YouTube Ads: Wie Eure Kampagnen auf der Videoplattform zum Erfolg werden

Laura Nelle 19.12.2022

Wir zeigen Euch, welche Möglichkeiten Ihr mit YouTube Ads habt und was es zu beachten gilt

Inhalt
  1. Auf YouTube sind viele Zielgruppen unterwegs
  2. Mit Find My Audience einen ersten Überblick verschaffen
  3. Das sind die verschiedenen YouTube-Anzeigenformate
  4. Das sind die verschiedenen Kampagnen-Untertypen für YouTube Ads
  5. Tipps für die Budgetplanung für Eure YouTube Ads
  6. Anzeigenspezifikationen für YouTube Ads
  7. Die YouTube-Kampagnenerstellung in 9 Schritten
  8. Optimierung und Auswertung Eurer YouTube Kampagne
  9. Best Practices für Video Ads
  10. 3 Beispiele für gute YouTube Ads
  11. Mit der Google Asset-Bibliothek gelungenen Content erstellen
  12. Fazit

Video Content ist der Schlüssel zum Erfolg – das ist im Online Marketing schon lange keine Neuigkeit mehr. Doch wie sieht das im Suchmaschinenmarketing aus? Auch wenn Videos hier auf den ersten Blick keine so große Rolle spielen, können YouTube-Kampagnen Eure Performance nach vorn treiben. Welches Budget Ihr dafür einplanen solltet, wie Ihr Eure Zielgruppe erreicht und wie das optimale Video für YouTube Ads aussieht, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

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Auf YouTube sind viele Zielgruppen unterwegs

Stellt Euch zu Beginn die Frage, wen Ihr mit Eurer Werbung auf YouTube erreichen wollt. Auf der Plattform lassen sich User jeglicher Altersgruppen und Interessen finden. YouTubes eigenen Angaben zufolge sind mehr als zwei Milliarden Nutzer*innen jeden Monat auf der Videoplattform aktiv. Eure Zielgruppe ist hier nicht zu finden? Eher unwahrscheinlich. Doch aus den zwei Milliarden Nutzer*innen gilt es diejenigen herauszufiltern, die für Euch wirklich relevant sind.

Grundlegend können die Targeting-Optionen für YouTube-Kampagnen in Remarketing und Awareness unterschieden werden. Wie es Euch vielleicht schon von anderen Google-Ads-Kampagnentypen bekannt ist, könnt Ihr für Retargeting Audiences verschiedene Quellen nutzen, beispielsweise Eure Website-Daten oder auch First Party Data (Kundendaten) aus CRM-Tools wie Criteo. Auf Basis der Retargeting-Listen erstellt Google automatisch sogenannte ähnliche Zielgruppen, die wiederum für die Erstansprache hilfreich sind.

YouTube Ads Auswahl der Zielgruppe

Quelle: Google Ads

Mit Find My Audience einen ersten Überblick verschaffen

Aufgrund der hohen Nutzer*innenzahlen eignet sich YouTube sehr gut, um neue Zielgruppen anzusprechen und Reichweite zu generieren. Statt unpersönlicher Massenansprache sollte Euer Targeting aber über Angaben zur Demografie und zum Wohnort hinausgehen. Mithilfe des YouTube-Tools Find My Audience erhaltet Ihr beispielsweise Empfehlungen für Segmente mit kaufbereiten Zielgruppen und Segmente mit gemeinsamen Interessen – abgestimmt auf die für Euch relevante Branche. Das Tool eignet sich vor allem für einen ersten Überblick über mögliche Zielgruppen oder um eigene Ideen zu vervollständigen.

YouTube Ads: Find my Audience

Quelle: Google Find My Audience

Neben Googles Zielgruppen habt Ihr weiterhin die Möglichkeit, benutzerdefinierte Zielgruppen (Custom Intent) zu erstellen. Da es sich bei YouTube um ein Google-Produkt handelt, empfehlen wir Euch beim Erstellen benutzerdefinierter Zielgruppen, die Option „Personen, die in der Google Suche diesen Begriff verwendet haben“ zu nutzen. Hinterlegt hier Eure Top-Keywords oder ausgewählte Markenbegriffe, um Eure individuellen Zielgruppen zu definieren.

