Barrierefreie Schriftarten: Wie du deine Texte für alle zugänglich gestaltest  

Julia Reinemann 13.11.2024

In diesem Artikel erfährst du, wie du barrierefreie Schriftarten clever auswählst, welche Tools dir dabei helfen können und warum Schriftgröße und Zeilenabstand eine große Rolle spielen

Inhalt
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Warum barrierefreie Schriften wichtig sind – und für wen
  3. Die richtige barrierefreie Schriftart finden
  4. Barrierefreie Schriftarten mit oder ohne Serifen?
  5. Inwiefern ist die Größe bei barrierefreien Schriftarten relevant?
  6. Anforderungen der WCAG und BITV an barrierefreie Schriftarten
  7. Welche Tools helfen bei der Arbeit mit barrierefreien Schriftarten?
  8. Bonus: Empfehlungen barrierefreie Schriftarten
  9. Fazit 
  10. FAQ

Das Wichtigste in Kürze

Barrierefreie Schriftarten sorgen dafür, dass Texte auch für Menschen mit Sehbehinderungen, Dyslexie oder anderen Einschränkungen besser lesbar sind. Zwar wird die Auswahl einer bestimmten barrierefreien Schriftart von den WCAG nicht explizit vorgeschrieben, jedoch haben die Wahl der richtigen Schriftart, Schriftgröße, Typografie und Zeilenabstand einen enormen Einfluss auf die Lesbarkeit und Zugänglichkeit von Informationen. Serifenlose Schriftarten werden oft bevorzugt, während die Schriftgröße mindestens 12 bis 14 Punkte betragen sollte. Verschiedene Tools helfen dabei, barrierefreie Schriftarten richtig zu implementieren.

Warum barrierefreie Schriften wichtig sind – und für wen

Barrierefreie Schriften sind ein zentraler Bestandteil der digitalen Barrierefreiheit und bieten einen erheblichen Mehrwert für eine Vielzahl von Nutzergruppen. Sie verbessern die Lesbarkeit und Zugänglichkeit von Inhalten und ermöglichen es Menschen, digitale Medien leichter zu nutzen – unabhängig von individuellen Einschränkungen.

Für Menschen mit Sehbehinderungen sind barrierefreie Schriften unerlässlich, da sie durch klare, gut lesbare Schriftarten sowie einen ausreichenden Kontrast zwischen Text und Hintergrund unterstützt werden. Zu kleine oder komplexe Schriftarten erschweren das Erkennen von Buchstaben und Wörtern, was durch barrierefreie Schriften vermieden werden kann.

Menschen mit Dyslexie (also einer Leseschwierigkeit) profitieren von Schriften, die durch ihre klare Struktur Verwechslungen zwischen ähnlich aussehenden Buchstaben wie „b“ und „d“ reduzieren. Serifenlose Schriftarten wie Arial oder Verdana sind besonders vorteilhaft, da sie weniger komplexe Buchstabenformen aufweisen und dadurch das Lesen erleichtern.

Für Menschen mit Migräne bieten barrierefreie Schriften eine weitere wichtige Entlastung. Migränepatient*innen reagieren oft empfindlich auf visuelle Reize, wie grelle Kontraste oder überladene Designs. Klare, einfache Schriftarten, ein großzügiger Zeilenabstand sowie sanfte Kontraste mindern die visuelle Belastung und helfen, das Risiko von Kopfschmerzen oder Überanstrengung der Augen zu reduzieren.

Ältere Menschen, deren Sehkraft mit zunehmendem Alter abnimmt, profitieren von größeren Schriftgrößen und gut lesbaren Schriften. Barrierefreie Schriften sorgen dafür, dass Inhalte ohne Zoom oder zusätzliche Hilfsmittel zugänglich bleiben.

Insgesamt machen barrierefreie Schriften das Lesen und Navigieren für eine Vielzahl von Menschen angenehmer und ermöglichen eine inklusive Nutzung digitaler Inhalte – von Personen mit Sehbehinderungen und Lernschwierigkeiten bis hin zu Menschen mit Migräne oder altersbedingten Einschränkungen. Die richtige Schriftart, Schriftgröße sowie ein optimaler Zeilenabstand können den Unterschied ausmachen und die User Experience für alle maßgeblich verbessern.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, gibt es eine Vielzahl von digitalen Barrierefreiheit-Tools, die Entwickler*innen und Designer*innen unterstützen. Diese Tools helfen dabei, Websites, Dokumente und Apps so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind.

