Was ist ein Learning Management System? - Arten, Funktionen und Vorteile für dein Unternehmen

Carolin Puls 12.1.2024

In diesem Artikel erfährst du, was ein Learning Management System ist, wie es funktioniert und wie du es in deinem Unternehmen nutzen kannst.

Schon John F. Kennedy sagte einmal „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung“. Die stetige Weiterentwicklung ist heutzutage gerade im Beruf von besonderer Bedeutung. Neue rechtliche und organisatorische Anforderungen, Erkenntnisse aus der Forschung oder auch neue Funktionen von Systemen und Produkten müssen von den zuständigen Mitarbeiter*innen erlernt und in den Arbeitsalltag integriert werden. Für die interne Vermittlung von Wissen eignet sich ein Learning Management System. Durch seine vielfältigen Funktionen und Möglichkeiten des Lernens kannst du die Fortschritte des Lernens sichtbar machen und sicherstellen, dass alle Kolleginnen und Kollegen über wichtige Veränderungen informiert sind. Nach dem Lesen dieses Beitrages wirst du wissen, was ein Learning Management System ist, wie es funktioniert und für wen sich diese Lernplattform eignet. Außerdem lernst du, welche Vorteile es dir bietet, welche Arten du nutzen kannst und welche Funktionen ein Learning Management System beinhaltet. Anschließend wirst du lesen, welchen Unterschied es zwischen dem E-Learning und dem Learning Management System gibt und welche Tools dich bei der Umsetzung in deinem Unternehmen verlässlich unterstützen.

Was ist ein Learning Management System (LMS)?

Ein Learning Management System, kurz LMS, bezeichnet eine Software-Plattform, die Unternehmen für die professionelle Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen nutzen können. Durch automatisierte Prozesse kann es zu einer gezielten und systematischen Entwicklung und Qualifizierung verwendet werden. Die Plattform ist gut organisiert und strukturiert, wodurch der Lernerfolg digital gemanagt werden kann. Die Inhalte stehen deinen Kolleg*innen zentral und digital zur Verfügung. So können sie genau zu der Zeit und an dem Ort lernen, der ihnen am besten passt. Neben der Nutzung des E-Learnings, kannst du das Learning Management System auch für die Erstellung und Durchführung von Seminaren verwenden. 

Wie funktioniert ein Learning Management System?

Du kannst Lerninhalte und Schulungsmaterialien in dein LMS hochladen und dort verwalten. Außerdem kannst du genau festlegen, welche Materialien für welche Mitarbeiter*innen und Abteilungen verfügbar sein sollen. Dies ist sinnvoll, um deine Kolleginnen und Kollegen nicht durch die Masse an Informationen zu überfordern. Für die Kolleginnen und Kollegen aus dem Vertrieb werden sicherlich ganz andere Informationen nützlich sein als für Mitarbeiter*innen aus dem Rechnungswesen. Die Lernverantwortlichen in deinem Unternehmen können im Learning Management System festlegen, ob es sich bei den zu vermittelnden Inhalten um Lernvideos, eine Online-Schulung oder ein Präsenztraining handeln soll. Weiterhin kannst du digitale Kurse und Quellen von externen Anbieter*innen in die Plattform integrieren. So kannst du individuelle Lernwege konzipieren und die Lernformate nutzen, mit denen deine Kolleginnen und Kollegen am besten zurechtkommen. Ebenfalls kannst du bei den zugewiesenen Inhalten definieren, ob diese verpflichtend bearbeitet werden müssen oder ob du sie optional zur Verfügung stellst.

Für wen und wann eignet sich ein Learning Management System?