Tipp: Von der Faustregel „Je mehr, desto besser“ raten wir Euch bei der Erstellung benutzerdefinierter Zielgruppen ab. Eine hohe Anzahl hinterlegter Keywords führt dazu, dass Ihr Eure Zielgruppe zwar vergrößert, aber auch die Chance auf Streuverluste steigert.

Google Ads: Erstellung benutzerdefinierter Zielgruppen

Quelle: Google Ads

Das sind die verschiedenen YouTube-Anzeigenformate

Anders als bei Suchkampagnen gibt es für die Ausspielung auf YouTube eigene Kampagnen-Untertypen. Alle haben einen bestimmten Fokus, der Euch die Entscheidung für das passende Anzeigenformat erleichtert. Doch welche Anzeigenformate sind grundsätzlich möglich? Hier alle verfügbaren Varianten im Überblick:

Überspringbare In-Stream-Anzeigen

  • Werden vor, während oder nach YouTube-Videos gezeigt
  • Dürfen länger als 15 Sekunden sein
  • Wichtig: Die Anzeige kann nach fünf Sekunden übersprungen werden.
  • Die Abrechnung erfolgt, wenn User sich die Anzeige mindestens 30 Sekunden lang oder bis zum Ende anschauen
  • Die Anzeigen werden auf YouTube-Wiedergabeseiten sowie auf Websites und in Apps von Google-Videopartnern ausgespielt

Nicht überspringbare In-Stream-Anzeigen

  • Werden vor, während oder nach YouTube-Videos gezeigt
  • Die komplette Videobotschaft wird übermittelt
  • Dürfen maximal 15 Sekunden lang sein
  • Die Abrechnung erfolgt per CPM (nach Impression)
  • Die Anzeigen werden auf YouTube-Wiedergabeseiten sowie auf Websites und in Apps von Google-Videopartnern ausgespielt

In-Feed-Videoanzeigen

  • Werden gezeigt, wenn Nutzer*innen auf der Suche nach neuen Inhalten auf YouTube sind
  • Sind gut geeignet, um neue Nutzer*innen anzusprechen und ihr Interesse zu wecken
  • Bestehen aus dem Video-Thumbnail und wenig Text
  • Es gibt keine Einschränkung für die Videolänge
  • Die Abrechnung erfolgt pro Klick auf den Thumbnail
  • Werden neben ähnlichen YouTube-Videos, als Teil der YouTube-Suchergebnisse oder auf der Startseite von YouTube Mobile ausgespielt

Bumper-Anzeigen

  • Werden vor, während oder nach YouTube-Videos gezeigt
  • Nutzer*innen können die Anzeigen nicht überspringen
  • Sind für kurze, einprägsame Botschaften geeignet
  • Dürfen maximal sechs Sekunden lang sein
  • Die Abrechnung erfolgt per CPM (nach Impression)
  • Werden in YouTube-Videos sowie auf Websites und in Apps von Google-Videopartnern ausgespielt

Out-Stream-Anzeigen

  • Werden anfangs ohne Ton abgespielt
  • Zielgruppe sind mobile Nutzer*innen
  • Es gibt keine Einschränkung für die Videolänge
  • Die Abrechnung erfolgt per sichtbarem CPM (Impression), d. h. die Anzeige muss mindestens zwei Sekunden lang gesehen worden sein
  • Werden ausschließlich mobil ausgespielt und nur auf Websites und in Apps von Google-Videopartnern

