So erstellst du eine aussagekräftige Finanzanalyse

Carolin Puls 2.5.2023

Lerne die finanzielle Vergangenheit zu analysieren und die Zukunft zu prognostizieren

In diesem Artikel erfährst du, was eine Finanzanalyse ist
und wie du diese Schritt für Schritt erfolgreich in deinem Unternehmen durchführst.

Aber warum ist das notwendig? Die finanzielle Lage deines Unternehmens ist ein wichtiger Indikator dafür, wie es um die Stabilität und Zukunftsfähigkeit steht. Darum solltest du sie im Blick behalten und die Ergebnisse im Vergleich zu vorherigen Geschäftsjahren oder der Konkurrenz interpretieren können. Darum lernst du in diesem Beitrag, was eine Finanzanalyse ist, wie sich die horizontale und vertikale Finanzanalyse unterscheiden und wie du erfolgreich deine eigene Finanzanalyse erstellen kannst. Ebenfalls geben wir dir hilfreiche Tools an die Hand, die dich bei der Erstellung unterstützen.

 

Was ist eine Finanzanalyse?

Als Finanzanalyse wird ein Prozess bezeichnet, bei dem du
die Finanzdaten deines Unternehmens dazu verwendest, um seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu bewerten. Hierdurch ist es dir möglich, Empfehlungen auszusprechen, durch die sich die finanzielle Lag deiner Firma in Zukunft verbessern kann. Daher ist sie ein wichtiges Instrument, dem du Beachtung schenken
solltest, wenn du deine
Finanzplanung erstellst.

Das Ziel der Finanzanalyse liegt darin, auf Basis der zugrunde liegenden Daten Rückschlüsse auf die Gegenwart und Vergangenheit zu ziehen, aber ebenso Prognosen für die Zukunft aufzustellen. Im Endergebnis soll deine Organisation nach der Durchführung deiner Finanzanalysen stabil, liquide und zahlungsfähig sein sowie profitabel wirtschaften.

Eine interne Finanzanalyse kannst du als Instrument zur Überwachung und Verwaltung deiner Finanzen einsetzen, wohingegen eine externe Finanzanalyse von Investor*innen eher dazu genutzt wird, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit beurteilen, die allgemeine finanzielle Situation verstehen und den Wert deines Unternehmens bestimmen zu können. Die Finanzanalyse kann außerdem als operatives Frühwarnsystem agieren.

Damit du während deiner Analyse die korrekten Daten verwendest und aufbereitest sowie das richtige Ergebnis lieferst, ist eine klare Formulierung des Zieles unverzichtbar.

Hierzu solltest du im Vorfeld die folgenden Fragen stellen:

  • Was ist der Zweck dieser Finanzanalyse?
  • Welche Fragen sollen durch die Ergebnisse beantwortet
    werden? 
  • Welcher Detailgrad ist erforderlich, um diesen Zweck zu
    erfüllen?
  • Welche Daten sind für deine Finanzanalyse verfügbar?
  • Welche Faktoren können deine Analyse gegebenenfalls
    beeinflussen?

Primär verwendest du für die Erstellung deiner Finanzanalyse, den Geschäftsbericht deines Unternehmens sowie den Jahresabschluss und den zugehörigen Anhang. Wenn dir ein Lagebericht oder ein Managementkommentar vorliegen, kannst du diese ebenfalls in deine Arbeit einbeziehen. Obwohl dir der Jahresabschluss Informationen über die vergangenen Erträge und Cashflows sowie die aktuelle Finanzlage in Form von Verbindlichkeiten, Vermögenswerten und Eigenkapital liefert, musst du dir noch weitere Informationen aus deinem Unternehmen zusammensuchen, damit du eine Prognose aussprechen kannst. Welche Informationen dies sind, hängt stets von der individuellen Fragestellung der Finanzanalyse und der Art, die du wählst, ab.

