Alles, was du zum Cookie Consent wissen musst

Nils Knäpper 13.4.2023

Keks gefällig? Hier erfährst du, wie du die Einwilligung zur Datenverarbeitung richtig umsetzt!

Wahrscheinlich hast du das schon dutzende Male erlebt: Du besuchst eine Website und keine 2 Sekunden später ploppt ein Fenster auf, dass dich nach deiner Zustimmung zur Verwendung von Cookies fragt. Während das als User*in bisweilen lästig erscheint, ist der sogenannte Cookie Consent für Website-Betreiber*innen eine rechtlich bindende Angelegenheit, die man gewissenhaft erledigen sollte. In diesem Artikel geben wir dir deshalb eine Übersicht darüber, was du alles bei der Cookie-Zustimmung beachten musst.

Berücksichtige dabei, dass dieser Artikel keine Rechtsberatung darstellt, sondern als thematische Übersicht dient. Wenn du dich rechtlich 100 % absichern willst, wende dich im Zweifelsfall an Jurist*innen.   

Was ist der Cookie Consent und warum ist er wichtig?

Cookie Consent bezieht sich auf die Zustimmung, die deine Nutzer*innen geben müssen, bevor Cookies auf den von ihnen genutzten Geräten platziert werden dürfen. Technisch gesehen sind Cookies kleine Textdateien, die von Websites gespeichert werden, um Informationen über die Nutzer-Interaktionen mit deiner Seite zu sammeln. Diese Informationen können für verschiedene Zwecke verwendet werden, wie zum Beispiel zur Personalisierung von Inhalten, zur Verbesserung der Benutzererfahrung oder zur Analyse des Nutzerverhaltens.

Die Bedeutung und Relevanz des Cookie Consents für dich als Webmaster darf nicht unterschätzt werden. Es ist wichtig, dass du die Zustimmung deiner Nutzer*innen zur Verwendung von Cookies einholst, um den Datenschutz und die Einhaltung der DSGVO und ePrivacy-Verordnung zu gewährleisten. Verstöße gegen diese Vorschriften können zu hohen Bußgeldern führen.

Für deine Nutzer*innen wiederum ist es wichtig zu wissen, welche Cookies auf ihren Geräten platziert werden und zu welchem Zweck. Der Cookie Consent gibt ihnen die Kontrolle darüber, welche Daten von ihnen gesammelt werden und wie sie verwendet werden. Es ist ein wichtiger Schutzmechanismus, um ihre Privatsphäre zu wahren und ihre Daten vor Missbrauch zu schützen.

Arten von Cookies

Es gibt verschiedene Arten von Cookies, die sich in ihrer Funktionsweise und ihrem Zweck unterscheiden: 

First Party Cookies

Die erste Art von Cookies sind die sogenannten First Party Cookies. Diese werden von deiner Website selbst platziert und dienen dazu, Informationen über den Nutzer*innen und seine Interaktionen mit der Website zu sammeln. Diese Cookies werden oft verwendet, um die Benutzererfahrung zu verbessern, indem sie beispielsweise Einstellungen und Präferenzen speichern oder die Nutzer*innen bei einem erneuten Besuch der Website automatisch wiedererkennen.

Third Party Cookies

Es gibt darüber hinaus aber auch noch die Third Party Cookies. Diese werden von Werbetreibenden genutzt, um mit Werbeschaltungen auf deiner Website Daten zu sammeln. Third Party Cookies werden oft von Werbenetzwerken oder Analyse-Tools verwendet, um das Nutzerverhalten über mehrere Websites hinweg zu verfolgen und personalisierte Werbung zu schalten. Der Unterschied zwischen First Party und Third Party Cookies liegt also vor allem darin, wer die Cookies platziert und zu welchem Zweck sie verwendet werden. 

Es ist wichtig zu beachten, dass Third Party Cookies oft als Datenschutzrisiko angesehen werden, da sie es Werbenetzwerken und Analyse-Tools ermöglichen, das Nutzerverhalten über mehrere Websites hinweg zu verfolgen. Aus diesem Grund haben viele Browser standardmäßig Third Party Cookies deaktiviert oder bieten die Möglichkeit, sie zu blockieren.

Wann du einen Cookie Consent einbauen musst

Grundsätzlich muss der Cookie Consent immer dann vorhanden sein, wenn eine Website Cookies verwendet. Die DSGVO und die ePrivacy-Verordnung schreiben vor, dass Nutzer*innen über die Verwendung von Cookies informiert werden müssen und ihre Zustimmung dazu geben müssen. Dies gilt für alle Arten von Cookies, einschließlich First Party und Third Party Cookies.

In der Praxis gibt es jedoch unterschiedliche Ansichten darüber, wie der Cookie Consent umgesetzt werden sollte. Einige Website-Betreiber*innen entscheiden sich für ein Banner oder Pop-up, das beim Besuch der Website angezeigt wird und die Nutzer*innen auffordert, ihre Zustimmung zur Verwendung von Cookies zu geben. Andere Website-Betreiber*innen bevorzugen eine weniger aufdringliche Methode, wie z.B. ein Cookie-Banner am unteren Rand der Website oder eine Cookie-Erklärung auf einer separaten Seite.

Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen die Einwilligung als Banner oder Pop-up vorhanden sein muss. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Website Third Party Cookies verwendet, um personalisierte Werbung anzuzeigen.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Entscheidung, wann der Cookie Consent als Banner oder Pop-up vorhanden sein muss, ist die Benutzerfreundlichkeit. Ein aufdringlicher Cookie-Banner oder Pop-up kann die Benutzererfahrung beeinträchtigen und dazu führen, dass Nutzer die Website verlassen. Daher ist es wichtig, eine ausgewogene Lösung zu finden, die den Datenschutz gewährleistet, aber auch eine gute User Experience bietet.

