.htaccess-Datei erstellen: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hier erfahrt Ihr, was eine .htaccess-Datei ist und wie Ihr sie für Eure Website erstellt.
- Was ist ein .htaccess-Datei?
- Wie erstellt man eine .htaccess-Datei?
- 5 Tipps und Tricks zum Konfigurieren einer .htaccess-Datei
- .htacess-Datei: eine kleine Datei mit großer Wirkung
Damit Eure Website ordnungsgemäß funktioniert, benötigt sie mehrere wichtige Kerndateien. Eine davon ist die sogenannte .htaccess-Datei, wenn Euer Hoster den Apache-Webserver verwendet. Mit dieser Textdatei könnt Ihr eine Reihe von Funktionen auf Eurer Website anpassen, ohne den Server direkt zu konfigurieren. Aber was genau ist eine .htaccess-Datei? Wie wird sie erstellt? Und wie lässt sie sich modifizieren, um die Website zu optimieren? All diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel.
Was ist ein .htaccess-Datei?
Htaccess (Hypertext Access) ist eine Konfigurationsdatei, die von Apache-basierten Webservern verwendet wird. Sie konfiguriert Verzeichnisse (und deren Unterverzeichnisse) des Webservers, ohne dass die Hauptkonfigurationsdatei geändert werden muss.
Es gibt drei gängige Anwendungen für eine .htaccess-Datei:
- Mod_Rewrite: Mithilfe der .htaccess-Datei könnt Ihr festlegen, wie URLs und Seiten Eurer Websites für Besucher:innen angezeigt werden.
- Authentifizierung: Mit einer .htaccess-Datei könnt Ihr zudem ein kennwortgeschütztes Portal einrichten. Dieses fordert Besucher:innen auf, ein Passwort einzugeben, wenn sie auf bestimmte Bereiche einer Website zugreifen wollen.
- Benutzerdefinierte Fehlerseiten: Zusätzlich könnt Ihr eine .htaccess-Datei verwenden, um benutzerdefinierte Fehlerseiten für Eure Website zu erstellen. Einige Beispiele für diese Seiten sind:
- 400 Bad Request
- 401 Unauthorized
- 403 Forbidden
- 404 Not Found
- 500 Internal Error
Wie erstellt man eine .htaccess-Datei?
Eine .htaccess-Datei wird von den meisten Hosting-Anbietern automatisch erstellt. Ihr könnt diese einfache Textdatei aber auch mit einem beliebigen Texteditor erstellen und bearbeiten. Die Vorgehensweise hängt davon ab, welchen Zugriff Ihr auf den Webserver habt:
- Wenn Ihr über einen SSH- oder Telnet-Zugang verfügt, könnt Ihr eine .htaccess-Datei direkt auf dem Server selbst erstellen.
- Habt Ihr hingegen nur einen FTP-Zugang, müsst Ihr die Datei zunächst auf Eurem Computer mit einem Texteditor erstellen und sie dann auf Euren Server hochladen.
- Bei Websites, die mit WordPress betrieben werden, ist die .htaccess-Datei normalerweise bereits in der Installation enthalten. Ihr könnt sie einfach mittels Plugins anpassen, ohne die Codes in der Datei direkt zu bearbeiten. Wenn Ihr jedoch kein WordPress verwendet, ist ein .htaccess-Generator eine weitere Option. Er kann .htaccess-Dateien auf der Grundlage des Passworts und des Benutzernamens generieren, die Ihr dem Tool mitgeteilt habt.
Hinweis: Erstellt Ihr Eure .htaccess-Datei mit einem Texteditor, solltet Ihr auf die richtige Syntax achten. Ein einfacher Schreibfehler in einem Befehl kann dazu führen, dass Eure gesamte Website abstürzt.
5 Tipps und Tricks zum Konfigurieren einer .htaccess-Datei
Wie bereits erwähnt, bietet Euch eine .htaccess-Datei viele Möglichkeiten, Euren Server zu konfigurieren, ohne ihn direkt zu bearbeiten. Im Folgenden findet Ihr einige Tipps, mit denen Ihr die Datei modifizieren und ihr Potenzial voll ausschöpfen könnt:
1. Zugriffskontrollen mit der .htaccess-Datei definieren
Die .htaccess-Datei erlaubt Euch, bestimmte Bereiche Eurer Website mit einem Passwort zu schützen, wie zum Beispiel eine Anmeldeseite. Es reicht jedoch nicht aus, die .htaccess-Datei zu ändern, um einen Passwortschutz zu erstellen. Zusätzlich benötigt Ihr die .htpasswd-Datei, in der Ihr den Benutzernamen und das Passwort speichert.
Hier kommt ein Beispiel:
# .htpasswd-Datei für Benutzernamen und Passwörter
User1:adgfrzhDjGH
User2:bjljkhgFGTZ
User3:gzfzffhDSgh
User4:nsajddaLOPs
Tipp: Um den Prozess zu vereinfachen und sicherzustellen, dass alle Syntaxen richtig sind, könnt Ihr einen htpasswd-Generator verwenden, um die .htpasswd-Datei anzulegen.
