Remarketing: Wie du durch gezielte Werbung verlorene Kund*innen zurückgewinnst

In diesem Artikel erfährst du, wie du mit gezielten Anzeigen User erneut ansprichst, um Konversionsraten zu steigern und verlorene Kundschaft zurückzugewinnen

Inhalt
  1. Was ist Remarketing? – Definition und Grundlagen
  2. Wie funktioniert Remarketing? – Ein Überblick über den Prozess
  3. Remarketing-Strategien – So setzt du Remarketing erfolgreich ein
  4. Die Vorteile von Remarketing – Warum es sich lohnt
  5. Best Practices für erfolgreiches Remarketing – Deine Erfolgsformel
  6. Herausforderungen und Risiken im Remarketing – Worauf du achten musst
  7. Fazit: Remarketing als Schlüssel zu erfolgreichem Marketing
  8. FAQs: Wichtige Fragen und Antworten zu Remarketing

Stell dir vor, du betreibst einen erfolgreichen Online-Shop für hochwertige Outdoor-Ausrüstung. Ein User durchstöbert deine Website, klickt sich durch die verschiedenen Kategorien, legt sogar einen teuren Rucksack in den Warenkorb – und dann passiert das, was viele Online-Stores fürchten: Der*die Kund*in verlässt die Seite, ohne den Kauf abzuschließen.

Du fragst dich, was du hättest anders machen können. War der Preis zu hoch? Hat der*die Kund*in plötzlich das Interesse verloren? Die gute Nachricht ist: Der*diese potenzielle Kund*in ist nicht verloren – noch nicht. Hier kommt Remarketing ins Spiel, eine der mächtigsten Methoden im digitalen Marketing. Doch was genau ist Remarketing und wie kannst du es für dein Business nutzen? Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen.

Was ist Remarketing? – Definition und Grundlagen

Im Kern bedeutet Remarketing, dass du gezielt Werbung an Personen ausspielst, die dein Unternehmen bereits kennen, aber bisher keine Konversion (z. B. einen Kauf) abgeschlossen haben. Die Strategie verwendet personalisierte Anzeigen, die auf das spezifische Verhalten der Nutzer*innen abgestimmt sind, z. B. das Ansehen eines Produkts oder das Hinzufügen eines Artikels zum Warenkorb, ohne dass ein Kauf abgeschlossen wurde. Ziel des Remarketings ist es, das Interesse potenzieller Kundschaft durch maßgeschneiderte Werbung auf Suchmaschinenplattformen oder Social Media erneut zu wecken und sie zur finalen Konversion zu bewegen.

Unterschiede: Remarketing vs. Retargeting

Obwohl Remarketing und Retargeting oft synonym verwendet werden, gibt es feine Unterschiede:

  • Remarketing bezieht sich typischerweise auf die erneute Ansprache über E-Mail-Marketing oder personalisierte Werbung, nachdem eine direkte Interaktion wie ein Website-Besuch oder ein Kaufversuch stattgefunden hat. Hierbei liegt der Fokus darauf, spezifische Nutzergruppen zu erreichen, die bereits tiefer in den Sales Funnel eingedrungen sind.
  • Retargeting hingegen konzentriert sich hauptsächlich auf die Anzeige von Werbeanzeigen für Nutzer*innen, die deine Website besucht haben, ohne eine spezifische Aktion abzuschließen. Diese Methode verwendet oft Cookies, um Besucher*innen auf anderen Websites oder Plattformen wiederzufinden und ihnen Anzeigen zu zeigen, die sie zurück auf deine Seite führen sollen. Retargeting ist oft breiter angelegt und zielt darauf ab, ein breiteres Publikum erneut anzusprechen.

Wie funktioniert Remarketing? – Ein Überblick über den Prozess

Um Remarketing erfolgreich zu betreiben, stehen dir verschiedene Tools zur Verfügung, die speziell darauf ausgelegt sind, potenzielle Kund*innen, die deine Website bereits besucht haben, gezielt erneut anzusprechen. Zu den bekanntesten und effektivsten Tools gehören Google Ads, Meta Ads und LinkedIn Ads. Auch AdRoll wird häufig verwendet, um vielseitige Remarketing-Kampagnen zu erstellen. Zusätzlich kann HubSpot Marketing Hub als unterstützendes Tool eingesetzt werden, um nach einem Double Opt-In gezielt per E-Mail nachzufassen und Kund*innen erneut anzusprechen. In Ergänzung zu Tools wie Google Ads du eine Website-Personalisierungssoftware einsetzen, um die Effizienz von Remarketing-Strategien zu steigern. Hier findest du einen Vergleich verschiedener Anbieter*innen.