Masthead-Anzeigen

  • Die Platzierung erfolgt via Media Placement
  • Es kann eine große Zielgruppe innerhalb kurzer Zeit erreicht werden, jedoch ist die Platzierung mit hohem Budgeteinsatz verbunden
  • Die Abrechnung erfolgt nach fixem CPM via YouTube-Reservierung
  • Werden auf Desktop, Mobile oder TV-Geräten ausgespielt

Das sind die verschiedenen Kampagnen-Untertypen für YouTube Ads

Im Google Ads Interface wird Euch bei der Erstellung einer neuen Kampagne die Frage nach Eurem Kampagnenziel gestellt. Je nachdem, welche Auswahl Ihr trefft, werden Euch nur passende Kampagnen-Untertypen präsentiert. Einzig für die Ziele „App-Werbung“ und „Lokale Ladenbesuche“ hat Google Ads bisher keine eigenen YouTube-Formate parat. Hier eine Übersicht über die Kampagnen-Untertypen und ihre Besonderheiten:

YouTube Ads Kampagnen-Untertypen

Quelle: Google Ads

Angestrebte Häufigkeit

  • Ziel: Markenbekanntheit und Reichweite steigern
  • Anzeigenformate: überspringbare In-Stream Ad, nicht überspringbare In-Stream und Bumper Ads
  • Gebotsstrategie: Häufigkeit (zwischen 2 und 5)
  • Besonderheit: Es wird ein Zielwert für die wöchentliche Häufigkeit eingestellt. Zuschauer*innen sollen mithilfe dieses Kampagnen-Untertyps mehrmals angesprochen werden, z. B. um Wiedergabezeiten zu erhöhen

In-Stream (Nicht überspringbar)

  • Ziel: Komplette Botschaft des Videos präsentieren
  • Anzeigenformat: nicht überspringbare In-Stream Ads (maximal 15 Sekunden langes Video)
  • Gebotsstrategie: Ziel-CPM

Effiziente Reichweite

  • Ziel: Markenbekanntheit und Reichweite steigern
  • Anzeigenformat: überspringbare In-Stream und Bumper Ads
  • Gebotsstrategie: Ziel-CPM
  • Besonderheit: mehr einzelne Nutzer*innen zu möglichst geringen Kosten erreichen

Tipp: Für überspringbare In-Stream-Anzeigen empfiehlt Google eine maximale Länge von 30 Sekunden

Mehr Conversions

  • Ziel: Interaktion anregen
  • Anzeigenformate: überspringbare In-Stream Ads und In-Feed Ads
  • Gebotsstrategien: Ziel-CPA, Conversions maximieren, Conversion-Wert maximieren oder Ziel-ROAS
  • ehemals „TrueView for Action“

Tipp: Verwendet „Conversions maximieren“ für kurzzeitige Werbeaktionen oder saisonale Themen und die Ziel-Gebotsstrategien, wenn bereits Erfahrungswerte für YouTube bestehen

Anzeigensequenz

  • Ziel: Bekanntheit eines Produkts oder einer Dienstleistung steigern
  • Anzeigenformate: In-Stream Ads, nicht überspringbare In-Stream Ads und Bumper Ads
  • Gebotsstrategie: Ziel-CPM (empfohlen), maximaler CPV (nur für überspringbare In-Stream-Anzeigen)
  • Besonderheit: Die Anzeigen werden in einer bestimmten Reihenfolge präsentiert, d. h. nur Nutzer*innen, die Sequenz 1 gesehen haben, bekommen sie Sequenz 2 ausgespielt usw

Neben den gängigen Kampagnen-Untertypen gibt es außerdem noch folgende Sonderformen:

Benutzerdefinierte Kampagne

  • Ziel: Kampagne individuell entsprechend der eigenen Ziele gestalten
  • Anzeigenformate: In-Stream Ads, Bumper Ads und In-Feed-Anzeigen

Audiokampagne

  • Ziel: Markenbekanntheit und Reichweite steigern
  • Anzeigenformate: maximal 15-sekündige Videos
  • Gebotsstrategie: tCPM
  • Besonderheit: Fokus liegt auf Tonspur, nicht auf dem Video, d. h. auch Standbilder oder einfache Animationen sind für dieses Anzeigenformat geeignet