Ein LMS eignet sich für dein Unternehmen, wenn du deine Personalentwicklung entlasten und das zentral gesteuerte Lernen optimieren und professionalisieren möchtest. Mithilfe dieser Lernplattform kannst du die Weiterbildung deiner Kolleginnen und Kollegen anhand der strategischen Ziele des Unternehmens ausrichten und ihnen gleichzeitig eine individuelle Entwicklung und ein selbstgesteuertes Lernen ermöglichen. Du kannst durch verschiedene E-Learnings individuelle Lernpfade anlegen und die Lernenden sowohl kurzfristig als auch über einen längeren Zeitraum hinweg auf unterschiedlichsten Niveaus qualifizieren. Die individuelle Lernreise ist gerade dann sinnvoll, wenn du sehr unterschiedliche Zielgruppen in deinem Unternehmen hast. Für die Kolleginnen und Kollegen aus der Produktion sind andere Inhalte wichtig als für diejenigen, die im Marketing oder in der Buchhaltung arbeiten. Über das LMS kannst du die Lernerfolge einsehen und sicherstellen, dass rechtlich notwendige Schulungen von allen zuständigen Mitarbeiter*innen absolviert wurden.

Welche Vorteile hat ein LMS?

Die Integration eines Learning Management Systems bietet deinen Kolleginnen und Kollegen, deiner Personalentwicklung und auch deinem Unternehmen einige Vorteile. Dadurch, dass du deine Lerninhalte an unterschiedliche Bereiche und Mitarbeiter*innen zuweisen kannst, kannst du problemlos viele verschiedene Zielgruppen weiterqualifizieren, ohne diese mit Materialien und Informationen zu überhäufen. Der Zugriff auf die Plattform kann dabei orts- und zeitunabhängig erfolgen. Dies verringert gleichzeitig deine Schulungskosten und stellt die Aufrechterhaltung einheitlicher Arbeitsstandards sicher. Durch die Kombination von unterschiedlichen Lernformaten und Vermittlungsmethoden kannst du die Lernmotivation der Teilnehmer*innen steigern und sorgst dafür, dass sie sich die Inhalte besser merken können. Mit einem modernen LMS kannst du deine Trainings um entsprechende Ästhetik- und Usability-Faktoren anreichern und mit Gamification-Elemente interessanter gestalten. Dies gelingt dir beispielsweise durch interaktive Quizze oder spielerische Tests. Dadurch, dass du individuelle Lernpfade erstellen kannst, förderst du das People Development in deinem Unternehmen. Durch dieses werden die individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen der unterschiedlichen Mitarbeiter*innen gefördert, wodurch sie sich gesehen und wertgeschätzt fühlen. Dies wirkt sich weiterhin positiv auf ihre Zufriedenheit mit ihrem Job aus, da sie ihr persönliches und berufliches Potenzial voll ausschöpfen können. Da immer mehr Unternehmen die Vorteile von New Work für sich entdecken, legen auch immer mehr Ansprechpartner*innen Wert auf eine transparente und selbstbestimmte Arbeits- und Lernweise. Diese berücksichtigt ein LMS dahingehend, dass sich die Nutzer*innen ihre Lernzeit frei einteilen können und somit auch selbstbestimmt Einfluss auf ihre persönliche und berufliche Entwicklung nehmen können.

Die Einsatzmöglichkeiten deines Learning Management Systems sind vielfältig. Mit ihm kannst du das Onboarding neuer Mitarbeiter*innen automatisieren oder auch vorgeschriebene Compliance-Schulungen durchführen. Außerdem kannst du interne wie auch externe Produktschulungen einbinden oder deinen Vertrieb über neue Marktentwicklungen und Kundenbedürfnisse schulen. Weiterhin kannst du das LMS sowohl für deine eigenen Mitarbeiter*innen als auch für deine Partner*innen nutzen. Anhand von E-Learnings kannst du ihnen Tipps und Informationen an die Hand geben, mit Hilfe derer sie deine Produkte noch besser vermarkten oder einsetzen können. Last but not least baust du dir mit einem Learning Management System eine umfangreiche Wissensdatenbank auf, auf die alle Kolleginnen und Kollegen bei Bedarf zugreifen können.

Welche Typen von Learning Management Systemen gibt es?

Wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch bei der Wahl eines LMS – es gibt keine Lösung, die für alle Unternehmen passt. Daher solltest du vor der Wahl für ein Learning Management System genau festlegen, welche Ziele du verfolgst und was das System daher mitbringen muss.

Bevorzugst du eine On-Premise oder eine Cloud-Lösung? 
On-Premise Systeme werden auf den unternehmenseigenen Servern betrieben, wohingegen Cloud-Lösungen dir oft mehr Flexibilität ermöglichen. Der Standorte der entsprechenden Server – innerhalb oder außerhalb der EU – kann dabei mit Blick auf die DSGVO ein wichtiger Entscheidungsfaktor sein.

Möchtest du akademisches Wissen oder Unternehmensschulungen anbieten?
Beim akademischen Lernen geht es um die theoretische Vermittlung von Wissen. Bei den meisten Unternehmensschulungen geht es stattdessen um die Vermittlung von praktischem Wissen bzw. Informationen zu praktischen Anwendungen.

Willst du eine kostenlose Open-Source-Version oder eine kommerzielle Software nutzen?
Diese Überlegung solltest du an den Anfang deiner Recherche und Entscheidungsfindung stellen. Beachte dabei, dass Open-Source-Plattformen vielleicht kostenlos aussehen, dich letztendlich aber doch Geld für den Server, die Hosting-Architektur sowie die Anpassung von standardmäßigen Funktionen und vielen weiteren Details kosten werden. Daher sind die meisten Unternehmen mit einem kommerziellen Tool gut beraten, da dieses einfacher zu implementieren ist und sie sich bei Fragen und Anpassungswünschen an eine*n konkrete*n Ansprechpartner*in wenden können.
Willst du selbst Kurse erstellen oder nur vorhandenes Material verwenden?
In einem LMS stellst du deinen Kolleginnen und Kollegen bereits vorhandene Materialien zum Lernen zur Verfügung. Wenn du mit der Software selbst Kurse erstellen möchtest, benötigst du ein Learning Content Management System, ein LCMS. 

Welche Funktionen beinhaltet ein Learning Management System?

Bei der Auswahl eines hochwertigen LMS nehmen die nutzbaren Funktionen eine wichtige Rolle ein. Anhand derer kannst du Softwares miteinander vergleichen und feststellen, ob sie deinen Anforderungen gerecht werden. Folgende Funktionen kann dein Learning Management System haben:

Benutzerverwaltung: Füge Benutzer*innen hinzu, bearbeite sie, weise ihnen Rollen zu oder fasse sie zu Gruppen zusammen.

Kursmanagement: Lege fest, welche Kursinhalte welcher Zielgruppe zur Verfügung stehen sollen.

Eigene Erstellung von Inhalten: Wenn du eigene Kurse und Inhalte erstellen und hochladen möchtest, sollte dein LMS über diese Funktion verfügen.

Fortschrittsanzeige: Du kannst dir die Leistung der Lernenden anzeigen lassen oder die Fortschritte nach dem Abschluss eines Kurses messen.

Integrationen: Um deine Workflows nahtlos zu gestalten, kannst du dein Learning Management System mit anderen Tools koppeln, zum Beispiel mit deinem HR-Tool oder dem Tool, mit dem du Videos erstellst.

Mobiles Lernen: Wenn du deinen Kolleginnen und Kollegen das Lernen über mobile Endgeräte ermöglichst, können diese sich flexibel und individuell weiterbilden. Dabei solltest du darauf achten, dass deine Inhalte auch für die mobilen Geräte optimiert sind und gut genutzt werden können.

Soziales Lernen: Profitiere vom Schwarmwissen in deinem Unternehmen. Wie in den sozialen Medien können Mitarbeiter*innen über soziale Funktionen ihr Wissen teilen und so voneinander lernen.

Gamification: Durch kleine Spielereien, wie beispielsweise Abzeichen, Punkte oder Bewertungen kannst du das Engagement deiner Kolleginnen und Kollegen erhöhen und sie dazu motivieren, noch mehr und intensiver zu lernen.

