Was ist Third-Party-Logistics? Alles, was du über die Auslagerung von Logistik wissen musst
In diesem Artikel erfährst du, wie Third-Party-Logistics (3PL) funktioniert, welche Vor- und Nachteile es bietet und warum es für viele Unternehmen der Schlüssel zur Effizienz ist
- Das Wichtigste in Kürze
- Einleitung: Logistik in der modernen Welt
- Third-Party-Logistics (3PL) - Definition
- Welche Aufgaben übernehmen Third-Party-Logistics-Anbieter?
- Unterschiedliche Logistikdienstleister: 1PL bis 5PL
- Warum setzen Unternehmen auf Third-Party-Logistics?
- Warum sich Unternehmen für den 3PL-Weg entscheiden, fragst du dich jetzt sicherlich.
- Vor- und Nachteile von Third-Party-Logistics
- Praxisbeispiel: Wie funktioniert 3PL?
- Bekannte Third-Party-Logistics-Anbieter
- Fazit: Third-Party-Logistics – Was das für dich bedeuten kann?
Das Wichtigste in Kürze
- Third-Party-Logistics (3PL): Auslagerung von Logistikprozessen an spezialisierte Dienstleister.
- Vorteile: Kostenersparnis, externe Expertise, Flexibilität.
- Nachteile: Abhängigkeit, Kontrollverlust.
- Beispiele: Lagerung, Transport, Verpackung und Retourenmanagement.
- Bedeutung: 3PL ermöglicht Unternehmen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, während man die Logistik an spezialisierte Dienstleister abgibt.
Einleitung: Logistik in der modernen Welt
Logistik ist wie ein unsichtbarer Motor, der die Wirtschaft antreibt. Jeden Tag wird dafür gesorgt, dass Waren pünktlich in der richtigen Menge und Qualität ankommen. Besonders in Krisenzeiten, wie während der Corona-Pandemie, wurde klar, wie wichtig eine funktionierende Logistik ist. Unsere Bestellungen werden sicher und effizient von A nach B verbracht.
Doch mit wachsenden Anforderungen wie in der E-Commerce-Logistik mit Same-Day-Delivery und globalen Lieferketten wird Logistik immer schwieriger. Hinter jedem Klick auf den Bestell-Button stecken komplexe Abläufe. Viele Unternehmen fragen sich daher: Sollten wir diese Prozesse selbst managen oder lieber Profis damit beauftragen?
Hier kommt Third Party Logistics (3PL) ins Spiel. Dienstleister in diesem Bereich übernehmen Aufgaben wie Lagerung, Versand und Lieferung. Das komplette Fulfillment. So können sich Unternehmen voll auf ihre Produkte und Kund*innen konzentrieren.
Third-Party-Logistics (3PL) - Definition
Third-Party-Logistics (3PL) bedeutet, dass ein externes Unternehmen deine Logistik übernimmt. Stell dir vor, du betreibst einen Online-Shop, der T-Shirts verkauft. Deine Hauptaufgabe ist es, T-Shirts zu produzieren und zu vermarkten. Aber wie kommen die Produkte nach dem Verkauf zu deiner Zielgruppe?
Die Antwort: 3PL. Du musst dich nicht selbst um Lagerung, Verpackung und Versand kümmern. Stattdessen übernimmt das ein Dienstleister, der genau darauf spezialisiert ist. Das spart dir Zeit und Mühe, damit du dich auf dein Geschäft konzentrieren kannst.
Logistik ist ein komplexes Feld mit vielen Spezialisierungen. Manche Dienstleister lagern nur Produkte, andere übernehmen den Versand, und einige bieten sogar alles aus einer Hand. Die Zusammenarbeit wird individuell an deine Bedürfnisse angepasst.
Fast jeder Online-Shop, den du kennst, nutzt 3PL. Social-Media-Influencer*innen, die nebenbei Merchandise verkaufen, sind ein gutes Beispiel. Sie erstellen Inhalte, während ein 3PL-Dienstleister ihre Logistik übernimmt. Das Unternehmen lagert den Merchandise, verpackt sie und liefert an die Zielgruppe – schnell und zuverlässig. Die Beispiel Influencer*innen kümmern sich weiterhin um ihre Contenterstellung und den zugehörigen Online-Shop. Nebenbei natürlich um Ihre vertragliche Beziehung mit Ihrem Logistikdienstleister. So funktioniert moderne Logistik.
Welche Aufgaben übernehmen Third-Party-Logistics-Anbieter?
3PL-Dienstleister bieten eine breite Palette an Services. Hier sind einige der wichtigsten:
- Lagerung: Verwaltung von Lagerbeständen, Überwachung von FIFO/FEFO-Prinzipien (First In, First Out).
- Transport: Organisation von Straßentransporten, Luftfracht und Seefracht.
- Retourenmanagement: Effiziente Abwicklung von Rücksendungen.