Ausnahmen vom Cookie Consent

Wie immer im Leben gibt es auch Ausnahmen von der Regel. In den folgenden Fällen musst du keine Einwilligung deiner Nutzer*innen einholen, um deren Daten konform zu verarbeiten:

  • Die erhobenen Daten sind für die Erfüllung eines Vertrages oder von rechtlichen Pflichten notwendig.

  • Die Cookies sind für den einwandfreien technischen Betrieb der Website zwingend notwendig.

Rechtliche Grundlage des Cookie Consent

Die rechtliche Grundlage für den Cookie Consent in Deutschland ist in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und der ePrivacy-Verordnung festgelegt.

Die DSGVO ist eine EU-Verordnung, die am 25. Mai 2018 in Kraft getreten ist und den Datenschutz in der gesamten Europäischen Union reguliert hat. Ein wesentlicher Punkt dieser Verordnung schreibt vor, dass Nutzer*innen über die Verwendung von Cookies informiert werden müssen und ihre Zustimmung dazu geben müssen. Insbesondere ist dies in Artikel 6 der Datenschutz-Grundverordnung geregelt. Darin heißt es zur Datenverarbeitung unter anderem: 

Die Verarbeitung ist nur rechtmäßig, wenn mindestens eine der nachstehenden Bedingungen erfüllt ist:

  • Die betroffene Person hat ihre Einwilligung zu der Verarbeitung der sie betreffenden personenbezogenen Daten für einen oder mehrere bestimmte Zwecke gegeben;

  • Die Verarbeitung ist für die Erfüllung eines Vertrags, dessen Vertragspartei die betroffene Person ist, oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich, die auf Anfrage der betroffenen Person erfolgen;

  • Die Verarbeitung ist erforderlich, um lebenswichtige Interessen der betroffenen Person oder einer anderen natürlichen Person zu schützen;

Eine weitere zentrale Verordnung ist die sogenannte ePrivacy-Verordnung. Dies ist eine EU-Verordnung, die sich speziell mit dem Datenschutz im Bereich der elektronischen Kommunikation befasst. Die ePrivacy-Verordnung soll die DSGVO und legt spezifische Anforderungen für den Datenschutz im Bereich der elektronischen Kommunikation fest, einschließlich der Verwendung von Cookies. Aktuell befindet sich diese Verordnung allerdings noch in der Entstehungsphase. Mit einem Inkrafttreten wird Mitte/Ende 2023 gerechnet. 

Für dich ist als Website-Betreiber*in ist es wichtig zu beachten, dass Verstöße gegen die DSGVO und die ePrivacy-Verordnung mit hohen Bußgeldern geahndet werden können. Die Höhe der Bußgelder hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Schwere des Verstoßes, der Anzahl der betroffenen Personen und dem Umsatz des Unternehmens.

Was muss ein Cookie Banner enthalten?

Ein Consent Banner sollte bestimmte Informationen enthalten, um deine Nutzer*innen über die Verwendung von Cookies zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, eine Einwilligung zu geben oder zu verweigern. Ein einfacher Hinweis, dass deine Website Cookies einsetzt, ist indes nicht mehr zulässig. Zumindest sollten folgende Elemente enthalten sein, um mit der DSGVO konform zu gehen:

  • Eine klare Überschrift, die darauf hinweist, dass Cookies verwendet werden.

  • Eine kurze Erläuterung, welche Cookies von deiner Website verwendet werden und wofür.

  • Eine Schaltfläche, mit der die Nutzer*innen die einzelnen Cookies (zum Beispiel für Performance und Tracking) jeweils ablehnen oder ihnen zustimmen können.

  • Ein Link zu deiner Datenschutzerklärung und/oder Nutzungsbedingung deiner Website. 

Es ist wichtig, dass das Consent Banner simpel gestaltet ist, um sicherzustellen, dass deine Nutzer*innen die Informationen leicht verstehen und ihre Zustimmung oder Ablehnung einfach ausdrücken können.  

5 Tools für den Cookie Consent

Du hast es inzwischen sicher gemerkt: Beim Thema Cookie Consent gibt es einiges zu beachten. Wenn du dir das Leben ein wenig leichter machen willst, wirf doch einfach einen Blick in unsere Kategorie für Consent Management Plattformen auf OMR Reviews. Dort findest du zahlreiche Tools und Softwares, mit denen du die Einwilligung deiner User*innen einfach und unkompliziert verwalten kannst. Fünf beliebte Anbieter haben wir dir hier schon einmal mitgebracht: 

Fazit

Der Cookie Consent ist ein wichtiges Thema für Website-Betreiber*innen. Die rechtlichen Grundlagen sind komplex und es gibt viele verschiedene Arten von Cookies, die verwendet werden können. Ein konform aufgesetztes Cookie Banner ist daher unverzichtbar, um den Nutzer*innen eine transparente Informationsgrundlage zu geben. Als Website-Betreiber*in solltest du das Thema sehr ernst nehmen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und das Vertrauen deiner User*innen zu gewinnen. Grundsätzlich gilt also: Sei ein verantwortungsbewusster Webmaster und handle im Interesse deiner Nutzer*innen!

Nils Knäpper
Autor*In
Nils Knäpper

Nils ist SEO-Texter bei OMR Reviews und darüber hinaus ein echter Content-Suchti. Egal, ob Grafik, Foto, Video oder Audio – wenn es um digitale Medien geht, ist Nils immer ganz vorne mit dabei. Vor seinem Wechsel zu OMR war er fast 5 Jahre lang als Content-Manager und -Creator in einem Immobilienunternehmen tätig und hat zudem eine klassische Ausbildung als Werbetexter.

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