Um die .htaccess-Datei zu konfigurieren, könnt Ihr diese Syntax verwenden:
AuthType Basic
AuthName "Passwortgeschützter Bereich"
AuthUserFile /PfadZurDatei/.htpasswd
Require user User1 User2 User3 User4
2. Benutzerdefinierte Fehlerseiten via .htaccess-Datei erstellen
Webserver zeigen die üblichen 404-Fehlerseiten an, wenn es beim Zugriff auf die Website ein Problem gibt. Dies kann Besucher:innen leicht abschrecken und vergraulen. Um dies zu verhindern, könnt Ihr mithilfe der .htaccess-Datei eigene Fehlerseiten erstellen oder alternative Inhalte anbieten.
Hier könnt Ihr die folgenden Einträge verwenden:
# Eigene Fehlermeldung lokaler Speicherort
ErrorDocument 404 /verzeichnispfad/404.html
3. Weiterleitungen mit .htaccess-Dateien erstellen
Weiterleitungen sind wahrscheinlich die wichtigste Anwendung von .htaccess-Dateien. Damit könnt Ihr beispielsweise:
- Eine ganze Website dauerhaft auf eine andere URL verweisen:
Code: Redirect 301 / http://beispiel.com/
- Eine komplette Website auf eine andere temporäre URL weiterleiten. Dies ist besonders nützlich für SEO, wenn Ihr eine temporäre Landingpage habt und plant, zu einem späteren Zeitpunkt wieder Eure eigentliche Landingpage zu verwenden:
Code: Redirect 302 / http://beispiel.com/
- Einzelne Dateien umleiten:
Code: Redirect /alte-seite.html neue-seite.html
- Eine Fehlermeldung auf die Startseite verweisen:
Code: ErrorDocument 404 http://beispiel.com/
4. PHP-Memory-Limit mit .htaccess erhöhen
Standardmäßig kann ein PHP-Skript bis zu 128 Megabyte Speicher zuweisen. Ihr könnt diese Begrenzung ändern, indem Ihr den Befehl für memory_limit in der .htaccess-Datei bearbeitet. Hier ist ein Beispiel:
Code: php_value memory_limit 256M
Hinweis: Unser obiges Syntaxbeispiel verwendet 256 Megabyte. Je nach Server und Speicherbedarf könnt Ihr auch andere Grenzwerte festlegen.
5. IP-Adressen für den Zugriff auf Eure Website durch .htaccess sperren
Die .htaccess-Datei ermöglicht es Euch zudem, Website-Besucher:innen über ihre IP-Adressen zu sperren. Dies ist sehr hilfreich, wenn die Website nur für Firmenmitarbeiter:innen bestimmt ist oder wenn Ihr Trolle daran hindern wollt, Eure Foren zu besuchen. Um IP-Adressen einzuschränken, verwendet Ihr unsere Syntaxbeispiele unten:
- Eine bestimmte IP-Adresse sperren:
Code: Deny from 123.123.123.123
Tauscht einfach die IP-Adresse aus dem Beispiel mit derjenigen aus, die ihr blockieren wollt. Dann fügt Ihr diesen Befehl in die .htaccess-Datei Eurer Website ein.
- Mehrere IP-Adressen blockieren
Code: Deny from 111.111.111.111 222.222.222.222 333.333.333.333
Bei diesem Vorgang werden die drei angegebenen IPs gesperrt: 111.111.111.111, 222.222.222.222 und 333.333.333.333. Wie im ersten Beispiel müsst Ihr die IPs so bearbeiten, dass sie mit denen übereinstimmen, die Ihr blockieren wollt. Danach fügt Ihr die Syntax in Eure .htaccess-Datei ein.
.htacess-Datei: eine kleine Datei mit großer Wirkung
Die .htaccess-Datei mag vielleicht wie eine einfache Textdatei aussehen. Ihre Vielseitigkeit und die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten machen sie jedoch zu einem leistungsstarken Instrument für die Konfiguration von Webservern.
Um möglichen Problemen vorzubeugen, solltet Ihr immer ein Backup der Datei anfertigen, bevor Ihr sie modifiziert. Achtet außerdem darauf, dass Euch bei Euren Befehlen keine Tippfehler unterlaufen. Denkt daran, dass bereits ein einziger Fehler Eurer Website erheblichen Schaden zufügen kann. Dies ist einer der Gründe, warum .htaccess-Dateien in der Regel versteckt sind und weshalb eine Warnmeldung erscheint, wenn Ihr versucht, sie zu bearbeiten. Es ist daher sehr wichtig, dass die .htaccess-Datei nur von Personen bearbeitet oder erstellt wird, die sich mit der Serverkonfiguration auskennen.
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