Erfolgreiches Kampagnenmanagement: Alles, was du dazu wissen musst

Anna Gliemer 1.10.2024

Erfahre, was hinter dem Begriff Kampagnenmanagement steckt und lerne, wie du die optimale Wirkung von Marketingstrategien sicher stellst

GIF: Kampagnenmanagement
Inhalt
  1. Einleitung
  2. Was versteht man unter Kampagnenmanagement? Und was genau ist eine Marketingkampagne?
  3. Welche Arten von Kampagnenmanagement gibt es?
  4. Warum ist Kampagnenmanagement wichtig?
  5. Was macht ein*e Kampagnenmanager*in?
  6. Beispielprozess im Kampagnenmanagement
  7. Welche Tools kommen im Kampagnenmanagement zum Einsatz?
  8. Welche Vorteile hat die Nutzung einer Kampagnenmanagement-Software?
  9. Exkurs: Was ist mit Closed Loop gemeint?
  10. Fazit: So gelingt erfolgreiches Kampagnenmanagement

Kampagnenmanagement ist die strategische Planung, Umsetzung und Analyse von Marketingkampagnen, die darauf abzielen, spezifische Ziele wie Reichweitensteigerung, Lead-Generierung oder Umsatzsteigerung zu erreichen. Von der Zieldefinition über die Content-Erstellung bis hin zur Performance-Analyse – effektives Kampagnenmanagement umfasst alle Phasen, um sicherzustellen, dass Marketingmaßnahmen optimal wirken. Mit der richtigen Kampagnenmanagement-Software, wie HubSpot Marketing Hub, Optimizely Campaign oder ELAINE, lassen sich Prozesse automatisieren und effizienter gestalten.

Einleitung

Kampagnenmanagement ist der Schlüssel zum Erfolg jeder Marketingstrategie. In Zeiten, in denen immer mehr Kanäle, Zielgruppen und Formate berücksichtigt werden müssen, ist es entscheidend, Kampagnen systematisch und gut strukturiert zu planen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff „Kampagnenmanagement“? Welche Arten gibt es, und wie sieht ein typischer Prozess aus? Dieser Artikel beantwortet all diese Fragen und gibt zudem hilfreiche Tipps, wie du mit den passenden Tools aus der Marketing-Automation-Kategorie von OMR Reviews deine Kampagnen noch erfolgreicher machen kannst.

Was versteht man unter Kampagnenmanagement? Und was genau ist eine Marketingkampagne?

Unter Kampagnenmanagement versteht man die Organisation und Steuerung aller Aktivitäten, die zur Planung und Durchführung einer Marketingkampagne notwendig sind. Eine Marketingkampagne ist eine gezielte Aktion, die darauf abzielt, ein bestimmtes Ziel innerhalb eines definierten Zeitraums zu erreichen, sei es die Steigerung der Markenbekanntheit oder die Generierung neuer Leads.

Wichtig ist dabei der ganzheitliche Ansatz: Eine Marketingkampagne sollte sich nicht auf einen einzigen Kanal beschränken, sondern alle relevanten Kanäle (z. B. E-Mail-Marketing, Social Media, Paid Advertising) miteinander verknüpfen.

Welche Arten von Kampagnenmanagement gibt es?

Die Bandbreite des Kampagnenmanagements ist groß und reicht von der klassischen Printkampagne bis zu komplexen, datengetriebenen Online-Kampagnen. Im Wesentlichen lassen sich folgende Arten unterscheiden:

1. Content-Marketing-Kampagnen:

Diese Art von Kampagne konzentriert sich auf die Erstellung und Verbreitung wertvoller Inhalte, um die Zielgruppe anzusprechen. Passende Tools findest du in der Content-Marketing-Kategorie von OMR Reviews.

