KI-Kommunikation: Wie KI den PR-Alltag unterstützt
Wie können Kommunikationsprofis KI erfolgreich nutzen und welche Hürden gibt es?
- Klasse statt Masse: Wann KI und Marketing matchen
- 5 Anwendungsgebiete: Hier bereichert KI die Kommunikationsarbeit
- Herausforderungen bei der Nutzung von KI in der PR
- Warum ein Code of Conduct in Sachen KI für PR-Agenturen Pflicht sein sollte
- Fazit: KI - ein Freund und Helfer, der ein klares Briefing braucht
- FAQ
Das Wichtigste in Kürze
- KI revolutioniert die Kommunikationsbranche, erfordert aber ein Gleichgewicht zwischen Effizienz und hochwertigem Content.
- Zentrale Anwendungsbereiche sind Themen-Recherche, Content-Erstellung, Stimmungsanalyse, kreative Konzeption und datenbasierte PR-Strategie.
- Herausforderungen wie Datenschutz, Ethik, Qualitätssicherung und die Transformation der Arbeitskultur müssen berücksichtigt werden.
- Ein „KI Code of Conduct“ hilft, den Einsatz von KI in der Kommunikation ethisch, transparent und rechtlich sicher zu gestalten.
- KI unterstützt Kommunikationsprofis, ersetzt jedoch nicht Kreativität und menschliche Kontrolle bei der Inhaltserstellung.
Generative KI wie ChatGPT hat die Kommunikationsbranche revolutioniert. Doch mit den Chancen kommen neue Herausforderungen: Wie kann KI sinnvoll in den Arbeitsalltag integriert werden, ohne dabei Kreativität und Qualität zu opfern?
Klasse statt Masse: Wann KI und Marketing matchen
Künstliche Intelligenz (KI) hat die Kommunikationsbranche revolutioniert. Generative KI erstellt auf Basis von bestehenden Daten neue Inhalte – seien es Texte, Bilder, Videos oder Programmcode. Diese Technologie bietet enorme Chancen für PR- und Marketingabteilungen, denn sie kann die Effizienz und Kreativität in der Kommunikationsarbeit erheblich steigern. Die entscheidende Frage lautet: Welche Anwendungsszenarien sind für Kommunikator*innen relevant, und welche Use Cases funktionieren bereits heute?
Denn zur Wahrheit gehört auch, dass die Geschwindigkeit und Masse an Inhalten, die durch KI produziert werden können, täglich steigt. Damit einher geht austauschbarer und wenig relevanter Content. Heißt im Umkehrschluss: Marketingverantwortliche sind gut beraten, wieder verstärkt auf relevante und hochwertige Inhalte zu setzen. Aber warum?
Grund 1: Das Rennen um Platz Eins in den SERPs:
Klassische Suchmaschinen werden zunehmend von KI-gestützten Plattformen wie Perplexity oder OpenAI ChatGPT Search ergänzt. Hier zählen nicht mehr nur Keywords oder Prompts, sondern Inhalte mit echter Tiefe und Mehrwert. Nur solche Inhalte haben eine Chance, prominent angezeigt zu werden.
Grund 2: Vertrauen und Autorität:
Hochwertige Inhalte vermitteln Expertise und schaffen Vertrauen bei der Zielgruppe. Unternehmen, die regelmäßig überzeugende Inhalte veröffentlichen und entsprechend referenziert werden, werden als Autoritäten in ihrem Fachgebiet wahrgenommen.
Grund 3: Wettbewerbsvorteile durch personalisierte Nutzererlebnisse:
KI-Technologien analysieren Nutzerdaten und bevorzugen personalisierte Inhalte. Unternehmen, die gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen eingehen, profitieren von höheren Interaktionsraten und bleiben langfristig wettbewerbsfähig.
5 Anwendungsgebiete: Hier bereichert KI die Kommunikationsarbeit
KI hat ihre Heimat bereits in vielen Kommunikationsbereichen gefunden. Wenn man ehrlich ist, wird aber noch viel experimentiert, ausprobiert und getestet. Dennoch zeigt sich, dass KI unsere Arbeit enorm bereichern kann und Prozesse in der Kommunikationsarbeit automatisiert oder optimiert, Inhalte personalisiert und datenbasierte Entscheidungen unterstützt.
Hier sind fünf zentrale Anwendungsbereiche, wo KI schon heute sinnvoll eingesetzt und durch KI-Tools unterstützt werden kann:
1. Themen-Recherche: Zeit sparen und relevante Inhalte identifizieren
KI-gestützte Tools können große Datenmengen analysieren und relevante Informationen extrahieren – eine ideale Grundlage für Kampagnen und Strategien.
Beispiel: Ein PR-Team plant eine Kampagne zu „Nachhaltigkeitstrends 2025“. Ein KI-Tool analysiert aktuelle Artikel, Studien und Social-Media-Diskussionen und liefert die wichtigsten Themen und Trends.
