EXIF-Daten: Was sie sind, wie du sie nutzt und wie du sie ausliest

Joel Burghardt 30.8.2023

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige darüber, was EXIF-Daten sind und wie du sie zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) nutzen kannst

Abgesehen von den rudimentären Bildinformationen (Auflösung, Bildformat, Dateigröße etc.), die dir vom Betriebssystem angezeigt werden, gibt es eine Reihe weiterer Daten zu Bildern. Hierzu gehören unter anderem die EXIF-Daten. Diese Daten liefern vom Kameramodell, mit dem das Bild aufgenommen wurde, bis zum Ort der Aufnahme bis zu 100 Bildinformationen.

Was sind EXIF-Daten?

EXIF-Daten enthalten technische Informationen zu digitalen Bildern. Beispiele für solche Informationen sind der Ort der Bildaufnahme und die Einstellung der Kamera. Die Daten werden nach der Aufnahme eines Fotos sofort in der Bilddatei gespeichert. Sowohl professionelle Kameras als auch Smartphones speichern EXIF-Daten. Wichtig ist hierbei, dass die Bilder im JPEG- oder TIFF-Format oder in einem anderen kompatiblen Format vorliegen, denn EXIF wird nicht bei allen Dateiformaten unterstützt.

Im PNG-Format ist EXIF erst seit 2017 Standard, weswegen viele Tools zum Auslesen und Verändern von EXIF-Daten bei PNG-Bildern nicht funktionieren.

EXIF-Daten gehen vom informativen Umfang her weit über die regulären Bildinformationen, die man vom Windows-Betriebssystem kennt, hinaus. Es existieren über 100 EXIF-Tags zur Speicherung in digitalen Bildern. Im Online-Marketing spielen EXIF-Daten unter anderem mit Blick auf die Local SEO (lokale Suchmaschinenoptimierung) eine äußerst wichtige Rolle.

Was heißt EXIF?

Die Abkürzung „EXIF“ steht für „Exchangeable Image File Format“. Es ist ein Bildformat zur komprimierten Speicherung von Daten. Die Daten werden beispielsweise bei Bildern im JPEG- und TIFF-Format im Header der Bilddatei gespeichert. Bei Bildern im RAW-Format – einem von professionellen Fotografen oft bevorzugten Format – und ebenso beim GIF-Format ist es nicht möglich, EXIF-Daten zu speichern.

Welche Informationen stecken in EXIF-Daten?

EXIF-Daten enthalten eine Fülle an Informationen bezüglich der Kamera, der Aufnahmeparameter und weiterer Aspekte. Diese Informationen ergänzen die regulären Daten eines Bildes.

Einige Beispiele für EXIF-Daten sind:

  • Blendenzahl
  • Belichtungsindex
  • Belichtungszeit
  • Brennweite
  • Blitzlicht
  • Kameramodell
  • Objektiv
  • Aufnahmezeit
  • Weißabgleich
  • Datum und Uhrzeit der Aufnahme
  • Ort der Aufnahme

Darüber hinaus zählen die regulären Bildinformationen (Bildformat, Auflösung etc.) ebenfalls zu den EXIF-Daten.

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Was sind Metadaten bei Bildern?

„Bei Metadaten oder Metainformationen handelt es sich um strukturierte Daten, die Informationen über Merkmale oder Inhalte anderer Daten enthalten. Einfach ausgedrückt sind Metadaten Daten über andere Daten.“ (Security Insider, 2023)

Ausgehend von dieser allgemeinen Definition wird klar, dass die Ausgangsdatei bei EXIF-Daten das Bild ist. Metadaten bei Bildern sind daher Daten, die Informationen über Merkmale oder Inhalte der Bilder preisgeben.

Neben dem EXIF-Datenstandard gibt es weitere Metadaten-Standards, die detaillierte Informationen zu Bildern bieten. Einer dieser Standards ist „IPTC“, was ausgeschrieben „International Press Telecommunications Council“ bedeutet. Von diesem Rat wurde der IPTC-Standard entwickelt. IPTC ermöglicht es, händisch weitere Metadaten zum Bild einzutragen, die z. B. den Inhalt des Bildes beschreiben.

Was sind IPTC-Daten?

Beispiele für IPTC-Daten sind Urheberrechtsvermerke, Informationen zum Inhalt des Bildes, Stichwörter bzw. Keywords und der Name des Erstellers. Einen hohen Stellenwert haben IPTC-Daten im Journalismus und in der Pflege von Datenbankarchiven. Durch die Hinterlegung von Stichwörtern in den Meta-Daten lassen sich Bilder in umfassenden Datenbanken besser filtern und somit schneller finden.