Beispiele aus der Praxis:

  • fritz-kola setzt auf provokante Inhalte, um sich als „Rebell“ unter den Getränkeherstellern zu positionieren. Mit Videos und Blogbeiträgen rund um Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz schafft das Unternehmen einen emotionalen Bezug zur Marke. In ihrer Kampagne „Glas statt Plastik“ haben sie zum Beispiel Content entwickelt, der auf die Vorteile von Glasflaschen hinweist und durch Social-Media-Posts begleitet wurde.
  • TPBC (The People Branding Company) zielt mit ihren Content-Kampagnen auf HR-Abteilungen und Führungskräfte ab. In ihrer Kampagne „Employer Branding in der neuen Arbeitswelt“ veröffentlichten sie Whitepapers und Blogartikel, die Arbeitgebermarken stärken. Sie nutzen Plattformen wie LinkedIn und Webinare, um tiefere Einblicke in das Thema zu geben und ihre Expertise zu präsentieren.


⁠2. E-Mail-Marketing-Kampagnen:

Häufig automatisierte Kampagnen zur Kundenbindung und Lead-Generierung, unterstützt durch Tools wie ELAINE.

Beispiel aus der Praxis:

  • TPBC verwendet automatisierte E-Mail-Kampagnen, um Leads nach dem Herunterladen eines Whitepapers zu pflegen. Über mehrere Wochen hinweg versenden sie hilfreiche Inhalte und Einladungen zu exklusiven Webinaren, um den Austausch mit potenziellen Kunden zu fördern.


⁠3. Social-Media-Kampagnen:

Über Plattformen wie Facebook und Instagram können gezielte Anzeigenkampagnen geschaltet werden. Ein hilfreiches Tool in diesem Bereich ist SocialPals.

Beispiele aus der Praxis:

  • fritz-kola greift in Social-Media-Kampagnen gesellschaftskritische Themen auf, z. B. mit „kola gegen rechts“. Die Kampagne wurde durch provokante Posts und starke visuelle Elemente viral, was die Markenbekanntheit steigerte.
  • TPBC setzt auf LinkedIn-Kampagnen, die Arbeitgebermarken stärken. Unter dem Hashtag #EmployerBranding teilen sie Insights und Studienergebnisse und nutzen gezielte LinkedIn-Ads, um HR-Verantwortliche anzusprechen.


⁠4. Performance-Marketing-Kampagnen:

Diese Kampagnen setzen auf datengetriebene Ansätze, um den Erfolg messbar zu machen. Nützliche Lösungen findest du in der Marketing-Analytics-Kategorie.

Beispiele aus der Praxis:

  • fritz-kola setzt auf Google Ads und Facebook-Ads, um die Reichweite gezielt zu steigern. Sie überwachen KPIs wie Klick- und Conversion-Rates und passen ihre Kampagnenstrategie kontinuierlich an.
  • TPBC nutzt Retargeting-Ads auf Google und LinkedIn, um ihre Zielgruppe genau dort zu erreichen, wo sie nach Employer Branding-Inhalten sucht. So wird das Marketingbudget effizienter eingesetzt.

Warum ist Kampagnenmanagement wichtig?

Ohne strukturiertes Kampagnenmanagement laufen Marketingmaßnahmen oft ins Leere. Ein gut organisierter Kampagnenprozess sorgt dafür, dass alle Aktivitäten auf die Unternehmensziele abgestimmt sind, Synergien genutzt und Ressourcen optimal eingesetzt werden. Die Vorteile auf einen Blick:

  • Gezielte Ansprache der richtigen Zielgruppen.
  • Effiziente Ressourcennutzung durch genaue Planung und Budgetverteilung.
  • Datenbasierte Entscheidungen durch kontinuierliches Monitoring und Reporting.
  • Höherer ROI (Return on Investment) dank optimierter Prozesse.

Was macht ein*e Kampagnenmanager*in?

Eine Kampagnenmanagerin oder ein Kampagnenmanager ist verantwortlich für die strategische Planung, Steuerung und Analyse von Marketingkampagnen. Die Aufgaben umfassen unter anderem:

  • Entwicklung der Kampagnenstrategie: Definition der Ziele, Zielgruppen und Botschaften.
  • Planung und Durchführung: Steuerung aller operativen Maßnahmen und Sicherstellung der fristgerechten Umsetzung.
  • Budget- und Ressourcenmanagement: Verwaltung des Kampagnenbudgets und Koordination der internen und externen Ressourcen.
  • Erfolgskontrolle und Reporting: Analyse der Kampagnenergebnisse anhand vordefinierter KPIs.