Der Remarketing-Prozess beginnt jedoch immer mit der Implementierung eines Tracking-Pixels oder Tags (oft auch als Remarketing-Tag bezeichnet) auf deiner Website. Dieses kleine Code-Snippet sammelt Daten über die Interaktionen der Besucher*innen auf deiner Seite. So wird erfasst, welche Seiten sie besucht, welche Produkte sie angesehen oder in den Warenkorb gelegt haben. Die gesammelten Daten dienen dann als Grundlage für die Erstellung von Remarketing-Listen, die die User in verschiedene Segmente einteilen – zum Beispiel nach Warenkorbabbrecherinnen oder Nutzer*innen, die bestimmte Produktseiten angesehen haben.

Nachdem die Listen erstellt wurden, beginnt die Phase der Anzeigenerstellung. In dieser Phase werden gezielte Remarketing Ads entwickelt, die genau auf die Interessen und das Verhalten der User abgestimmt sind. Diese Anzeigen können auf verschiedenen Plattformen wie dem Google Display-Netzwerk, Meta, LinkedIn oder TikTok ausgespielt werden.

Remarketing-Strategien – So setzt du Remarketing erfolgreich ein

Wie schaffst du es, genau im richtigen Moment mit der richtigen Botschaft präsent zu sein, um diese verlorenen Chancen doch noch in erfolgreiche Abschlüsse zu verwandeln? Der Schlüssel liegt in einer gut durchdachten Remarketing-Strategie. Hier sind einige bewährte Ansätze, die dir helfen, das Beste aus deinen Remarketing-Kampagnen herauszuholen.

Cross-Channel-Strategien: Integriertes Remarketing über mehrere Plattformen

Ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses ist das Cross-Channel-Marketing. Durch die Nutzung verschiedener Plattformen und Kanäle stellst du sicher, dass deine Anzeigen dort erscheinen, wo sich deine Zielgruppe aufhält. Zum Beispiel kannst du eine Liste von Kontakten, die über LinkedIn auf deine Website gekommen sind, exportieren und diese über Google Ads erneut ansprechen.

Produktspezifisches vs. markenspezifisches Remarketing: Welche Strategie passt zu dir?

Je nachdem, welche Ziele du verfolgst, kann es sinnvoll sein, zwischen produktspezifischem und markenspezifischem Remarketing zu unterscheiden. Produktspezifisches Remarketing zielt darauf ab, User, die sich für ein bestimmtes Produkt interessiert haben, gezielt mit Anzeigen zu diesem Produkt anzusprechen. Dies ist besonders effektiv im E-Commerce, wo Kund*innen oft mehrere Produkte vergleichen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.

Markenspezifisches Remarketing hingegen fokussiert sich darauf, die Marke als Ganzes im Gedächtnis der Nutzer*innen zu verankern. Dies ist besonders nützlich, um das Vertrauen in deine Marke zu stärken und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.

Timing: Den richtigen Moment treffen

Wichtig im Remarketing ist auch das Timing. Der richtige Zeitpunkt, um User erneut anzusprechen, hängt stark von ihrem Verhalten und dem jeweiligen Geschäftsmodell ab. Im E-Commerce ist es beispielsweise sinnvoll, User innerhalb von 30 bis 60 Tagen nach ihrem ersten Besuch erneut anzusprechen, da in dieser Branche die Kaufentscheidungen oft schneller getroffen werden. Für Dienstleistungsanbieter*innen oder B2B-Unternehmen, wo die Entscheidungsprozesse länger dauern können, ist es durchaus üblich, längere Zeiträume für Remarketing-Kampagnen zu verwenden, oft bis zu 365 Tagen.

Frequenz: Die Balance zwischen Wiedererkennung und Überdruss

Abschließend ist die Frequenzsteuerung ein entscheidender Faktor. Es ist wichtig, darauf zu achten, wie oft eine Anzeige derselben Person ausgespielt wird. Eine zu hohe Frequenz kann dazu führen, dass die Nutzer*innen sich von den Anzeigen belästigt fühlen und die beworbene Marke deswegen negativ wahrnehmen. Eine gängige Empfehlung ist, eine Anzeige pro Person im Durchschnitt nicht häufiger als fünfmal auszuliefern. Diese Empfehlung kann aber je nach Branche, Produkt und Zielgruppe variieren.

