Watch Your Supply Chain: Alles, was du zur neuen EU-Lieferkettenrichtlinie CSDDD wissen musst
Erfahre, was die CSDDD (EU) besagt und wie du sie als Firma einhalten kannst
- Wofür steht CSDDD und was sagt die Richtlinie aus?
- Warum wurde das CSDDD (EU) eingeführt?
- Wie können Unternehmen die Lieferkettenrichtlinie CSDDD umsetzen?
- Fazit: Zeit zu handeln: So hältst du dich an die neue Lieferkettenrichtlinie CSDDD
Am 05.07.2024 ist eine neue EU-Richtlinie in Kraft getreten, die in den nächsten zwei bis fünf Jahren Auswirkungen auf viele europäische Unternehmen haben dürfte. Die sogenannte CSDDD-Regulierung betrifft nämlich alle Betriebe innerhalb der EU mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 450 Mio. € netto bzw. alle Unternehmen, die zwar außerhalb der EU angesiedelt sind, aber diesen Umsatz in den EU-Grenzen erwirtschaften konnten.
Bisher gilt in Deutschland das sogenannte Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), welches wahrscheinlich dank der neuen CSDDD (EU) künftig nur angepasst wird. Inwiefern dieses Lieferkettengesetz dein Business beeinflusst, was es aussagt und wie du es in den kommenden zwei Jahren möglichst reibungslos in deiner Firma umsetzen kannst, erfährst du alles in diesem Artikel.
Wofür steht CSDDD und was sagt die Richtlinie aus?
Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (kurz CSDDD) ist eine geplante EU-Richtlinie, die Unternehmen zur Einhaltung von menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten in ihren globalen Lieferketten aufruft. Auf Deutsch lässt sich die Verordnung übrigens mit der Unternehmensrichtlinie zur Sorgfaltspflicht im Bereich Nachhaltigkeit übersetzen, sie ist jedoch besser bekannt als die EU-Lieferkettenrichtlinie.
Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen und unethische Geschäftspraktiken sollen dank einheitlicher Standards verhindert werden. Sobald die CSDDD in Kraft tritt, müssen Unternehmen Risiken entlang der gesamten Lieferkette identifizieren und Maßnahmen zur Reduzierung ergreifen.
Zudem soll es Beschwerdemöglichkeiten und jeweils festgelegte Fristen geben, bis wann die aufgedeckten Risiken behoben sein müssen. Übergeordnete Ziele sind die Sicherheitsbemühungen der Arbeitskräfte (ohne Sklaverei und Ausbeutung), Umweltschutz (Artenvielfalt sowie weniger Verschmutzung) und Klimaschutz, um die 1,5-Grenze des Pariser Abkommens nach wie vor einhalten zu können.
Als Betrieb innerhalb einer Lieferkette solltest du diese zunächst genau überprüfen. Eine klare Strategie zur Integration von Menschenrechts- und Umweltaspekten in die Unternehmensprozesse sollte darauf basierend entwickelt werden. Zudem sind regelmäßige Audits und die Zusammenarbeit mit Lieferant*innen und Zulieferbetrieben notwendig.
Denn auch, wenn du nicht zu den großen Unternehmen gehörst, können diese die Verantwortlichkeiten der CSDDD der EU weitergeben und so kannst du indirekt betroffen sein. In jedem Fall bietet es sich an, die eigene Lieferkette zu optimieren oder die Beschaffungsstrategie zu checken, wenn du irgendwie zu einer Supply Chain gehörst.
Warum wurde das CSDDD (EU) eingeführt?
Die CSDDD wurde von der EU eingeführt, um jene Unternehmen stärker in die Verantwortung zu nehmen, die menschenrechtliche und umweltbezogene Fehlverhalten innerhalb der Commerce-Logistik an den Tag legen. Durch die wachsende Dringlichkeit, nachhaltiges und ethisches Wirtschaften zu garantieren und Menschenrechte sowie Umweltschutz zu fördern, entstand dann 2022 der erste Entwurf der Richtlinie.
Zu den Hauptgründen für die Einführung gehören die unzureichende freiwillige Selbstverpflichtung von Unternehmen und das Bedürfnis nach verbindlichen Standards, um die soziale und ökologische Verantwortung in der globalisierten Wirtschaft sicherzustellen.
Viele Unternehmen, insbesondere die KMU, stehen nun jedoch vor erheblichen Herausforderungen: Der Aufbau transparenter Lieferketten, das Durchführen detaillierter Risikoprüfungen und die Einhaltung neuer Berichtspflichten bedeuten einen gewaltigen Mehraufwand an Ressourcen und Fachwissen.