- Zollabfertigung: Unterstützung bei internationalen Lieferungen, inklusive Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
- Value-Added-Services: Veredelung von Produkten, wie z.B. das Hinzufügen von Etiketten oder das Verpacken für spezielle Kampagnen.
Unterschiedliche Logistikdienstleister: 1PL bis 5PL
Logistikdienstleister helfen Unternehmen, ihre Waren effizient zu lagern, zu transportieren und an Kunden zu liefern. Das haben wir inzwischen schon festgestellt. Neben Transport und Lagerung bieten sie oft zusätzliche Services wie Verpacken, Etikettieren oder Produktveredelung an, um den Produkten vor der Lieferung noch mehr Wert zu geben und dir als Kunde des Dienstleisters einen besseren Service zu bieten.
Logistikdienstleister sind für große Unternehmen in vielen Fällen sogar strategisch wichtig. Ihre Systeme sind oft direkt mit denen der Unternehmen verknüpft, damit alles reibungslos läuft. Auch darüber optimieren weltweit agierende Organisationen ihre Supply Chains.
Ein Logistikdienstleister kann aber auch kleineren Unternehmen helfen, sich über spezialisierte Logistikservices von der Konkurrenz abzuheben.
Die Modelle von 1PL bis 5PL zeigen, wie unterschiedlich Logistik gestaltet werden kann:
- 1PL (First-Party-Logistics):
Das Unternehmen managt seine gesamte Logistik selbst. Es besitzt eigene Lagerhäuser und Fahrzeuge. - 2PL (Second-Party-Logistics):
Bestimmte Aufgaben, wie der Transport, werden an externe Anbieter ausgelagert. Diese Anbieter besitzen oft ihre eigenen Transportmittel. - 3PL (Third-Party-Logistics):
Zusätzlich zur Lagerung und zum Transport bieten diese Anbieter weitere Services wie Verpackung, Retourenmanagement oder auch die Zollabfertigung in Ländern wie der Schweiz an. Die Firma exporto oder Seven Senders sind spannende Lösungsanbieter speziell in diesem Bereich. - 4PL (Fourth-Party-Logistics):
Ein 4PL-Logistikanbieter übernimmt die komplette Steuerung der Lieferkette seines Kunden und koordiniert verschiedene 3PL-Anbieter. Er fungiert als eine Art Puppenspieler mit Überblick über die gesamten Abläufe. Je nach Bedarf setzt er die passenden Dienstleister ein. Das bietet er seinen Kunden als Service. - 5PL (Fifth-Party-Logistics):
Hier liegt der Fokus auf Technologie und der Integration mehrerer Lieferketten, um Effizienz und Innovation zu steigern.
Jedes Modell bietet Unternehmen verschiedene Möglichkeiten, ihre Logistik zu organisieren und effizienter zu gestalten. In deiner Situation wichtig: Nehme dir genügend Zeit, deine eigene Situation zu bewerten. Je nach Komplexität deiner Herausforderungen können durchaus unterschiedliche Logistiklösungen für dich infrage kommen, damit einhergehend auch unterschiedliche Dienstleister. Für dein Unternehmen und dein Kundenerlebnis eine wichtige Entscheidung, in die du alle Faktoren mit einbeziehen solltest.
Warum setzen Unternehmen auf Third-Party-Logistics?
Für Unternehmen, die über ihre physischen Produkte Umsatz generieren, kann Logistik zur großen Herausforderung werden. Lagerplätze sind teuer, und der Betrieb erfordert Fachwissen – besonders bei großen Warenmengen. Selbst wenn das Verpacken der Produkte gut organisiert ist, bleibt vielleicht die Lieferung ein Problem. Technologie kann hier diese Situation gut beleuchten. Mit Logistics Intelligence-Lösungen kannst du dir zum Start einen guten Überblick verschaffen. Welcher Bereich bereitet mir tatsächlich Schwierigkeiten? Wo liegt wirklich Optimierungspotenzial?
Wenn man genaue Anforderungen hat, kommt in vielen Fällen Third Party Logistics ins Spiel. Wem will man es auch verdenken. Die eigene Logistik inhouse zu perfektionieren, kann sehr viel Sinn machen. Du hast den Prozess selber in der Hand. Alles lässt sich nach den individuellen Gegebenheiten deines Unternehmens ausgestalten. Dieser Prozess mit dem Ziel einer perfekt angepassten Logistik kann aber auch sehr langwierig sein. Davon ausgegangen, dass du nicht als Logistiker geboren bist und dir diese Expertise aneignen musst, wirst du zudem Fehler machen. Du musst zusätzliche Kosten einplanen. Ein langes für und wider.
Warum sich Unternehmen für den 3PL-Weg entscheiden, fragst du dich jetzt sicherlich.