Die Vorteile von Remarketing – Warum es sich lohnt

Remarketing ist nicht nur eine bewährte Marketingstrategie, sondern auch ein äußerst effektives Instrument, um verpasste Gelegenheiten zu nutzen. Gleichzeitig wird das Werbebudget optimal eingesetzt. Hier die wichtigsten Vorteile, die Remarketing zu einer unverzichtbaren Methode machen:

1. Höhere Conversion-Raten durch gezielte Ansprache

Da du Personen erneut ansprichst, die bereits Interesse an deinen Produkten oder Dienstleistungen gezeigt haben, kannst du ihnen spezifische Remarketing Ads zeigen, die genau auf ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten abgestimmt sind. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie die gewünschte Aktion, wie den Kauf eines Produkts, abschließen.

2. Effiziente Nutzung des Werbebudgets mit Remarketing

Im Gegensatz zu breiten Werbekampagnen, die viele uninteressierte Personen erreichen, richtet sich Remarketing Advertising gezielt an Nutzer*innen, die bereits Interesse gezeigt haben. Dies führt zu geringeren Streuverlusten und einem besseren Return on Investment (ROI).

3. Stärkung der Markenbekanntheit und -bindung

Durch kontinuierliche Remarketing-Kampagnen bleibt deine Marke präsent und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die User beim nächsten Kauf an dein Angebot erinnern. Dies ist besonders wichtig in wettbewerbsintensiven Märkten, wo der Aufbau von Vertrauen entscheidend ist.

4. Anpassungsfähigkeit und Personalisierung in Remarketing-Kampagnen

Google Remarketing Ads und Remarketing auf anderen Plattformen ermöglichen es dir, hochgradig personalisierte Kampagnen zu erstellen, die genau auf die Bedürfnisse und das Verhalten der Nutzer*innen abgestimmt sind. Egal, ob es sich um spezielle Rabatte für Artikel im Warenkorb handelt oder um Produktempfehlungen basierend auf früheren Interaktionen.

Best Practices für erfolgreiches Remarketing – Deine Erfolgsformel

Um das volle Potenzial von Remarketing auszuschöpfen, ist es entscheidend, bewährte Strategien zu befolgen. Hier sind kompakte Best Practices, die dir helfen, deine Remarketing-Kampagnen effizient und zielgerichtet zu gestalten:

1. Präzise Zielgruppensegmentierung

Segmentiere deine Zielgruppen genau nach ihrem Verhalten auf deiner Website. Dies ermöglicht es dir, gezielte Remarketing Ads zu schalten, die perfekt auf die Interessen und Bedürfnisse der Nutzer*innen abgestimmt sind.

2. Dynamische Anzeigen nutzen

Verwende dynamische Anzeigen, um den Nutzer*innen Produkte oder Dienstleistungen zu präsentieren, die sie bereits angesehen haben. Dies erhöht die Relevanz deiner Google Remarketing Ads und steigert die Wahrscheinlichkeit einer Konversion erheblich.

3. Effektives Frequency Capping

Setze Frequency Capping ein, um sicherzustellen, dass deine Anzeigen nicht zu oft ausgespielt werden. Eine Anzeige sollte pro Person durchschnittlich nicht häufiger als fünfmal gezeigt werden, um Überdruss zu vermeiden und die Nutzer*innen nicht zu verärgern.

4. Optimales Timing deiner Kampagnen

Wähle den richtigen Zeitpunkt für deine Remarketing-Kampagnen, basierend auf dem Kaufzyklus deiner Produkte oder Dienstleistungen. Analysiere das Verhalten deiner Zielgruppe und passe das Timing entsprechend an.

5. Cross-Channel-Integration

Nutze beispielsweise eine Kombination aus Google Ads, Pinterest Ads und TikTok Ads, um deine Zielgruppe über mehrere Kanäle zu erreichen. Dies maximiert die Reichweite deiner Remarketing-Botschaften und sorgt für eine konsistente Ansprache.

6. Kontinuierliches Testen und Optimieren

Führe regelmäßig A/B-Tests durch, um herauszufinden, welche Remarketing-Strategien am effektivsten sind. Nutze die Erkenntnisse aus diesen Tests, um deine Kampagnen kontinuierlich zu optimieren und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Herausforderungen und Risiken im Remarketing – Worauf du achten musst

Remarketing bietet viele Vorteile, birgt aber auch Risiken, die du im Blick haben solltest:

1. Datenschutz und Remarketing

Stelle sicher, dass du die DSGVO und andere Datenschutzrichtlinien einhältst. Verwende nur Daten, für die du eine ausdrückliche Zustimmung der Nutzer*innen hast, und informiere sie transparent über die Datennutzung.