In den letzten Jahren gab es viele Veränderungen im Bereich Videokampagnen in Google Ads. Aktuell geht die Entwicklung in Richtung responsive Formate, wie Ihr sie bereits von Suchanzeigen (Responsive Search Ads) oder Display-Anzeigen (Responsive Display Ads) kennt. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Videoanzeigenformate in einer Kampagne hinterlegen. Der Algorithmus erhält die Möglichkeit, für alle Nutzer*innen das passende Werbeformat auszuspielen.

Tipps für die Budgetplanung für Eure YouTube Ads

Ein wichtiger Punkt bei der Planung einer Videokampagne ist das Budget. YouTube-Kampagnen setzen weit oben im Conversion Funnel an, d. h. sie fordern tendenziell mehr Budgeteinsatz als Suchkampagnen, da eine breitere Zielgruppe ohne konkretes Bedürfnis angesprochen wird. Die pauschale Aussage „YouTube-Werbung ist teuer“ gilt jedoch nicht unbedingt. Denn innerhalb der YouTube Ads gibt es einige Unterschiede.

Bei Eurer Budgetplanung solltet Ihr folgende Faktoren berücksichtigen, die den Umfang und somit den Budgetbedarf Eurer Kampagne beeinflussen:

1. Kampagnenlaufzeit

Üblicherweise dienen YouTube-Kampagnen entweder als langfristige Maßnahme, die die bestehenden Google-Ads-Kampagnen unterstützen, oder als kurzfristige Maßnahme, die eine zeitlich limitierte Aktion (z. B. Sale oder Produkteinführung) begleiten.

Bei kurzfristigen Maßnahmen bleibt dem Algorithmus nicht viel Zeit, um die Aussteuerung der Kampagne zu optimieren und Daten zu sammeln. Deshalb gilt hier: Tagesbudgets tendenziell höher ansetzen. Mindestens eingeplant werden sollte eine Kampagnenlaufzeit von zwei bis vier Wochen.

Langfristige Maßnahmen sollen keine Peaks in der Nachfrage oder Reichweite verursachen, sondern z. B. einen konstanten Zulauf an Neukund*innen sichern. Für Kampagnen ohne konkretes Enddatum oder mit langer Laufzeit können in der Regel geringere Tagesbudgets eingeplant werden als für punktuelle Kampagnen.

2. Kampagnenziel

Neben der Laufzeit einer YouTube-Kampagne ist auch ihre Zielsetzung entscheidend bei der Budgetplanung. Grob lässt sich hier wieder zwischen den Zielen „Reichweite“ und „Effizienz“ unterscheiden.

Effizienzbasierte Kampagnen fokussieren sich z. B. auf Conversions oder einen Ziel-CPA. Googles Empfehlung nach sollte bei der Verwendung der Gebotsstrategie „Ziel-CPA“ mindestens das 15-fache des eingestellten Ziel-CPAs als Tagesbudget eingeplant werden. Bei der Strategie „Conversions maximieren“ sollte das Tagesbudget mindestens zehnmal so hoch sein wie der erwartete Video-CPA.

Was aber, wenn Ihr noch keine Videokampagne umgesetzt habt und Euch die Vergleichswerte fehlen, um einen Ziel-CPA festzulegen? Folgende Faustformel hilft Euch dabei, das optimale Tagesbudget für eine Kampagne mit Conversion-Fokus zu ermitteln:

aktueller CPA der Non-Brand-Suche x 2,5 x 10

In der Realität können Tagesbudgets auch unter Googles Empfehlungen liegen. Behaltet jedoch im Hinterkopf, dass die Kampagne so nicht ideal aufgesetzt ist. Das kann dazu führen, dass sich die Lernzeit der Kampagne verlängert oder die gewünschten Ergebnisse ganz ausbleiben, je weiter Ihr von der Best Practice abweicht.