Die richtige barrierefreie Schriftart finden

Die Auswahl der richtigen Schriftart ist entscheidend für die digitale Barrierefreiheit. Hier einige Kriterien, die dir helfen, barrierefreie Schriftarten auszuwählen:

  1. Klarheit und Einfachheit: Barrierefreie Schriftarten sollten klar und gut lesbar sein, damit sie für Menschen mit Sehschwächen oder Dyslexie zugänglich sind.
  2. Hoher Kontrast: Ein hoher Kontrast zwischen Text und Hintergrund verbessert die Lesbarkeit erheblich.
  3. Genügender Zeilenabstand: Ein ausreichender Zeilenabstand sorgt für eine bessere Lesbarkeit. 

Unterscheidung von Buchstaben und Ziffern:

Besonders die Unterscheidung von Buchstaben und Ziffern spielt eine wichtige Rolle bei der Barrierefreiheit von Texten. Darauf kommt es im Detail an:

  • Die 1, das große I und das kleine l sollten sich gut voneinander unterschieden 
  • Das kleine a, c und o sollten klar differenzierbar sein
  • In Kombination sollten sich r und n deutlich vom m unterscheiden
  • Das große O und die Ziffer 0 sollten sich deutlich unterscheiden
  • Auch sollten sich Ziffern wie die 6, 9 und 8 klar voneinander abheben

OMR_Accessibility_Unterscheidbarkeit von Buchstaben.jpg

Ein Beispiel für die Unterscheidbarkeit von Buchstaben.

Mehr Informationen zu allgemeinen Prinzipien der digitalen Barrierefreiheit findest du auf OMR Reviews.

Barrierefreie Schriftarten mit oder ohne Serifen?

Eine häufige Frage im Zusammenhang mit barrierefreien Schriftarten ist, ob serifenlose Schriftarten oder Schriftarten mit Serifen besser geeignet sind. Serifen sind kleine Verzierungen an den Enden von Buchstaben, die bei Schriftarten wie Times New Roman vorkommen. 

Serifenlose Schriftarten (z. B. Arial, Helvetica, Verdana)

Serifenlose Schriftarten sind besonders bei der digitalen Typografie empfehlenswert. Sie sind klarer und besser lesbar auf Bildschirmen, was ihre Barrierefreiheit deutlich erhöht.

Vorteile:

  • Klare und einfache Strukturen
  • Gut geeignet für Menschen mit Dyslexie und Sehschwächen
  • Ideal für barrierefreie Typografie auf Bildschirmen

OMR_Accessibility_Serifenlos.jpg

EIn Beispiel für die Serifenlose Schrift.

Serifenschriften (z. B. Times New Roman, Georgia)

Serifenhaltige Schriftarten sind oft in gedruckten Texten zu finden und können dort eine bessere Lesbarkeit bieten.

Vorteile:

  • Serifen können helfen, Buchstaben zu unterscheiden
  • Eher geeignet für gedruckte Texte, da sie dort oft besser zur Geltung kommen

OMR_Accessibility_Mit Serifen.jpg

Ein Beispiel für die Serifenschrift.

Im Allgemeinen sind serifenlose Schriftarten die bessere Wahl für barrierefreie oder barrierearme digitale Anwendungen. Mehr Informationen über barrierefreies Webdesign findest du in diesem OMR-Artikel.

Inwiefern ist die Größe bei barrierefreien Schriftarten relevant?

Die Schriftgröße spielt eine entscheidende Rolle für die Barrierefreiheit. Zu kleine Schriftgrößen erschweren die Lesbarkeit, insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen oder Dyslexie. Eine barrierefreie Schriftart sollte mindestens 12 bis 14 Punkte groß sein.

