Digge Zetterberg Odh im Gespräch über Brand Building, KI und Investitionen in deine Marke

Die folgenden zwei Sätze sind keine Aneinanderreihung von Buzzwords, sondern der komplette LinkedIn-Infotext der gebürtigen Schwedin Digge Zetterberg Odh. Schnörkellos und auf den Punkt verrät die Branding-Expertin ihre Wissensgebiete und ihren Werdegang. Dabei stecken eine faszinierende Vita und eine spannende Geschichte hinter dem Profil mit fast 3.500 Followern. 

Während mittlerweile 15 Jahren in der Werbebranche machte sich Digge einen Namen als Projektmanagerin, Head of Talent, Beirätin einer Medienschule oder COO. Zunächst arbeitete sie in einer Berliner PR-Agentur. Danach zog sie nach Stockholm und war für Unternehmen wie die Digitalagentur Making Waves oder das Netzwerk The North Alliance tätig. 2020 kam Digge schließlich zur Schweizer Firma Frontify. Nach zweifacher Beförderung ist sie derzeit zusammen mit CEO Roger Dudler und CCO Rebecca Rosborough als Director of Content & Communication am Erfolg des Branding-Tools beteiligt.

Frontify ist eine cloudbasierte Plattform, die vielseitig beim Markenaufbau und dessen nachfolgendem Management hilft: Von digitalen Assets und Design-Richtlinien bis zu kollaborativen Workflows – das Tool begleitet dich Schritt für Schritt auf der Brand Journey. Auch OMR bietet Frontify eine praktische Lösung fürs Brand Management.

Experteninterview: Digge Zetterberg Odh beantwortet vier Fragen für OMR Reviews

Welche großen Bedeutungen siehst du im Aufbau und in der Investition in Marken?

Der Aufbau und die Investition in Marken spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Erstens ermöglicht eine starke Marke die klare Identifikation und Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb. Sie schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei den Verbrauchern und steigert die Loyalität des Kunden. Dadurch hat eine starke Marke den Vorteil, dass die Bereitschaft der Verbraucher, auch in höherpreisige Produkte zu investieren, dementsprechend hoch ist. 

Investitionen in den Markenaufbau können langfristige Wettbewerbsvorteile schaffen, die weit über die unmittelbare Umsatzgenerierung hinausgehen. Dieser strategische Ansatz beeinflusst nicht nur die Kundenbindung positiv, sondern kann auch das Unternehmensimage stärken und die Basis für nachhaltiges Wachstum legen.

Warum genau ist Brand Building jetzt wichtiger denn je?

Zunächst einmal leben wir in Zeiten, in denen es fast alles schon gibt. Das bedeutet, dass Verbraucher mit einem überfüllten Markt und einer schier endlosen Anzahl von Optionen konfrontiert sind. Eine gut etablierte Marke ist essenziell, um in diesem Überangebot wahrgenommen zu werden und sich von der Konkurrenz abzuheben. 

Die Digitalisierung hat zudem dazu geführt, dass Marken über die unterschiedlichsten Touchpoints verfügbar sind. Die Erwartung der Verbraucher hat sich dadurch in den vergangenen Jahren gewandelt. Sie erwarten, dass die Marke für etwas steht und eine gewisse Botschaft nach außen trägt. Gepaart mit dem Fakt, dass durch globale Krisen und ganz aktuell auch durch die Inflation weniger Geld zur Verfügung steht, ist eine klare und konsistente Markenbotschaft entscheidend, um die emotionale Bindung der Verbraucher zu fördern. Schließlich ermöglicht eine starke Marke nicht nur die Differenzierung von Produkten oder Dienstleistungen, sondern auch von Werten, Innovationen und Kundenerlebnissen. 

Was sind deine persönlichen Tipps, wenn es um den Markenaufbau geht?

Zum Markenaufbau gehört die Markenidentität mit einer klaren Positionierung und den damit verbundenen Werten. Diese Identität muss in allen Aspekten der Kommunikation präsent sein und zieht sich durch alle Aktivitäten. Besonders wichtig ist dabei die Frage des „Warum“: Warum existiert die Marke? Welches Problem möchte sie lösen? Welchen Mehrwert bietet sie den Verbrauchern? Das richtige Storytelling und die Emotionen, die dadurch transportiert werden, sind die Grundlage jedes erfolgreichen Markenaufbaus. Und natürlich muss auch jeder Mitarbeitende im Unternehmen die Brand Guidelines richtig anwenden können. All diese Themen fallen unter Brand Management. Bei Frontify erleichtern wir diese Umsetzung, indem alles rund um die Marke in einem Tool verwaltet wird. Alle starken Marken wie Uber, Lufthansa, Bosch, Microsoft und Co. nutzen die Brand Management Software, um sicherzustellen, dass alle aktuellen Assets markenkonform verwendet werden.