Beispielprozess im Kampagnenmanagement

Ein gut strukturierter Kampagnenprozess ist entscheidend für den Erfolg. Am Beispiel der Kampagne des VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) zur Bewerbung ihrer Wein-Klassifikation lässt sich dies wie folgt darstellen:

  1. Zielsetzung: Der VDP definiert das Ziel, die Bekanntheit ihrer vierstufigen Qualitätsklassifikation (Gutswein, Ortswein, Erste Lage, Große Lage) um 30 % zu steigern. Das Ziel ist, sowohl Konsumenten als auch Handelspartner besser über die Einordnung der Weine aufzuklären.
  2. Strategie und Planung: Der VDP entscheidet sich, eine Multi-Channel-Kampagne zu starten, die auf Social Media, in Fachzeitschriften sowie auf ihrer Website stattfindet. Das Budget wird zwischen Content Erstellung, Anzeigen und Event-Marketing (Verkostungen) aufgeteilt. Gleichzeitig werden Zielgruppen definiert: Weinliebhaber*innen, Sommeliers und Fachhändler.
  3. Content Erstellung: Der VDP entwickelt informativen Content, der die Unterschiede der Klassifikationen erklärt. Dies umfasst Blogbeiträge, Videos mit Winzer*innen, die die Besonderheiten ihrer Weine erläutern, und Infografiken zur Veranschaulichung der Qualitätsstufen. Auf Social Media wird begleitender Content gepostet, der die verschiedenen Weine der Klassifikationen in kurzen Storys vorstellt.
  4. Kampagnenstart und -überwachung: Die Kampagne startet mit einem „Launch-Event“ auf der VDP-Website und flankierenden Posts auf Social Media. Hierbei werden Instagram Stories und Facebook Posts gezielt eingesetzt, um die verschiedenen Klassifikationen anhand von Beispielen vorzustellen. Parallel dazu laufen Google Ads und gesponserte Artikel in Weinmagazinen, die zur Landingpage führen. Die Performance wird regelmäßig überprüft, insbesondere Metriken wie Engagement Rate, Klickrate und die Verweildauer auf der Website.
  5. Analyse und Optimierung: Nach den ersten Wochen wird die Kampagne ausgewertet: Welche Klassifikationsstufen wurden am meisten angesehen? Welche Inhalte haben besonders viel Resonanz hervorgerufen? Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Optimierung der Ads und die Anpassung der Social-Media-Strategie ein. Eventuell wird zusätzlicher Content (z. B. FAQs und Hintergrundberichte) erstellt, um Informationslücken zu schließen und die Zielgruppe noch gezielter anzusprechen.

Phasen einer Marketingkampagne

Welche Tools kommen im Kampagnenmanagement zum Einsatz?

Der Einsatz von Tools erleichtert die Arbeit im Kampagnenmanagement erheblich. Sie helfen bei der Automatisierung, Analyse und Optimierung von Kampagnen. Die beliebtesten Lösungen stelle ich anhand einer fiktiven Social Media Agentur vor, für ihren Kunden, ein Modeunternehmen, die neue Herbstkollektion bewerben wollen:

HubSpot Marketing Hub: Ein umfangreiches Tool für Marketing Automatisierung und Kampagnenmanagement.

Die Agentur nutzt HubSpot, um die gesamte Kampagne von der Planung bis zur Ausführung zu steuern. Sie erstellen in HubSpot eine Landingpage, auf der Interessierte die neuen Kleidungsstücke ansehen und sich für einen Rabatt-Newsletter anmelden können. Durch die Marketing-Automatisierung von HubSpot werden anschließend personalisierte E-Mails verschickt, die je nach Kundenverhalten variieren. Öffnet jemand die E-Mail, aber klickt nicht auf den Link, wird nach drei Tagen eine Follow-up-E-Mail mit neuen Outfit-Vorschlägen verschickt.

 
 

Optimizely Campaign: Speziell für E-Mail-Marketing-Kampagnen und Testing.