Empfehlenswerte Finanzplanung Software

Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte Finanzplanung Software. Dort haben wir über 50 Cash-Flow-Management-Software für kleine und mittlere Unternehmen, Start-Ups und Großkonzerne gelistet, die dich in allen Bereichen der Überwachung von Geldflüssen im Unternehmen unterstützen. Also schau vorbei und vergleiche die Softwares mithilfe der authentischen und verifizierten Nutzerbewertungen:

Horizontale & Vertikale Finanzanalyse: Was ist der Unterschied?

Du kannst eine Finanzanalyse auf zwei verschiedene Arten durchführen – horizontal oder vertikal. Aber worin liegt der Unterschied? Der größte Unterschied liegt darin, dass du bei der horizontalen Finanzanalyse einen prozentualen Betrag eines Postens aus dem Jahresabschluss mit dem entsprechenden Gegenposten des Basisjahres vergleichst. Bei der vertikalen Finanzanalyse hingegen betrachtest du jeden Betrag im Jahresabschluss einzeln mit einem anderen Betrag derselben Finanzperiode und setzt diese miteinander in ein Verhältnis. Schauen wir uns die Horizontal- und Vertikalanalyse zur Veranschaulichung noch ein bisschen genauer an.

Die Horizontalanalyse wird auch als Trendanalyse bezeichnet, da du die Beträge der Jahresabschlüsse über mehrere Jahre hinweg betrachtest. Sie werden als Prozentsatz der Einzelposten des Basisjahres betrachtet. Bei der horizontalen Analyse verwendest du die Finanzkennzahlen, die besonders nützlich sind, um einen Trend zu beurteilen. Dazu gehören Kennzahlen zur Liquidität, Aktivität, Verschuldung, Rentabilität und dem Markt. Diese Zahlen bilden die relative Veränderung von unterschiedlichen Positionen im Zeitverlauf ab und können dir dabei helfen, deine Firma im Benchmarking und im Vergleich von Industriestandards einzuordnen.

Die vertikale Analyse hingegen betrachtet jeden Betrag in der Bilanz als Prozentsatz eines anderen Betrags. Das bedeutet, dass du eine Zeile einer gewählten Bilanzposition als Prozentsatz deiner gesamten Aktiva, Passiva oder deines Eigenkapitals darstellst. Du wählst demnach eine Referenzposition, um den prozentualen Anteil eines Postens zu ermitteln. So kannst du zum Beispiel deine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in ein Verhältnis mit der Gesamtsumme deiner Aktiva setzen. Diesen errechneten Prozentsatz kannst du direkt mit den entsprechenden Prozentsätzen anderer Unternehmen oder vergangener Jahre vergleichen. Durch die Vertikalanalyse kannst du demnach sowohl einen innerbetrieblichen als auch einen brancheninternen Vergleich erstellen.

So erstellst du Schritt für Schritt eine Finanzanalyse 

Wenn du, nachdem der Zweck und Kontext für deine Finanzanalyse geklärt ist, in die Umsetzung gehen möchtest, kannst du die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung nutzen.

Sammele Analysedaten: Je nachdem, ob du eine horizontale oder vertikale Finanzanalyse durchführen willst, wählst du zunächst die entsprechenden Daten aus, die du für deine Arbeit benötigst.

Bereite deine Daten auf: Damit du aussagekräftig Ergebnisse erzielen kannst, benötigst du einen Vergleich deiner Zahlen. Daher setzt du nun die Kennzahlen, die du zum Beispiel aus deinem Jahresabschluss erhalten hast, in den Vergleich mit den Werten aus dem Vorjahr. Wenn du einen noch aussagekräftigeren Trend erkennen willst, errechnest du die Finanzkennzahlen für die letzten drei bis fünf Jahre. So kannst du einsehen, wie sich die Kennzahlen im Laufe der Jahre entwickelt haben. Wenn du hierbei beispielsweise erkennen kannst, dass sich die durchschnittliche Tagesanzahl für bestehende Forderungen verkürzt hat, bedeutet dies, dass dein Unternehmen nun schneller Geld von euren Kund*innen einsammelt, als in den Vorjahren. Das steigert die Liquidität.