Für die Budgetplanung reichweitenbasierter Kampagnen nutzt Ihr am besten den Google-Ads-Reichweiten-Planer. Infos dazu findet Ihr am Ende dieses Kapitels.

3. Anzahl der Creatives

Theoretisch genügt es, ein Video in einer Anzeigengruppe zu erstellen und schon kann eine YouTube-Kampagne starten. Doch das wird in den meisten Fällen nicht der Realität entsprechen. In der Praxis werden verschiedene Zielgruppen oder verschiedene Video Assets eingesetzt, deren Leistung verglichen werden soll.

Je mehr Creatives Ihr in eine Kampagne einbaut, desto mehr Flexibilität im Budget benötigt der Algorithmus. Solltet Ihr kein unerschöpfliches Budget zur Verfügung haben, entscheidet Euch für einen Faktor, den Ihr testen wollt (z. B. zwei Video Assets gegeneinander). Bei kleinen Budgets empfiehlt es sich, Tests nach und nach umzusetzen und nicht alle Varianten in einer Kampagne unterzubringen. So sorgt Ihr dafür, dass Ihr am Ende möglichst eindeutige Ergebnisse erzielt.

Tipp: Nutzt für Eure Budgetplanung den Google-Ads-Reichweitenplaner. Ihr findet diesen in Eurem Google Ads Interface unter „Tools und Einstellungen“ → „Planung“ → „Reichweiten-Planer“.

Startseite Google-Reichweiten-Planer

Quelle: Google Ads

Nachdem Ihr die Angaben zu Zielregion, Laufzeit und Zielgruppen Eurer Kampagne im Tool hinterlegt habt, erhaltet Ihr Empfehlungen für die Kombination verschiedener Anzeigenformate. Die Empfehlung richtet sich jeweils nach dem Hauptziel, das Eure YouTube Ads verfolgen sollen.

YouTube-Kampagnen: Übersicht über Anzeigentypen

Quelle: Google Ads

Im Anschluss erhaltet Ihr eine Prognose der zu erwartenden Reichweite, CPM-Werte und zu weiteren Kennzahlen.

Erfahrungsgemäß hilft der Reichweiten-Planer dabei, ein Gefühl für die Kampagnen-Performance zu erhalten und einzuschätzen, welche Auswirkungen Anpassungen im Budget oder in der Zielgruppe haben. Der Reichweiten-Planer ist allerdings ein Prognose-Tool, d. h. es handelt sich um Richtwerte und die Funktionen können in bestimmten Fällen auch eingeschränkt sein.

Anzeigenspezifikationen für YouTube Ads

Im Gegensatz zu den Anforderungen an das Bildmaterial für Display oder Discovery Ads gibt es für Videoformate wenige bis keine Einschränkungen. Da die Videos auf einem YouTube Channel gehostet werden müssen, um sie für Videokampagnen nutzen zu können, gelten auch die dort üblichen Richtlinien.

Videolänge

Für die Länge der Videos gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen – von wenigen Sekunden bis hin zu mehreren Minuten ist theoretisch alles möglich. Je nachdem, welches Anzeigenformat Ihr nutzen wollt, solltet Ihr jedoch vor Eurer Videoproduktion die Anforderungen der jeweiligen Formate beachten. Details zu den Anzeigenformaten findet Ihr weiter oben im Artikel.

Ablehnungsgründe

Wie für andere Anzeigenformate gelten auch auf YouTube die üblichen Google-Richtlinien für Werbeanzeigen. Mögliche Ablehnungsgründe für Euren Content sind z. B. die Meldungen „Video nicht verfügbar“ oder „schlechte Videoqualität“ (Tonqualität, unscharfe Bilder). Weiterhin solltet Ihr beachten, dass auch für Videokampagnen Einschränkungen für bestimmte Branchen und Produkte gelten, z. B. für alkoholische Getränke.