2. Ethik im Remarketing

Achte auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Nutzerdaten. Vermeide zu aufdringliche Anzeigen und biete immer Opt-out-Optionen an, damit User die Kontrolle über ihre Daten behalten.

Zusammengefasst:

  • Sei transparent und biete einfache Opt-out-Möglichkeiten.
  • Überprüfe regelmäßig, ob deine Kampagnen den rechtlichen Anforderungen entsprechen.
  • Passe die Anzeigenfrequenz an, um das Vertrauen deiner Zielgruppe zu wahren.

Fazit: Remarketing als Schlüssel zu erfolgreichem Marketing

Remarketing ist ein unverzichtbares Instrument, um potenzielle Kundschaft, die deine Website bereits besucht hat, gezielt zurückzugewinnen. Mit einer genauen Zielgruppensegmentierung, dynamischen Anzeigen und einem durchdachten Timing kannst du deine Konversionsraten effektiv steigern. Achte jedoch darauf, übermäßige Werbung zu vermeiden, Datenschutzrichtlinien einzuhalten und verantwortungsvoll mit Nutzerdaten umzugehen. Mit diesen Best Practices maximierst du nicht nur den Erfolg deiner Kampagnen, sondern stärkst auch das Vertrauen und die Loyalität deiner Kund*innen. Du möchtest noch mehr über Remarketing erfahren? Dann lese jetzt mehr dazu, warum Remarketing für deine Marketingstrategie so essenziell ist.

FAQs: Wichtige Fragen und Antworten zu Remarketing

Was ist Remarketing?

Remarketing ist eine Marketingstrategie, die darauf abzielt, User, die bereits mit deiner Website interagiert haben, erneut mit gezielten Werbeanzeigen anzusprechen. Dies erhöht die Chancen, dass sie eine gewünschte Aktion, wie z. B. einen Kauf, abschließen.

Wie funktioniert Remarketing mit Google?

Mit Google Remarketing Ads kannst du gezielte Anzeigen an Personen ausspielen, die bereits deine Website besucht haben. Durch das Einsetzen von Tracking-Pixeln und Remarketing-Listen in Google Ads kannst du deine Kampagnen so steuern, dass sie nur an relevante Zielgruppen ausgeliefert werden.

Welche Vorteile bietet Remarketing?

Remarketing erhöht die Effizienz deiner Werbekampagnen, da du gezielt Personen ansprichst, die bereits Interesse gezeigt haben. Dies führt zu einer besseren Kosten-Nutzen-Relation, da weniger Streuverluste entstehen und die Conversion-Raten steigen.

Wie unterscheidet sich Remarketing von Retargeting?

Während beide Begriffe oft synonym verwendet werden, bezieht sich Remarketing häufig auf den gezielten Einsatz von E-Mails und personalisierten Anzeigen, nachdem eine direkte Interaktion stattfand. Retargeting fokussiert sich dagegen auf das Ausspielen von Anzeigen basierend auf dem Surfverhalten der Nutzer*innen, ohne direkte Interaktionen vorauszusetzen.

Welche Tools benötige ich für Remarketing?

Es gibt eine Vielzahl von Tools, die Unternehmen dabei unterstützen, gezielt Nutzer*innen erneut anzusprechen. Diese Tools bieten unterschiedliche Funktionen für die Erstellung und Optimierung von Retargeting-Kampagnen. Beispiele hierfür sind Plattformen für Online-Anzeigen, Social Media Remarketing, Marketing-Automatisierung und CRM-Systeme.

Lili Oberdörfer
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Lili Oberdörfer

Lili Oberdörfer ist Head of Content Marketing bei der Thorit GmbH. Sie beschäftigt sich mit der kreativen Konzeption und qualitativen Aufbereitung von Inhalten. Dies ist die Grundlage für die passgenaue Ausspielung von Content basierend auf den Bedürfnissen der jeweiligen Kundensegmente. Thorit unterstützt Unternehmen bei der Erarbeitung einer ganzheitlichen Strategie, Implementierung von CRM- und Marketing Automation-Lösungen sowie der Umsetzung von erfolgreichen Marketingaktivitäten.

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Isabel Gazkow
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Isabel Gazkow

Isabel Gazkow ist VP Digital Strategy bei der Thorit GmbH. In ihrer Rolle verantwortet sie die Entwicklung und Umsetzung innovativer Online-Strategien, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Zielgruppen effizient zu erreichen und Conversion-Raten zu maximieren.

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