Zertifizierungen: Manche Systeme bieten dir die Erstellung von Zertifikaten nach dem Abschluss eines Kurses an. Diese kannst du nutzen, um die jeweiligen Mitarbeiter*innen zu motivieren und die Kurse auch wirklich bis zum Ende zu besuchen.

Kundenservice: Sicher wirst du an irgendeinem Punkt in der Integration oder auch im laufenden Betrieb deines LMS Unterstützung benötigen. Wähle daher eine*n Anbieter*in aus, der/ die dir einen Support per Telefon, E-Mail oder Chat anbietet und dir bei anfallenden Fragen schnell und zuverlässig weiterhilft.

Was ist der Unterschied zwischen einem Learning Management System zu einer E-Learning-Plattform?

Vielleicht denkst du dir bis zu diesem Zeitpunkt, dass ein LMS doch so etwas wie eine E-Learning-Plattform sein muss. Das stimmt aber nicht ganz. Mithilfe von E-Learning kannst du dir eine Wissensdatenbank aufbauen, deine Kolleginnen und Kollegen schulen und Expertise von ausscheidenden Mitarbeiter*innen erhalten. Ein Learning Management System vereint viele verschiedene Lernarten. Dies können unter anderem E-Learning-Kurse sein, die deine Kolleginnen und Kollegen selbst erstellen oder aber von externen Anbieter*innen erhalten. Du kannst dort aber auch mit einem Quiz oder Audiodateien arbeiten. Anhand des LMS bist du in der Lage, die Entwicklungsfortschritte der Teilnehmer*innen zu dokumentieren und zu messen. Außerdem kannst du individuelle Lernziele festlegen und Kurse festlegen, die bestimmte Bereiche in deinem Unternehmen verpflichtend oder freiwillig absolvieren müssen. Durch die Einführung eines LMS kannst du somit einen langfristigen und messbaren Erfolg in der Wissensvermittlung und Weitergabe von fachlichem Wissen sicherstellen, wodurch sich deine Kolleginnen und Kollegen persönlich wie beruflich weiterentwickeln können.

Welche Tools eignen sich bei einem Learning Management System?

Sicherlich hast du erkannt, dass ein Learning Management System viele Vorteile für dein Unternehmen mit sich bringt und willst am liebsten direkt starten. Damit du dich direkt einlesen kannst, haben wir dir eine Liste der besten Learning Management Systems zusammengestellt. Anhand der abgegebenen Nutzerbewertungen auf OMR Reviews kannst du ganz einfach herausfinden, welches LMS am besten für dein Unternehmen und die Bedürfnisse deiner Kolleginnen und Kollegen geeignet ist.

Sinnvoll Lernen mit einem LMS

Die Einführung eines Learning Management System in deinem Unternehmen ist sinnvoll, wenn du deine Kolleginnen und Kollegen individuell fördern und Wissen in unterschiedlichen Formaten vermitteln willst. Durch die verschiedenen Lernformate schaffst du Aufmerksamkeit, die sich wiederum positiv auf den Lernerfolg auswirkt – und somit auch auf den Erfolg deines Unternehmens. Damit sich jede Person, jeder Bereich und damit auch die gesamte Firma weiterentwickeln kann, ist es wichtig, den einzelnen Mitarbeiter*innen regelmäßig Zeit für die erforderlichen Schulungen, Kurse und Quizze zu geben, damit die eigene Weiterbildung im hektischen Alltag nicht untergeht. Du wirst sehen, die Investition in Bildung lohnt sich.

Carolin Puls
Autor*In
Carolin Puls

Carolin ist freie Redakteurin bei OMR und mit ganzem Herzen Autorin. Als Brand Managerin war sie bereits bei verschiedenen Unternehmen aus der FMCG-Branche für das Marketing zuständig. Währenddessen hat Carolin berufsbegleitend Ihr Studium zur Marketing-Betriebswirtin abgeschlossen.

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