Bedeutung von EXIF-Daten und IPTC-Daten für SEO

In einem Video von 2014 äußerte sich der damalige ranghohe Google-Mitarbeiter Matt Cutts zum Einfluss von EXIF-Daten auf das Ranking bei Google. Er konstatierte, dass die Suchmaschine imstande sei, diese Daten auszulesen. Zudem behalte Google sich das Recht vor, EXIF-Daten als einen Ranking-Faktor in die Bewertung von Websites und Webseiten einzubeziehen.

Hier das Video mit der Aussage von Matt Cutts:

Trotz der Aussagen von Matt Cutts besteht unter SEO-Expert*innen bis heute Uneinigkeit darüber, inwiefern EXIF-Daten für die Bilder-SEO relevant sind. Meiner Ansicht nach – basierend auf Erfahrungen aus der täglichen beruflichen Praxis – wird die Rolle der EXIF-Daten in der Bilder-SEO vollkommen unterschätzt. Vor allem in der Local SEO erweisen sich die EXIF-Geodaten als wichtiger Ranking-Faktor. 

Wir empfehlen, dass du dich zuallererst an unsere Empfehlungen in den Blogbeiträgen zur Bilder-SEO und SEO-Bildoptimierung hältst, in denen wir unter anderem Hinweise zum Bildnamen, Titel und dem ALT-Text geben. Darüber hinaus solltest du dich definitiv um die Einbindung von EXIF-Daten und IPTC-Daten kümmern, denn Metainformationen zum Urheberrecht und zur lokalen Suchmaschinenoptimierung sind für die Bilder-SEO unserer Ansicht nach von großer Bedeutung.

Dies hat zwei Gründe:

  1. Google hat sich im Rahmen einer internationalen Vereinbarung dazu verpflichtet, in den Suchergebnissen nur Bilder mit Urheberrechtsinformationen anzuzeigen, weswegen die Hinterlegung entsprechender IPTC-Metadaten ein Muss für deine Bilder-SEO ist.
  2. Darüber hinaus zieht Google bei Suchanfragen mit lokalem Bezug die Einblendung lokal relevanter Bilder vor, sodass du in den EXIF-Daten über den Ort der Bildaufnahme informieren solltest. Nutze zur Local SEO die Geo-Koordinaten, beschreibe die Bilder treffend, nutze passende Keywords und nenne den Namen des Autors; wenn der Autor etwa ein lokal ansässiges Unternehmen ist, profitiert Local SEO davon ebenfalls.

Über weitere Gründe für die Nutzung von Bild-Metadaten zur Suchmaschinenoptimierung kann spekuliert werden. So könnten Bilder, die in den EXIF-Daten ein möglichst aktuelles Aufnahmedatum aufweisen, älteren Bildern vorgezogen werden, da Google die Aktualität von Web-Inhalten generell als Ranking-Kriterium heranzieht.

Des Weiteren ist das Löschen von EXIF-Daten bei KI-generierten Bildern und bei Stock-Fotos sinnvoll, denn diese Bilder enthalten Hinweise auf ihren Ursprung – einen Ursprung, der für SEO potenziell nachteilig ist, denn Google zieht KI-generierten Bildern und Stock-Fotos einzigartige und individuelle Bilder vor. Lösche daher die EXIF-Daten zum Ursprung und verrate Google nicht, dass du KI-generierte Bilder oder Stock-Fotos verwendest.

Zwischenfazit

Trotz einiger Unklarheit über den Einfluss von EXIF-Daten auf SEO gilt: Die Indizien und unsere beruflichen Erfahrungen deuten darauf hin, dass die Metainformationen in Bildern von Google und anderen Suchmaschinen bereits jetzt als Ranking-Faktoren herangezogen werden.

Hierbei haben die folgenden Metadaten den größten Einfluss aufs Ranking:

  • Keywords zur inhaltlichen Beschreibung von Bildern
  • Informationen zum Urheberrecht
  • Name des Unternehmens als Autor (für die Local SEO wichtig)
  • Ort der Aufnahme (besonders wichtig für die Local SEO)
  • Aufnahmedatum

EXIF hat Einfluss auf die Bildgröße

Nicht zu vernachlässigen ist der Einfluss von Metainformationen auf die Speichergröße von Bildern und Webseiten. In einer Studie von Dexecure wurde deutlich, dass eine technisch defizitäre Einbindung von Metadaten die Dateigröße von Bildern erheblich steigert. Daher ist bei der Nutzung von EXIF-Daten ebenso wie bei der Verwendung anderer Metadaten auf die professionelle Einbindung der Daten zu achten.

