekräftig und dringlich formulieren. Anstatt beispielsweise zu sagen „Klicken Sie hier“, solltest du CTAs wie „Holen Sie sich Ihren Rabatt“, „Machen Sie mit“ oder „Testen Sie es kostenlos“ verwenden.

2. Personalisiere deine Nachricht

Deine Push-Mitteilungen können genau wie deine Marketing-E-Mails segmentiert und personalisiert werden. Dadurch erhöht sich die Reaktionsrate auf deine Benachrichtigungen um 400 %. Personalisierung bedeutet aber nicht nur, dass du den Vornamen der Empfänger*innen hinzufügst. Du kannst die Nachrichten anhand der folgenden Informationen deiner Abonnent*innen anpassen:

  • Geografischer Standort 
  • Branche oder Berufsbezeichnung
  • Alter 
  • Frühere Einkäufe und Browsing-Verhalten

3. Bombardiere die Nutzer nicht mit Push-Nachrichten

Eine von Business of Apps durchgeführte Studie ergab, dass ein*e Mobilnutzer*in durchschnittlich 46 Push-Mitteilungen pro Tag erhält. 42 % der Befragten gaben außerdem an, dass sie ihre Einstellungen ändern, wenn sie zu viele Nachrichten erhalten. Um Abmeldungen zu vermeiden, solltest du nur zeitkritische oder stark personalisierte Push-Nachrichten versenden. Das Nutzerverhalten kann dir ebenfalls dabei helfen, die Häufigkeit deiner Mitteilungen zu bestimmen.

Wie misst du die Effektivität von Mobile-Push-Marketing-Kampagnen?

Um deine Kampagne wirksam zu messen und zu optimieren, gibt es fünf wichtige KPIs, auf die du achten musst:

  1. View Rate: die Anzahl der Nutzer*innen, die deine Push-Nachricht gesehen haben, im Vergleich zur Anzahl der gesendeten Benachrichtigungen. 
  2. Öffnungsrate: die Anzahl der User, die deine Push-Nachricht geöffnet haben, geteilt durch die Anzahl der versendeten Mitteilungen. Wenn du zum Beispiel 1.000 Push-Nachrichten verschickt hast und 300 davon geöffnet wurden, hast du eine Öffnungsrate von 30 % erzielt.  
  3. Conversion Rate: die Anzahl der Empfänger*innen, die eine gewünschte Aktion durchgeführt haben, nachdem sie deine Push-Nachrichten gesehen haben.
  4. Abmeldequote: die Anzahl der Nutzer*innen, die sich von deinen Push-Mitteilungen abgemeldet haben. Eine hohe Abmelderate kann darauf hindeuten, dass deine Nachrichten zu häufig verschickt werden oder nicht personalisiert genug sind.
  5. Einnahmen: Dies ist besonders wichtig, wenn dein Hauptziel darin besteht, Käufe, Abonnements oder andere Formen von Einnahmen in deiner App oder auf deiner Website zu fördern.

Welche Mobile-Push-Marketing-Tools gibt es? 

Im Folgenden findest du einige Mobile-Marketing-Tools, die das Versenden von Push-Nachrichten unterstützen: 

Tim Fischer
Autor*In
Tim Fischer

Tim ist ein freiberuflicher Journalist / Content Writer, der OMR Reviews in den Bereichen Marketing und Softwares unterstützt. Seit seinem Onlinejournalismus-Studium schreibt er unter anderem für Computer Bild, XING und Finanzcheck.de. Wenn er nicht gerade am Texten ist, spielt er auf seiner Stratocaster die Klänge von Hendrix, Frusciante und Gilmour nach.

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