Führe deine Analyse durch: Da dich nicht nur die blanken Zahlen, sondern auch die Hintergründe für deine Finanzanalyse interessieren, geht es im nächsten Schritt daran, die Faktoren zu identifizieren, durch die sich deine Finanzkennzahlen verändert haben. Wenn diese immer noch vorliegen, kann dies Stabilität für dein Unternehmen bedeuten. Wenn sich die Rahmenbedingungen verändert haben, können hieraus aber auch Chancen oder Risiken entstehen.

Setze deine Ergebnisse in den Wettbewerbskontext: Nun willst du sicher auch noch wissen, wie dein Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrent*innen performt. Hierzu wählst du zunächst vergleichbare Unternehmen aus. Diese können entweder aus deiner eigenen oder aus anderen Branchen stammen, solange sie die gleichen Voraussetzungen mitbringen wie du. Die Auswahl hängt von der Zielsetzung deiner Finanzanalyse ab und sollte daher auch unbedingt im Vorfeld festgelegt werden. Der Vergleich mit den Wettbewerber*innen ist ein wichtiges Puzzleteil, um deine eigenen finanziellen Kennzahlen korrekt einzuordnen und das Umfeld verstehen zu können. 

Ziehe Schlussfolgerungen und erarbeite Empfehlungen: Im letzten Schritt deiner Finanzanalyse ziehst du Schlussfolgerungen aus den Erkenntnissen, die du durch den Vergleich mit den Vorjahren und der Konkurrenz gewinnen konntest. Durch die Kombination dieser beiden Sichtweisen erhältst du ein aussagekräftiges Bild, das sich durch den ermittelten Trend auch in die Zukunft prognostizieren lässt. Dabei solltest du stets aktuelle politische, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen im Blick behalten und diese in deinen Analysebericht einfließen lassen.

Diese Tools eignen sich für die Erstellung einer Finanzanalyse

Um eine umfassende und aussagekräftige Finanzanalyse für dein Unternehmen zu erhalten und aus dieser die richtigen Schlüsse zu ziehen, kannst du dir Unterstützung in Form einer Finanzplanungssoftware, wie Tidely

holen. Diese analysiert deine Finanzsituation verlässlich und nimmt dir durch viele nützliche Funktionen Arbeit ab, damit du dich auf andere Bereiche fokussieren kannst. Um dir die Auswahl der zu deinem Unternehmen passenden Software zu erleichtern, haben wir für dich auf OMR Reviews eine Vielzahl an Finanzplanungstools zusammengestellt. Hierzu gehören unter anderem:

Anhand von fundierten Erfahrungsberichten unserer Nutzer*innen, Funktionsübersichten, Screenshots und Bewertungen kannst du dir einen umfassenden Überblick über die jeweiligen Funktionen verschaffen, die dir die verschiedenen Tools bieten und so im Handumdrehen die zu deinen Anforderungen passende Software auswählen.

Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen

Nun weißt du, dass die finanziellen Kennzahlen, die du aus den Jahresabschlüssen deines Unternehmens erhältst, nicht nur Aussagen über die gegenwärtige und vergangene Lage deiner Firma liefern, sondern auch wichtige Indikatoren für die zukünftige Ausrichtung sein können. Mit den richtigen Fragestellungen und Vergleichen wird die Durchführung einer Finanzanalyse dich dabei unterstützen, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und Entscheidungen zu treffen, die dein Unternehmen wirklich voranbringen. Denn manchmal hilft ein Blick in die Vergangenheit dabei, für die Zukunft besser aufgestellt zu sein.

Carolin Puls
Autor*In
Carolin Puls

Carolin ist freie Redakteurin bei OMR und mit ganzem Herzen Autorin. Als Brand Managerin war sie bereits bei verschiedenen Unternehmen aus der FMCG-Branche für das Marketing zuständig. Währenddessen hat Carolin berufsbegleitend Ihr Studium zur Marketing-Betriebswirtin abgeschlossen.

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