Hier entscheidende Punkte:
- Kostenersparnis:
Eigene Lagerhäuser und Transportmittel sind teuer. Durch die Auslagerung spart das Unternehmen Investitions- und Betriebskosten. - Flexibilität:
Ein 3PL-Anbieter kann schnell auf saisonale Schwankungen reagieren – perfekt für Unternehmen mit wechselnden Anforderungen. Zudem kannst du als Unternehmen mit einem Logistikdienstleister deine eigenen Standortnachteile ausgleichen. Oft liegen ihre Standorte an Verkehrsknotenpunkten. Je nach Markt, den du bedienst, kann auch das ein wichtiges Entscheidungskriterium werden. - Expertise:
3PL-Anbieter verfügen über jahrelange Erfahrung und kennen die Feinheiten der Logistik. Darüber wählen Sie z.B. auch Ihre Standorte. Genauso haben sie ein Netzwerk an Transporteuren oder Unternehmen, die zusätzliche Dienstleistungen anbieten, über die du auch deine Abläufe upgraden kannst. All das musst du dir sonst selber erarbeiten. - Fokus auf das Kerngeschäft:
Deine Unternehmung kann ihre Ressourcen auf Produktentwicklung und Marketing konzentrieren, während die Logistik zwar einen Kostenpunkt in deinem Budget darstellt, aber dein Zeitaufwand für einen reibungslosen Logistikprozess auf ein Minimum zurückgefahren wird.
Mit 3PL können Unternehmen ihre Logistik effizient und kostensparend gestalten – und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Big Win für diejenigen, die keinen hoch individualisierten Logistik-Ansatz verfolgen müssen, um direkt einen perfektionierten Logistik-Apparat effektiv zu nutzen.
Vor- und Nachteile von Third-Party-Logistics
Natürlich sollte jeder Fall individuell betrachtet werden. Einige der Vorteile und Nachteile in der Zusammenarbeit mit einem Logistikdienstleister:
Vorteile:
- Skalierbarkeit: 3PL kann sich an das Wachstum des Unternehmens anpassen. Selbst bei großem Wachstum kann man im Vergleich schnell auf neue oder weitere Dienstleister zurückgreifen.
- Zugang zu Technologie: Viele Anbieter nutzen moderne Tools wie Tracking-Systeme (z.B. Shippeo), um Transparenz zu schaffen.
- Schnelligkeit: Durch optimierte Prozesse gelangen Produkte schneller zum Kunden. Dein Kunde freut sich, empfiehlt dich weiter oder bestellt sogar noch mehr, aber ich schweife ab.
Nachteile:
- Abhängigkeit: Unternehmen geben einen wichtigen Teil ihrer Wertschöpfungskette aus der Hand. Wie schon angesprochen, kann deine eigenentwickelte Logistik je nach deinen Möglichkeiten auch zu einem Wettbewerbsvorteil werden.
- Weniger Kontrolle: Die Qualität der Logistik hängt stark vom Anbieter ab. Viele Dienstleister garantieren allerdings ein gewisses Servicelevel.
- Kostenvariabilität: Die Gebühren können je nach Anbieter und Service stark schwanken.
Praxisbeispiel: Wie funktioniert 3PL?
Ein mittelständischer Online-Händler nutzt einen 3PL-Anbieter, um die Logistik auszulagern. Der Anbieter betreibt ein großes Lagerhaus in einer strategisch günstigen Lage. Sobald eine Bestellung eingeht, wird das Produkt automatisch verpackt, etikettiert und auf den Weg gebracht.
Dank der Zusammenarbeit kann der Händler:
- Seine Lieferzeiten halbieren.
- Sich auf Marketing und Produktentwicklung konzentrieren.
- Ohne große Investitionen wachsen. Super, um schnell ein performantes Unternehmen aufzubauen.
Bekannte Third-Party-Logistics-Anbieter
Einige der größten Namen in der Branche sind:
- DHL Supply Chain: Globaler Marktführer für Kontraktlogistik.
- Kühne & Nagel: Spezialisiert auf Transport- und Lagerlösungen.
- DB Schenker: Umfassende Dienstleistungen in der Logistik.
- Fiege Logistik: Immer noch ein deutsches Inhabergeführtes Unternehmen in Familienbesitz
Bei beinahe allen dieser Dienstleister ist dir mit Sicherheit auch schon der ein oder andere LKW auf der Autobahn begegnet. Alle Unternehmen bieten ein umfassendes Dienstleistungsportfolio an.
Fazit: Third-Party-Logistics – Was das für dich bedeuten kann?
3PL ist eine intelligente Lösung für Unternehmen, die ihre Logistik effizienter gestalten wollen. Es bietet Flexibilität, Expertise und Kostenersparnis, birgt jedoch auch Herausforderungen wie Kontrollverlust. Die Wahl des richtigen Anbieters ist entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Zum Glück ist man bei seiner Wahl und in der Entscheidung sehr flexibel.