Tool-Tipp: Meltwater - Überzeugt durch leistungsstarke Analysen großer Datenmengen, ermöglicht Echtzeit-Monitoring und identifiziert die relevantesten Trends und Diskussionen für zielgerichtete Kommunikationsstrategien. Wenn die Recherche gezielt und die Ansprache der Journalist*innen möglichst präzise sein soll, empfiehlt sich ein Blick auf blinq. Die Plattform bietet einen schnellen Überblick über die aktuelle Medienagenda (Online-Medien und Podcasts) und unterstützt bei der Pitch-Erstellung.
2. Konzeption: Kreative Ansätze entwickeln und verbessern
KI unterstützt die Entwicklung von Kampagnenideen oder Content-Strategien, indem sie erste Konzepte und Skizzen liefert, die weiter verfeinert werden können.
Beispiel: Eine Agentur plant eine Kampagne zu „KI im Alltag“ und nutzt ein KI-Tool, um kreative Ideen und neue Zielgruppenansprachen zu generieren.
Tool-Tipp: Jasper - Perfekt für kreative Textarbeit und Ideengenerierung. Jasper punktet mit spezialisierten Vorlagen für unterschiedliche Textformate, von SEO-Blogposts bis hin zu Social-Media-Posts.
3. Text- und Bildgenerierung: Effizient Content produzieren
Generative KI-Systeme unterstützen bei der Erstellung von Texten und visuellen Inhalten – von Blogposts bis hin zu Social-Media-Visuals.
Beispiel: Ein Unternehmen benötigt kurzfristig einen Social-Media-Post zur Einführung eines neuen Produkts. Mit einem KI-Tool werden der Textentwurf und ein passendes Bild erstellt.
Tool-Tipp: DALL-E 2 - Für visuelle Inhalte, kombiniert mit OpenAI ChatGPT für Texte. DALL-E punktet mit der Fähigkeit, hochwertige und einzigartige visuelle Inhalte zu generieren, die ideal für Social-Media-Kampagnen oder visuelle Storytelling-Formate sind. Das Tool ist direkt in OpenAI ChatGPT integrierbar.
4. Stimmungsanalyse und Trendüberwachung: Frühzeitig reagieren
KI-Tools analysieren öffentliche Meinungen und identifizieren Trends, die für Unternehmen Chancen oder Risiken beinhalten.
Beispiel: Ein KI-Tool analysiert in Echtzeit die Wahrnehmung eines neuen Werbespots. Es erkennt, dass bestimmte Elemente kontrovers diskutiert werden, und gibt Handlungsempfehlungen.
Tool-Tipp: Talkwalker – Talkwalker ermöglicht detaillierte Stimmungsanalysen und hilft Unternehmen, Trends und potenzielle Krisen frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren.
5. Strategische PR-Planung: Datenbasiert planen und optimieren
KI unterstützt bei der Auswahl optimaler Veröffentlichungszeitpunkte, relevanter Kanäle und Zielgruppen.
Beispiel: Eine Kommunikationsabteilung plant die Veröffentlichung eines Whitepapers. Ein KI-Tool empfiehlt passende Fachmedien, optimale Veröffentlichungszeiträume und Zielgruppen.
Tool-Tipp: Brandwatch - Bietet umfassende Datenanalysen für strategische Entscheidungen, damit Marken ihre Kund*innen, ihre Wettbewerber und Branchentrends in mehr als 100 Millionen Online-Quellen analysieren können.
Dies sind nur einige nützliche Tools - es lohnt sich, auf OMR Reviews nach weiteren spannenden und hilfreichen Lösungen für den eigenen Use Case zu recherchieren.
Herausforderungen bei der Nutzung von KI in der PR
Der Einsatz von KI bietet viele Chancen, bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich.
1. Datenschutz und rechtliche Rahmenbedingungen:
DSGVO-Konformität ist essenziell, insbesondere bei der Verarbeitung personenbezogener Daten. So könnte zum Beispiel ein KI-Tool, das Social-Media-Daten auswertet, unabsichtlich personenbezogene Informationen sammeln. Unternehmen sollten sicherstellen, dass die genutzten Tools nur öffentlich zugängliche Daten verwenden und keine sensiblen Informationen in die KI-Modelle einfließen.
2. Ethik und Transparenz:
Inhalte, die durch KI erstellt wurden, sollten klar gekennzeichnet werden, um Vertrauen bei Zielgruppen und Stakeholdern zu schaffen. Zudem sollte bei der Nutzung von KI-Tools darauf geachtet werden, dass keine diskriminierenden Inhalte erstellt und veröffentlicht werden.
3. Transformation der Arbeitskultur:
Die Einführung von KI erfordert Schulungen und eine offene Haltung gegenüber neuen Arbeitsweisen. Nur so können Teams die Potenziale der Technologie voll ausschöpfen und Risiken im Umgang mit dieser Technologie minimieren.