Eine Übersicht über mögliche Ablehnungsgründe hat Google für Euch aufgelistet.

Die YouTube-Kampagnenerstellung in 9 Schritten

Bereit, Eure YouTube-Kampagne aufzusetzen? Dann los! Die folgende Anleitung bringt Euch in neun Schritten durch den Erstellungsprozess in Google Ads:

  1. Neue Kampagne erstellen
  2. Kampagnenziel und Kampagnen-Untertyp auswählen
  3. Grundeinstellungen vornehmen:
    1. Namen, Gebotsstrategie, Budget, evtl. Laufzeit (Start- und Enddatum) einstellen
    2. Standort und Sprache auswählen
    3. Optional: weitere Einstellungen vornehmen, z. B. Frequency Capping (Wie häufig sollen Nutzer*innen Eure Anzeigen sehen können?) oder Auswahl bestimmter Geräte (z. B. nur Smartphones oder nur TV-Geräte)
  4. Anzeigengruppe erstellen
  5. Zielgruppe(n) hinterlegen
  6. YouTube-Link des Werbevideos eingeben (Das verwendete Video muss immer auf dem eigenen YouTube Channel hochgeladen sein. Es muss allerdings nicht öffentlich gelistet sein.)
  7. Anzeigenformat auswählen und ggf. weitere Anzeigeninformationen hinterlegen (z. B. Anzeigentitel und Call-to-Action)
  8. Die Punkte 4-7 ggf. wiederholen, wenn verschiedene Zielgruppen angesprochen werden oder mehrere Anzeigen pro Zielgruppe ausgespielt werden sollen
  9. Kampagne speichern

Fertig!

Optimierung und Auswertung Eurer YouTube Kampagne

Welche Parameter für die Auswertung Eurer YouTube-Kampagne wichtig sind, legt Ihr bereits fest, bevor Ihr Euch für einen Kampagnen-Untertypen entscheidet.

Allgemein relevante Kennzahlen sind

  • Kampagnen mit Fokus auf Interaktion (z. B. Conversion-Rate, Conversion-Wert)
  • Kampagnen mit Fokus auf Bekanntheit und Reichweite (z. B. Impressionen, CPM)

Beispiele für weitere spezielle YouTube-Kennzahlen sind

  • Aufrufe und Aufrufrate: Aufrufe werden erfasst, wenn Nutzer*innen das Video 30 Sekunden lang bzw. vollständig ansehen oder damit interagieren. Die Aufrufrate ergibt sich aus der Anzahl der Aufrufe geteilt durch die Anzahl der Impressionen.
  • Häufigkeitsverteilung: Anhand dieser Kennzahl könnt Ihr nachvollziehen, wie oft Nutzer*innen Eure Anzeigen in den letzten 31 Tagen gesehen haben.
  • Videowiedergabe: Mit dieser Kennzahl könnt Ihr auswerten, welcher Anteil der Nutzer*innen sich die Videoanzeige bis zu einem bestimmten Zeitpunkt angesehen hat (25 % des Videos, 50 % des Videos usw.).

Solltet Ihr Potenzial für Optimierungen erkennen: wartet nach dem Kampagnenstart sieben bis zehn Tage, ehe Ihr Anpassungen vornehmt. Google empfiehlt, YouTube-Kampagnen mindestens vier Wochen laufen zu lassen, um ihnen Lernzeit und Raum für eigene Optimierungen zu geben. So soll eine Effizienzsteigerung von bis zu 15 % erzielt werden können.

Tipp: Nutzt für die Optimierung Eurer Kampagnen die Placement-Berichte. Diese findet Ihr im Google Ads Interface auf Kampagnenebene unter „Inhalt“ und „Wo Anzeigen ausgeliefert wurden“. Sortiert Euch die Liste nach Impressionen, um schnell zu erkennen, wo Eure Videoanzeigen am häufigsten ausgespielt wurden. Sollten sich unpassende Placements finden, könnt Ihr diese aus der Kampagne ausschließen. Der Placement-Bericht ist auch eine gute Anlaufstelle, um Euer Targeting zu überprüfen.