Wie unterstützt Frontify Unternehmen beim Markenaufbau?

Wir sind die Marke für die Menschen hinter Marken. Die Mission von Frontify ist es, Marken auf ihrem Weg zu mehr Erfolg zu unterstützen und das Brand Building zu vereinfachen. Unsere zentrale Plattform ermöglicht es, Brand Guidelines, digitale Assets, Templates und Co. zu hinterlegen und Freigabeprozesse und Workflows zentral zu steuern und zu reporten. Dadurch ist jeder, der für die Marke arbeitet, ob Designer oder Marketeer, in der Lage, an der Markenbildung teilzuhaben.

Welche Rolle wird Brand Building in der Zukunft spielen? Wie bereitet ihr euch darauf vor?

Marken müssen sich immer wieder neu erfinden, um am Ball zu bleiben und das Profil für die relevanten Zielgruppen nachzuschärfen. Gleichzeitig bleiben die Werte einer Marke gleich. Marken haben also einen festen Kern, der sich nicht verändert, aber die Zielgruppen und Arten des Storytellings ändern sich und damit auch die Marketing- und Kommunikationsaktivitäten. Es gibt neue Trends, auf die man sich einstellen muss. Vor zehn Jahren war es Social Media, heute und in Zukunft sind es Trends wie Künstliche Intelligenz, Voice, Metaversum u. v. m. Dadurch ergeben sich neue Chancen für Marken. 

KI beispielsweise ermöglicht eine hochgradige Personalisierung von Inhalten und Interaktionen. Marken können durch den Einsatz von KI-Algorithmen personalisierte Angebote, Empfehlungen und Erlebnisse für jeden einzelnen Kunden schaffen, was zu einer stärkeren Bindung führen kann. Marken werden in der Lage sein, wesentlich effizienter hochwertige Inhalte zu produzieren, die zu ihren Markenbotschaften passen. 

Auch das Thema Automation wird im Markenaufbau eine wesentliche Rolle spielen. Hier sind wir in den letzten Jahren bereits die ersten Steps gegangen: Durch automatisierte Marketingkampagnen können Marken ihre Botschaften zur richtigen Zeit an die richtigen Zielgruppen senden. KI kann außerdem dazu beitragen, effektive Timing- und Targeting-Strategien zu entwickeln. Es sind also spannende Zeiten für Marketing Manager.

Bei Frontify werden wir auf einen Mix setzen. Wir sind sehr aktiv im Online Marketing und nutzen bereits Automatisierung in der Neukundengewinnung, um unseren bestehenden Kunden das beste Frontify-Erlebnis zu bieten. Dazu gehört auch die Integration von KI. Gleichzeitig sind für uns die Community und der persönliche Austausch mit unseren Kunden wichtig. Wir werden weiterhin eigene Kunden-Events wie Paradigms veranstalten, bei relevanten Konferenzen vor Ort sein und kreative, haptische Überraschungen streuen.

Vielen Dank von uns an dieser Stelle für das Interview, Digge Zetterberg Odh!

Wo gibt’s noch mehr Tipps für den Markenaufbau?

Zwar gibt das Interview mit Digge Zetterberg Odh bereits erste Infos darüber, welchen Stellenwert Branding im Marketing der digitalen Welt hat, allerdings gibt es noch so viel mehr zu sagen. Daher empfehlen wir den Report von Frontify, für den 450 Marketingverantwortliche an einer Umfrage des Tool-Anbieters teilgenommen haben. Erfahre darin mehr über die drei zentralen Learnings zum Thema Markenaufbau:

1. Investitionen in die Marke sind Investitionen in die Zukunft. 
2. Brand Building hängt von Resilienz ab. 
3. CMOs müssen den Markenaufbau richtig angehen.

Erfahre mehr per PDF-Download des Reportings

Beim Markenaufbau und Branding geht es also immer mehr um eine klare und stringente Botschaft an die Kund*innen. Und niemand scheint es besser verstanden zu haben als Digge Zetterberg Odh. Sogar in einem banalen Format wie der eigenen Bio auf Social Media stecken Storytelling und Brand Management – für die Marketingexpertin selbst und für sie als Botschafterin der Marke Frontify.