4. Verlässlichkeit:
Daten, die einfach ausgedacht sind, Studien zitieren, die es nie gab: Es braucht immer den "Human in the loop" und ein gesundes Misstrauen. KI ist oft wie ein*e engagierte*r Praktikant*in: Sie kann viele Aufgaben übernehmen und ist bemüht, doch aufgrund fehlender Erfahrung sollte man die Ergebnisse immer noch einmal überprüfen.
5. Qualität:
KI sollte ergänzend genutzt werden, ersetzt aber nicht die menschliche Kontrolle, Prüfung und Qualitätsarbeit.
Unternehmen und Kommunikationsabteilungen sollten den Einsatz von KI mit klaren Richtlinien und Verantwortlichkeiten begleiten. Ein "KI Code of Conduct" könnte helfen, die Nutzung ethisch, transparent und rechtlich sicher zu gestalten.
Warum ein Code of Conduct in Sachen KI für PR-Agenturen Pflicht sein sollte
Ein Code of Conduct in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) ist heute nicht nur eine Option, sondern sollte als Pflicht verstanden werden. In einer Zeit, in der Technologien wie Generative KI zunehmend die Kommunikationslandschaft prägen, müssen PR-Agenturen sicherstellen, dass ihr Einsatz von KI nachvollziehbar, verantwortungsvoll und ethisch erfolgt. Dabei geht es nicht nur um den Schutz von Kundeninteressen, sondern auch um den Erhalt der Integrität und Glaubwürdigkeit der gesamten Branche. Nur so lassen sich die Potenziale von KI voll ausschöpfen, ohne Vertrauen zu gefährden oder Risiken einzugehen.
Fazit: KI - ein Freund und Helfer, der ein klares Briefing braucht
Die Zukunft der Kommunikation wird nicht von Algorithmen, sondern von Menschen gestaltet – unterstützt durch klug eingesetzte KI. In einer Welt, wo wir die Masse an Informationen und Botschaften kaum noch überblicken können, Claims und Marketinginhalte immer austauschbarer werden, sind es die authentischen Geschichten und kreativen Kampagnen, die Marken wirklich in die Köpfe der Zielgruppe bringen. Das gilt im KI-Zeitalter mehr denn je. KI ist ein guter Freund und Helfer, der ein klares Briefing braucht, um Relevanz zu erzeugen. Andernfalls verkommt er zu einer unmotivierten Arbeitskraft, den wir in der Kommunikation nicht gebrauchen können.
Was wir in den nächsten Wochen und Monaten verstärkt erleben werden, ist der Aufbau von KI-Agenten, die mehr und mehr komplexe Arbeitsprozesse übernehmen. Das wird Kommunikationsfachkräfte weiter entlasten. Es bleibt die Hoffnung, dass dann tatsächlich mehr Zeit für das Besondere und Außergewöhnliche bleibt, was Unternehmen und Kampagnen weniger austauschbar und dafür umso einzigartiger macht.
FAQ
Wie kann KI Kommunikationsabteilungen im Alltag unterstützen?
KI unterstützt Kommunikationsprofis bei verschiedenen Aufgaben wie der Themen-Recherche, Konzeption von Kampagnen, der Content-Erstellung, der Stimmungsanalyse und der strategischen PR-Planung. Durch Automatisierung und datenbasierte Analysen können Teams effizienter arbeiten und gezieltere Inhalte erstellen.
Welche Vorteile bietet KI bei der Content-Erstellung?
KI ermöglicht die schnelle und effiziente Produktion von Texten und Bildern. Beispielsweise kann ein Unternehmen mit Tools wie DALL-E visuelle Inhalte erstellen, während ChatGPT passende Texte liefert. Dies spart Zeit und Ressourcen, besonders bei kurzfristigen Projekten.
Welche Herausforderungen entstehen beim Einsatz von KI in der PR?
Herausforderungen umfassen Datenschutz und rechtliche Rahmenbedingungen (z. B. DSGVO), ethische Fragen und Transparenz bei der Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten, die Transformation der Arbeitskultur sowie die Notwendigkeit zur Qualitätskontrolle durch den Menschen ("Human in the loop").
Warum ist hochwertiger Content trotz KI wichtig für Kommunikationsstrategien?
Hochwertige Inhalte sind entscheidend, um in Suchmaschinen (SERPs) sichtbar zu bleiben, Vertrauen und Autorität aufzubauen und personalisierte Nutzererlebnisse zu schaffen. KI kann Inhalte produzieren, aber die Relevanz und Qualität müssen durch den Menschen sichergestellt werden.
Warum sollte ein "KI Code of Conduct" in PR-Agenturen eingeführt werden?
Ein "KI Code of Conduct" sorgt dafür, dass der Einsatz von KI ethisch, transparent und rechtlich sicher erfolgt. Er schützt die Integrität der Agentur und schafft Vertrauen bei Kund*innen und Stakeholdern, während die Chancen der KI-Technologie voll ausgeschöpft werden.