Best Practices für Video Ads

Nach all den Informationen und Tipps zu Kampagneneinstellungen kommen wir zum Herzstück der YouTube Ads: dem Video. Der Weg zum Erfolg in Videokampagnen sind effektive Creatives. Bevor Ihr Videoanzeigen erstellt, beachtet folgende Grundregeln:

Mobile First

60 % der Nutzer*innen auf YouTube sind mobil unterwegs. Eure Videoanzeigen sollten daher auf Mobilgeräte optimiert werden. Es empfiehlt sich, helle Videos mit hohem Kontrast zu nutzen. Falls Ihr Text verwendet, achtet auf eine angemessene Schriftgröße.

Digitaler Spannungsbogen

Nutzer*innen haben die Möglichkeit, einige Anzeigen bereits nach fünf Sekunden zu überspringen. Innerhalb weniger Sekunden müsst Ihr also mit Eurem Video Interesse wecken und die Spannung gleich zu Beginn hoch halten. Steigt direkt ins Thema ein und legt den Fokus im Video auf wenige wichtige Aspekte.

Abbildung Digitaler Spannungsbogen

Quelle: ABCD: A Playbook For Building Effective Creative on YouTube

Das ABCD-Modell

Beim ABCD-Modell handelt es sich um die vier wichtigsten Säulen einer Videoanzeige. Die Buchstaben stehen für:

Attraction: Wie schon der digitale Spannungsbogen zeigt, ist es wichtig, Videoinhalte zu komprimieren und direkt in das Thema einzusteigen, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Hilfreiche Werkzeuge hierbei sind musikalische Untermalung oder Voiceover. Ihr solltet außerdem mit möglichst kurzen Bildschnitten arbeiten, um das Tempo des Videos zu beschleunigen.

Branding: Euer Markenname sollte mindestens einmal sichtbar sein, bevor Nutzer*innen die Video Ads überspringen können. Wer ein Awareness-Ziel verfolgt, sollte sich auf das Storytelling konzentrieren und die Marke in eine Geschichte integrieren. Wer Verkäufe generieren möchte, sollte dagegen die Produkte oder Dienstleistungen ins Zentrum stellen.

Connection: Erfolgreiche Werbung schafft eine emotionale Verbindung zu den Zuschauer*innen. Diverse Targeting-Optionen ermöglichen es Euch, Eure Werbebotschaft optimal auf Eure Zielgruppe abzustimmen und Euch somit von der breiten Masse abzuheben. Verwendet in Euren Videos emotionale Hebel wie Humor, Action oder Intrigen.

Direction: Videoanzeigen sollten ein Ziel verfolgen, das allen Zuschauer*innen klar wird. Konzentriert Euch nicht nur auf Storytelling und Produktinformationen, sondern nutzt Call-to-Actions. In der Anzeigenerstellung könnt Ihr diese Elemente unterbringen. Für E-Commerce-Anbieter*innen ist auch eine Verknüpfung der YouTube-Kampagne mit dem Produkt-Feed hilfreich. So können unter der Videoanzeige passende Produkte präsentiert werden.

Google Ads Hilfe

Quelle: Die Google-Ads-Hilfe

Anregungen zu aktuellen Trends oder Best Practices findet Ihr regelmäßig auf Think With Google oder im zugehörigen Newsletter.

3 Beispiele für gute YouTube Ads

Nach all der Theorie ist Zeit für eine praktische Perspektive auf das Thema: Wie sieht eine gelungene Videoanzeige aus und was macht sie besonders?

Bumper-Anzeige

Tchibo: Snoozen war gestern!