Wie lassen sich EXIF-Daten auslesen, verändern und löschen?

EXIF-Daten lassen sich im Browser, durch Software und über das Betriebssystem auslesen. Wenn du über das Betriebssystem EXIF-Daten auslesen möchtest, gehst du wie folgt vor.

  • EXIF-Daten auslesen, bei Windows 10: Rechtsklick auf die Bilddatei. Dann Linksklick auf „Eigenschaften“ und schließlich ein weiterer Linksklick auf „Details“.
  • EXIF-Daten auslesen, auf Mac: Rechtsklick auf die Bilddatei. Nachfolgend Linksklick auf „Informationen“ und schließlich ein weiterer Linksklick auf „Weitere Informationen“.

Das Auslesen von EXIF-Daten bei Windows 10 und älteren Windows-Versionen bietet dir verhältnismäßig wenige Informationen. Um alle Metadaten eines Bildes auszulesen, nutzt du am besten den Browser oder spezielle Software. Auf diese beiden Methoden zum Auslesen von EXIF-Daten gehen wir im Folgenden näher ein. 

Zunächst sei noch auf das Auslesen von EXIF-Daten auf dem Mac eingegangen: Hier profitierst du davon, dass Apple seine Fotos-App mit einem EXIF-Reader ausgestattet hat. Bei sämtlichen neueren Apple-Geräten, die Bilder speichern, kannst du somit ohne zusätzliche Software unter „Weitere Informationen“ die EXIF-Daten auslesen.

EXIF-Daten im Browser auslesen

Du liest EXIF-Daten im Browser mithilfe von Add-ons aus. Add-ons sind Hilfsprogramme, die Anwendungsprogramme erweitern; in diesem Fall erweitern sie den Browser um das Feature, EXIF-Daten auslesen zu können.

Beispiele für Add-ons zum Auslesen von EXIF-Daten sind:

Vom Exif Viewer gibt es sowohl für Google Chrome als auch für Firefox kompatible Versionen. Exify wiederum ist ein Add-on speziell für Firefox, während FxIF auf die Nutzung in Chrome ausgelegt ist. Für den Internet Explorer gibt es kein zuverlässiges Add-on zum Auslesen von EXIF-Daten; bei einigen Explorer-Versionen funktioniert das Add-on Opanda IExif.

Die Add-ons findest du in den Menüs der jeweiligen Browser unter dem Menüpunkt „Add-on“. Um die EXIF-Daten auszulesen, brauchst du jedoch nicht ins Menü zu gehen. Stattdessen machst du einen Rechtsklick aufs Bild und öffnest die Bilddetails.

Nicht alle Bilder im Internet enthalten EXIF-Daten. Wundere dich daher nicht, wenn du bei der Nutzung der Browser-Erweiterungen manchmal keine Daten angezeigt bekommst. Außerdem wichtig: Vorschaubilder haben generell keine EXIF-Daten.

EXIF-Daten per Software auslesen

Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Lightroom und Adobe Photoshop, die Fotos-App von Apple und GIMP ermöglichen es dir, EXIF-Daten auszulesen. Wenn du deine Bilder bearbeitest, hast du mit deinem Bildbearbeitungsprogramm also bereits alles auf deinem Endgerät, was du zum Auslesen der EXIF-Daten benötigst.

Spezielle Software, die du zum Auslesen von EXIF-Daten nutzen kannst, sind die folgenden Tools:

Die folgenden Screenshots stammen aus der Software ExifTool und verschaffen einen Eindruck davon, wie die EXIF-Daten angezeigt werden.

Neben den kostenfreien Tools aus der Aufzählung existieren kostenpflichtige Tools zum Auslesen von EXIF-Daten. Eines dieser Tools ist Copytrans. Neben dem Auslesen von EXIF-Daten bietet Copytrans zudem Funktionen zur Übertragung von Bildern zwischen verschiedenen Endgeräten.

Wir empfehlen dir die Nutzung kostenloser Tools, um EXIF-Daten auszulesen. Falls du deine Bilder auch bearbeiten möchtest, wählst du am besten von vornherein ein umfangreiches Bildbearbeitungsprogramm wie Lightroom oder Photoshop von Adobe, denn dieses vereint diverse Werkzeuge zur Bildbearbeitung und Funktionen zum Auslesen von EXIF-Daten in einem.