Wichtige Punkte:

  • Mindestgröße: Stelle sicher, dass die Schriftgröße mindestens 12 Punkte beträgt, um eine grundlegende Lesbarkeit zu gewährleisten.
  • Vergrößerung: In digitalen Anwendungen sollten Nutzer*innen die Möglichkeit haben, den Text nach Bedarf zu vergrößern.
  • Zeilenabstand: Ein größerer Zeilenabstand sorgt ebenfalls für eine bessere Lesbarkeit, da er den Text optisch auflockert und weniger ermüdend für die Augen ist.

Anforderungen der WCAG und BITV an barrierefreie Schriftarten

Um Schriftarten für digitale Inhalte barrierefrei zu gestalten, gibt es klare Richtlinien, die in den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) und der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) festgelegt sind. Es gibt jedoch keine explizite Vorgabe für eine bestimmte Schriftart in den WCAG oder der BITV. Vielmehr wird darauf hingewiesen, dass die Lesbarkeit entscheidend ist und bestimmte Schriftarten wie Arial oder Verdana oft besser geeignet sind, da sie schlicht und gut lesbar sind. Diese Standards stellen sicher, dass Websites und digitale Anwendungen für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von individuellen Einschränkungen. 

Zu den wichtigsten Anforderungen der WCAG und BITV für Schriftarten gehören:

  1. Ausreichender Kontrast: Der Kontrast zwischen Text und Hintergrund muss stark genug sein, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten. Laut WCAG sollten Texte im Normalzustand einen Kontrast von mindestens 4,5:1 aufweisen, wohingegen große Texte (ab 18 Punkt) einen Kontrast von mindestens 3:1 haben müssen.
  2. Anpassbare Schriftgrößen: Nutzer*innen sollten in der Lage sein, die Schriftgröße nach ihren Bedürfnissen anzupassen, ohne dass die Lesbarkeit oder Funktionalität der Seite beeinträchtigt wird. Die BITV fordert, dass Texte auf bis zu 200 % vergrößert werden können, ohne dass Inhalte oder Layouts zerstört werden.
  3. Lesbare Schriftarten: Es wird empfohlen, serifenlose Schriftarten zu verwenden, die eine klare und einfache Buchstabenform haben. Schriftarten sollten leicht zu erkennen und frei von dekorativen Elementen sein, die das Lesen erschweren könnten. Wichtig ist, dass die Buchstaben gut zu unterscheiden sind.
  4. Zeilen- und Buchstabenabstand: Ein ausreichender Zeilenabstand (mindestens 1,5-fach) sowie ein größerer Abstand zwischen den Buchstaben erleichtern das Lesen und sorgen dafür, dass Texte nicht zusammengequetscht wirken.
  5. Kein rein grafischer Text: Die WCAG empfiehlt, Texte nicht ausschließlich als Teil von Bildern oder Grafiken einzubetten, da diese von Screenreadern nicht gelesen werden können. Wenn Text auf Bildern unvermeidbar ist, sollte ein Alternativtext bereitgestellt werden, der den Inhalt beschreibt.

Welche Tools helfen bei der Arbeit mit barrierefreien Schriftarten?

Es gibt viele nützliche Tools, die dich bei der Auswahl und Implementierung barrierefreier Schriftarten unterstützen. Hier sind einige Empfehlungen, die du in Betracht ziehen solltest:

  • InclusiveDocs: Dieses Tool hilft, barrierefreie Dokumente zu erstellen, einschließlich der richtigen Verwendung von Schriftarten, Zeilenabständen und Alternativtexten.
  • WAVE: WAVE überprüft Websites auf Barrierefreiheit und gibt Hinweise zur Verbesserung der Schriftarten und Lesbarkeit.
  • Contrast Checker von WebAIM: Dieses Tool analysiert den Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund, um sicherzustellen, dass die Barrierefreiheitsrichtlinien eingehalten werden.
  • Stark für Figma/Sketch/Adobe XD: Dieses Tool ermöglicht die Überprüfung von Farbkontrasten sowie die Simulation von Sehbehinderungen.
  • Accessible Web Typography Checker: Das ist ein Tool speziell zur Überprüfung der Barrierefreiheit von Typografie.
  • A11YPLAN: A11YPLAN ist ein Tool zur Überprüfung der Barrierefreiheit von Webanwendungen, das dir hilft, Schwachstellen in der Typografie und Schriftgestaltung zu identifizieren.