Dazu solltest du dich mit zwei Prinzipien des Supply Chain Managements vertraut machen:
1. Supply Chain Resilience
Die Widerstandsfähigkeit einer Lieferkette wird als Supply Chain Resilience bezeichnet. Es benennt die Fähigkeit eines Unternehmens, Störungen in der Lieferkette schnell zu erkennen, auf diese zu reagieren und sich von ihnen zu erholen. Durch proaktive Planung sowie die Diversifizierung von Lieferanten können Unternehmen ihre globalen Lieferketten stabilisieren und potenziellen Risiken besser begegnen, um ihre Geschäftsabläufe nachhaltig zu sichern.
2. Value Chain Resilience
Value Chain Resilience hingegen beschreibt die Eigenschaft einer gesamten Wertschöpfungskette, widerstandsfähig auf externe Störungen zu reagieren. Dies bezieht sich daher auf den gesamten Produktionsprozess, von der Rohstoffbeschaffung bis hin zur Auslieferung des Endprodukts. Mit resilienten Wertschöpfungsketten stellst du sicher, dass Unternehmen auch in unsicheren Zeiten ihre Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten können.
Bei der Umsetzung der Lieferkettenrichtlinie CSDDD solltest du beide Prinzipien beachten, um den Bestimmungen nachzukommen.
Wie können Unternehmen die Lieferkettenrichtlinie CSDDD umsetzen?
Um den Anforderungen der EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) effizient gerecht zu werden, benötigst du als betroffenes Unternehmen leistungsstarke Softwarelösungen, die dir bei der Einhaltung der Vorschriften helfen können. Hier setzt Scrioo an, eine innovative, KI-gestützte SaaS-Plattform. Die Software richtet sich an Kund*innen unterschiedlicher Unternehmensgrößen und Branchen: von Maschinenbau und der Automobilindustrie über die Baubranche bis zu anderen B2B-Sektoren – alle, die Teil einer Supply Chain sind und das Lieferkettengesetz einhalten müssen.
Scrioo ist kurz für „Supply Chain Resilience Instruments for Optimal Operations“ und bietet eine KI-basierte Risikoanalyse für die gesamte Wertschöpfungskette. Das Tool unterstützt Unternehmen bei der Überwachung von Risiken, wie LKSG-Verstöße von Zulieferern, basierend auf Daten aus über 180 Millionen internationalen Quellen identifiziert werden.
Durch KI-basierte Risikobewertung kannst du mithilfe von künstlicher Intelligenz komplexe Risiken wie Cyberangriffe, rechtliche Verstöße oder Materialengpässe nicht nur identifizieren, sondern interpretieren. Dank der Priorisierung und den klaren Handlungsanweisungen bist du in der Lage, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen und dein Unternehmen compliant zu machen.
Die Software ermöglicht es den Einkaufs-, Compliance- und IT-Security-Teams, potenzielle Probleme bei IT-Dienstleistern, Materialmangel oder Missachtungen in CSRD und ESG frühzeitig zu erkennen. Scrioo geht also weiter und unterstützt dich nicht nur bei der aktuellen Umsetzung der CSDDD, sondern kann auch zur Einhaltung anderer EU-Richtlinien, wie DORA, eingesetzt werden.
Fazit: Zeit zu handeln: So hältst du dich an die neue Lieferkettenrichtlinie CSDDD
Jetzt könntest du schnell denken, dass das Lieferkettengesetz auf deutscher Ebene noch etwas auf sich warten lässt. Allerdings gibt es bereits das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, welches nun um die neuen Bestimmungen der CSDDD erweitert werden muss. Dafür bleibt dem Arbeitsministerium zwar noch Zeit bis 2027 bzw. 2029, jedoch empfiehlt es sich, dass du dich frühzeitig mit dem Thema transparente Lieferkette auseinandersetzt.
Denn dann verschaffst du dir einen Vorsprung, den du als Wettbewerbsvorteil für dich nutzen kannst. Sind die neuen Regularien erst einmal in ein Gesetz formuliert, bleibt unter Umständen nicht mehr viel Zeit für die Implementierung. Scrioo kann dir als Tool für dein Supply Chain Management schon jetzt dabei helfen, die CSDDD (EU) in deinem Betrieb einzuführen, damit du keinerlei rechtliche Konsequenzen und Verzögerungen riskierst. Denn es steht fest: Es wird Strafen geben, wenn das vorgesehene Gesetz missachtet oder verschlafen wird. Und ein Unternehmen arbeitet immer nur so gerecht und nachhaltig wie ihre Lieferkette.