Wenn du kein Programm herunterladen und auf deinem Endgerät installieren möchtest, kannst du EXIF-Daten online auslesen. Unter metadata2go lädst du das Bild hoch, dessen EXIF-Daten du wissen möchtest. Wir raten aus Gründen des Datenschutzes davon ab, EXIF-Daten online auslesen zu lassen.

Personen mit Programmierkenntnissen sind außerdem imstande, mit Python EXIF-Daten auszulesen. Dieser Vorgang ist jedoch äußerst komplex, weswegen wird in diesem Blogbeitrag nicht detailliert auf das Thema eingehen.

Wie können EXIF-Daten verändert werden?

EXIF-Daten können mit wenigen Klicks verändert werden. Mit Browser-Erweiterungen wie Exif Viewer und Exify lassen sich keine Änderungen an EXIF-Daten vornehmen, doch mit Bildbearbeitungsprogrammen und Software wie ExifTool oder Exifer ist dies in jedem Fall möglich. An den Stellen, an denen die einzelnen Metainformationen angezeigt werden, gibt es die Möglichkeit, die Daten abzuändern.

Falls du zur lokalen SEO nur daran interessiert bist, neue Geodaten hinzuzufügen, kannst du den Online-Dienst Geolmgr nutzen, um einen Standort deiner Wahl zu hinterlegen.

Das Löschen von EXIF-Daten kann sinnvoll sein, wenn Bilder zu viele private Informationen über dich, über den Ort der Aufnahme oder über deine speziellen Fotografie-Methoden verraten. Die Option zum Löschen der Daten befindet sich für gewöhnlich in der Nähe der Stelle, an der die EXIF-Daten geändert werden.

Vor dem Löschen der EXIF-Daten solltest du Sicherheitskopien deiner Bilder mit den Metadaten erstellen, denn wenn EXIF-Daten einmal gelöscht sind, erhältst du sie nie wieder zurück. Denke außerdem daran, die Bilder nach jeder Bearbeitung in einem Format abzuspeichern, das EXIF-Daten unterstützt.

Welche SEO-Tools helfen dir im Umgang mit EXIF-Daten?

Auf unserer Website haben wir ein eigenes EXIF-WordPress-Tool veröffentlicht. Mithilfe dieses Tools kannst du einzelne oder alle Bilder auf deiner Website mit Blick auf die EXIF-Daten, Autor*in, Beschreibung, Keywords und Geo-Koordinaten individuell bearbeiten. Hier geht’s zum Download und weiteren Infos.

Nutze neben unserem WordPress-Tool auch die klassischen SEO-Tools (z. B. SistrixSeobilityRyte), die dir unter anderem bei der Auswertung fehlender Bilddaten (z. B. Alt-Tags) und bei der Analyse von Keyword-Strategien für deine Bilder-SEO helfen. So hast du die wichtigsten Aspekte der Bilder-SEO stets im Blick und kannst jederzeit Optimierungen vornehmen.

Fazit

EXIF- und IPTC-Daten könnten in der Bilder-SEO in einigen Jahren einen hohen Stellenwert haben. Wahrscheinlich sind EXIF-Daten wie das Aufnahmedatum und der Aufnahmeort bereits jetzt für die Local SEO relevant.

Zum Auslesen von EXIF-Daten gibt es Add-ons für den Browser, Software zum Download und Online-Dienste. Bis auf die Add-ons für den Browser lassen sich die EXIF-Daten mit den in diesem Beitrag vorgestellten Tools nicht nur auslesen, sondern auch bearbeiten und löschen, um durch die Änderungen an den EXIF-Daten die SEO positiv zu beeinflussen.

Joel Burghardt
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Joel Burghardt

Joel Burghardt ist langjähriger SEO-Experte mit Schwerpunkt im technischen SEO sowie Geschäftsführer von Lightweb Media. Lightweb Media unterstützt Unternehmen jeder Größe bei der Steigerung ihrer Sichtbarkeit, unter anderem mithilfe von SEO Audits. Da viele WordPress-Themes und Plugins nicht den Standards entsprachen, entwickelten sie diese individuell für sich und ihre Kund*innen. Was Joel motiviert, sind die skalierbaren, automatisierten und planbaren Prozesse im SEO, um selbst Underdogs zum Erfolg zu verhelfen.

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