Diese Tools helfen dir, sicherzustellen, dass deine Designs und Texte den Anforderungen an barrierefreie Schriftarten gerecht werden. Weitere nützliche Tools findest du in der OMR-Kategorie für digitale Barrierefreiheit.

Bonus: Empfehlungen barrierefreie Schriftarten

Barrierefreie Standardschriften

  • Arial: Arial ist eine weit verbreitete serifenlose Schriftart, die durch ihre klare, schlichte Struktur überzeugt. Sie ist besonders gut lesbar und wird häufig in digitalen Anwendungen eingesetzt, was sie zu einer soliden Wahl für barrierefreie Inhalte macht.
  • Verdana: ⁠Verdana wurde speziell für die Bildschirmdarstellung entwickelt. Sie zeichnet sich durch großzügige Buchstabenabstände und klare Formen aus, was sie ideal für kleinere Schriftgrößen und Menschen mit Sehbehinderungen macht.
  • Tahoma: Diese Schriftart ähnelt Verdana, bietet aber etwas schmalere Buchstaben. Tahoma ist ebenfalls gut für digitale Inhalte geeignet, da sie auf Bildschirmen klar und deutlich dargestellt wird und die Lesbarkeit erleichtert.
  • Helvetica: Eine der bekanntesten serifenlosen Schriften. Sie ist minimalistisch und gut lesbar. Häufig wird sie für Überschriften und größere Texte verwendet, da ihre Struktur auf vielen Geräten und in verschiedenen Schriftgrößen gut zur Geltung kommt.
  • Calibri: Als Standardschrift in Microsoft-Anwendungen erweist sich Calibri als sehr vielseitig. Ihre abgerundeten Buchstabenformen und klare Struktur machen sie gut lesbar, vor allem in Dokumenten und Präsentationen.

Spezialisierte barrierefreie Schriftarten

  • Lexend: Lexend ist eine speziell entwickelte Schriftart, die darauf abzielt, die Lesegeschwindigkeit zu erhöhen und die Augenbelastung zu reduzieren. Sie ist besonders geeignet für Menschen mit Leseschwierigkeiten oder kognitiven Einschränkungen. Die Schrift hat großzügige Abstände und klare, unaufgeregte Buchstabenformen, die das Lesen deutlich erleichtern. Zur Website der Schriftart "Lexend".

OMR_Accessibility_Lexend.jpg

Ein Beispiel für die Schriftart "Lexend".

  • Atkinson Hyperlegible: Diese Schriftart wurde von der Braille Institute Library speziell für Menschen mit Sehbehinderungen entwickelt. Atkinson Hyperlegible zeichnet sich durch überbetonte Buchstabenunterschiede sowie hohe Lesbarkeit aus. Besonders auffällig ist, dass sich ähnliche Buchstabenformen, wie „I“ und „l“, deutlich voneinander unterscheiden, was die Verwechslung von Zeichen minimiert. Zur Website der Schriftart Aktinson Hyperlegible.

OMR_Accessibility_Atkinson Hyperlegible.jpg

Ein Beispiel für die Schriftart "Aktinson Hyperlegible".

  • OpenDyslexic: OpenDyslexic wurde speziell für Menschen mit Dyslexie entwickelt. Sie verstärkt die Unterseiten der Buchstaben, was das „Verdrehen“ oder „Verwechseln“ von Buchstaben erschwert. Diese Schriftart ist besonders geeignet, um das Lesen für Menschen mit Dyslexie zugänglicher zu machen. Zur Website der Schriftart OpenDyslexic. 

OMR_Accessibility_Open Dyslexic.jpg

Ein Beispiel für die Schriftart "OpenDyslexic".

Fazit 

Barrierefreie Schriftarten sind ein wesentlicher Bestandteil der barrierefreien Gestaltung von digitalen Inhalten. Die richtige Typografie, Schriftgröße, Kontrast und Zeilenabstand sind entscheidend für die Lesbarkeit. Am Ende profitieren wir alle von barrierefreien Schriften – sie machen das Lesen einfach angenehmer und zugänglicher, egal, welche Voraussetzungen wir mitbringen. Eine klare und gut lesbare Typografie sorgt dafür, dass wir uns beim Lesen wohler fühlen und uns auf das Wesentliche konzentrieren können – also ein Gewinn für alle!