Während der Kampagne testet „Creative Socials“ verschiedene Betreffzeilen und Call-to-Actions (CTAs) für die E-Mails. Mithilfe von Optimizely führen sie A/B-Tests durch, um herauszufinden, welche Version zu mehr Klicks und Anmeldungen führt. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden die erfolgreichsten Varianten automatisiert ausgespielt, sodass die Performance der Kampagne kontinuierlich steigt.

 
 

Bloomreach: Fokus auf Content und digitale Erlebnisse.

Bloomreach wird von der Agentur genutzt, um die Inhalte auf der Website und in den Social-Media-Posts zu personalisieren. Je nachdem, ob ein Besucher zum ersten Mal auf der Website ist oder schon zuvor die Kollektion angeschaut hat, werden ihm unterschiedliche Inhalte angezeigt. Bei einem neuen Besucher könnte eine generelle Vorstellung der Marke im Fokus stehen, während ein wiederkehrender Besucher gezielt Outfit-Empfehlungen basierend auf seinen früheren Klicks erhält.

 
 

AIC Marketing Automation: Unterstützt bei der Automatisierung und Personalisierung von Kampagnen.

Für die Social-Media-Kampagnen verwendet die Agentur AIC, um die Facebook- und Instagram-Ads zu automatisieren und zu personalisieren. Beispielsweise werden verschiedene Anzeigen für Männer und Frauen erstellt, die jeweils die passenden Kleidungsstücke präsentieren. AIC optimiert die Ausspielung dieser Ads automatisch basierend auf dem Engagement und den Conversion-Raten. So sieht eine potenzielle Kundin, die bereits auf die Website geklickt hat, eine Retargeting-Anzeige mit genau dem Mantel, den sie sich vorher angeschaut hat.

Weitere Tools findest du in der Marketing-Automation-Kategorie von OMR Reviews.

Welche Vorteile hat die Nutzung einer Kampagnenmanagement-Software?

Die Verwendung einer Kampagnenmanagement-Software bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  • Automatisierung von Prozessen: Kampagnenmanagement-Tools übernehmen Routineaufgaben und ermöglichen es den Teams, sich auf kreative Aufgaben zu konzentrieren.
  • Verbesserte Zusammenarbeit: Alle Beteiligten arbeiten in einer zentralen Plattform zusammen, was die Effizienz erhöht.
  • Datengetriebene Entscheidungen: Anhand von Echtzeit-Daten können Kampagnen kontinuierlich optimiert werden.
  • Erhöhte Transparenz: Der Erfolg einzelner Kampagnen kann genau nachvollzogen und im Kontext anderer Aktivitäten bewertet werden.

Exkurs: Was ist mit Closed Loop gemeint?

Closed-Loop-Marketing bedeutet, dass Marketing- und Vertriebsaktivitäten eng miteinander verknüpft werden. So kann der gesamte Prozess von der Lead-Generierung bis hin zur Konvertierung transparent nachvollzogen werden. Der Begriff beschreibt somit einen geschlossenen Kreislauf, der die Effektivität von Marketingmaßnahmen deutlich erhöht und die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Sales fördert.

Fazit: So gelingt erfolgreiches Kampagnenmanagement

Kampagnenmanagement ist ein komplexer, aber unverzichtbarer Bestandteil erfolgreicher Marketingstrategien. Mit den richtigen Tools und einem klaren Prozess kannst du sicherstellen, dass deine Kampagnen die gewünschten Ergebnisse erzielen. Nutze die Möglichkeiten der Content-Marketing-, Marketing-Automation- und Marketing-Analytics-Tools von OMR Reviews, um deine Marketingaktivitäten auf das nächste Level zu heben.

Anna Gliemer
Autor*In
Anna Gliemer

Anna Gliemer ist deutsche Unternehmerin und Digital Marketing Managerin beim W13 Designstudio in Italien. Ihr BWL-Studium spezialisierte sie auf Neuromarketing und Unternehmensführung. Nach Stationen als Gründerin der Naturpatisserie GLEEM, Dozentin für Unternehmenskommunikation an der IU und Interims-Marketing-Managerin beim LPS schreibt Sie nun zu ausgewählten Themen für OMR Reviews.

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