  • Animiertes Video
  • Marke und Produkte werden direkt zum Einstieg und Abschluss kurz gezeigt
  • Kaffee als Fokus-Produkt ist durchgängig sichtbar
  • Produkt wird am Ende noch einmal gezeigt, wie es im Laden stehen könnte

Nicht-überspringbare In-Stream-Anzeige

HUK Coburg: Krachend günstig, tierisch gut

  • Videoinhalt ohne direkte Verbindung zur Marke oder Dienstleistung
  • Website-URL und Logo durchgängig im Bild
  • Dynamische Hintergrundmusik
  • Texteinblendungen geben kurze Statements
  • Marke und Slogan am Ende sichtbar

Überspringbare In-Stream-Anzeige

Villeroy & Boch: Liebe Deine Zeit

  • Verbindung zu Zuschauer*innen wird durch Storytelling und Humor geschaffen
  • Marke direkt zu Beginn sichtbar
  • Logo während des ganzen Videos klein am Rand sichtbar
  • Verschiedene Produktarten werden präsentiert

Mit der Google Asset-Bibliothek gelungenen Content erstellen

Neben bereits genannten Google Tools wie Find My Audience oder dem Google-Ads-Reichweiten-Planer, die bei der Planung einer YouTube-Kampagne hilfreich sein können, gibt es auch ein Google Tool, das bei der Erstellung von Video Creatives unterstützt: die Google-Ads-Asset-Bibliothek, in der Ihr Videos erstellen oder bearbeiten könnt.

Die Asset-Bibliothek findet Ihr im Interface Eures Accounts unter „Tools und Einstellungen“ → „Gemeinsam genutzte Bibliothek“ → „Asset-Bibliothek“. Die Bibliothek beinhaltet alle jemals genutzten Creatives Eures Accounts (Bild- und Videomaterial).

In den Bereich wurde der ehemalige YouTube Video Builder integriert, mit dem Ihr aus vorhandenem oder neuem Material eigene Videos erstellen könnt. Geht dazu über das blaue Plus-Symbol auf den Bereich „Video“ und „Video erstellen“. Es werden Videovorlagen präsentiert, die auf ein bestimmtes Kampagnenziel ausgelegt sind und YouTube Best Practices berücksichtigen. Solltet Ihr keine Möglichkeit haben, Videos für Eure YouTube-Kampagne neu erstellen zu lassen, habt Ihr hiermit eine gute Alternative.

Google Asset Bibliothek für YouTube Ads

Quelle: Google Asset-Bibliothek

Beispiele für Videovorlagen in der Google Asset-Bibliothek

Quelle: Google Asset-Bibliothek

Fazit

Wie in allen Bereichen des Online Marketings gilt auch für Videokampagnen: Testen, testen, testen! Was eine gute Videokampagne und erfolgreiche Creatives ausmacht ist kein Geheimnis, denn Google gibt Werbetreibenden allerhand Tools und Tipps an die Hand. Befolgt vor allem die Best Practices zu den Video Creatives. Bleibt auf dem Laufenden, was Trends und neue Formate angeht. Mit YouTube Shorts und Audio Ads geht die Videoplattform neue Wege, die es auch für Werbetreibende zu testen gilt. Also seid mutig und probiert Euch aus!

OMR Reviews hat darüber hinaus noch weitere nützliche SEA-Tools und Testberichte zu bieten, die Eure tägliche Arbeit im Suchmaschinenmarketing erleichtern können.

Laura Nelle
Autor*In
Laura Nelle

Seit 2018 arbeitet Laura bei der Online-Marketing-Agentur Projecter. Als Mitglied im SEA-Team beschäftigt sie sich am liebsten mit Performance-Auswertungen und YouTube-Kampagnen. Ihr Kundenportfolio reicht von regionalen Energiekonzernen bis zu global tätigen E-Commerce-Unternehmen im Bekleidungs- und Sportsegment. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen im SEA teilt Laura nicht nur intern mit ihren Kolleg*innen zu Weiter- und Ausbildungszwecken, sondern auch als Speakerin bei überregional bekannten Fachkonferenzen wie der SMX München.

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