Für weitere Informationen zur digitalen Barrierefreiheit kannst du diesen Artikel mit Beispielen und Best Practices oder diesen Beitrag zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz lesen.

FAQ

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Websites, Apps und andere digitale Inhalte so gestaltet sind, dass sie für alle Menschen, einschließlich Personen mit Behinderungen, leicht zugänglich und nutzbar sind. Das Ziel ist es, allen Nutzer*innen einen gleichwertigen Zugang zu Informationen und Funktionen zu ermöglichen, ohne dass besondere Hilfsmittel erforderlich sind.

Welche Gesetze und Richtlinien regeln digitale Barrierefreiheit?

Die wichtigsten Regelwerke zur digitalen Barrierefreiheit sind die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) und in Deutschland die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV). Die WCAG bieten weltweit anerkannte Richtlinien für die Gestaltung zugänglicher digitaler Inhalte. Sie sind zwar keine Gesetze, bilden aber die Grundlage für viele gesetzliche Vorgaben zur Barrierefreiheit. In Deutschland ist die BITV die rechtliche Grundlage für die Barrierefreiheit von Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt EU-Vorgaben um und legt ab 2025 verbindliche Anforderungen für die Barrierefreiheit digitaler Produkte und Dienstleistungen fest, die auch für Unternehmen relevant sind.

Die BITV und das BFSG sind somit gesetzlich bindend, während die WCAG als internationaler Standard fungieren, auf dem viele Gesetze basieren.

Welche Anforderungen stellen die WCAG und BITV an Schriftarten?

Die WCAG und BITV verlangen, dass Schriftarten leicht lesbar und gut unterscheidbar sind. Wichtige Anforderungen sind ein ausreichender Kontrast zwischen Text sowie Hintergrund (mindestens 4,5:1 für normale Texte), eine anpassbare Schriftgröße und ausreichend große Zeilenabstände. Sie schreiben keine bestimmten Schriftarten vor, empfehlen aber klare, serifenlose Schriften wie Arial oder Verdana.

Warum ist der Zeilenabstand bei barrierefreien Schriftarten wichtig?

Ein ausreichender Zeilenabstand verbessert die Lesbarkeit, da er den Text auflockert und das Auge weniger anstrengt. Mindestens ein 1,5-facher Zeilenabstand wird empfohlen, um ein angenehmes Leseerlebnis zu schaffen. Das ist besonders für Menschen mit Legasthenie oder Sehbehinderungen hilfreich, da überfüllte Texte das Lesen erschweren.

Welche Schriftarten gelten als barrierefrei bzw. besonders barrierearm?

Es gibt keine gesetzliche Vorgabe für eine bestimmte Schriftart, aber serifenlose Schriften wie Arial, Helvetica oder Verdana werden häufig empfohlen. Sie sind klar und gut lesbar, was sie besonders für Menschen mit Sehbehinderungen oder Leseschwierigkeiten geeignet macht. Diese Schriftarten sind auch auf Bildschirmen leichter zu erkennen und daher für digitale Anwendungen ideal.

Für Tipps zum barrierefreien Posten von Inhalten findest du weitere Informationen in diesem OMR-Artikel.

Julia Reinemann
Autor*In
Julia Reinemann

Seit mehreren Jahren vereint Julia erfolgreich ihre praktische Erfahrung als Product Designerin und Trainerin bei HelloDesign mit ihrer Lehrtätigkeit als Dozentin an verschiedenen Hochschulen. Diese Kombination ermöglicht es ihr, theoretische Konzepte und praxisnahe Ansätze effektiv zu vermitteln. Mit ihrem Schwerpunkt auf inklusivem Design engagiert sie sich dafür, digitale Produkte und Websites barrierefrei und zugänglich für alle zu gestalten.

Alle Artikel von Julia Reinemann

Im Artikel erwähnte Softwares

Im Artikel erwähnte Software-Kategorien

Ähnliche Artikel

Komm in die OMR Reviews Community & verpasse keine Neuigkeiten & Aktionen rund um die Software-Landschaft mehr.